Henning Mankell: Mittsommermord (Hörspiel)

Henning Mankell - MittsommermordMittsommermord
Henning Mankell
Mit Ulrich Pleitgen, Anne Weber, Christian Koerner, Wolfgang Rüter  sowie Petra Redinger, Bernt Hahn, Michaela Karmetz, Dietrich Hollinderbäumer, Ernst August Schepmann, Kathrin Bühring, Justus Fritzsche, Jochen Kolenda, Claudia Mischke, Udo Schenk, Herbert Schäfer, Bruno Winzen, Sabine Weithöner, Ralf Komorr, Daniel Werner, Angelika Fornell
Hörspielbearbeitung: Valerie Stiegele
Tech. Realisation: Markus Hassler, Barbara Göbel
Regieassistenz: Matthias Kapohl
Regie: Thomas Leutzbach
Dramarturgie: Martina Müller-Wallraf
2 CD´s Laufzeit ca. 110 Minuten
ISBN: 978-3-86717-602-6
Der Hörverlag/WDR 2001/2010


22. Juni 1996. Drei junge Leute feiern zusammen Mittsommer. Sie tragen Kostüme des 18. Jahrhunderts. Danach sind sie verschwunden. Etwa zur gleichen Zeit findet man Svedberg, einen Kollegen Wallanders, in seiner Wohnung mit zerschossenem Gesicht. Was hat das Verschwinden der drei Jugendlichen mit dem Mord an einem Polizisten zu tun? Und wer war dieser sympathisch unauffällige Svedberg eigentlich, der keine anderen Hobbys hatte, als die Sterne zu betrachten und Bücher über Indianer zu lesen?

"Mittsommermord" wurde nicht von STIL produziert, sondern von Valerie Siegele. Sie hat im übrigen auch die Mankell-Story "Die Rückkehr des Tanzlehrers" als Hörspiel realisiert. Was Wallander angeht ist dies ihr zweiter Beitrag. Es ist ein beinahe schon unerträglich spannendes Machwerk, bei dessen Genuß man es nicht schafft den Kopfhörer vor dem letzten Ton abzulegen. Das liegt ganz einfach daran, dass der Fall wieder schön rätselhaft und düster aufgebaut wurde. Anders als die Wallander-Fernsehkrimis ist der Kommissar hier sowas wie ein einsamer Kämpfer. Er hat zwar seine Ermittlerkollegen stets an seiner Seite, aber dennoch nimmt einen die Figur Wallander derart gefangen, dass man sich quasi in sein Ego versetzt und fast selbst glaubt der Protagonist der Geschichte zu sein. Die ständige Gefahr von dem unheimlichen Mörder im nächsten Moment übermannt zu werden, löst im Zuhörer selbst eine undifinierbare Angst aus. Und doch lauscht man andächtig weiter, da man an der Lösung der rätselhaften Morde interessiert ist. Die packende Atmosphäre nimmt den Hörer in jeder Sekunde mit.

Ulrich Pleitgen spricht hier den Wallander. Er macht seine Sache dabei eigentlich genausogut wie Milberg. Nur an Heinz Kloss reicht er meines Empfinden nach auch nicht ganz heran. Er ist auch etwas mitreißender als Milberg. Doch den ruhigen und eigenbrödlerischen Wallander bekommt er auch sauber ins Mikrofon gehaucht.

Zu seinem engsten Team gehören Anne Weber, Christian Koerner und Wolfgang Rüter. Der Mörder wird von Daniel Weber gesprochen. Eine zarte Stimme, die man so gewollt besetzt hat. Ein Mann, der tötet, weil er seine Mitmenschen nicht lachen sehen kann. So die Begründung des Täters für seine Taten. Wallander gesteht sich am Ende ein, wohl kaum einen ungewöhnlicheren Mörder kennen gelernt zu haben.

Obwohl STIL hier mal nicht am Werk war stimmt die Musik vom Quartett East. Sie erzeugt ebenso Gänsehaut und Spannung wie man das von Bertling und Hagitte gewohnt war. Also auch hier keine Abstriche wege der anderen Produzentin.

Fazit: Geisterhafte Spannung und wohliges Schauern in einem mehr als ungewöhnlichen Krimi.

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