Das Geheimnis der Geisha

Cover zu Das Geheimnis der GeishaDas Geheimnis der Geisha
(Inju, la bete dans l'ombre)
mit Benoit Magimel, Lika Minamoto, Shun Sugata, Maurice Benichou, Takumi Bando, Toshi Fujiwara, Tomonobu Fukui, Ryo Ishibashi, Sean Muramatsu, Erika Niibo, Gen Shimaoka
Regie: Barbet Schroeder
Drehbuch: Rampo Edogawa / Jean-Armand Bougrelle
Kamera: Luciano Tovoli
Musik: Jorge Arriagada
FSK 16
Frankreich / 2008


Der französische Bestseller-Krimiautor Alexandre Fayard reist zur Promotion seines neuen Romans nach Japan und hofft, dort sein Idol, den Schriftsteller Shundei Oe, zu treffen. Oe ist bekannt für seine verstörenden und provokanten Romane, den Autor selbst hat aber niemand je zu Gesicht bekommen. Doch kaum in Japan angekommen, wird Fayard von einem mysteriösen Anrufer bedroht und aufgefordert, das Land zu verlassen. Zufällig lernt der Franzose kurz darauf die Geisha Tamao kennen, die behauptet, Oes Geliebte gewesen zu sein. Fasziniert von der geheimnisvollen Schönheit beginnt er eine leidenschaftliche Affäre mit ihr. Doch schon bald muss Fayard erkennen, dass er in ein undurchsichtiges Netz aus Macht und Intrigen geraten ist...
 
Das Geheimnis der Geisha ist ein wirklich fesselnder Thriller, der seine Spannung vor allem aus dem mysteriösen Element bezieht, das der Film ganzzeitig beinhaltet. Denn bis zum Ende wird die geheimnisumwitterte Figur des japanischen Autors Oe im Dunkeln gelassen, was für einen wirklich sehr konstanten Spannungsbogen sorgt, der hier auch zu keiner Zeit irgendwelche spürbaren Einbrüche zu verzeichnen hat. Von Beginn an wird der Zuschauer mit einer faszinierenden geschichte konfrontiert, die dauch einige Überraschungsmomente parat hält, die man in der Form nicht unbedingt erwarten konnte. Ganz besonders um den geheimnisvollen Oe rankt sich eine unheilvoll anmutende Grundstimmung, die sich auf den gesamten Film und somit fast zwangsläufig auch auf den Zuschauer überträgt.

Es entwickelt sich mit der Zeit ein immer undurchsichtigeres Geflecht aus Lügen, Intrigen und Manipulation, in dem sich der tragische Held dieses Werkes, der französische Autor Alexandre Fayard verfängt, ohne das es ihm eigentlich bewust wird. Bei seinen Versuchen, der Geisha Tamao zu helfen, entwickelt sich zwischen den beiden eine leidenschaftliche Affäre, die es Fayard noch schwieriger macht, einen klaren Kopf zu behalten und die Zusammenhänge zu erkennen, die jedoch auch wirklich nicht so leicht zu erkennen sind.

Ab einer gewissen Phase der Geschichte kann man zwar erahnen, wie sich das Geheimnis um Oe lüften lässt und wer eigentlich hinter dem Namen steckt, was aber der vorhandenen Spannung keinerlei Abbruch tut. Denn bis zum doch ziemlich bitteren Ende kann man sich keinerzeit sicher sein, ob die eigenen Vermutungen auch ins Schwarze treffen. Regisseur Barbet Schroeder hat es hier sehr geschickt verstanden, den Betrachter im Dunkeln tappen zu lassen und vor allem seine Neugier zu wecken. Das konstruierte Intrigen-Geflecht wurde dabei so dicht gestaltet, das es wirklich nicht leicht ist, hinter die aufgebaute Scheinwelt zu schauen, um die wahren Hintergründe und Motive zu erkennen, die hier zugrunde liegen. Das sorgt unwillkürlich für ein sehr spannendes und intensives Filmerlebnis, dessen ausgehender Faszination man sich nicht entziehen kann.

Auch bei den agierenden Darstellern gibt es absolut nichts zu bemängeln, die dargebotenen Leistungen sind durch die Bank als sehr gut zu bezeichnen, was den Film meiner Meinung nach noch einmal zusätzlich aufwertet, so das man es mit einem qualitativ sehr guten Thriller zu tun bekommt, dessen mysteriöse und teils unheimliche Grundstimmung ein absolutes Highlight sind. Doch auch die durchweg flüssige Erzählweise der Story ist mit ein Garant dafür, das man hier jederzeit bestens unterhalten wird.

Das Geheimnis der Geisha bietet absolut hochwertige und niveauvolle Thriller-Kost und ist wieder einmal ein weiteres Beispiel dafür, das bei uns in Europa hervorragende Filme produziert werden und es nicht immer nur die Hollywood-Filme sind, die für ein erstklassiges Film-Vergnügen sorgen können. Spannung von der ersten bis zur letzten Minute, eine ausgezeichnete Atmosphäre und wirklich gute Darsteller sorgen hier für ein Gesamtpaket, das vollkommen zu überzeugen weiß und kaum Wünsche offen lässt. Freunde spannender und intelligenter Thriller kommen nicht an diesem Film vorbei und sollten sich dieses Werk keinesfalls entgehen lassen, denn ansonsten verpassen sie wirklich etwas.


Die DVD
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Französisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (anamorph / 16:9)
Laufzeit: 101 Minuten
Extras: Making Of, Trailershow


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