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SOKO 5113 - Staffel 28 - Ungewöhnliche Tode

SOKO 5113 – Staffel 28

Ungewöhnliche Tode

 

Mehr als 300 Episoden hatte die ZDF-Vorabendserie „SOKO 5113“ im Jahr 2004 bereits hervorgebracht. Zwischen der Ausstrahlung der acht Folgen der offiziell 24. Staffel und der nächsten, die nun als „Staffel 28“ erstmals bei OneGate auf DVD erschienen ist, waren nur fünf Monate vergangen. Trotzdem sind die zwölf neuen Episoden dieser 25. Jubiläumsstaffel durchweg sehr unterhaltsam und äußerst clever ersonnen.

Dass das „SOKO 5113“-Team in seiner Besetzung mit Kriminalhauptkommissar Horst Schickl (Wilfried Klaus), Kriminalkommissar Manne Brand (Hartmut Schreier), Kriminalobermeister Theo Renner (Michel Guillaume) und Kriminaloberkommissarin Susanne von Hagenberg (Christine Döring) einen Glücksgriff gelandet hatte, ist in der Retrospektive nicht mehr von der Hand zu weisen. Bereits seit vier Jahren war es in dieser Konstellation auf Verbrecherjagd, acht Staffeln mit über 80 Folgen waren seitdem produziert worden. Und dennoch verstanden es der Autoren-Pool und die wechselnden Stammregisseure, die gleichbleibend hohe Qualität der einzelnen Folgen bei diesem enormen Output nicht abreißen zu lassen. Nach den „Beurlaubungen“ einiger Kernmitglieder in der vorangegangenen Staffel ist das Vierer-Team in dieser Staffel nun wieder fast durchweg komplett im Einsatz (lediglich in der Folge „Heimspiel“ fehlt Susanne von Hagenberg, die sich zu diesem Zeitpunkt laut Drehbuch in Urlaub befindet). Die kombinierte Cleverness der vier recht unterschiedlichen Kriminalbeamten wird bei den neuen Fällen auch wieder bitter benötigt, denn die Todesfälle sind hier zumeist ungewöhnlicher als üblich, und in den meisten Episoden gibt es eine ganze Reihe an Tatverdächtigen, die oft sehr starke Motive haben, die Verbrechen begangen zu haben. Für den Zuschauer ergeben sich auf diese Weise lohnende Knobeleien, wenn man den intelligent geschriebenen Nachforschungen und Verhören der „SOKO“-Beamten folgt und dabei seine eigenen Theorien aufstellt, wer der Mörder sein könnte.

Den Staffelauftakt bildet ein Tod durch das Gift einer exotischen Schlange in einem pharmazeutischen Institut, dem ausgerechnet die Tochter des leitenden Professors zum Opfer fällt. Auch der Mord an einer ehemals bekannten Schauspielerin (Toni Netzle) im Haus eines Marionettentheaters gibt Rätsel auf. Die Episode „Kleine Tiere, große Tiere“ bietet dem damaligen Münchner Oberbürgermeister Christian Ude Gelegenheit für einen Gastauftritt. Er spielt sich selbst, der bei den hitzigen Diskussionen während einer Vorstandsversammlung im Zoologischen Garten zugegen ist, kurz bevor der Zoodirektor (Hermann Giefer) einem Mordanschlag zum Opfer fällt. Auf witzige Weise selbstreferentiell ist die Folge „Der Meisterdetektiv“, in der es die Ermittler mit einem kriminalbegeisterten Teenager (Pablo Ben Yakov) zu tun bekommen, der der SOKO Informationen vorenthält, um den Täter selbst als Erster zu überführen. Staffel-Highlight ist, wie so oft in der Serie, eine Folge aus der Feder von Conny Lens. In „Susannes Trauma“ gerät von Hagenberg in die Zwickmühle, nachdem sie einen Tatverdächtigen in Notwehr erschossen hat. Nachdem mehr und mehr Indizien gegen die Kommissarin sprechen und sich diese den Verhören einer Kollegin mit psychologischem Hintergrund stellen muss, kommt auch ein lange verdrängtes Trauma wieder zum Vorschein. Weitere Fälle führen auf eine archäologische Ausgrabungsstätte, in ein Sterne-Restaurant, in eine Seniorenresidenz oder auf eine Kartrennbahn, deren Betreiber durch einen heimtückischen Anschlag ums Leben gekommen ist.

Keine dieser zwölf neuen Episoden bleibt hinter den Erwartungen zurück, sie alle garantieren den Stammzuschauern und Fans der Reihe wieder makellose Krimiknobelunterhaltung, bei der auf überdeutliche Gewaltdarstellungen verzichtet wird, es aber gleichwohl effektvolle Action- und Spannungsmomente gibt. Unter den weiteren prominenten Gaststars entdeckt man u.a. Despina Pajanou, Angela Roy, Lena Stolze, Miroslav Nemec, Christoph Maria Herbst, Steffen Wink oder Henning Baum. Die drei etablierten Serienregisseure Bodo Schwarz, Zbynek Cerven und Jörg Schneider haben die Episoden untereinander aufgeteilt und liefern abermals gleichbleibend hohe Qualität ab. Die DVD-Erstveröffentlichung bietet ein akzeptables Bild (im Widescreen-Format 16:9), das allerdings mitunter grobkörnig ausfällt und Unschärfen aufweist. Der deutsche Originalton (in Dolby Digital 2.0 Stereo) ist nicht weiter zu beanstanden, Extras sind keine vorhanden.

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