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Das Killer-Virus - »The Stand« (Webserie)

The StandDas Killer-Virus
»The Stand« (Webserie)

„The Stand – Das letzte Gefecht“ ist in seiner ungekürzten Form mit über 1700 Seiten eines der umfangreichsten und wichtigsten Werke des Horror-Schriftstellers Stephen King. Das erstmals 1978 erschienene Buch wurde 1994 schon einmal als Vierteiler für den US-Fernsehsender ABC adaptiert, nun hat man dem Epos für CBS und das Streamingportal StarzPlay eine neunteilige Neuverfilmung spendiert, die nun auch fürs Heimkino zu haben ist.

The StandNach seinen Romanen „Carrie“, „Brennen muss Salem“ und „Shining“ markierte 1978 „Das letzte Gefecht“ den vierten Roman Stephen Kings. Obwohl seine vorangegangenen Bücher ganz erfolgreich waren, hatte er damals noch nicht den Stellenwert, ein über 1000 Seiten starkes Buch bei seinem Verlag durchzusetzen. „The Stand“ wurde um rund 400 Seiten gekürzt, die erst in einer Neuauflage im Jahr 1990 wieder hinzugefügt wurden, als der Roman dann erstmals in seiner ursprünglich geplanten Form erschien. Der elementare Kampf zwischen Gut und Böse, den Stephen King hier vor dem Hintergrund einer Virus-Epidemie heraufbeschwört, ist in der Tat so komplex und ausgefeilt, dass es ein Affront wäre, die Vorlage in einem simplen Kinofilm zu verbraten. Deswegen entschied man sich 1994 dazu, aus dem Stoff eine vierteilige Miniserie mit einer Laufzeit von sechs Stunden zu entwickeln. King selbst schrieb das Drehbuch, Mick Garris („The Shining“, „Bag of Bones“) führte Regie. Im Jahr 2020 war nun die Zeit reif für ein Remake des Stoffes, den man nun mit noch überzeugenderen Spezialeffekten und einer nochmals um zweieinhalb Stunden längeren Laufzeit für den Streamingdienst StarzPlay realisieren konnte. Die neun jeweils rund einstündigen Episoden sind jetzt auch in Deutschland bei Paramount Home Entertainment auf BluRay und DVD erschienen.

The StandEin todbringendes Virus, das offensichtlich in einem amerikanischen Militärlabor seinen Ursprung hatte, dezimiert die Erdbevölkerung um 99%. Nur die wenigsten Menschen zeigen sich dem Erreger gegenüber immun und haben die Todesgrippe überlebt. Umlagert von unbeerdigten Leichen und dem Chaos einer zum Stillstand gekommenen Zivilisation, begeben sie sich auf eine Reise. Denn alle Überlebenden träumen immer wieder denselben Traum. Einige von ihnen sehen eine hochbetagte schwarze Frau (Whoopi Goldberg) in einem Maisfeld, die ihnen aufträgt, sie in Hemingford Home besuchen zu kommen. Andere sehen einen unheimlichen, schwarz-gekleideten Mann (Alexander Skarsgård), der sie ebenfalls an einem Ort zusammenrufen möchte – wie sich später herausstellt, in der Spielerstadt Las Vegas. Zu den Aufrechten, die den Weg zu Abagail Freemantle antreten, gehören Stu Redman (James Marsden), Frannie Goldsmith (Odessa Young) und Glen Bateman (Greg Kinnear). Andere wiederum, zu denen Harold Lauder (Owen Teague), Nadine Cross (Amber Heard) und Lloyd Henreid (Nat Wolff) gehören, folgen dem düsteren Ruf Randall Flaggs.

The Stand„The Stand – Das letzte Gefecht“ zählt bis heute zu den besten Romanen Stephen Kings, vielleicht auch, weil es darin um den Kampf zwischen Gut und Böse in seiner reinsten Form geht. Wie kaum ein anderes Werk des Autors strotzt die Geschichte vor biblischen Verweisen, schildert die Apokalypse und das Aufeinandertreffen göttlicher und teuflischer Botschafter auf der Erde. Das spannende an Kings Buch, das hier von Josh Boone und seinen fünf Co-Regisseuren auf geradezu akribisch genaue Weise in bewegte Bilder transferiert wurde, besteht darin, dass die Personen stets die Wahl haben, sich für eine der Seiten zu entscheiden. Oftmals sind es private Rückschläge oder Zurückweisungen, die das Pendel in Richtung des Bösen ausschlagen lassen und das weitere Schicksal der Figuren bestimmen. Bereits Mick Garris‘ Adaption des Stoffes konnte sich sehen lassen, litt mitunter aber ein wenig unter langatmigeren Passagen. Diese konnten trotz der längeren Laufzeit bei dieser Neuverfilmung vermieden werden, weil es auf diese Weise gelang, den Charakteren noch mehr Tiefgang zu verleihen und Kings Vorlage noch detailreicher und stimmiger zu visualisieren. Die BluRay-Erstveröffentlichung kann auch technisch auf ganzer Linie überzeugen. Das Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) ist makellos, und auch der Ton (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch jeweils in Dolby Digital 5.1, optional mit Untertiteln in zehn verschiedenen Sprachen) ist vorbildlich abgemischt und trotz des für BluRays eigentlich minderwertigen Formats überzeugend. Als Extras gibt es das Special „Ein apokalyptisches Epos: Neuverfilmung von "The Stand"“ (20 Minuten) sowie ein Gag-Reel (4 Minuten).

(C) Paramount Home Entertainment Germany GmbH

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