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Interview mit Dan Shocker 1989

Jürgen GrasmückInterview mit Dan Shocker - alias Jürgen Grasmück

Dieses Interview konnte ich mit Dan Shocker 1989, anlässlich des 12. Marlos- Treffens in der Schweiz (Dietikon) führen. Dieses Interview erschien bereits 1990 im Zauberspiegel-Printmagazin.

Dan Shocker alias Jürgen Grasmück ist der Vater des Horror-Heftromans. Am 23. Juli 1968 erschien sein Roman "Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus".


Es handelte von einer ägyptischen Prinzessin, die wiederbelebt werden soll, indem ihre Mumie in Berührung mit Menschenblut kommt, das mutierte Vampierfledermäuse sammelten. Dies war der Beginn einer Ära, die bis heute andauert.

Seine Romanserien werden heute im Blitz-Verlag von anderen Autoren fortgeführt. Jürgen Grasmück war bis zu seinem Tod 2007 noch Verleger esoterischer Bücher und lebte mit seiner Frau in der Wetterau.

Der Zauberspiegel wollte noch ein aktuelles Interview führen, aber der Tod vereitelte dies.

Hast Du die Larry Brent-Serie allein ausgearbeitet, oder mit Hilfe des Verlages ?
Vollkommen allein. Das war eine spontane Idee von mir und ich hatte in jeder Hinsicht freie Hand.

Was war Deiner Meinung nach der schwerste Fehler, den Du bei Larry Brent gemacht hast? (Nach einem Hinweis seiner Frau Karin): Als ich Iwan Kunaritschew habe sterben lassen. Daraufhin haben mir gleich ganze Schulklassen geschrieben, Iwan doch wieder auferstehen zu lassen. In der überarbeiteten Fassung von "Voodoo-Rache" ist dann ja auch geschehen.

Was hattest Du vor der Einstellung noch für Pläne mit der Serie? Nun, eine Menge. Zunächst wollten wir die Serie wieder wöchentlich erscheinen lassen. Dann sollten Co-Autoren hinzu gezogen werden. Später auch für Macabros. Das alles änderte sich jedoch, als der Redakteur des Pabel-Verlag tödlich verunglückte.


Standest Du dem Verlagswechsel im Jahre 1985 skeptisch gegenüber?
Sehr skeptisch. ich hatte 20 Jahre für den Zauberkreis-Verlag gearbeitet, da war der Wechsel schon eine deutliche Umstellung, da sich das Schema auch völlig änderte. Ich kann einen Roman nicht nach einem bestimmten Strickmuster schreiben. Dann wird nichts daraus. So habe ich versucht dem neuen Verlag ebenso gerecht zu werden, wie den alten Fans, was sehr schwer war.

Hattest Du mit der Einstellung der Serien schon eher gerechnet?
Nein, das war eine Entscheidung von oben, die ganz plötzlich kam. Als der Redakteur, der unter anderem Larry Brent und Macabros betreute, starb, war ziemlich sicher, das seine Serien den Bach runter gingen.

Du hast Larry sehr oft an die Seite von Morna und Iwan gestellt. Warum sind die anderen Agenten der PSA seltener dran gewesen? Nun, das ist einfach, das waren eben meine Lieblingsfiguren. Ich glaube auch die Serie hätte sich allzu sehr verfremdet, wenn man diese Figuren weg gelassen hätte.

Warst Du manchmal der Meinung, dass die Top-Feinde von Larry Brent in allzu großer Zahl vertreten waren. Hast Du deshalb Satanas, Chopper und Co. sterben lassen?
Das war nicht der Grund. Ich war nur der Meinung, dass etwas frischer Wind in die Serie musste. Man kann an den Feinden nicht eine ganze Serie über festhalten, sonst wird es langweilig.

Was war das Erfolgsrezept von Larry Brent?
Das kann ich nicht sagen, ich habe die Romane so geschrieben, wie ich sie auch gern gelesen hätte. Ich war mit Herz und Verstand dabei. Das ist wichtig. Und man muss beides miteinander zu kombinieren wissen.

Welche Pläne hast Du für die Zukunft?
Nun, ich bin weiter für den DSFC da. Ich habe momentan wenig Zeit. In Sachen Schreiben ist die nächsten drei Jahre sicher nichts von mir zu erwarten.

Erscheint irgendwann mal wieder ein Gruselroman von Dir?
Ausgeschlossen ist das nicht. Möglich, dass auch Larry Brent mal wieder kommt, wenn dann allerdings in anderer Form, als man das bisher gewohnt war.
(Wie recht er damit doch hatte. Anmerkung des Redakteurs.)


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