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... C. Lössl über Pseudonyme, »Tochter des Mondes«, »Thondras Erben« und das Umbringen von Figuren

Claudia Lössl ... Claudia Lössl über Pseudonyme, »Die Tochter des Mondes«»Thondras Erben« und das Umbringen von Figuren

Claudia Lössl ist ein klassischer Fall. Unter diesem Namen kennen sie ihre Lektoren. Ihre Leser mögen mit den Achseln zucken und sich fragen, wer den Claudia Lössl sei.

Doch raunt man den Namen Aileen P. Roberts horcht dieser oder jener schon mal auf. Die kennen dann einige... Und dann gehts los, man wird neugierig. Man möchte mehr erfahren über die Frau hinter Aileen P. Roberts.

Und jetzt hat sich Claudia Lössl (auch im Namen von Aileen P. Roberts) unseren Fragen gestellt.

Zauberspiegel: Frau Lössl. Können Sie den Lesern des Zauberspiegels kurz etwas über Ihre Person erzählen.
Claudia Lössl:   Ich bin 34, verheiratet lebe in Süddeutschland und arbeite - wenn ich gerade nicht schreibe korrigiere oder Sonstiges  -  freiberuflich als Reitlehrerin und Reitpädagogin.
Meine Hobbies sind vor allem Reiten, gelegentlich (leider komme ich selten dazu) Schwertkämpfen, Bogenschiessen, auf Mittelalterveranstaltungen gehen. Außerdem lese ich selbst sehr gern und liebe Schottland!

Zauberspiegel: Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Claudia Lössl:   Mein Mann hat mir Jahre lang in den Ohren gelegen, er will endlich mal ein Fantasybuch schreiben. Ich habe ihn gedrängt, es endlich zu tun und dann gedacht: Eigentlich kann ich das auch.
Plötzlich hatte ich mein erstes Buch fertig - sein Gesicht werde ich nie vergessen - und das Ganze hat seinen Lauf genommen. Inzwischen sind von mir 8 Bücher veröffentlicht, aber er hat seines zum Glück jetzt auch abgeschlossen ( Synnivan - Das Buch der Flammen) es ist aber noch nicht veröffentlicht.

Zauberspiegel: Hatten Sie Vorbilder aus Ihrer Kinder- oder Jugendzeit,an denen Sie sich beim Schreiben Ihrer Romane orientieren?
Claudia Lössl:   Vom Fantasy-Bereich her kann ich mich an "Der Weiße Wolf" von Käthe Reicheis und   "Die Unendliche Geschichte"  erinnern, obwohl ich als Kind eigentlich eher Pferdebücher gelesen habe. Da war mein Lieblingsbuch "Die Stunde der Pferde" von Christine Pullein-Thompson.

Zauberspiegel: Wann, wo und unter welchen Titel wurde ihr erster Roman veröffentlicht?
Claudia Lössl:   2006 wurde "Rhiann - Nebel über den Highlands" veröffentlicht, im Eigenverlag. Es ist ein Pferde/Jugendroman, der in Schottland spielt. Mein erster Fantasyroman war "Die Tochter des Mondes" 2007

Zauberspiegel: TOCHTER DES MONDES hat mir persönlich sehr gut gefallen. Zum einen kann man sich mit den Hauptcharakteren sehr gut identifizieren zum anderen spielen endlich mal wieder Elfen, Zwerge, Orks und Drachen in einem Fantasy – Roman mit, was leider eine Seltenheit geworden  ist. Können Sie den Lesern kurz etwas zum Inhalt des Romans sagen?
Claudia Lössl:   Die Tochter des Mondes ist ein sehr klassischer Fantasyroman, wie Sie sagten, mit Zwergen, Elfen usw. Ich glaube, dass sich mittlerweile viele Autoren scheuen, diese Wesen zu verwenden, da sie vielleicht Angst haben, kritisiert zu werden, sich keine eigenen Kreaturen auszudenken und bei anderen Bücher abgekupfert zu haben. Aber ich persönlich mag die "gängigen" Wesen selbst sehr gerne in Büchern.
Zur Story: Das Königreich Dallador wird von einem alternden König, der sich um nichts mehr kümmert, und später von seinem Sohn Zaccaro regiert. Dieser ist mit einem finsteren Orden im Bunde, der das Volk unterdrückt, dumm hält und tyrannisiert.
Die einfache Bevölkerung hofft, dass der junge Prinz Garonan, der zur Ausbildung bei seinem Onkel war, etwas an den Zuständen ändert. Besonders Yana, die früher mit ihm befreundet war, glaubt an ihn, auch dann noch, als alle ihn für tot halten.
Mit einer Gruppe von Widerständlern befreien sie ihn und beginnen eine gefährliche Reise durch alle Länder, um Verbündete zu finden. Yana erfährt um ihre wahre Herkunft und entdeckt ihr Talent zur Magie. Bis zur endgültigen Schlacht gegen Zaccaro müssen allerdings noch eine Menge Schwierigkeiten überwunden werden.

Zauberspiegel: Leider verstarb Grath während der Kämpfe mit den Orks und opferte sich um Yana und Garonan die Flucht zu ermöglichen.
Aber mit Diorin wurde eine Art ‚Ersatz‘ für Grath gefunden, denn der Zwerg ähnelt dem Bruder von Yana in vielen Dingen. War das von Anfang an so geplant?

Claudia Lössl:   Mir hat es selbst etwas wehgetan, Grath sterben zu lassen, aber irgendwie schien es mir an dieser Stelle passend.
Diorin war eigentlich überhaupt nicht geplant, zunächst wollte ich gar keine Zwerge im Buch auftauchen lassen, aber dann kam mir - inspiriert durch einen guten Freund, der einfach Diorin IST - der grantige, fluchende, aber trotzdem liebenswerte Zwerg in den Sinn. (Ich grüße dich, Uwe)
Wie sehr er Grath ähnelt, ist mir auch erst später aufgefallen. Daher auch der eine Satz: "Sei mir jetzt bitte nicht böse, aber kann es sein, dass Grath Zwergenblut in sich hatte?".

Zauberspiegel: Der Orden der Catholak erinnert mich stark an die Inquisition. War das beabsichtigt?
Claudia Lössl:   Ich mag Leser, die mitdenken, mehr sage ich jetzt dazu nicht.

Zauberspiegel: Warum schreiben Sie Ihre Romane unter dem Pseudonym Aileen P. Roberts und wie kamen Sie auf die Idee zu diesem Pseudonym?
Claudia Lössl:   Das Pseudonym kam hauptsächlich durch meinen ersten Schottlandroman zustande. Ich dachte mir, ein Schottlandroman, der von einer "Aileen P. Roberts" geschrieben ist wird vielleicht eher gekauft, als von einer Claudia Lössl, obwohl ich schon SEHR oft in Schottland war und die Orte in dem Buch wirklich gut kenne!
Nachdem mich dann eben schon einige Leser unter diesem Namen kannten, habe ich unter Pseudonym weitergemacht. Der Name ist relativ willkürlich zusammengesetzt, es sollte einfach etwas britisch und gut klingen und Aileen gefiel mir eben.

Zauberspiegel: In "JENSEITS DES NEBELMEERS" gehen die Abenteuer von Yana, Ronan und ihren Freunden weiter. Können Sie den Lesern kurz etwas über den Inhalt des Fantasy-Romans erzählen.
Claudia Lössl:   Diesmal führt die Reise Yana und ihre Freunde in ein fremdes, selbst den Elfen unbekanntes Land. Diorin, der mit Orgons Hilfe durch ein magisches Zwergentor ging, erzählt von einem fremden Land jenseits des Nebelmeers, wo die Zwerge unterdrückt werden. Selbstverständlich brechen seine Freunde auf und begeben sich auf eine gefahrvolle Reise.
"Du wirst weit fortgehen und alles verlieren und trotzdem den Menschen Hoffnung geben. Doch vielleicht wirst du auch das, was dir am Wichtigsten ist zurückbekommen, aber nur, wenn du stark bist." Das hatte Eldran, der Seher, Ronan prophezeit.
Mehr möchte ich jetzt nicht verraten, nur so viel, das Buch ist deutlich düsterer als die Tochter des Mondes, und - wie einige Leser meinten - noch spannender.

ZauberspiegelIst ein dritter Roman mit Yana, Ronan und ihren Freunden geplant?
Claudia Lössl:   Ja, es gibt noch einen dritten Teil, vermutlich im Herbst, das kann ich aber noch nicht ganz genau sagen.

Zauberspiegel: Vor kurzem erschien mit "THONDRAS KINDER" ihr neuer Fantasy-Roman im Goldmann Verlag. Wovon handelt der Roman?
Claudia Lössl:   Ja, auf meinen ersten Roman in einem großen Verlag bin ich natürlich sehr stolz.
Ihr Schicksal ist seit fünftausend Jahren miteinander verbunden, als der Kriegsgott Thondra sie auserwählte: die Sieben, die die Welt vor dem Zerbrechen retten sollen. Immer wieder werden sie wiedergeboren, um gegen das Böse zu kämpfen, doch bisher konnten sie die dunklen Mächte nie ganz besiegen. Auch Rijana, das Bauernmädchen, und Ariac, der wilde Steppenjunge, könnten Kinder Thondras sein. Zumindest scheinen sie füreinander bestimmt zu sein. Doch erst an ihrem siebzehnten Geburtstag werden sie eines der magischen Schwerter berühren, und es wird sich zeigen, ob die Zeit der Sieben gekommen ist. So weit der Klappentext.
Es geht um sieben junge Leute, die dazu bestimmt sind, die Welt zu retten und dabei teilweise nicht ganz einfache Wege gehen. Auch hier gibt es Elfen und Zwerge, und auch ein paar andere Wesen.
Die Sieben sind Kinder des Kriegsgottes Thondra, dennoch haben auch sie mit alltäglichen Dingen zu kämpfen, wie Liebe, Freundschaft und Verrat. Ich wollte hier bewusst keine Überhelden schaffen, sondern Charaktere, mit denen sich der Leser - wie ich hoffe - auch identifizieren kann.

Zauberspiegel: In „THONDRAS KINDER“ scheinen mir die Charaktere des Romans noch besser ausgearbeitet zu sein als in “Die Tochter des Mondes“. Die Helden sind differenzierter dargestellt und haben auch mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen, was z. B. in „Die Tochter des  Mondes“ nicht der Fall war. Allen voran Ariac und Falkann. Warum diese veränderte Darstellung und Betrachtungsweise der Helden gegenüber ihren vorherigen Romanen?
Claudia Lössl:   Na ja, wie gesagt, Die Tochter des Mondes war mein erstes Fantasybuch - man entwickelt sich ja weiter, und probiert auch mal etwas Neues aus. Hier wollte ich meine Figuren etwas weniger gut/böse, schwarz/weiss entstehen lassen.

Zauberspiegel: Wird Falkann seine Schuld in der Fortsetzung von „THONDRAS KINDER“ den übrigen Sieben beichten oder wird seine nicht ausgesprochene Schuld letztendlich das Ende der Sieben bedeuten?
Claudia Lössl:   Wenn ich das jetzt schon verrate, nehme ich, glaube ich, zu viel vorweg, denn Falkanns Schuld ist doch eines der wichtigen Themen in "Am Ende der Zeit".

Zauberspiegel: Steht schon ein Titel für die Fortsetzung fest und wann wird sie erscheinen?
Claudia Lössl:   „THONDRAS KINDER – AM ENDE DER ZEIT“  wird laut Verlag am 1. Dezember 2009 erscheinen.

Zauberspiegel: Welche weiteren Buchprojekte sind für die nahe Zukunft neben der Fortsetzung zu „THONDRAS KINDER“ geplant?
Claudia Lössl:   Der dritte Teil von "Die Tochter des Mondes", für den ich noch keinen Title habe.
Demnächst startet eine neue Pferderomanreihe, die mit "Deana und der Feenprinz - Highlandsommer" beginnt, da viele Leser offensichtlich traurig waren, dass bei "Rhiann" nach drei Bänden Schluss war, aber ich mag einfach  keine Endlosserien.
Außerdem habe ich noch einen historischen Roman auf Lager und mit einem neuen Fantasyroman angefangen - ich muss mich langsam mal bremsen, sonst wirds wirklich zu viel.

Zauberspiegel: Frau Lössl. Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.
Claudia Lössl:   Gern geschehen, vielen Dank für Ihr Interesse!

Kommentare  

#1 Dark Knight 2009-06-07 13:05
Zitat:"Leider verstarb Grath während der Kämpfe mit den Orks und opferte sich um Yana und Garonan die Flucht zu ermöglichen."

Für mich eine etwas unglücklich gestellte Frage, damit wird mir mehr verraten als ich im Vorfeld über den Inhalt wissen möchte. Vielleicht bin ich der einzige dem es so geht, aber wenn ich im vorhinein weiß dass ein Character bei der und der Gelegenheit stirbt habe ich keinen Anreiz mehr ein Buch zu lesen.
:sad:
#2 Torshavn 2009-06-07 18:32
Danke für das Interview. Ich hatte Thondras Kinder nach dem Klappentext eigentlich schon abgeschrieben. Zur Zeit wird der Markt ja zugeschüttet mit AllAgeFantasy. Über Erwachsene oder gar ältere Helden scheint keiner mehr schreiben zu wollen. Aber nun riskiere ich doch einen Blick.
Das Verraten des Charaktertods war zwar etwas unschön. Mich wird es allerdings nicht abhalten das Buch zu lesen. Immerhin kenne ich ja die näheren Umstände noch nicht. :-)
#3 Wizzard 2009-06-08 17:42
Interessant, das Interview, vor allem da ich Thondras Kinder erst kürzl. Fertiggelesen habe. Mir hats super gefallen und ich fand es eigentlich nicht so "All-Age" die Figuren sind nur während etwa eines Drittel Jugendliche, dann schon erwachsen und bei den Kämpfen geht es schon zur Sache.

Okay, die Frage mit dem Tod eines Charakters in Tochter des Mondes war wohl wirklich nicht so geschickt :-x - ich kenne das Buch (noch) nicht und weiss daher nicht, ob es einer der Hauptdarsteller war ...

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