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Aus den Messehallen: 'Hiobs Schwester' - Rebecca Gablé (16.10.)

Der Zauberspiegel auf der BuchmesseAus den Messehallen
'Hiobs Schwester' - Rebecca Gablé
(16.10.)

Der Freitag, der Abschlusstag der meisten unserer Mitarbeiter auf der Buchmesse, war der hektischste. Am Samstag haben wir das Feld vertrauensvoll unserer letzten Mohikanerin, Tina Bürmann, überlassen... Traditionell stand auch das Treffen mit Bestsellerautorin Rebecca Gablé auf dem Programm. Dazu im Schwerpunkt mehr.

Lageplan
Ab dem späten Vormittag begann das Gehetze. Bis dahin wurden die üblichen Verdächtigen abgeklappert und der Tag eeher ntspannt angegangen. Nur nicht hetzen lassen. Das kommt dann ab den Mittagsstunden von ganz allein. Da braucht es nur einen Blick auf den Terminkalender...

Um 10:30 Uhr gings zum "Unkrautland", Stefan Seitz (der Autor) war selbst am Stand des  Cleon Verlags anwesend. Bettina führte ein Gespräch mit ihm und seiner Frau Bettina, das noch Folgen in Form von Artikeln und Inteviews haben wird.

Um 11:30 Uhr waren wir am Herder-Stand, wo wir mit Pawel Adam Piotrowicz über eBooks parlierten. Dieser Mann ist im Rahmen der kompletten Herder-Gruppe für eBooks zuständig. Dabei besprachen wir, dass er dem Zauberspiegel im Rahmen der Multimedia-Kolume eine Einführung in die Welt der eBooks geben und den sich in diesem Bereich entwickelnden Markt beschreiben wird. Die Artikel werden wohl noch im Jahr 2009 beginnen.

Um 13:00 Uhr ein kurzer Stopp bei Kelter, wo es zu dem Treffen mit Herrn Dr. Andreas Schäfer kam, das in den letzen Jahren auch bereits eine Art Tradition geworden ist. Man sprach über das eine, andere und den Heftroman im Besonderen.
 
Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Kurz bei Random House vorbei geschaut und mit Frau Kunzelmann gesprochen. Sie leistet die Pressearbeit für Blanvalet und Penhaligon im Rahmen von Random House. Doch der Termin geriet kurz. Wir waren etwas zu spät und Frau Kunzelmann als gefragte Fachfrau noch kurzfristig  einen zusätzlichen Termin hereinbekommen hatte. Die positive Entwicklung des Zauberspiegels und unsere erfreulichen Besucherzahlen interessierten sie und es ist klar, dass der Kontakt weiter bestehen bleibt.
 
Es ist auf der Buchmesse nichts Außergewöhnliches, dass Termine in großer Eile ablaufen. Immerhin sind es "nur" drei Tage, an denen man sich dem Geschäft widmen kann, bevor dann am Samstag und Sonntag die Fans und Kunden zu ihrem Recht kommen und man sich diesen widmet. Aber zum Glück reicht die Zeit immer, um Verbindungen zu knüpfen bzw. zu vertiefen. 
 
Die Zauberspiegel-Mitarbeiter sahen sich kaum an diesem Tag. Jeder hatte seine Kontakte, die er pflegen wollte, Veranstaltungen, die er besuchen wollte.
 
Tina Bürmann saß in Lesungen (wie auch am Samstag, darüber wird sie am Montag mehr schreiben), Jochen Adam suchte Wolfgang Hohlbein heim und nahm mit mir zusammen Andreas Eschbach unter die Lupe.
 
Danach verschwand Jochen zu weiteren Terminen, und Rebecca Gablé kam zum Zuge. Es ist mir immer wieder eine persönliche Freude, diese große Autorin zu treffen und mit ihr zu plaudern. Hier holte ich mir diesmal Verstärkung bei unserer Historikerin Cathrin Zinke.
 
Danach ging es in aller Eile zu Daniela Knorr, die zum Glück direkt gegenüber des Lübbe-Standes bei Piper zu treffen war. Die junge Autorin wird in der nächsten Zeit eine hoch interessante Gesprächspartnerin abgeben.
 
Zu guter Letzt versammelten wir uns zum Kölsch-Empfang für Wolfgang Hohlbein bei Lyx. Der Stand war so überlaufen, dass einige von uns sich lieber dazu entschieden, vor dem Stand zu bleiben, statt sich die letzte Luft aus den Lungen pressen zu lassen. Auch die Tatsache, dass am Stand von Lyx einige Besucher auftauchten, die ausgesprochen verdächtige Bissspuren am Hals trugen, machte uns nervös. Schon in den vergangenen Tagen war uns der Vampir aufgefallen, der mit dem Hinweis auf den Lyx-Verlag in den Hallen sein Unwesen trieb. Offenbar hatte er im Umfeld des Kölsch-Empfangs nicht nur ein Opfer gefunden.
 
Mir gelang es, ein Stück der Jubiläumstorte und ein Kölsch zu ergattern. Das wurde dann auf das Wohl des Jubilars geleert, der der deutschen Fantasy den Weg ebnete. Am Rande dieser Veranstaltung stieß ich noch auf Frank Rehfeld, einen alten Bekannten aus seeligen Fandom-Zeiten, mit dem sich ein kurzes Gespräch über alte Zeiten entspann.
 
Wie auch an den anderen Tagen veränderte sich so gegen 17:30 Uhr die Atmosphäre auf der Messe. Die Besucher verließen die Hallen, die Mitarbeiter an den Ständen entspannten sich zusehends.
 
Damit endete für uns dann auch die Buchmesse Frankfurt 2009.
 
Drei ereignisreiche Tage.  Viele neue Ideen wurden geboren. Einiges davon werden wir umsetzen. Große Pläne.
 
Unter anderem wird wohl der Abschied vom guten alten, aber schon im Kern fehlerhaften Joomla! anstehen, das uns über bald zweieinhalb Jahre (trotz  mitgelieferter Fehler) gute Dienste geleistet hat.
 
Dazu gehören auch Ideen inhaltlicher Art und gemeinsame Aktionen, die spannend und arbeitsreich sein werden, viel Neues für Leser und Besucher bringen wird, und den Zauberspiegel hoffentlich weiter bringen.
 
Die Messe hat uns wieder gezeigt, was John Maddox Roberts in seinen "SPQR"-Roanen so formulierte: "Nur frischer Ruhm zählt"... Stillstand darf es nicht geben. Ein Quell von Inspirationen ist da immer wieder in Frankfurt Mitte Oktober zu finden. Schon allein deshalb lohnt der Trip.
 
Dann ging es noch zum Galaktischen Forum, das von der Abteilung PERRY RHODAN bei VPM ausgerichtet wird. Ein informeller Treff, bei dem man hervorragend und in aller Ruhe plaudern kann. Da ließen wir bei interessanten (Hintergrund-)Gesprächen die Buchmesse ausklingen, bevor wir mit vollen Taschen, vollen Gedanken und müden Augen gen Heimat fuhren ... 
 
 
Der Schwerpunkt: 'Hiobs  Schwester' Rebecca Gablé
Rebecca Gablé ist mittlerweile wohl die führende Autorin historischer Romane in Deutschland. Die Treffen auf der Buchmesse in Frankfurt gehören zur Tradition unseres Magazins. Und auch zu unseren Höhepunkten, wie freimütig zu bekennen ist, denn wir (die Herausgeber) sind bekennende Fans.

In diesem Jahr ist ihr Roman "Hiobs Brüder" etwas Besonderes. Sie nimmt sich als eines von mehreren zentralen Motiven den Kranken und Behinderten an. Das ist ein Motiv, dass sonst nur am Rande vorkommt oder aus der Sicht der Heilberufe geschildert wird.

Dazu wird Cathrin Zinke in den kommenden Tagen einen Artikel vorlegen, um das Thema im Zauberspiegel auch einmal zu vertiefen.
 
Überhaupt ist "Hiobs Brüder" in mancherlei Hinsicht ein besonderer Roman. Rebecca Gablé führt im Laufe des Gesprächs aus, dass sie das Zeitalter der Anarchie aus der Perspektive von  Außenseitern zeigen wollte. Damit setzt sie sich von Follett und seinen "Säulen der Erde" ab. Aber zum anderen auch, weil das den unverstellten und unparteiischen Blick auf diese Zeit des nicht enden wollenden Bürgerkrieg öffnet.
 
Das Land ist zerrissen, kaputt und am Ende. Selbst die Beteiligten wünschen sich wieder einen König.
 
Selbst der junge Heinrich (der später als Heinrich II. einer der größten Herrscher der Epoche werden sollte) ist ein Außenseiter. Juden sind Außenseiter, und die ständige Gefahr von Pogromen macht ihr Außenseiterdasein schwer. Das alles zusammen ergibt ein schlüssiges Portrait einer Zeit, in der England am Abgrund stand.
 
Da zeigt sich Gablés Art sorgfältig zu arbeiten, und der Leser beginnt den Zweijahrsrhythmus zu verstehen - und schweren Herzens zu akzeptieren.
 
Dann entwickelt sich das Gespräch in Richtung der Zukunftspläne der Autorin. Wenn wir das Interview veröffentlichen, wird die Autorin verraten, um welches Thema sich ihr nächstes Buch (Herbst 2011) drehen wird. Aber es stellte sich auch heraus, dass sich das englische Mittelalter bald als Quell Gablé'scher Romane irgendwann erschöpft haben wird. Schon die Renaissance falle ihr schwerer als das Mittelalter. Die Grenze sei erreicht, "wenn die Männer Perücken tragen!"

Das deutsche Mittelalter wird wohl auch noch ein Thema werden können. Allerdings fehlt der durchgängige Faden, weil das Heilige Römische Reich Deutscher Nation sehr zersplittert war. Aber es gibt einzelne Personen, deren Lebensweg zu folgen lohnt. Daher wird Rebecca Gablé wohl weiterhin den Schwerpunkt Mittelalter setzen, aber das Land wechseln. - Und sie spielt mit dem Gedanken an einen Mittelalter-Krimi... 

Nein, der Leser muss nicht befürchten, dass Rebecca Gablé in den Ruhestand geht. Die Frau steckt voller Energie und Pläne.

In Leipzig sind wir wieder miteinander verabredet... Das wird ein Spaß...

 

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