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Marlos - Die jährlichen Treffen einer Großfamilie (2)

Marlos - die jährlichen Treffen einer GroßfamilieMarlos - Die jährlichen Treffen einer Großfamilie (2)
1988 Hannover

Zwischen 1978 und 1998 fanden insgesamt 21 Marlostreffen des DSFC statt. In einer Serie möchte ich Highlights dieser Treffen in Auszügen präsentieren und alte Conberichte in teils eigener Interpretation wiedergeben. Sozusagen als Homage an die gute alte Zeit.
 
1988 - das sind fast zwanzig Jahre her. Meine Güte - Zwanzig Jahre. Das Mellienium lag 12 Jahre in der Zukunft. Nur 12 Jahre.


Welche eine kleine Zeitspanne, wenn man bedenkt, wie schnell doch zwanzig Jahre vergangen sind.

In diesen zwanzig Jahren ist viel passiert. Nach 1988 fanden noch 10 weitere Marlostreffen statt. Jedes war auf seine Weise ein Erlebnis. Und die Zeiten haben sich massiv verändert.

Das Treffen 1988 war mein zweites Marlostreffen. 1987 war ich in Hamburg. Man lese dazu "Das erste Mal" in dieser Sparte.

1988 war ein gemütliches Treffen für mich. Schon allein wegen der Anreise. Nur 30 Kilometer trennten mein Wohnort und Hannover.

Hier der Con-Bericht von Horst Herrmann von Allwörden (Marlos-Letter 53 Oktober 1988):

Für mich begann der Con am frühen Samstagmorgen, weil wir noch ein wenig Hannovers Innenstadt unsicher machen wollten. Also lenkte ich Nathan, meinen schnittigen Opel Ascona B, Baujahr 1980 auf die L 111 in Richtung Stade. Mit Petra Köphke auf dem Beifahrersitz langten wir um 8.35 Uhr am Harburger Hauptbahnhof an. Hier nahmen wir noch zwei Rollenspielfreaks aus Pinneberg mit, die Petra kannte.Vorher aber musste noch Norbert Aichele abgeholt werden.Die Rollenspielfreaks kamen nicht zum Treffpunkt. So gings ohne diese in Richtung Hannover auf die Autobahn. Ohne Stau ging es aber dann nicht aus.
Die Zeit bis zum Conbeginn vertrieb man sich mit spazieren gehen und Lästereien über dieses und Jenen. Im Con-Lokal erklärte ich Peter Roegner, dem Organisator die Funktion des Dia-Projektors (tja 1988 musste man ohne Beamer auskommen). Dabei wurde ich von Werner Kurt Giesa tatkräftig unterstützt.
Bald darauf eröffnete Jürgen Dan Shocker Grasmück das 11. Marlostreffen. Er trhonte wie immer am oberen Ende der Tischrunde. Peter Roegner hielt einen Dia-Vortrag über Larry Brent und zeigte Bilder u.a. auch von ausländischen Ausgaben.Danach gab es eine Fragestunde an den Autor Dan Shocker. Nicky Pressburger wollte wissen, was es denn nun mit Fortführung von Larry Brent in einem anderen auf sich hätte. Jürgen drückte sich nicht um die Antwort und sagte, das es noch an der Aufmachung hapere. Ein titelbildzeichner sei noch nicht gefunden, und Lonati, der Stammzeichner der Larry Brent-Serie sei vertraglich exklusiv gebunden. Im Anschluss daran gab es eine Timbola, wo man reichlich Abos für Fanzine gewinnen konnte.
Fanzines das waren Magazine von Fans für Fans in den Achtziger Jahren. Internet kannte man noch nicht. Ich verteilte die neuste Ausgabe des Zaubertrios (Zauberspiegel, Zauberstern, etc.). Dann suchte ich Entspannung auf der Terrasse des Lokals, vor allem um frische Luft zu schnappen. Das Essen (Currywurst mit Pommes) musste auch verdaut werden. Ich traf da draußen Jürgen Grasmück und seine reizende Gattin Karin. Wir plauderten über Gott und die Welt, über Robbensterben, über Autobahnraser, Politik und Affären, nur nicht über Horror und Phantastik.Schon den ganzen Nachmittag hörte man im Consaal skeptische Stimmen hinter vorgehaltener Hand, was es denn nun mit dem angekündigten Marloslied der Geschwister Irmstrud und Sonja Mahler auf sich hatte. Der text wurde herumgereicht. Die Zeilen wurden vor Jahren schon einmal im Clubletter abgedruckt, so das einige die Strophen wieder erkannten.Alle sangen mehrstimmig mit und das Ergebnis überzeugte auch die letzten Skeptiker. Die Heimreise traten wir – Norbert, Petra und ich gegen 23 Uhr an..... Ende des Conbereichts (leicht gekürzt)

Obwohl die Heftromanserien von Dan Shocker schon seit 2 Jahren eingestellt waren, zog noch immer rund 30 Fans nach Hannover. Darunter waren immer die Marlos – Urgesteine Nicky Pressburger und Horst Herrmann von Allwörden. Aber auch die bekannten Gesichter aus der Schweiz und aus Österreich.

Harry Pfister vertrat die Eidgenossen, wie eh je. Ein netter Mensch, den ich immer gern getroffen habe.
 
Unerschrocken war auf diesem Marlos - Treffen vor allem Mario Simon und einige Kollegen aus Österreich. Ich erinnere mich noch sehr gut an Mario Simon. Auf dem Marlostreffen 1991 hat er mir die Sehenswürdigkeiten Wiens gezeigt, mich in eines der berühmten Wiener Heftroman - Antiqauriate geführt und zeigte mir sein schönes Zimmer, das zum Großsteil von Heftromanstapeln eingenommen wurde. Ja, ein richtiger Fan eben.

Und so zeigte er sich auch 1988 in Hannover. Per Anhalter reiste er mit seinen Freunden nach Hannover, ohne eine Rückfahrkarte in der Tasche, ohne ausreichend Geld, nur mit dem Ansporn des Fans, und dem Ansporn seinem Idol, nämlich Dan Shocker einmal mehr, näher zu sein.

Zur Beruhigung, Mario und seine Freunde haben ein Nachtquartier gefunden und Ihre Rückreise hat sich, dank der zahlreichen Besucher des Cons aus dem Süden auch geregelt. Aber so verrückt muss man wirklich erst mal sein.
 
Nicht weniger verrückt, war jedoch Horst Herrmann von Allwörden. Er legte Dan Shocker doch tatsächlich seine gesammte Macabros - Sammlung zum signieren vor. Dan Shocker war zunächst erschrocken, aber auch erstaunt.

Horst hatte seine ganze Sammlung gebunden, zu ein paar Büchern. Das erleichterte Dan Shocker die Signierarbeit.

So oder so ähnlich waren die Fans von Dan Shocker seinerzeit. Heute sind wir alle älter und ruhiger geworden. Dennoch gibt es genug Leute, so wie meine Wenigkeit, die immer noch im Dienst der Sache stehen.

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