# 56: Legion der Überschweren

Ein Beitrag von Horst Hermann von Allwörden

As Time Goes By # 56: Legion der Überschweren

Über mich sage ich inzwischen: Tausend Schweine mussten sterben, um diesen Körper zu formen. Jason Dark behauptete steif und fest, dass sein Bauchansatz eine "Hähnchengrube" wäre. So mancher (egal ob Autor oder Fan) hatte seinen Athletenkörper deutlich fehl ernährt.

Aber Lesen macht offensichtlich dick. Als Petra Köhpcke, zusammen mit ihrer Mutter, den Marlos-Con 1986 in Ludwigsburg besuchte, fragte sie völlig überrascht: "Ist das ein Treffen der Übergewichtigen?" Werner Kurt Giesa, damals noch ein magerer Hering, hat in den neunziger Jahren deutlich bessere Fandommaße erreicht. Die 100 Kilo-Grenze hatte er lässig überwunden.

Norbert Aichele, Uwe Schnabel und ich stellen das Wanst-Trio dar. Gernot Glogger (FOLLOW) musste auf dem Fest 1991 (Kirchähr I) von 6 oder 8 Leuten vor einer Tür weggewuchtet werden, da diese dem Durchgangsverkehr diente. Überhaupt heißt es über Lords von FOLLOW: Sie trügen eine Brille, hätten Haarprobleme und/oder Gewichtsprobleme. Übergewicht ist sehr häufig anzutreffen. Zu den Führenden zählen Ery van Fysia, Bunabura, und ich, aber ein paar andere könnten auch als Ramme beim Sturm auf eine Burg arbeiten.

Vom 3. Kongress der Fantasy gibt es ein schönes Foto, das u.a. Gernot Glogger, Gustav Gaisbauer, Rolf Michael, mich und als dünne Referenzperson den im November 2005 verstorbenen Dieter Sachse zeigt. Das Bild könnte betitelt sein: Die Legion der Überschweren. 100 Kilo sind im Fandom eher ein Durchschnittsgewicht, denn eine Ausnahme. Vielleicht liegt es daran, dass ein Großteil der Literatur aus den USA (dem Land der Braven und Fetten) stammt.

In Marlos waren in den Achtzigern neben dem Wanst-Trio noch einige gewichtige Typen zu sehen: Michael Müller, Nicky Pressburger sollte man nennen. Auch die Damenwelt, deren Name ich unerwähnt lasse (ich bin doch nicht lebensmüde), trug zu einem Durchschnittsgewicht bei. Mich wundert, dass nach manchen Cons nicht die Statik der Gebäude neu berechnet und Stützpfeiler mit der Dampframme eingeschlagen wurden.

Manfred Feuerriegel, die Kampfkugel, habe ich auch schon erwähnt. Er war deutlich untergroß, wie so viele.

Und wer war mager wie ein Hering? Richtig, Dieter "Ober-Guru" Hoven. Und ich darf in diesem Zusammenhang William Shakespeare zitieren: "Laßt wohlbeleibte Männer um mich sein mit wenig Haaren, die nachts gut schlafen." (Hört sich an wie eine Beschreibung des Rates von MAGIRA, wo ich die auf dem Fest anwesenden Lords versammeln) Und dann kommt Shakespeare kurz darauf zu Brutus: "Der Cassius dort hat einen hohlen Blick; Er denkt zuviel: die Leute sind gefährlich!... " und schließt: "Wär er nur fetter." Vielleicht wäre Dieter dann netter gewesen?

Kommentare

#1 Claudia 2010-07-25 19:15

Horror-Fans sind, das habe ich mittlerweile begriffen, Coach Potatoes. Sie schaffen es gerade noch, den Weg zum nächsten Kühlschrank zu finden. Sport ist für sie ein Fremdwort.

#2 Laurin 2010-07-25 23:04

Stimmt nicht Claudia, ich z.B. treibe jeden Tag Sport:
Rolle seitwärts aus dem Bett raus, Dauerlauf zum Kühlschrank (wurde ja schon von dir erwähnt :lol:

),
Gewichtheben mit der Bratpfanne mit drei Schnitzel pro Durchgang und nicht zu vergessen ständiges blättern im Roman/Buch bis zum Tagesrekord.

#3 Larandil 2010-07-26 06:15

Wir betreiben eben "body building" im Sinne des Wortes! :-*

Und was die Leidenschaft für den Sport angeht: in den Neunzigern konnte ich noch stundenlang Wrestlern und Sumoringern zuschauen.

Davon ab weiß jeder Heftroman-Gestählte: Vampire bevorzugen ihre Jungs und Mädels knackig, sportlich und gesund ernährt. Werwölfen wär's vermutlich egal, aber das sind ja doch mehr die Outdoor-Typen, denen man beim Jogging zwischen die Zähne geraten kann.

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