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... der Finsternis

Verteidigung... der Finsternis

In dieser Kolumne möchte ich im Sinne des Autors und Journalisten Gilbert K. Chesterton eine Kolumne  mit kurzen Texten einrichten für diejenigen literarischen Objekte und Subjekte, die im allgemeinen schlecht wegkommen in der gezielten Beurteilung ihrer Kritiker. Deshalb der Titel in Anlehnung an den Pater-Brown-Erfinder. Auch etwas Ironie schadet nicht. Andere Autoren sind ebenfalls willkommen.

Heute die fünfte Verteidigung:


Also, im Dunkeln ist gut Munkeln, und die Horrorromane benötigen die Dunkelheit auch, die tiefe (Mitter)-Nacht etwa,wir kommen also gar nicht aus ohne die Finsternis. Kein Licht ohne das Dunkle, das Dunkel in unsren Herzen muss aber bekämpft werden vom strahlenden Helden der Abenteuerserien,egal welches Genres...der Helle muss ja den Dunklen besiegen können (ich mag übrigens dunkles Bier, das man auf ex dann auch besiegen kann...).

Natürlich fällt uns sofort Star Wars ein mit der hellen und der dunklen Macht,ein Mythos,der zwar vielfach vertreten ist in der Menschheit,mir zuerst aber bei den Zoroastern auffiel,wo zwei gegensätzliche Mächte um die Welt ringen...

Dann,denken wir mal an all die schönen Fantasyromane von Hugh Walker (Hubert Strassl) über die „Finsternis der...“ aus der Welt von MAGIRA,einem  (das!?) Rollenbrettspiel. Die Terra Fantasy-Bändevon HW hatten ja fast alle einen Titel, der begann mit „Finsternis...“

Auch kann der Nebel barmherzig eine öde Landschaft zudecken, auch eine Art von Dunkelheit. Im Horror (s. Oben) gibt es sowieso mannigfaltige  Arten der Finsternis, vom dunklen Himmel über diverse Höllenorte oder geheimnisvolle Stätten, in denen „finstere“ Kreaturen lauern...hier fällt mir auch wieder der Cthulhumythos von HPL ein...

...nicht so schön ist zwar die innere Finsternis in uns selbst, etwa bei Depressionen, wer aus so einem schwarzen Loch einmal herausgeklettert ist, der kennt das...wieder einmal eine Erfahrung, die von außen nicht beschreibbar ist...dennoch wollen wir die Finsternis in der phantastischen Literatur nicht missen, wenn sich düster drohende Wolken am Horizont ballen, der Dämonenfürst wieder einmal zuschlagen will...aber auch in der SF mit der schwarzen Tiefe des Weltraums gibt es Dunkelwelten, die erkundet werden müssen, um Licht in das Unwissen des Alla und der Astronauten  zu bringen...graut der Morgen, so graut uns nicht mehr, denn die Finsternis der Nacht ist vorüber...aber auch der Gute kann sich zurückziehen in die Dunkelheit, verborgen, bis er sich dem Feind zu erkennen gibt...auch Tarnkappen diverser Couleur sind ja eine Art Finsternis, ob nun in der Fantasy bei Siegfried, König Laurin  und Harry Potter, oder in der SF wie bei Hans Dominik („Unsichtbare Kräfte, „König Laurins Mantel“) oder der allseits beliebte „Deflektor", der als lichtwellenumlenkendes Tarnfeld auch hier eine Art von „Finsternis“ erzeugt.

„Finster“ klingt auch wie „Fenster“, denn wo keine sind, ist es dunkel und düster, wo welche vorhanden sind, fällt das Licht (der Erkenntnis) durch die Düsterheit der Finsternis, um sie zu erhellen. Denn ohne Finsternis gäbe es ja nichts zu erhellen, nicht wahr?

Darum wünschen wir uns auch weiterhin die „Finsternis“ in der phantastischen Literatur...bitte, liebe Autoren, verwendet sie auch weiterhin...sonst wäre ja alles finster...

© H. Döring 2015

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