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Europas Gruselserie: Jüngstes Gericht auf Schienen: Subway 666 - Endstation Hölle

Die Grusel-SerieJüngstes Gericht auf Schienen
»Subway 666 - Endstation Hölle«

Nur um wenige Sekunden verpassen Chris und Nadine nach dem Besuch eines Broadway-Musicals kurz vor Mitternacht die letzte U-Bahn. Doch dann fährt zu ihrer Verwunderung ein weiterer Zug ein. Zu spät bemerkt das Touristenpärchen, dass mit den anderen Fahrgästen etwas nicht zu stimmen scheint.

Für die beiden beginnt eine teuflische Reise ohne Rückfahrschein … (1)

Subway 666 - Endstation HölleNachts auf einer U-Bahn-Station in New York. Ein Pärchen verpasst den letzten Zug. Dann fährt doch noch eine Bahn ein. Der freundliche aber auch unheimlich wirkende Schaffner bittet um Zustieg. So steigen Chris und Nadine ein. Mit Ihnen noch ein weiterer stummer Fahrgast. An der nächsten Station steigen weitere drei Fahrgäste hinzu. Sofort konfrontiert der Schaffner die Zugestiegenen mit ihrer Vergangenheit. Weitere Gäste steigen ein. Der Schaffner entpuppt sich mehr und mehr als Richter ungesühnter Verbrechen.

Das neuste Gruselhörspiel aus dem Hause EUROPA entwickelt sich zunehmend in eine ganze andere Richtung. Stattdessen in der U-Bahn Untote oder Zombies auftauchen (wie das Cover suggeriert), stehen die Fahrgäste einem unheimlichen Richter gegenüber. Das ist so von der Idee her nicht so schlecht. Es fehlt aber auch dieser neuen EUROPA-Produktion jede atmosphärische Dichte und Spannung. Ein Erzähler, der die Szenen hier etwas überbrücken würde ist zwar nicht unbedingt von Nöten, würde aber schon vieles retten. Titania Medien macht das vor mit dem Einbau von Ich-Erzählern und allein dass bringt schon etwas Stimmung und Atmosphäre, weil man zum Beispiel auch die Umgebung etwas beschreiben kann. Hier wirkt es dann zum Teil doch etwas unfreiwillig komisch. "Guck mal Chris, die anderen haben Totenschädel".

Auch ansonsten wirkt der Ton dumpf, die eingespielte Musik ist spärlich und leise, manchmal kaum wahrnehmbar. So werden die Szenen nicht wirklich getrennt. Die Geschichte läuft ab wie in einem einzigen Akt. Die rückblenden, die man eingebaut wirken eher einschläfernd als auflockernd. Insgesamt macht sich gähnende Langeweile breit, trotz eines vielversprechenden Beginn. Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi. Auch das Feuer-Finale am Schluss wirkt deplatziert und übertrieben.

Die Sprecher machen gute Arbeit. Auch die Hörspiel-Legende Jürgen Thormann, der hier als Scharfrichter aus der Hölle agiert, hat fast nichts von seinem alten Charme eingebüßt. Ob als grausamer Imperator Ming bei Flash Gordon, als schmieriger Anwalt Maurice Messer bei Edgar Wallace oder mysteriöser Señor Santora in Die drei ??? und der Zauberspiegel - Thormann ist als Bösewicht immer eine gute Besetzung gewesen. Anouschka Renzi hat nach "Black Beauty" ihren zweiten Einsatz in einem Europa-Hörspiel.
Alles in allem erneut und trotz positiver Sprecherleistungen ein enttäuschender Neuzugang der Reihe.

Subway 666 - Endstation HölleSubway 666 - Endstation Hölle
Grusel-Serie 10
Sprecher

Chris - Manou Lubowski
Nadine - Anouschka Renzi
Schaffner - Jürgen Thormann
Julia Green - Neda Rahmanian
Walt Green - Konstantin Graudus
Stephen Billings - Marc Zabinski
Daniel Sheppard - Nico König
James Cullingham - Peter G. Dirmeier
Jennifer - Rosemarie Wohlbauer
Claude Ravel - Tim Grobe
Paul Miller - Pat Murphy
April Baker - Merete Brettschneider
William Baker - Jan Langer
Durchsage - Jens Böttcher
Mortimer - Gordon Piedesack

Buch: André Minninger
Regie: Heikedine Körting
Illustration: W. Damerius
ca. 60 Minuten

(1) Klappentext

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