Wir können nicht anders - Montagskino im ZDF

ZDFHeimatkrimi, Provinzkomödie, Gangsterfilm – Detlevs Bucks Kinofilm lässt sich nicht auf ein Genre festlegen.

Die ZDF-Kino-Koproduktion erzählt von zwei Großstädtern, die aufs Land reisen und es mit gefährlichen Feuerwehrmännern, über-griffigen Polizisten, egozentrischen Frauen und einem wildgewordenen Nikolaus zu tun bekommen.

ZDF, Montag, 6. Dezember 22.15 Uhr
ZDFmediathek, ab Samstag, 27. November 2021

Nach fünf glücklosen Jahren in Berlin will Edda anlässlich des Geburtstags ihres Vaters erstmals wieder ihr brandenburgisches Heimatdorf besuchen. Vor der Abreise aus der Hauptstadt verbringt sie eine Nacht mit dem campenden Juniorliteraturprofessor Sam und überredet ihn, sie mit seinem Wohnmobil zu begleiten. Nahe Eddas Heimatort hört Sam Schussgeräusche im Wald und verhindert, dass der junge Feuerwehrmann Rudi von seinem Vorgesetzten Thomas ob einer Affäre mit dessen Frau erschossen wird. Sam und Rudi fliehen vor dem kriminellen wie tollpatschigen Feuerwehrtrupp in das dünnbesiedelte Dorf und kommen dabei unter anderem mit Hermanns Vater, dem neurotischen und verwaist lebenden Fabrikbesitzer Rainer, in Kontakt. Edda wird im Wald von ihrem Ex-Freund Frank aufgelesen, doch sie erschießt den Dorfpolizisten in Notwehr, als er sich an ihr zu vergehen versucht. Um sich wiederzusehen, können Edda und der flüchtige Sam einer Konfrontation mit dem unberechenbaren Hermann und seinen Männern nur für eine begrenzte Zeit aus dem Weg gehen.

Detlev Bucks ZDF-Koproduktion "Wir können nicht anders", deren Kinoauswertung der COVID-19-Pandemie zum Opfer fiel, erinnert von ihrem Titel her nicht ohne Grund an Bucks ersten Kassenschlager "Wir können auch anders..." aus dem Jahr 1993: Erneut mischen sich hier Elemente einer ostdeutschen Provinzkomödie mit denen des Gangster-Thrillers zu einem beiläufigen Gesellschaftsporträt. Buck taucht das brandenburgische Hinterland in weihnachtliche Neo-Noir-Farben und lässt dabei mit einem fatalistischen Lächeln abgehängte Dorfmannsbilder auf ein junges Liebespaar treffen, das sich noch einen Funken Hoffnung bewahrt hat.

Das Drehbuch erarbeitete Detlev Buck mit dem gefragten ostdeutschen Film- und Serienautor Martin Behnke ("Berlin Alexanderplatz", "Dark").

In der Hauptrolle vertraut Buck auf seinen Stammschauspieler Kostja Ullmann, dem er die Sängerin und Darstellerin Alli Neumann in ihrer zu diesem Zeitpunkt zweiten Filmrolle zur Seite stellt. Als wutgetriebener Gegenspieler zeigt Sascha Alexander Geršak sein ganzes Können, wobei er teilweise im Nikolausmantel auftritt. Mut zu einem noch skurrileren Kostüm zeigt jedoch Peter Kurth in einer kleinen, aber einprägsamen Nebenrolle. Oft mit einer gewinnbringend steinernen Miene, die den Handlungsschauplatz des durch den Strukturwandel blutentleerten und stehengebliebenen Dorfes spiegelt, rundet Schauspielerin und Moderatorin Sophia Thomalla den Cast ab.

Bild: ZDF-Logo aus der Wikipedia

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