Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Erin Brockovich - Die unkonventionelle Anwaltsgehilfin

Erin Brockovich

Die unkonventionelle Anwaltsgehilfin

 

Der seinerzeit gefeierte Shooting-Star unter den US-Regisseuren, Steven Soderbergh, inszenierte vor 25 Jahren mit „Erin Brockovich“ einen Meilenstein des Sozialdramas, der seiner Hauptdarstellerin Julia Roberts alle wichtigen Filmauszeichnungen bescherte. Zum Silber-Jubiläum ist der Film nun erstmals bei Sony/Plaion Pictures in einer 4KUHD-Fassung erschienen, der auch eine normale BluRay-Version beiliegt.

Die Rolle, mit der man Julia Roberts auch heute sicherlich noch am spontansten verbindet, dürfte die der Vivian Ward in der ungewöhnlichen romantischen Komödie „Pretty Woman“ sein. Doch die Rolle, mit der der gefeierte Hollywoodstar auch als ernstzunehmende Schauspielerin in Erinnerung bleiben sollte, spielte Roberts zehn Jahre später unter der Regie von Steven Soderbergh („Out of Sight“). Auf dem damaligen Plakat und auch in der gerade veröffentlichten 4KUHD-Version zum 25jährigen Jubiläum steht „Julia Roberts ist Erin Brockovich – Eine wahre Geschichte“. Diese ereignete sich tatsächlich zu Beginn der 1990er Jahre in Kalifornien, als die Titelheldin ohne eine vorausgegangene juristische Ausbildung beim Anwalt Ed Masry als Kanzleigehilfin anfing und in dieser Funktion einen weitreichenden Umweltskandal aufdeckte, der von der Firma „Pacific Gas & Electric (PG&E)“ in seinem Werk in Hinkley verursacht worden war. Dank Erin Brockovichs Engagement wurden damals mehrere hundert Opfer mit der Rekordsumme von 330 Millionen Dollar entschädigt, die zuvor durch die Grundwasserkontamination des Konzerns zu Schaden gekommen und mit zahlreichen schwerwiegenden Krankheiten gezeichnet worden waren. Dank Soderberghs pfiffiger Inszenierung und Roberts einnehmender Performance wurde die Filmversion zum Hit. Die Hauptdarstellerin konnte dafür u.a. den Oscar, den Golden Globe, den British Film Award, den MTV Movie Award, den People’s Choice Award und den Jupiter in Empfang nehmen, auch Co-Star Albert Finney und Soderbergh selbst wurden für ihre Arbeit mehrfach prämiert.

Erin Brockovich (Julia Roberts) hat wenig Glück mit den Männern. Nachdem sie sich gerade von ihrem zweiten Ehemann hat scheiden lassen, steht sie alleine mit drei kleinen Kindern da. Bei ihren Vorstellungsgesprächen hinterlassen weder diese Tatsache noch Erins überaus quirlige Art besonders gute Eindrücke. Nachdem sie bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall von Ed Masry (Albert Finney) vertreten wurde, aber am Ende trotzdem leer ausging, überredet sie den Anwalt, sie in seiner Kanzlei einzustellen. Trotz ihrer Verpflichtungen als Mutter wirft sich Erin mit viel Herzblut in die Arbeit und kommt dabei der Grundwasserverseuchung durch einen Konzern auf die Schliche. Die Frau, die stets ihr Herz auf der Zunge trägt, gewinnt im Handumdrehen das Vertrauen der Betroffenen. Als Masry erkennt, dass sich hier ein handfester Skandal von überregionalem Interesse abzeichnet, engagiert er mit Kurt Potter (Peter Coyote) einen weiteren Star-Anwalt, der die delikaten Verhandlungen zu einem guten Ergebnis führen soll.

Der recht ausgedehnte Beginn des Films dient zur Einführung der unterschiedlichen, höchst eigenwilligen Charaktere, und hilft dem Publikum dabei, in die Geschichte hineinzufinden. Sobald der eigentliche Kern der Erzählung etabliert ist, bleibt man deswegen gebannt an den Ereignissen dran, die soziale Ungerechtigkeit und die Skrupellosigkeit von Konzernen thematisieren. Außerdem geht es immer wieder um die Diskrepanz zwischen Karriere und Familie, der die Protagonistin hier ausgesetzt ist. Dank der herausragenden Darstellerleistungen und einer einfallsreichen und kurzweiligen Inszenierung ist „Erin Brockovich“ zu einem mustergültigen Sozialdrama geworden, das nach wie vor blendend zu unterhalten versteht. Die 4KUHD-Erstveröffentlichung des Films bietet ein sehr gutes Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) und einen gleichfalls astreinen Ton (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch im DTS HD Master Audio 5.1 sowie Thailändisch in Dolby Digital 5.1, optional mit Untertiteln in 15 verschiedenen Sprachen). Als Extras bieten die Scheiben ein Making-of (15 Minuten), das Featurette „Profil: Die echte Erin Brockovich“ (4 Minuten), gelöschte Szenen mit optionalem Kommentar des Regisseurs (zusammen 30 Minuten) sowie den US-Kinotrailer zum Film.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles