Ingrid Fröhlich verstorben - Erste westdeutsche TV-Kommissarin

Noch Wochen vor Nicole Heesters, die als erste TATORT-Kommissarin TV-Geschichte schrieb, war Ingrid Fröhlich da. Sie war in Wahrheit die allererste deutsche TV-Kommissarin im Westfernsehen. Die DDR war schneller und setzte bereits 1971 ihre erste Ermittlerin ein.  Als KK Renate Burger ging Fröhlich ab Januar 1978 in der Vorabend-Serie »SOKO 5113« erstmals auf Verbrecherjagd. Wenn auch nur im Team und ihren männlichen Kollegen irgendwie immer untergeordnet. So durfte sie fast nur Schreibtischarbeiten erledigen und sich sagen lassen, dass es im Einsatz vielleicht zu gefährlich für sie werde. So zog Ingrid Fröhlich nach 19 Folgen die Reißleine und verließ die Serie wieder.

Wie sie damals an die Rolle kam, wusste sie in einem Interview selbst nicht mehr zu sagen: „Der Drehbuchautor dachte sich damals wohl einfach, dass es mal Zeit für eine Frau ist“ ⁽¹⁾

Ihre ersten Rollen spielte Fröhlich an Wiener Theaterbühnen. Eigentlich war sie Hebamme von Beruf und wechselte später, von ihrem Chef ermutigt das Fach. Das sie einmal Pionierin im Krimigenre sein wird - darüber hatte sie nie nachgedacht. ⁽²⁾

Nun ist Ingrid Fröhlich am 30.07.21 mit 81 Jahren im Kreise ihrer Familie gestorben. Sie zählte neben Werner Kreindl (†1992), Wilfried Klaus, Diether Krebs (†2000), Bernd Herzsprung und Hans-Dieter Trayer zu den Gründungsmitgliedern der SOKO 5113. Nach ihrer SOKO-Karriere widmete sie sich dem Geschäft mit Globen, gemeinsam mit ihrem Sohn.⁽³⁾ 

2018 kehrte sie noch einmal für eine SOKO-Folge auf den Bildschirm zurück - als Verdächtige ehemalige Kripobeamtin Renate Burger. Siehe auch hier: Ingrid Fröhlichs Rückkehr an einen fremden Ort

Bild: Ingrid Fröhlich

(1,2,3)= Berliner Zeitung

 

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