Emma
Emma
Dort lernt sie eines Tages einen hochrangigen Kunden kennen, einen omanischen Ministersohn namens Tariq. Von Anfang an ist da diese Spannung zwischen den beiden, die sich nicht verleugnen lässt.
Wenig später erhält Emma ein Angebot, das sie nicht wirklich ablehnen kann: man bietet ihr die Stelle als Leiterin der Massageabteilung eines hochexclusiven Spas in Oman an, und mehr als das, sie soll dem dortigen Personal die Kenntnisse der Thalassotherapie vermitteln.
Mit einer Mischung aus Angst, Vorfreude und Angespanntheit wegen Tariq nimmt Emma das Angebot an, bereitet alles vor und reist in den Oman.
Dort angekommen erlebt sie eine ihr total fremde Welt. Da sind zum einen die "Expats", also die ausländischen Mitarbeiter diverser Firmen und Diplomaten, die sich in dem Land aufhalten, zum anderen die exotisch anmutende Welt um sie herum mit dem Luxus, den Märkten, der Umgebung aus Sand und Meer ... und schließlich immer wieder Tariq. Es ist fast unvermeidlich, dass die beiden eine Affäre beginnen, nicht ganz unproblematisch für einen hochrangigen Omani wie Tariq.
Die Probleme für Emma nehmen da erst richtig "Anlauf". Man tritt mit einer ausgesprochen heiklen Bitte an sie heran, und sie ist nicht nur in der Situation, dass sie entscheiden muss, ob sie einer Bitte nachkommt. Es könnte für sie, egal, was behauptet wird, um Leben und Tod gehen - für sie. Emma rutscht in eine Staatsaffäre hinein, ein Gemisch aus Verrat, Intrigen und Gefahren hinein, in dem sie droht unterzugehen.
Warum habe ich mich für den Roman interessiert? Klar, weil der Autor Jean Reno heißt. Ich weiß nicht, ob ich in einem anderen Fall zu dem Buch gegriffen hätte, denn natürlich wollte ich wissen, wie es einem so renommierten Schauspieler gelingt, mit einem Thriller einen Wechsel von der Leinwand zum Buch zu vollziehen.
Der Thriller spielt überwiegend im Oman, was ihn facettenreich und schon mal bis zu einem gewissen Grad "exotisch" macht. Es ist eine Welt, die Emma, wie den meisten von uns, eher unbekannt ist und schon damit ein gewisses Maß an Spannung erzeugt. Emma ist allein auf sich gestellt, und es kommt der Punkt, an dem sie nicht mehr weiß, wem sie trauen kann - und will. Diese Isolation der Protagonistin erzeugt natürlich auch Spannung. Die Handlung selbst erinnert an einen Actionfilm, sicher nicht ohne Grund. Man merkt, dass Jean Reno Erfahrung mit spannenden Plots und Szenengestaltungen hat. Teilweise wirkt der Roman auch so, als wäre er zu einer späteren Verfilmung geschrieben.
Emma beginnt langsam, fast ein wenig langatmig, während die Geschichte aufgebaut wird, und nimmt dann mit den Geschehnissen im Oman gut Fahrt auf. Es ist ein interessanter, spannender Thriller, wenn auch teilweise die Handlung etwas vorhersehbar ist, ***Spoiler*** und die Spannung eher darin liegt, wie Emma entkommt, weniger darin ob sie entkommen wird, denn ihr plötzliches Ableben erscheint im Rahmen des Romans dann doch eher unwahrscheinlich. Wie in den meisten Actionfilmen eben auch der Held überlebt. Dennoch lohnt es sich, das Buch zu lesen.