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... der "Muse" Sarah Hulcy über die Truppe von Heroes in Hell, Janet Morris und den Wettbewerb

Sarah Hulcy... der »Muse« Sarah Hulcy ...
... über die Truppe von Heroes in Hell, Janet Morris und den Wettbewerb

to the English-Original Zusammen mit Janet Morris und ihrem Trupp rund um die Heroes-in-Hell Buchserie, haben wir einen Wettbewerb gestartet, der unter dem Motto: »Wer fährt zur Hölle?« steht.

Um euch einen kleinen Eindurck dessen zu geben, was in der Serie und der Heroes-in-Hell Gruppe vor sich geht, haben wir ein Mitglied dieser Gruppe zu einem Interview mit uns eingeladen: Sarah Snyder Gray Hulcy. Ihre Bedeutung kann man gar nicht hoch genug einschätzen, deshalb nennt die Gruppe sie auch „Muse“. Entsprechend gibt es niemand Besseren, um ein Interview über die Heroes-in-Hell Gruppe zu machen.


Zauberspiegel: Sarah, wir kennen uns aus der Arbeitsgruppe für die Autoren der Geschichten aus Heroes-in-Hell schon eine Weile. Und wir alle nennen dich „Muse“. Warum eigentlich?
Sarah Hulcy:  Als ich ein Mitgleid der Gruppe wurde, habe ich mir gleich als Erstes die ganzen Informationen der Facebook Seite – und der Gruppe – geschnappt und organisiert, damit alle Mitglieder der Gruppe die gleichen Möglichkeit zum Zugriff auf die ganzen Diskussionen haben. Ich habe einige Dokumente in der ersten Woche erstellt, und Janet entschied in dem Moment, dass ich die Muse der Gruppe bin! Und seitdem hat mich jeder so genannt.

Zauberspiegel: Und bevor wir uns in das Thema Heroes-in-Hell stürzen; Sarah, wer bist du?
Sarah Hulcy: Ich bin ein 58-jähriger Workaholic; mein beruflicher Hintergrund ist das Recht und die Werbung (Typographie und kommerzielle Kunst). Ich habe über viele Jahre hinweg sehr schnell getippt und dann erkannt, dass ich die Sehnen und Nerven in meinen Händen und Armen dabei ruiniert hatte. Zu dem Zeitpunkt als mir klar wurde was passiert war, habe ich ergonomische Tastaturen und andere Hilfsmittel genutzt, die mir aber nicht mehr halfen. 1996 wurde ich von meinem Arzt für arbeitsunfähig erklärt. Ich habe über mehrere Jahre hinweg viele Medikamente genommen und saß sehr oft einfach in meinem Haus und habe gelesen (etwas, das ich schon seit meiner Kindheit tat). Meine Cousinen (ich habe ungefähr 40 Cousinen in erster Linie) bestanden darauf, dass ich mich bei Facebook anmelde, zuerst jedoch war ich sehr zögerlich. Sie haben mich davon überzeugt, dass es viel einfacher war miteinander in Kontakt zu bleiben, als Rundmails mit Neuigkeiten an die Familie zu schicken. Und der Rest ist Geschichte!

Zauberspiegel: Was ist es nun also, das du in der „höllischen Umgebung” so machst? Und trägst du auch eigene Geschichten bei?
Sarah Hulcy:  Eines Tages, ich las gerade eine Geschichte von Tempus mit seinem Begleiter zur Rechten Niko, und traf auf ein Zitat, mit dem ich mich sehr gut identifizieren konnte. Ich veröffentlichte dieses Zitat in meiner Statusmeldung und nannte Janet Morris als Quelle. Facebook teilt es dem anderen ja mit, wenn jemand deinen Namen erwähnt, so sah Janet dieses Zitat. Sie schrieb mir eine Mail als Tempus Thales und bat mich um den Rest des Zitates, da das Buch 1987 gedruckt worden war. In der Zwischenzeit haben wir uns „angefreundet“. Ich habe die Information gefunden und sie Janet geschickt. Wir begannen uns über ihre Bücher und das, was seit den 1980er Jahre geschehen war, zu unterhalten (Sie sagte mir auch, dass die Mails an mich nicht von irgendwelchen Mitarbeitern, Administratoren oder so, sondern von ihr selbst kamen). Nachdem ich dann aufgehört hatte zu hyperventilieren, setzten wir unser Gespräch fort. Da die Gruppe weiter wuchs und mehr Informationen ausgetauscht wurden, sagte Janet zu mir, dass es vermutlich die eine oder andere Geschichte geben würde, die ich zu erzählen hätte. Ich hatte nie zuvor Belletristik geschrieben, nur jede Menge Schriftstücke aus dem Rechtsbereich, Memos und Anleitungen. Also schrieb ich „Orientation Day“, eine Geschichte über den ersten Tag von Rechtsanwälten in der Hölle, und was sie unmittelbar lernen müssen.

Zauberspiegel: Wie kamst du in Kontakt mit den Heroes in Hell, und was ist der Grund dafür, dass du so in das ganze Thema eingebunden bist.
Sarah Hulcy:  Es ist im Grund die Geschichte, wie ich in Kontakt mit dem Schöpfer der Heroes in Hell kam. Ich hatte die Bücher damals in den 80ern gelesen, als die Bücher erschienen. Eines Tages erwähnte Janet auf ihrer Facebook-Seite, dass sie eine Gruppe gründen wollte, die "Lawyers in Hell Writing Group". Ich schrieb den Kommentar, dass ich aufgrund der Tatsache, dass ich Jahrzehnte für Rechtsanwälte gearbeitet hatte,
und entsprechend hervorragende Kenntnisse mitbringen würde. Einer der anderen Autoren, die dabei halfen die Gruppe aufzubauen, fragte Janet tatsächlich: „Wer ist diese Frau?“ und sie antwortete, dass ich ein großartiges „Ohr“ für Schreiben habe und sagte ihm, er solle mich in die Gruppe einladen. Ich trat der Gruppe bei und seitdem bin ich total begeistert. Ich brauchte schon immer etwas, in das ich mich einbringen kann, und da ich mit der Arbeit an Computern schon damals angefangen hatte, als sie noch die Größe eines Schlafzimmers hatten, bin ich mit dieser Technologie förmlich „aufgewachsen“. In der Arbeit bei Rechtsanwälten lernt man zwangsläufig über neue Technologien sobald sie verfügbar sind, und das war es auch, was ich tat. Leider war ich zu dem Zeitpunkt schon über 10 Jahre aus der Arbeitswelt draußen und wusste, dass ich weiter ins Hintertreffen kommen würde. Es ist einfach perfekt für mich, da ich so mehr über viele Dinge im elektronischen Universum lernen werde.

Zauberspiegel: Es klang immer danach, als wären die Gruppe und die Serie so etwas Besonderes. Naja, es ist eine – sagen wir mal “nette” – Idee, im wahrsten Sinne des Wortes jeden in die Hölle zu schicken. Aber was macht diese Serie auf dem Buchmarkt eigentlich so besonders?
Sarah Hulcy:  In den 1980er Jahren war die Serie doch sehr unterschiedlich; zum einen wurde sie von einer Frau geschaffen, da arbeiteten Menschen zusammen an Geschichten und Charakteren in etwas, das damals erst aufkam, dem „shared Universe“. Die meisten dieser Geschichten haben einen dunklen, bissigen Humor, den ich liebe. Natürlich hatten wir den Jahren damals nicht die Möglichkeit des sofortigen Kontaktes, wie wir dies heute tun, aber die Geschichten waren damals schon sehr schön miteinander verflochten. Jetzt können wir dies sehr schneller und können mit viel mehr Menschen auf einmal zusammenarbeiten, wir können die Geschichten sogar noch besser miteinander verbinden. Eines jener Dinge, die ich zu Beginn gemacht habe war, meine ganzen alten Bücher heraus zu suchen und sie noch mal zu lesen, während ich eine Liste der Charaktere und der Orte erstellte, die von früheren Autoren schon in die Geschichten eingebaut worden waren. So wollte ich herausfinden, wie die Dinge damals in der Hölle so liefen (oder nicht liefen, was eigentlich viel häufiger der Fall war). Dann verfolgte ich, welcher Autor welche Charaktere nutzen wollte um zu verhindern, dass mehr als ein Autor über einen Charakter schreiben wollte. Und sie kriegen das nicht miteinander kämpfen gut hin! Und wir fragen jedes Mal, wenn wir einen Charakter von einem anderen Autor „ausleihen“ wollen.

Zauberspiegel: Was erwartet einen Leser, der versucht in dieses höllische Universum einzusteigen? Was würdest du einem Neuleser empfehlen, z.B. mit welchem Band er anfangen sollte, wo er weitere Informationen findet und so weiter.
Sarah Hulcy:  Persönlich würde ich ihm empfehlen, zunächst die ursprünglichen 12 Bücher der Serie zu lesen, denn dort wurden die meisten Regeln und Charaktere festgelegt. Es ist aber nicht notwendig, ALLE früheren Bücher zu lesen – oder auch nur ein einziges. Lawyers in Hell ist ein sehr vollständiger Band, und unsere Autoren haben Informationen aus den original Bänden übernommen, um ihre Geschichten so abzufassen, dass jemand, der Heroes in Hell nicht kennt und zu Lawyers greift, problemlos in eintauchen kann.

Zauberspiegel: Über die Hölle und die Menschen dort zu schreiben und zu lesen; bieten die Geschichten denn noch etwas anderes als einfach zu unterhalten und dabei zuzusehen, wie ein jemand endlos versucht Steine auf eine Bergspitze zu rollen?
Sarah Hulcy:  Es gibt viele philosophische und mythologische Inhalte in den Geschichten, die aus vielen Mythologien stammen. In den neuen Bänden ist es so, dass die Autoren andere „Unterwelten“ oder „Nachwelten“ als nur die Judo-Christliche Hölle erforscht haben. Jede Zivilisation hat ihre eigenen Mythen, und die Hölle ist durch die Zuwächse dieser neuen Plätze und Glaubensformen viel größer und interessanter geworden.

Zauberspiegel: Die Heroes-in-Hell Bücher werden von Amerikanern und Kanadiern geschrieben, soweit ich weiß. In dem Band Adventurer in Hell werden das erste Mal deutsche Autoren auftauchen. Du liest ja alle Geschichten … sind dir spezifische Unterschiede aufgefallen, z.B. wie die Geschichten erzählt werden und so weiter?
Sarah Hulcy:  Es scheint, dass die deutschen Autoren in ihrem Herangehen an die Geschichten eher lyrisch arbeiten, vielleicht mehr ätherisch. Ich habe diese Geschichten mit großer Freude lektoriert, vor allem, da ihr alle Englisch sehr gut sprecht und schreibt, die Syntax und das Benutzen des Englischen als Zweitsprache ist sehr unterschiedlich von Jemandem, der in den USA geboren wurde und aufgewachsen ist. Ich sehe keine großen Unterschiede zwischen den amerikanischen und kanadischen Autoren, da es große Verbindungen zwischen den beiden Ländern gibt, allein schon aufgrund der Lage, und wir Zugang zu vielen Ideen und anderer Dinge aus dem jeweils anderen Land haben.

Zauberspiegel: Mit den ganzen Geschichten und Bänden, die du ja inzwischen kennst; würdest du dich trauen zu sagen, welche Geschichte dir am besten gefällt? Warum? Und könntest du uns einen Absatz aus der Geschichte zitieren, die dich besonders beeindruckt hat?
Sarah Hulcy: Eine meine Lieblingsgeschichte (ja, es gibt mehrere, und das aus unterschiedlichen Gründen) ist eine Geschichte aus dem ersten Band über Michael, Satans Tier und Schutzgeist. Es ist eine „Höllen-Katzen-Felltier“, mit Fledermausflügeln und Säure als Speichel. Michael wird entführt und durch verschiedene Hände gereicht, bevor er „gerettet“ wird. Jetzt hast du mich unterwegs erwischt. Ich bin nicht zuhause bei meiner Bibliothek, also habe ich gerade den Band nicht bei mir um etwas daraus zu zitieren, es reicht vielleicht zu sagen, dass die Königin von Saba versucht, einige Leute mit der Hilfe von Michael als ihrer „Waffe der Wahl“ los zu werden, bis jemand ihr ins Gewissen redete.

Zauberspiegel: Heroes in Hell – würdest du sagen, es ist eine Special-Interest Reihe? Die vor allem mit Themen wie Paranormal, Gewalt und Horror zu tun hat? Und wenn dem so ist: Warum ist es, was sie dann doch für alle interessant macht?

Sarah Hulcy
:  Es ist eine Special-Interest Reihe vor dem Hintergrund eines Shared-World/Universe, das seit über 20 Jahren gewachsen ist und sich verändert hat. Ich habe immer viel Interesse an Shared World-Ideen gehabt, und vor allem dann, wenn der Originalautor es einem erlaubt, selbst Geschichten in ihrer eigentlichen Domäne zu schreiben. Das ist einfach der größte dunkle Spaß von allem. Es findet in der Vergangenheit der Menschheit statt, in der Gegenwart und der Zukunft, es ist also nicht so als würde man über einen erdachten „Planeten“ schreiben. Ich habe vor so lange wie möglich die Muse of Hell zu bleiben, und hoffentlich werde ich eine bessere (und bekanntere) Autorin im Zuge unserer Reise.

Zauberspiegel: Eine letzte Frage: Du bist ja zusammen mit Janet Morris (dem Boss) und ihrem Mann Chris Morris in der Jury des Wettbewerbs, der zum nächsten Buch "Adventurers in Hell" stattfindet. Was bedeutet es für dich, zusammen mit den beiden in einer Jury zu sein?
Sarah Hulcy: Naja, zunächst einmal fühle ich mich gar nicht so bedeutend, um in der Jury zu sein, auf der anderen Seite bin ich natürlich stolz darauf und fühle mich geehrt ob der Tatsache, dass man meine Arbeit so schätzt. Ich arbeite ja eng mit Janet zusammen, normalerweise per Telefon, Email oder Facebook, deshalb weiß ich, dass wir ein gutes Team sein werden, und ich freue mich schon auf die Diskussionen über die Charaktere und die Gründe, warum man sie in die Hölle schicken soll. Die Charaktere, die wir bisher bekommen haben, sind wirklich interessant, und ich kann es gar nicht abwarten, noch mehr so wunderbare Ideen zu sehen.

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