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Große Stimmen des deutschen Hörspiels - Martin Hirthe

Große Stimmen des deutschen HörspielsMartin Hirthe

Der am 13. Februar 1921 geborene Schauspieler begann seine Karriere wie viele andere auch am Theater. Sein Vater war als Ingenieur in der Schweiz tätig und wollte zunächst, dass sein Sohn ein Praktikum beim Siemens-Konzern absolvierte. Der junge Hirthe entschloss sich jedoch schnell für einen künstlerischen Werdegang. Während er zunächst in Graz, Wien und Kassel auf der Bühne stand, wechselte er bald nach Berlin an die "Staatlichen Schauspielbühnen" und gehörte dem Ensemble 20 Jahre lang an. Ende der 50er-Jahre kam er zum Film.


1Zunächst trat er in kleineren Rollen in Erscheinung, u. a. in "Nick Knattertons Abenteuer" (1958) und "Nacht fiel über Gotenhafen" (1959). Im Fernsehen wurde er u. a. durch die Rolle des Brigadeführers in "Jeder stirbt für sich allein" (1962) populär. Aber auch in "Tagebuch eines Frauenmörders" glänzte er.

In den Siebzigerjahren spielte er für den SFB einen TATORT-Kommissar. Es kam zu drei Einsätzen als Kommissar Schmidt. In der Episode "Tod im U-Bahn-Schacht" (1975) von Wolf Gremm wird der Tod eines Türken in Nahaufnahme ziemlich brutal dargestellt. Die Folge verschwand darauf Jahrzehnte im Giftschrank des SFB, da man sich massiver Kritik ausgesetzt sah. Es folgten zwei weitere TATORT-Folgen mit ihm: "Transit ins Jenseits" (1976) und "Feuerzauber" (1977).

Im Jahre 1975 trat er in einer Neuverfilmung von Falladas "Jeder stirbt für sich allein" auf. Neben seiner Film-und Theatertätigkeit war er jedoch auch sehr erfolgreich für den Hörfunk tätig, u. a. in dem Kriminalhörspielklassiker "Fünf tote alte Damen" (1965). Er sprach hier den Dr. Klein, und Arnold Marquis sprach den Kommissar. Hirthe übernahm öfter die Rollen des Helden in den Hörspielen. Auch in Titeln wie "Nimm Platz und stirb", "Die letzte Visite" oder "Das vierte Skalpell", allesamt nach Romanen von Hans Gruhl. 1972 sprach er in dem SF-Hörspiel "Revolte auf Luna" nach Robert A. Heinlein. Ein weiteres Hörspiel aus dem Genre folgte 1975 mit "Der König und der Puppenmacher". Die Liste seiner Radioarbeiten ist schier endlos.


1976 schrieb Hans Kasper ein Hörspiel für den WDR, in dem alle bekannten Fernsehkommissare gemeinsam auftraten. Hirthe sprach hier den "Chef" Ironside. Weitere Akteure waren u. a. Horst Tappert als Derrick, Erik Ode als Keller, Hansjörg Felmy als Haferkamp, Klaus Schwarzkopf als Columbo und viele andere.

In der WDR-Adaption von "Der kleine Hobbit" (1980) war er auch zu hören. Eine seiner letzten Arbeiten.

Zudem synchronisierte Hirthe sehr viel. Er lieh seine markante Stimme z. B. Claude Akins, Henry Fonda, Yul Brynner und Rod Steiger. Jeder Filmliebhaber hat ihn schon einmal gehört. Er galt als Idealbesetzung für die Heldenrollen.

Hirthe war mit einer Kostümbildnerin verheiratet und hat drei Töchter. Natascha ist ebenfalls Schauspielerin. Caroline arbeitet als Fotografin. Hirthe starb am 19. August 1981 nach langem Leiden an einem Hirntumor in seiner Heimatstadt Berlin.

Auswahl seiner Hörspiele:

  • Ein Mord zur rechten Zeit (WDR, 1977)
  • Ein gestrenger Herr (SWF, 1962)
  • Der Bahnübergang (SFB, 1963)
  • Unwiderbringlich (HR, 1957)
  • Fünf tote alte Damen (WDR, 1965)
  • Nimm Platz und stirb (SFB, 1964)
  • Die letzte Visite (WDR, 1969)
  • Das vierte Skalpell (WDR, 1964)
  • Revolte auf Luna (WDR, 1972)
  • Wie jeden Tag (RIAS, 1964)
  • Raumstation beherrscht die Erde (SWF, 1953)
  • Die Meute (SFB, 1962)
  • Rotes Blut und weißer Käse, Prof. van Dusen 14 (RIAS, 1980)
  • Der kleine Hobbit (WDR, 1980) 

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