Cocaine Cowboys

Cover zu Cocaine CowboysCocaine Cowboys
(Cocaine Cowboys)
 
Bill Corbens rasante Dokumentation lässt die blutige Realität hinter Filmen wie "Scarface" und "Blow" und der Kultserie "Miami Vice" lebendig werden: Alles in Miami drehte sich in den frühen 80er Jahren um Drogen. Die Grenzen waren weit offen, die ganze Stadt vibrierte im Koksrausch. Columbianer überschwemmten den ehemals beschaulichen Ort mit Stoff. Als cubanische Dealer ihnen den Markt streitig machten, brach schließlich ein blutiger Krieg aus.
 
In keiner US-Stadt gab es mehr Morde pro Jahr. Zeitzeugen Dealer, Killer, Drogenkuriere, Ermittler, Reporter schildern, wie Miami zum lukrativsten und tödlichsten Ort Amerikas wurde. Und wie mit Hilfe gewaschener Drogengelder die glitzernde Strandmetropole entstand, die heute so beliebt ist.

Miami ist eine der beliebtesten Metropolen für Urlauber, die sich gern vom Glanz und Glitter und von der anscheinend immer scheinenden Sonne anziehen lassen. Doch die hier vorliegende Dokumentation zeigt auf, das es nicht immer das Paradies war, für das viele Miami halten. Und vor allem wird hier aufgezeigt, wie Miami zu der Stadt geworden ist, die sie heute ist.

Mit "Cocaine Cowboys" hat Billy Corben eine absolut autenthische und sehr faszinierende Dokumentation geschaffen, in der etliche Zeitzeugen ein Bild des Grauens zeichnen, das diese Stadt vor allem in den 70er-und 80er Jahren durchlebt hat. Man bekommt einen wirklich sehr tiefen Einblick in die damaligen Geschehnisse und kann teilweise nur verständnisslos mit dem Kopf schütteln, wenn man sieht, wie naiv die Behörden damals mit dem Thema Drogen umgegangen sind.

Durch die Erzählungen einiger Leute, die sich damals eine goldene Nase verdient haben, wird dem Zuschauer aufgezeigt, wie verhältnismäßig leicht es damals war, das Land mit Drogen regelrecht zu überfluten. Nicht vorhandene Kontrollen eröffneten den kolumbianischen Drogenbaronen und ihren amerikanischen Mittelsmännern ungeahnte Möglichkeiten, einen mehr als regen Drogenhandel zu betreiben. Ganz besonders die Zahlen, mit denen man hier konfrontiert wird, lassen einen teils ungläubig den Kopf schütteln, denn Geld scheint zu der Zeit wirklich keine Rolle gespielt zu haben. Die Gewinnspannen der Drogendealer schossen ins Unermessliche, was auch für teils skurrile Handlungen sorgte, das Geld zu verstecken und unterzubringen.

Doch auch die gnadenlose Härte des schmutzigen Geschäftes mit dem Drogenhandel kommt hier sehr gut zum Ausdruck, Auftragsmorde und heftigste Brutalität waren an der Tagesordnung. Hierbei tut sich ganz besonders der Teil des Films hervor, in dem die "Godmother" Griselda Blanco auf den Plan tritt, die anscheinend an Härte und Grausamkeit kaum zu überbieten war. Es ist schon absolut faszinierend, aber gleichzeitig auch sehr abstossend, wie hier über Dinge wie Mord und Drogenhandel geredet wird und das mit einer Art Selbstverständlichkeit, als wenn es sich um das Normalste auf der Welt handeln würde. Doch die hier erzählenden Personen haben diese Dinge damals anscheinend wirklich so gesehen.

Was "Miami Vice" oder Scarface" gezeigt haben, sieht man jedenfalls nach Sichtung dieser Dokumentation mit vollkommen anderen Augen, denn was dort schon recht gut verfilmt wurde, bekommt hier doch eine viel autenthischere und glaubwürdigere Note, als es jeder Film zeigen kann. Selten habe ich eine spannendere und interessantere Dokumentation gesehen, wie es bei "Cocaine Cowboys" der Fall war. Ein Dokumentarfilm, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte und der eine faszinierende und gleichzeitig schockierende Seite von Miami zeigt, wie man sie bisher noch nicht kannte.

Cocaine Cowboys
(Cocaine Cowboys)
mit Jon Roberts, Al Sunshine, Sam Burstyn, Mickey Munday, Bob Palumbo, Toni Mooney, Edna Buchanan, Joseph Davis, Al Singleton, Louis Caruso, Raul Diaz, Jorge Ayala, Nelson Andreu, Griselda Blanco, Kelly Hughes
Regie: Billy Corben
Drehbuch: Keine Information
Kamera: Amando Salas
Musik: Jan Hammer
FSK 16
USA / 2006
Die DVD
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch Dolby Surround 5.1
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 119 Minuten
Extras: Deleted Scenes, Special Feature-"Die Patin", Trailer, Trailershow

 

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