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#39 Blut!

As Time Goes By# 39: Blut!

Irgendwann in den frühen Neunzigern, das Horrorfandom war bis auf den Dan Shocker's Fantastik Club 'Marlos' und ein paar andere Überreste längst Geschichte, begab es sich aber, dass der ACD (Atlan Club Deutschland) seinen Con in der Nähe von Uelzen abhielt. Uelzen liegt in der Lüneburger Heide und war mir weniger als Zentrum des SF- und Atlanfandoms als vielmehr durch die Fernsehshow "Spiel ohne Grenzen bekannt (ein Bringer in der ersten Hälfte der siebziger Jahre, moderiert von Camillo Felgen und später von Olympiasieger im Eisschnelllauf und späterem Zahnarzt Erhard Keller), wo es sich in einer deutschen Vorausscheidung für das Europa-Finale gegen Uetersen (Schleswig Holstein; ehemaliger Wohnort von Petra Köhpcke) geschlagen geben musste.


Mehr als zwanzig Jahre nach diesem denkwürdigen Triumph Uetersens fuhr ich also nach Uelzen, um am Rande den Atlan*-Con mitzubekommen und gleichzeitig Uwe Schnabel mal wieder zu treffen. Ich packte Norbert in meinen Ascona B, der da benannt war Mathan (dem Reittier des Manonreiters, dem Helden der Fantasyserie im Zauberspiegel) und düste los. Wir fuhren über die Landstraßen und auf einmal waren wir in Deutsch Evern. 50 m nach dem Ortschild bog ich rechts ab und war schon wieder am Ortsausgang. Das trug doch sehr zu unserer Erheiterung bei. Allerdings zog sich der Weg durch die Pampas doch erheblich.

Wir trafen erst am mittleren Nachmittag am Conort ein, nachdem wir dem Sprichwort "Umwege erweitern die Ortskenntnis" neues Leben einhauchten. Es stimmt: Männer sind einfach zu stolz, um nach dem Weg zu fragen. Nun gut, wir waren da.

Der Conort lag einsam, ein Fußballplatz gehörte aber dazu. Dort tobte ein Spiel. Es ging zur Sache. Die SF-Fans erwiesen sich nur bedingt als Freunde des Spielgeräts (manche von ihnen konnten alles am Ball ‑ aufpumpen, einfetten und in den Schrank legen). Nur Uwe Schnabel machte ein fehlerfreies Spiel, denn der lehnte lässig am Zaun und schaute sich das bunte Treiben mit seinem spöttischen Lächeln an, das manchmal an Riff Raff aus der "Rocky Horror Picture Show" erinnert (wenn Riff Raff 100 Kilo schwerer wäre). An diesem Tag formierte sich auch das Wanst-Trio aus Uwe, Norbert und mir und spielte Skat.

Zunächst aber sahen wir dem Kick zu. Und es wurde offenbar: Freizeitkicker sind gefährlich. Nach einer Ecke ein Aufschrei. Panik! Entsetzen! Einer der Atlan Fans blutete. Flugs meinen Verbandskasten aus der Karre geholt und erste Hilfe geleistet. Die Augenbraue war aufgeplatzt. Letztlich nicht weiter schlimm, aber vielleicht hatte W. K. Giesa mit seiner Ahnung vom blutrünstigen SF-Fan schon recht.



*   Weiß eigentlich jemand wie Atlan mit Vornamen heißt? Lt. dem Conan Hörspiel "Im Banne des Seth": Max. Dort wurde von den Sprechern der Name des Bösewichts immer "Max Atlan" ausgesprochen. Somit kommen wir den Arkoniden auf die Spur und die Herkunft des "Strammen Maxes" dürfte Hanns Kneifel eigentlich ein allerletztes Atlan-Zeitabenteuer wert sein. Bitte, bitte!

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