Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Solide Unterhaltung und Schicksal - Hammerharte Horror Schocker 23

Hammerharte Horror SchockerSolide Unterhaltung und Schicksal
Hammerharte Horror Schocker 23

Das fahle Licht der beinernen Lampe weist mir den Weg über den Styx … Doch was sieht der, welcher sie genau betrachtet?! Hohle Augen, due von nichts als Vergessen künden … Vergessen, dass ich jenen nur wünschen kann, von deren Erlebten Schrecken ihr nun erfahren werdet

(Vorwort aus Hammerharte Horror Schocker 23)

Hammerharte Horror Schocker 23Zombieplage (7 Seiten)
Robert Malchitz beobachtet an den Menschen viele kleinste Veränderungen. Hier ein schlurfernder Gang, da eine schlechte Haut und in anderen Fällen ein widerlicher Gestank. Er begreift als einziger, dass die Menschen sich verändern.

Er flieht in eine entlegene Hütte in den Wald. Er versucht noch einmal erfolglos mit Dr. Gambrowski Kontakt aufzunehmen und sieht sich bestätigt, dass er der einzig überlebende Mensch ist. Zumal sind Telefon und Strom ausgefallen.

Monate verbringt er in der einsamen Hütte, bis ihm die Nahrungsmittel ausgehen. Er begibt sich in den nächsten gelegenen Ort, um dort nach etwas Essbarem zu suchen. Er steigt in ein Haus ein und findet dort einige Konserven. Er wird dabei von einem Zombie mit einem Revolver in der Hand überrascht. Mit seinem Gewehr schießt Malchitz den Untoten nieder und verlässt das Haus in Richtung eines nahe gelegenen Supermarktes. Dort verschafft er sich Einlass und stopft weitere Nahrungsmittel in seinen Rucksack. Weitere Untote erscheinen im Eingangsbereich des Ladens und Malchitz eröffnet das Feuer. Er hat aber keine Chance und die Zombies stürzen sich auf ihn.

Wenig später erwacht er angebunden auf einer Bahre. Die Untoten zwingen ihn, vergiftetes Essen zu sich zu nehmen. Wehrlos ist er ihnen ausgeliefert.

Draußen vor der Tür stehen Dr. Gambrowski und ein Arzt der hiesigen Psychiatrie. Gambrowski bestätigt, dass der fixierte Mann sei Patient Robert Malchitz sei, der offensichtlich an Wahnvorstellungen leidet.

Hammerharte Horror Schocker 23Fazit
Levin Kurio zeichnet und schreibt diese Story, die vom Aufbau an Filme wie Black Swan oder Shutter Island erinnert. Der Leser erlebt die Ereignisse aus Sicht des psychisch kranken Robert und hält seine Wahnvorstellungen für reale Geschehnisse.

Robert ist bereits bei Dr. Gambrowski in Behandlung. Die ersten realitätsfernen Ereignisse sind die Veränderungen, die Robert bei den anderen Menschen feststellt. Seine Psychose vertieft sich zusehends, so dass er der Auffassung ist, dass die Menschen sich in Zombies verwandeln. Er flieht in die einsame Hütte in den Wald und versucht der vermuteten Gefahr aus dem Wege zu gehen. Er versucht vergeblich mit Dr. Gombrowski Kontakt aufzunehmen. An dieser Stelle wird der aufmerksame Beobachter bereits ahnen, dass Roberts Erlebnisse eine pathologische Ursache haben könnten.

In der Stadt erschießt Robert einen Zombie, der keiner ist. In der Realität ist er in ein Haus eingedrungen und dort vom Eigentümer mit einer Waffe in der Hand überrascht worden. In der wahnhaften Vorstellung einen Untoten vor sich zu haben, erschießt er den Mann. Im Supermarkt wird er kurz darauf von wahrscheinlich der Polizei gestellt, die er in seiner Wahrnehmung als Zombies fehldeutet.
Er wird in die Psychiatrie eingewiesen und erwacht dort fixiert in einem Bett. In seinen Wahnvorstellungen ist er von den Untoten auf der Bahre gefesselt worden und wird nun von ihnen drangsaliert. In der Realität ist es das Klinikpersonal, das mit seiner

Hammerharte Horror Schocker 23Der Köder (4 Seiten)
Anna und Kevin machen Urlaub auf Teneriffa. Besonders hat es ihnen die Landschaft um den Pico de Teide angetan, die mit ihren Felsen und Gesteinen an eine Mondlandschaft erinnert.

In einiger Entfernung sieht Kevin einen Haufen goldfarbener Münzen im hellen Wüstensand liegen. Gierig stürmt er auf die Münzen zu, als diese mit einem Mal durch einen Strang hinfort gezogen werden. Nun bemerkt Kevin eine hohe Anzahl an Gegenständen, die auf dem Boden herumliegt: Handys, Brillen, Uhren und vieles mehr.

Er kann nicht mehr reagieren, als eine Riesenspinne dem Wüstensand entsteigt. Mit ihren Giftklauen betäubt sie den jungen Mann und schleift ihn hinfort.

Anna gelingt es, die Flucht anzutreten, nur kommt sie nicht weit. Mit ihren Füßen bleibt sie in einem klebrigen Spinnennetz stecken und so gerät auch sie in die Fänge der Riesenspinne. Das Untier hüllt die beiden in Kokons und bringt sie in seine Höhle. Dort liegen sie nun neben bereits abgenagten Skeletten und warten darauf, dass sie verspeist werden.

Die Spinne legt die goldenen Münzen wieder an die Stelle in den Wüstensand, denn es nähern sich bereits die nächsten Touristen.

Fazit
Autor und Zeichner dieser Geschichte ist The Lep. Er arbeitet unter Pseudonym und möchte seinen wahren Namen nicht verraten. Er wird noch viele Geschichten zum Horror Schocker und zu anderen Serien von Weissblech beisteuern.

Die Geschichte bietet solide Unterhaltung, bietet aber nichts neues. Ein Tier legt eine Falle aus, um Menschen in eine Falle zu locken und sie zu fressen. Das Thema ist in einer anderen Geschichte bereits im Horror Schocker verarbeitet worden.

Hammerharte Horror Schocker 23Warme Mahlzeit (7 Seiten)
Thilo und Sven sind seit einigen Tag auf einer Bergwanderung unterwegs. Thilo ist besorgt, denn erst im letzten Jahr zuvor sind einige Wanderer in der Gegend verschwunden.

Schließlich treffen sie doch auf ein einsam gelegenes Haus, in dem drei Frauen leben. Die beiden hungrigen Männer werden zum Essen eingeladen und mit dem Genuss von reichlich Alkohol steigert sich vor allem bei Sven die Stimmung, der die drei Frauen trotz ihres fortgeschrittenes Alters ziemlich attraktiv findet. Thilo hingegen ist von den dreien eher abgeschreckt und ist am nächsten Morgen verschwunden.

Die Frauen erzählen, dass Thilo bereits aufgebrochen sei und sich später mit ihm treffen wolle. Sven hingegen hat es gar nicht eilig, das Haus zu verlassen. Die Frauen versorgen ihn weiterhin mit den besten Leckereien und außerdem hat es ihm die grauhaarige Teresa ganz besonders angetan.

Am selben Abend noch landet er mit ihr im Bett und empfängt plötzlich eine SMS, in der Thilo um Hilfe bittet. Der Nachricht nach befindet er sich im Keller des Hauses.

Sven stürzt in den Keller und erkennt die grausige Wahrheit. Thilo ist dort über dem Feuer geröstet worden und er und die Frauen haben ihn verspeist. Teresa wollte noch eine Weile mit ihm verbringen und ihn weiter mästen. Nun tötet sie ihn mit einem Kehlenschnitt, denn er ist ein lästiger Zeuge geworden.

Fazit
Autor und Zeichner Eckart Breitschuh hat einen schönen Kannibalenschocker zu Papier gebracht. Der Leser wird bereits nach den ersten Panels wissen, in welche Richtung die Story verläuft, was aber nicht sonderlich stört.

Es ist herrlich mit anzusehen, wie die Thilo und Sven in ihr unabwendbares Schicksal hineinstolpern. Thilo ist am ehesten gewarnt, dass mit den drei Frauen etwas nicht stimmt und genau das wird ihm als ersten zum Verhängnis. Die Frauen zerren ihn in den Keller und spießen ihn über dem Feuer auf.

Der Leser bekommt von all dem noch nichts mit, ahnt aber bereits, dass Thilo als Braten auf dem Mittagstisch gelandet ist, denn Sven langt ordentlich zu. Der Leser schaut ihm genüsslich dabei zu und begleitet den armen Kerl, bis auch er in den Keller gelangt und sein Schicksal als Mittagessen der Frauen erkennt.

Hammerharte Horror Schocker 23Der Dschinn der Inge Kloptrowski (8 Seiten)
Inge lebt mit ihrem Mann Erwin in einer kleinen Wohnung in einem Apartmenthaus. Erwin geht keiner geregelten Arbeit nach und verbringt seine meiste Zeit alkoholisiert vor dem Fernseher. Inge hat eine Stelle als Reinigungskraft in einem Museum gefunden. Zuhause ist sie den Launen ihres Mannes ausgesetzt. Er beleidigt sie fortwährend und lässt sich gern von ihr bedienen.

Im Museum erhält sie eines Tages die Aufgabe, im Keller alte eingelagerte Gegenstände zu reinigen. Unter den alten Ausstellungsstücken findet sie eine Wunderlampe, aus der ein Flaschengeist emporsteigt. Dieser kündigt an, ihr drei Wünsche zu erfüllen, sollte sie an der Flasche reiben.

Sie steckt sich die Wunderlampe heimlich in die Tasche und nimmt sie mit nach Hause. Dort beschwört sie den Geist herauf. Erwin ist bereits stark angetrunken und schmeißt eine leere Flasche nach Inge. Versehentlich trifft er die Wunderlampe und sie zerbricht in mehrere Teile.

Inge fordert mit dem Tod Erwins ihre  ersten Wunsch ein. Mit dem zweiten verschwindet Erwins Leichnam restlos. Der dritte Wunsch besteht darin, dass Inge wieder 20 Jahre jünger sein möchte.
Der Dschinn hat sie allerdings nicht nur körperlich verjüngert, sondern sie zurück ins Jahr 1990 geschickt. Der Dschinn kann nicht zurück in die zerbrochene Lampe gehen und so beschließt er bei Inge zu bleiben. Kurze Zeit später verbringt er seine Zeit, so wie Erwin zuvor, im alkoholisierten Zustand vor dem Fernseher.

Inge nimmt wieder die Reinigungsstelle im Museum an, in der Hoffnung, irgendwann wieder den Putzauftrag für die eingelagerten Gegenstände im Keller zu bekommen und dort an die Wunderlampe mit den Geist zu gelangen .

Fazit
Autor Levin Kurio und Zeichner Damir Hamidovic verlagern die Geschichte aus 1000 und einer Nacht um Aladins Wunderlampe in die heutige Zeit. Inge hat wie in der originalen Geschichte drei Wünsche frei, sollte sie an der Wunderlampe reiben.  Die Formulierung der Wünsche will wohl überlegt sein, denn der Dschinn hat eine eigensinnige Weise, die Wünsche auszulegen.

Inge nutzt die ersten beiden Wünsche, um Erwin spurlos aus dem Weg zu räumen. Hier könnte sie bereits erkennen, dass sie bei der Formulierung sorgfältig sein muss. Der dritte Wunsch soll bewirken, dass sie wieder jünger ist. Der Wunsch führt hingegen nicht dazu, dass ihr biologisches Alter herabgesetzt wird, sondern dass sie in die Vergangenheit zurück gesetzt wird.

Die zerstörte Wunderlampe hat zur Folge, dass der Dschinn nicht in ihr zurückgehen kann. Er beschließt bei Inge zu bleiben und findet Gefallen am TV-Programm und am Alkohol. Der Dschinn entwickelt sich auch äußerlich zu einem zweiten Erwin, was sehr lustig anzusehen ist. Inge nimmt wieder ihren Job im Museum an, in der Hoffnung, wieder an die Lampe zu gelangen. Man trägt ihr die Arbeiten in dem Keller allerdings noch nicht an, weil sie sich das Vertrauen der Museumsleitung noch nicht erarbeitet hat.

Die Geschichte schließt mit der Überlegung, ob der Dschinn denn wohl noch in der Lampe sei, schließlich sitze er ja noch bei ihr im Wohnzimmer. Sollte sie wieder an die Lampe gelangen und sich ein weiterer Dschinn in ihr befinden, hätte sie weitere drei Wünsche frei. Befindet sich kein Lampengeist darin, lebt sie ihr Leben  weiter und hätte nichts gewonnen.

Hammerharte Horror Schocker 23Hammerharte Horror Schocker 23
Erscheinungsdatum: September 2010
Cover: Levin Kurio
Preis: 3,90€

Zombieplage
Text: Levin Kurio
Artwork: Levin Kurio

Der Köder
Text: The Lep
Artwork: The Lep
Farben: Levin Kurio

Warme Mahlzeit
Text: Eckart Breitschuh
Artwork: Eckart Breitschuh

Der Dschinn der Inge Kloptrowski
Autor: Levin Kurio
Artwork: Damir Hamidovic
Farbe: Levin Kurio

Weissblech Comics

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles