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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 102

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (102. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Ernst Vlcek schrieb das DK-Exposé 126 für sein Autorenkollegen Walter Appel alias Earl Warren, der den vierzehnten Teil des Malkuth-Zyklus verfassen durfte. - Viel Spaß beim Lesen…


126DER FLUG DER VAMPIRE
BLUTZOLL
DER VAMPIR VOM ROTEN MOND
Dämonenkiller 126
Schauplatz: Himalayagebiet
Zeit: bis Ende Dezember (im Anschluß an Band 125)
Autor: Warren-Appel
Termin: 13.10.76

Titelbild: AK 6104 Beschreibung Fr. Illfeld:
Das Bild zeigt einen Vampir in Form einer riesigen Fledermaus, dem das Blut aus dem Maul trieft. Auch die Augen sind blutunterlaufen.
!!Fotokopie bitte an Autor!!

Situation:
Nach dem Todesschach ist die Gruppe der Padmas zerschlagen. Viele von ihnen haben den Tod gefunden, die anderen sind än alle Himmelsrichtungen verstreut. Reenas Schicksal ist ungewiß.
Luguri scheint sich mit dem Januskopf Chakravartin arrangiert zu haben - dazu die Aussage in Exposé 124 beachten. In diesem Roman wird auch schon auf die Zersplitterung der Padmas hingewiesen.
Dorian ist mit Coco und Olivaro nach Malkuth gegangen, das haben Unga und Don Chapman aber nicht mehr mitgekriegt. Unga hat sich schon zuvor mit dem Hinweis aus dem Staub gemacht, daß er sich um Reena kümmern will, und er hat angedeutet, daß es für ihn vielleicht einen anderen Weg gibt, zum Padma zu gelangen. Unga hat bei dieser Äußerung jedoch nie geahnt, daß eine derart phantastische Reise, auf die er in diesem Band gehen wird, ihn an sein Ziel bringt. Welche Möglichkeiten er wirklich ventiliert hat, soll auch in diesem Band nicht ausgesagt werden. Unga behält sein Wissen - und auch seine Ahnungen - für sich. Er verrät dem ihn begleitenden Puppenmann nichts.
Der Autor sollte Unga neu einkleiden, damit es nicht zu Überschneidungen mit vorangegangenen Bänden kommen kann.
Unga bleibt also auf dem Schlachtfeld zurück, auf dem das Todesschach stattgefunden hat. Um auch mit dem Schauplatz nicht in Gefahr von Überschneidungen und Widersprüchen zu geraten, lassen wir unsere zwei Handlungsträger einige hundert Kilometer über­brücken, die sie konventionell zurückgelegt haben.

Handlung:
Von einem sterbenden Padma hat Unga folgendes erfahren: Zu dem Zeitpunkt, als die riesigen Steinschachfiguren amokliefen und alles unter sich zermalmten, da geschah das Wunder mit Reena.
Sie schwebte reglos in die Luft und löste sich dann in Nichts auf. Der sterbende Padma meint, dieses Wunder habe möglicherweise eine andere Padma-Gruppe erwirkt. Vielleicht wurde der Hilferuf der in Not geratenen Padmas von einer anderen Gruppe gehört - und diese holte Reena zu sich. Die letzte starke Padma­-Gruppe gäbe es aber nur in Katmandu.
Das ist der Grund, warum sich Unga zur nepalesischen Haupt­stadt begeben hat. Don Chapman befindet sich in seinem Gewand ver­steckt.
Damit beginnen, wie auf der Straße ein Yogi das Mangobaum­wunder vorführt. Er läßt vor den staunenden Zuschauern aus der Saat einen Mangobaum wachsen, so schnell, daß man mit dem Schauen nicht nachkommt. Unga ist sicher, einen Padma vor sich zu haben. Er verständigt sich mit dem Yogi, dieser kann auch noch zu verstehen geben, daß er Reenas Aufenthaltsort kennt, und er sagt, Unga solle das Blatt auffangen, daß sich vom Baum löst und worauf sich ein Hinweis findet. Dann schlägt die Schwarze Magie zu: Die Äste des Mangobaumes bekommen ein eigenes Leben, erwürgen den Yogi, und der Baum schrumpft daraufhin wieder.
Chapman hat das Mangobaumblatt aufgefangen und gibt es Unga. Der sieht, daß sich die Blattmaserung zu einem bestimmten Muster verformt... Zufällig (?) kommt ein Mädchen vorbei, daß dasselbe Muster auf ihrem Sari trägt. Der Cro-Magnon folgt dem Mädchen, das ihn keines Blickes würdigt.
Sie gelangen zu einem Gebäude und in dessen Innenhof. Eine gespannte, unheimliche Atmosphäre herrscht. Chapman warnt, er rät zur Flucht. Doch Unga schlägt alle Warnungen in den Wind. Er will zu Reena, koste es, was es wolle. Erst nachdem er sie gefunden hat, kann er sich auf die Suche nach dem Padma machen, dessen Versteck er zu kennen glaubt.
Im Innenhof des Gebäudes stinkt es nach Luguri. Im Boden und in den Wänden sind Vertiefungen, die wie Blutschalen anmuten. Was man berührt, verteilt schmerzhafte Schläge, wenn man dazu die Rechte verwendet. Nur Linkshänder haben hier eine Chance. Eine heilige Kuh gibt statt Milch Blut.
Überall raunt und wispert es, dämonische Stimmen liegen in der Luft. Unga erkennt sehr wohl, daß dies früher einmal das Domizil von Padmas war; verschiedene Anzeichen machen das deutlich; aber ebenso deutlich wird, daß dieser Ort unter die Macht der Schwarzen Magie gebracht wurde, insbesondere herrscht hier Luguris Magie.
Dennoch folgt Unga dem Mädchen mit dem Sari weiter. Er ist sogar bereit, Luguris Bedingungen anzunehmen, läßt sich an einem Eingang von Irrwischen die Rechte lähmen, muß irgendwelches Blut trinken. Er wird dafür belohnt: in einem dämonischen Tempelgewölbe sieht er eine Blutorgel, wie Luguri sie schon öfter benutzt hat, nur hat er sie auf indisch getrimmt, um den ortsansässigen Dämonen die Reverenz zu erweisen.
In die Blutorgel sind nicht nur etliche Padmas eingespannt, sondern auch Reena. Unga dreht bei ihrem Anblick fast durch. Doch Luguri warnt ihn: Wenn er, der Erzdämon, nur mit dem Finger schnippt, dannn stoppt er die Blutorgel und Reena und alle anderen sind des Todes.
Luguri taucht sogar in Gestalt auf. Er behauptet, daß Reena hätte sterben müssen, hätte er sie nicht auf seine Weise gerettet. Er meint auch, daß er kein persönliches Interesse an ihr habe, sondern sie nur Ungas wegen gerettet habe. Unga könne Reena wohl­behalten zurückhaben, wenn... ja, wenn er Luguri unterstützt.
Luguris Situation: die in beliebiger Form gebracht werden kann: Nach dem Todesschach hat er sich zwar mit den Janusköpfen arran­giert. Doch das führte bloß zu einem Waffenstillstand. Vorteile erbrachte das für die Dämonen keine. Denn der Chakravartin war nicht bereit, Luguri und seine Horden ins Vertrauen zu ziehen.
Luguri sieht den Ort, an dem sich der Padma aufhält, als einen strategisch wichtigen Punkt an. Die Janusköpfe lassen ihn dort aber nicht mitmischen. Diese seine Absichten verrät der Erzdämon Unga natürlich nicht. Im Gegenteil, er macht dem Cro-Magnon weis, daß er den Padmas gegen die Janusköpfe helfen könnte, wüßte er, wo sie Hilfe brauchen. Und warum Luguri dies tun sollte? Nun, meint Luguri, die Janusköpfe seien auch eine Bedrohung für die Schwarze Familie, worin sogar ein Körnchen Wahrheit steckt.
Luguri verlangt also, daß Unga ihn zum Versteck der Padmas bringt. Luguri ködert den Cro-Magnon, indem er Reena für Minuten aus der Blutorgel entläßt. Unga krampft es das Herz zusammen, als er die links-magischen Reaktionen des geliebten Mädchens sieht. Aus ihren Augen und Ohren, aus Nase und Mund sprudelt Blut, während sie zu ihm von Liebe und Treue spricht, ihre rechte Kör­perhälfte droht zu verfallen.
Unga läßt sich dermaßen überrumpeln. Aber er stellt Bedingungen. Er will sich nicht völlig Luguris Magie ausliefern, sondern stets die Übersicht bewahren. Luguri verspricht, daß er eine für beide Teile befriedigende Lösung finden wird - und entläßt Unga.
Zum entscheidenden Augenblick wird er Reena wohlbehalten zurückbekommen. Luguri gibt Unga einen unheimlichen Begleiter mit, der sich Galahad nennt und ein Dämon ist. Unga weiß allerdings nicht, um welcherart Dämon es sich handelt. Allerdings scheint es sich um einen Blutsauger besonderer Art zu handeln, denn bei ihm dreht sich alles um dieses Thema.
Galahad sagt, daß beim nächsten Vollmond die große Stunde schlägt. Dann werde der Mond groß und rot werden - und dabei bekommt er ganz blutunterlaufene Augen.
Unga wird von einem Inder gewarnt, bei dem er sich mit Don einquartiert. Dieser Inder sagt beschwörend, Unga solle die Finger von Galahad lassen, denn dieser sei der oberste Priester einer Sekte, die die blutsaugenden Fledermäuse anbetet.
Beim letzten Vollmond im Jahrtreffe sich die Sekte zu einem Sabbat. Durch Beschwörung werde erreicht, daß der Mond rot leuchte und dieses Licht locke alle Fledermäuse des Landes an, ja, viele der Sektenmitglieder verwandeln sich selbst in Fledermäuse. Und dann ziehen sie durch die Lüfte, dem roten Mond entgegen und lassen das Land verwüstet und blutgetränkt zurück.
Wenn der Mond rot wird, dann beginnt der Blutflug der Vampire!
Das ist die letzte Aussage des guten Mannes. Unga hört einen Schrei, eilt in das Zimmer. Hunderte von Fledermäusen sind darin eingeschlossen - der Mann wurde von ihnen leergesaugt.
Don Chapman läßt sich nicht beirren, klammert sich an den Körper einer der Fledermäuse und läßt sich mit dieser davontragen. So gelangt er in einen Park außerhalb der Stadt. Hier wimmelt es wie bei einer Heuschreckenplage nur so von Fledermäusen. Und mitten drin erkennt er Galahad, der sich mit den Tieren zu unter­halten scheint. Überall Yogi, auf ihren Körpern hängen Trauben von Fledermäusen, aber die Yogi lassen diese Prozedur freiwillig über sich ergehen. Im Tempel findet Don allerdings auch unfrei­willige Opfer. Unter ihnen Reena. Don will machen, daß er zu Unga zurückkommt, da wird er von einem Schwarm Fledermäusen gestellt.
Sie bringen ihn zu Galahad. Als dieser hört, daß Don zu Unga gehört, läßt er den Puppenmann zu dem Cro-Magnon zurückbringen. Soli er ihm berichten, was er gesehen hat.
Das tut Chapman, aber Unga ist nicht abgeschreckt, sondern die Schilderung der Grauen festigt nur seinen Entschluß. Er muß mit Galahad zusammenarbeiten, will er Reena retten.
Und dann kommt der entscheidende Zeitpunkt. Ein Schwarm von Fledermäusen taucht auf und lotst Unga zum Tempel. Galahad, der König der Blutsauger auf dem indischen Subkontinent, beginnt unter hunderten von Jüngern, die von überall hergepilgert sind, die Mondbeschwörung.
Und siehe da. Der Mond färbt sich rot. Und Galahad verwandelt sich in die Riesenfledermaus vom Titelbild. Und die Fledermäuse stürzen sich auf die Sektenjünger, die Yogi und die Opfer.
Manche von ihnen werden durch die Bisse getötet, aber jene, die wahrhaft zu Galahad und seiner Sekte stehen, verwandeln sich ebenfalls in Riesenfledermäuse wie er.
Nur Unga und Reena werden von Fledermausbissen verschont - und natürlich auch Chapman.
Nun wendet sich Galahad in Fledermausgestalt an Unga und sagt, der Flug, dem roten Mond entgegen, kann beginnen. Und er packt Unga - und fliegt mit ihm davon. Auf diese Art also soll Unga zum Versteck des Padma gebracht werden. Daran hätte er nicht gedacht. Auch Reena wird von einer Riesenfledermaus gepackt - und der Schwarm erhebt sich und fliegt dem roten Mond entgegen.
Die ganze Nacht hindurch, bis der Mond verblaßt und die Sonne auf­geht. Dann verkriechen sich die Fledermäuse, die Yogi und Sekten­mitglieder verwandeln sich in Menschen zurück, verkriechen sich ebenfalls vorm Tageslicht.
Unga darf mit Reena zusammensein. Es scheint, daß sie nicht die Saat des Vampirs in sich trägt. Sie benimmt sich normal. Dennoch fragt er sich bange, ob Luguri nicht irgendeine Teufelei mit ihr angestellt hat.
Unga entdeckt den erschöpften Galahad in einer Höhle. Ihn ekelt dermaßen, daß er ihn pfählen will. Schließlich hat er Reena zurückbekommen. Doch bevor er seine Tat ausführen kann, wird er von einem Fledermausschwarm verjagt. Galahad merkt nichts davon, schläft den Schlaf des satttrunkenen Vampirs.
Nun beschließt Unga die Flucht. Man ist in einer bergigen Gegend. Die Bewohner scheinen geahnt zu haben, was beim roten Mond auf sie zukommt, denn alle Gebäude, zu denen man kommt, sind verlassen.
Da stößt man zu einem Gebäude, in dem eine Gruppe von Hippies lebt. Sie wurden aus Katmandu ausgewiesen und haben sich hierher zurückgezogen. Auf die abergläubischen Einheimischen geben sie nicht. Sie verlassen sich auf ihr Hasch: Wer high ist, der hat von Vampi­ren nichts zu befürchten, sagen sie.
Unga ist froh, hier noch vor Einbruch der Nacht Unterschlupf gefunden zu haben. Der rote Mond geht auf. Die ersten Fledermäuse schwärmen durch die Nacht. Jetzt müssen auch die Hippies erkennen, daß es ernst wird. Viele befinden sich aber bereits im Drogen­rausch - und tatsächlich, um diese machen die Vampire einen großen Bogen.
Da entschließt sich auch Unga, das Kraut zu rauchen. Er zwingt auch Reena dazu. Draußen belagern Fledermäuse und Riesenfledermäuse das Gebäude. Unga fühlt sich bereits leicht werden - da erkennt er, daß er nicht normales Rauschgift inhaliert. Und jetzt läßt der Anführer der Hippies die Maske fallen: er zeigt sein Janusgesicht und gibt sich als Chakravartin zu erkennen. Er habe Luguri durchschaut, und Unga sei nun in seiner Gewalt. Er will ihm nichts ans Leben, sondern ihn nur derartig beeinflussen, daß er Luguris Vampirschwarm nicht zum Versteck des Padma lotse, sondern in die falsche Richtung.
Unga ist so benommen, daß er nicht mehr merkt, wie der Chakravartin verschwindet. Die anderen Hippie sind echt, wußten nicht, daß sie von einem Januskopf mißbraucht wurden.
Als die Wirkung des (magischen) Rauschgifts nachläßt, findet sich Unga im Freien wieder. Tief unter ihm zieht die verschneite Landschaft dahin - Galahad hält ihn sicher in den Klauen während des Fluges.
Wieder wird die ganze Nacht hindurchgeflogen. Unga weist dem Fledermausschwarm die Richtung. Nur gelegentlich kommt es zu einem Aufenthalt, wenn die Blutsauger Opfer ausgemacht haben. Die Vampire sind nicht nur auf Menschen aus, sondern sie fallen einmal auch über eine Yakherde her.
Nächster Tag. Don Chapman, von dessen Existenz Chakravartin keine Ahnung hatte und der sich in Ungas Gewand versteckt hielt, klärt Unga auf, daß er nun das Werkzeug zweier Bösewichter ist.
Die Vampire haben sich vor dem Tageslicht verkrochen. Unga sinnt wieder auf Flucht. Wie kann er sich aus seiner aussichtslosen Lage befreien? Er erkennt sein Dilemma zwar, kann sich aber aus eigener Kraft nicht gegen Chakravartins Bann auflehnen.
Da sieht er hinter einem Schneehügel Rauch aufsteigen. Er geht mit Reena darauf zu. Einen halben Tag später erreicht er sein Ziel. Man trifft auf eine Gruppe von Sherpas, die letzten Überlebenden einer Expedition. Nur vier der Bergführer haben über­lebt, zehn Expeditionsteilnehmer sind in einer niedergehenden Lawine umgekommen.
Unga bekommt für sich und Reena die nötige Ausrüstung, um zu Fuß weiterzugehen, man überläßt ihnen auch eine Karte, in der insgesamt sieben Lager der Expedition eingezeichnet sind. Dort befinden sich Lebensmittel und weitere Ausrüstungsgegenstände. Unga ist sicher, daß er es schaffen könnte und auf diese Weise zum Versteck des Padma gelangen würde. Aber Reena hat nicht seine Kondition. Schweren Herzens läßt er sie bei den Sherpas zurück.
Er macht sich allein auf den Weg. Beginnt mit dem Aufstieg. Doch bei Einbruch der Nacht findet er sich plötzlich beim Lager der Vampire wieder. Der Bann des Chakravartin hat bewirkt, daß er hierher zurückkehrte.
Aber es kommt noch schlimmer. Plötzlich steht er Reena gegen­über. Und Galahad sagt mit blutigem Maul, daß seine Nase ihn nicht getrogen hat, als er Sherpablut witterte.
Immerhin hat Unga noch seine Karte mit den sieben Lagerplätzen. Er wird die Vampire hinhalten und die Flucht am nächsten Tag ver­suchen, vielleicht kann er sich dann dem Bann des Chakra ent­ziehen... Seltsam, er spürt dessen Macht gar nicht mehr.
Da deutet Don, der von Reena zu ihm übergewechselt ist, auf seine Linke. Was hat er darauf für seltsame Zeichen? Unga wischt sie weg. Da erinnert er sich der Begegnung mit dem Mönch, der gar kein Mönch war, sondern Luguri höchstpersönlich. Und er erinnert sich, daß der Erzdämon sagte, er wisse sehr wohl, was Chakravartin mit ihm angestellt habe - und er erlöste ihn von dem Bann, bedeckte seine linke mit magischen Zeichen, damit er diesen Zwischenfall vergesse. Erst durch Dons Hilfe bekam er die Erinnerung zurück.
Unga ist trotzdem erleichtert. Indem sich der Erzdämon und Luguri gegenseitig ausspielten, hat er seine Freiheit zurückbe­kommen.
Nun hat er echte Chancen, am nächsten Tag die Flucht zu wagen. Denn beim nächsten Nachtflug, wird er auf das Versteck des Padma zusteuern, da er nicht mehr gezwungen ist, einen falschen Kurs zu nehmen. Und dann wird er nahe genug sein, das letzte Stück zu Fuß zurückzulegen.
In der nächsten Nacht. Der Flug der Vampire geht weiter. Unga weiß bald, daß sie der Bastion des Padma nahe sind. Er führt den Feldermausschwarm im Kreise. Da wird Galahad ungeduldig.
Er landet mit Unga und droht, Reena leerzusagen, falls der Cro-Magnon ihn noch länger in die Irre führt. Die Situation spitzt sich zu, es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen dem indischen Vampirkönig und Unga. Der Cro-Magnon hat längst damit gerechnet und sich vorsorglich einen Holzpfahl geschnitzt. Nun hat er keine andere Wahl, als Galahad zu pfählen... Doch dazu kommt es nicht, denn der neue Tag bricht an, die Fledermäuse fliehen in Gletscherspalten.
Galahad läßt ein halbes Dutzend Vampir-Yogi bei Unga als Bewacher zurück. Bald nach Tagesanbruch kommt es jedoch zu einem Zwischenfall.
Janusköpfe treffen mit einem Rudel Seferen ein. Die Belagerer der Padma-Festung müssen das Auftauchen des Vampirschwarms bemerkt haben und nützen die Gelegenheit, um die Fledermäuse zu dezimieren.
Es sind nur vier Janusköpfe mit etwa dreißig Seferen in ihren Spinnennetzumhängen.
Das ist auch die beste Gelegenheit für Unga, Reena und Don zur Flucht. Sie stehlen sich davon und erreichen etwa zu Mittag eines der Sherpa-Lager. Dort nehmen sie ausreichend Verpflegung und Ausrüstung an sich. Anhand des Planes legt Unga die Route fest. Wenn sie durchmarschieren, können sie am Abend des nächsten Tages am Ziel sein. Sollen sich Fledermäuse und Seferen inzwischen zerfleischen.
Unga beobachtet Reena, doch sie zeigt keinerlei Anzeichen einer Besessenheit. Die Nacht bricht herein, sie machen eine kurze Rast. Bald tauchen auch die Fledermäuse auf und suchen mit ihrem Ultraschallradar nach ihnen. Unga hat ein gutes Versteck gewählt, sie werden nicht gefunden. Sie können erst bei Tagesanbruch wieder aufbrechen. Vorher unternimmt Unga jedoch den Versuch, Reena zu beeinflussen. Das gelingt ihm jedoch nicht - und er weiß, daß sie sich in Luguris magischer Gewalt befindet. Er läßt sich aber nichts anmerken - Luguri weiß also immer, wo sie sich befinden, und er kann ihnen auch seine Vampire nachschicken.
Unga setzt seinen Weg unverdrossen fort. Gegen Abend des nächsten Tages - sie befinden sich längst zwischen den höchsten Gipfeln auf dem Dach der Welt - kommt sie endlich zu einer kloster­ähnlichen Anlage, die ausgezeichnet zwischen Fels und Eis getarnt ist.
Der Bauweise und der Größe nach entspricht das Kloster etwa dem Potala des Dalai Lama, dich ist diese Anlage wie ein Adler­horst an den Felsen geklebt. Es hängt in schwindelerregender Höhe regelrecht im Fels, ist von bizarren Eisformen überwuchert, so daß man es nicht ausmachen kann, wenn man nicht direkt mit der Nase daraufstößt. Unga kannte den Standort des Klosters des Padma, nur deshalb fand er es.
Wie hineingelangen? Überall wimmelt es von Seferen. Und man entdeckt auch Janusköpfe in vollster Konzentration.
Unga sieht nur den Ausweg, einen intensiven gedanklichen Hilferuf abzuschicken. In größter Bedrängnis - Seferen greifen an taucht plötzlich die ätherische Gestalt Phillips des Hermaphroditen auf. Die Seferen fliehen ihn.
Phillip zeigt sein unschuldiges Lächeln, seine goldenen Augen blicken in unbekannte Fernen. Er trägt eine Mönchskutte, sein Engelhaar trägt er wie immer. Er nimmt Unga und Reena an den Händen und geleitet sie in eine Höhle, wo sie über eine steinerne Treppe in die Bastion des Padma aufsteigen.
Draußen sind inzwischen die Vampire aufgetaucht. Sie liefern den Chakras - die Janusköpfe haben auch menschliche Diener/Sklaven dabei - einen furchtbaren Kampf.
Doch schließlich einigen sich Luguri und der Chakravartin. Der Oberste Januskopf hat eingesehen, daß er ohne die Hilfe der Dämonen der Schwarzen Familie keinen Endsieg feiern kann. Nun ist die Fusion endgültig.
Janusköpfe und Dämonen haben sich verbrüdert. Diese Blutsbruderschaft besiegeln sie bei einem von Luguris berühmten Blutfesten - was man eindrucksvoll von den Fenstern des Klosters beobachten kann.
Unga, Reena und Don treffen hier alle ihre verschollenen Bekannten. Jeff Parker, Fred Archer, Tirso Aranaz, der Zyklopenjunge und natürlich Phillip der Hermaphrodit.
Man ist untereinander sofort per du, sofern man es noch nicht war. Informationsaustausch. Jeff Parker erfährt, daß Dorian auf dem Umweg über die Januswelt herkommen will. Unga brennt darauf den Padma höchstpersönlich am zu treffen. Jeff Parker beruhigt ihn, er solle sich gedulden. Der Padma und seine Jünger stehen vor ihrer schwersten Prüfung.
Keine weiteren Andeutungen oder Aussagen machen.
Die Stimmung in der Festung klösterlich-feierlich-erhaben schildern. Hier sind die Gläubigsten, die Reinsten, die Besten, die an der Schwelle zur Vollkommenheit stehen. Überall sind Padmas in Meditation zu sehen. Überall sind Gebetsmühlen, die sich drehen, durch die Kraft des Geistes angetrieben. Aber auf diese Gebetsmühlen sind magische Zeichen gemalt - auch die Padmas müssen sich im Kampf gegen die Mächte des Bösen noch teilweise der Krücke der Magie bedienen.
Draußen strebt das Blutfest Luguris und der Janusköpfe dem Höhepunkt zu...
Jeff Parker nur noch aussagen lassen, daß sich hier etwa zwanzig Janusköpfe befinden. Und er gibt der Sorge Ausdruck, daß man sich nicht mehr lange wird halten können.
Hoffentlich trifft der Dämonenkiller bald mit dem Ys-Spiegel ein. Das wäre die einzige Rettung.
Man ist hier von der Welt ebenso abgeschnitten, wie die Janus­köpfe von Malkuth. Und die Janusköpfe müssen die Festung erobern um zu ihrer Welt zurückkehren zu können und ihren Fortbestand zu sichern.
Dies nur in den Raum stellen und nun wirklich keine weiteren Aussagen mehr machen.

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Walter Appel/Earl Warren 2015-02-05 16:53
Hi, einer von meinen - lange her.
Schönen Gruß
Walter Appel
#2 Ringo Hienstorfer 2015-02-05 17:14
Das Titelbild war nicht so mein Geschmack (gelinde ausgedrückt), aber der Roman war richtig, richtig gut!

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