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Dämonenkiller - Die Neuauflage 1983 - Die neuen Romane (1.Teil)

Dämonenkiller-AutorenDie neuen Romane
(1. Teil)

Im August 1985 erfuhr ich, durch Kurt Luif und Werner K. Giesa, das ein Schock auf die Dämonenkiller-Leser zukommt.

Nach einem Blick auf die Verkaufszahlen hatte sich die Pabel-Verlagsleitung kurzfristig entschlossen, die Dämonenkiller-Serie auf neue Romane umzustellen, wodurch allerdings die Lebensgeschichte von Dorian Hunter und Coco Zamis total über den Haufen gestoßen werden sollte.


ERnst VlcekErnst Vlcek bekam eine undankbare Aufgabe untergejubelt, erstens sollte er den Baphomet-Zyklus der in der Erstauflage von Band 130 – 149 gelaufen war, in zwei Bände zusammenzufassen und zweitens sollte er für die Neu-Autoren der DK-Serie ein DK-Daten-Exposé verfassen.

Machen wir einen Blick in dieses Daten-Exposé:

„Es ist ein Datenexposé von über 30 Seiten zusammengekommen. Aber keine Angst es ist halb so wild, weil es nicht nötig ist, ständig den Wust durchzuwühlen. Trotz der Datenfülle werden sich Fragen ergeben. Selbstverständlich stelle ich mich zur Beantwortung gerne zu Verfügung, um den neuen Autoren ein wenig auf die Sprünge zu helfen. (ev)

Der Verlag hat entschieden, daß der DK nicht mehr nach Exposés geschrieben wird. Das ist nicht nur eine Sparmaßnahme - o nein! - sondern es soll damit auch eine Entflechtung der früher vielschichtigen und doch sehr komplizierten Handlung erreicht werden: also eine allgemeine Vereinfachung & Entrümpelung.
Wenn dieses Serienexposé dennoch einen beachtlichen Umfang hat, so sollen die Autoren nicht über die noch vorhandene Datenfülle erschrecken - sie sollen sie ja nicht in jedem Roman unterbringen. Sie können die zur Verfügung stehenden (Neben)Personen und Schauplätze wahlweise einsetzen. Und es könnte sich einpendeln, daß sich Autoren auf gewisse Personen spezialisieren.
Aber jedes Abenteuer muß abgeschlossen werden, es dürfen keine Nebenhandlungen am Romanende offenbleiben - es sei denn es handelt sich um einen Mini-Zyklus (aus höchstens zwei bis drei Bänden), den aber ein und derselbe Autor behandeln sollte.
Achtung: Dennoch sollte jeder Band den Charakter eines abgeschlossenen Romans haben. Die Leser sollen bei jeder Nr. des DK die Möglichkeit des Einsteigens haben. Dies ist ein wichtiger Aspekt, den es unbedingt zu beachten gilt.
Eine sehr heikle Sache sind die früheren Leben des DK und Coco Zamis' Jugendabenteuer als Hexe. Darüber wurde in früheren Romanen bereits berichtet. Eine Auflistung von Dorians ersten fünf Leben, die in der Serie auch abgehandelt und abgeschlossen wurden, findet sich in den Daten, Sein 6. Leben soll zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges spielen. Darüber gibt es ebenfalls Daten, die sich aber in diesen Arbeitsunterlagen nicht finden, weil von diesem Thema Vorerst die Finger gelassen werden sollten.
Vergangenheitsepisoden sollten erst erzählt werden, wenn bei den Autoren eine gewisse Routine vorhanden ist, und dann sollten sich nur ein oder zwei Autoren darauf spezialisieren.
Dasselbe gilt für das Leben der jungen Coco Zamis (bevor sie Dorian kennenlernte) als Hexe der Schwarzen Familie. Bisher hat nur Neal Davenport darüber berichtet, und so sollte es bleiben.
Arbeitsweise: Jeder Autor muß, bevor er einen DK-Roman schreibt, ein zweiseitiges Exposé an G. M. Schelwokat schicken und sich von unserem Lektor erst mal grünes Licht holen, bevor er sich an die Ausarbeitung macht.
Es wäre natürlich zweckmäßig, wenn jeder Mitautor/-arbeiter Kopien der genehmigten Romane bekäme, um seine Themenwahl darauf abzustimmen.
Ich stelle mir vor, daß die Arbeitsweise ähnlich wie bei den PR-Taschenbüchern vonstattengeht. In dieser Form müßte es eigentlich klappen.

Handlungsrahmen:
Der ist ziemlich weit gesteckt, obwohl das Grundthema Kampf Gut gegen Böse - recht simpel ist.
Handlungszeit ist die Gegenwart, Schauplatz alle Länder dieser Erde. Besonderen Reiz sollte die Mischung aus Realität mit dem Phantastischen ausmachen.
Dorian und Co stehen auf der Seite des Guten.
Die Gegenseite sind die Dämonen jeder Art, die sich in der sogenannten Schwarzen Familie zusammengeschlossen haben. Ihr Oberhaupt ist der Fürst der Finsternis. Zur Zeit hat der Erzdämon Luguri dieses Amt inne - aber er sitzt auf einem überaus wackeligen Thron.
An Dämonen stehen alle Schauergestalten der Horrorliteratur zur Verfügung wie Untote, Ghoule, Vampire, Werwölfe usw. usw.
Bei den klassischen Gestalten, wie etwa Vampiren, haben wir uns beim DK stets an die Tradition gehalten. Etwa: Vampire vertragen keinen Knoblauchgeruch, haben kein Spiegelbild, sind überaus blutdurstig und nur durch Pfählen und Feuer zu besiegen. Dagegen vertragen jedoch alle modernen Dämonen Tageslicht sehr gut - und Ausnahmen von den Regeln gibt es immer, nur sollte das besonders hervorgehoben werden.
Ein wichtiger Punkt: In der DK-Serie vertragen Dämonen nicht die Nähe von Geistesgestörten, sie meiden Menschen mit gestörtem Geist, werden von diesen in die Flucht geschlagen.
Dämonen, die die eigene Brut verraten, sich gegen Artgenossen wenden oder überhaupt gegen die Gesetze der Schwarzen Familie verstoßen, werden aus dieser verbannt und zur Strafe zu sog. Freaks gemacht. Den Ausdruck "Freaks" haben wir in der DK-Serie in seiner ursprünglichen Bedeutung gebraucht: Damit meinen wir Verunstaltete, Mißgebildete, Ausgestoßene, die diesen Makel als Strafe verpaßt bekommen haben.
Wenn der Ausdruck nunmehr jedoch bedenklich erscheint, konnte davon Abstand genommen werden.“

Nach dieser Einleitung folgten dann die Personendaten über Dorian Hunter, Coco Zamis, und die anderen DK-Crew-Mitglieder und der Gegner. Leider war der Stand der Daten nicht aktuell (die meistens Daten gingen bis Band 100).

Meine persönliche Bewertung der ersten zwanzig neuen DK-Romane fiel folgender Maßen aus:

Dämonenkiller-AutorenNr. 131 — Fluch der Dämonen
von Paul Wolf

Dieser Roman hat mir nicht so gut gefallen. Die ge­samte Story ist ein wenig verworren. Man merkt an Ernsts Stil, daß er Schwierigkeiten hatte, den Stoff von damals nochmals neu zu verfassen. Er lehnte sich zwar ein bißchen an Deine beiden damaligen Romane (Nr. 131 u. 132) an, aber es ist verdammt schwierig aus zwei eins zu machen. Dabei sind ihm scheinbar in der Hektik zwei kleinere Fehler passiert. Erstens be­kommt Dorian neben den zwei Kommandostäben noch zwei magische Zirkel (siehe DK NA Nr. 130, Seite 59, 9. Absatz), und Ernst macht aus ihnen magische Vexierer. Zweitens frage ich mich, wie kam Coco ei­gentlich früher an Dorians Kommandostab und Zirkel ran, um das Magnetfeld bei Beckers Hütte zu finden und abzustecken?

Dämonenkiller-AutorenNr. 132 — Die Seelenfänger
von Paul Wolf

Der zweite Teil des Zyklusendes ist Ernst schon bes­ser gelungen. Das lag höchstwahrscheinlich daran, daß er sich seiner beiden alten DK-Romane bedient hat und aus diesen die interessantesten Szenen her­ausnahm und sie mit ein wenig neuem Zwischentext versah, und diese so überarbeitete Fassung als Nr. 132 der neuen Reihe brachte.
Hätte ich an seiner Stelle genauso gemacht,wenn mich der Verlag im Urlaub überrascht hätte mit dem Auftrag, aus zwanzig geplanten Bänden zwei Aben­teuer zu verfassen. Es war doch ein bißchen viel ver­langt vom Verlag. Meiner Meinung nach hat Ernst aus der Situation das Beste gemacht, was er in so kurzer Zeit auf die Beine stellen konnte.

Dämonenkiller-AutorenNr. 133 — Dämonenerbe
von Neal Davenport

Dein erster neuer Roman (sieht man einmal vom Ein­schubband Nr. 34 ab) spielt, wie kann es anders sein, in Wien. Endlich agiert Coco mal wieder allein. Dein Auftrag war es, zu schildern wie Rebecca an die Fähig­keiten von Toth kam. In der damaligen Reihe saugte sie ihm ja das Blut aus und übernahm so seine magi­schen Kräfte. Deine neue Lösung ist auch nicht übel, aber man merkt, daß Du in der ersten Hälfte nicht ge­nau wußtest, wie Du das Kind schaukeln solltest. Nachdem Du aber den richtigen Dreh gefunden hat­test, die Story aufzubauen, wurde die Geschichte rich­tig flüssig, und es machte Freude wieder etwas von den Wiener Dämonensippen zu lesen. So schnell kriegt es kein Autor fertig, die Dämonen und ihre Sit­ten so interessant und spannend zu schildern. Doch richtig lustig wurde es erst im zweiten Teil.

Dämonenkiller-AutorenNr. 134 — Befehle des Bösen
von Neal Davenport

So köstlich habe ich mich in letzter Zeit schon lange nicht mehr amüsiert. Den 2. Teil der Rebecca-Story hast Du hervorragend in der Ich-Form aus der Sicht von Coco geschildert und damit der ganzen Sache den richtigen Pep gegeben. Ehrlich gestanden, hatte ich damit gerechnet, daß Du nun Rebecca ein großes Dämonensterben unter den Wiener Sippen der Schwarzen Familie veranstalten lassen würdest. Doch was machst Du? Rebecca bekommt zwar ihre Rache, aber auf so eine humorvolle Art, daß sicher nicht nur meine Bauchmuskeln vom Lachen strapaziert worden sind. Aber wiederum bist Du auch nicht in den Fehler verfallen, die ganze Story zu sehr ins Lächerliche ab­driften zu lassen. Auf Deine ganz spezielle Art hast Du endlich wieder mal ein paar Tage aus der Sicht der Schwarzen Familie verfaßt. Ein großes Lob dafür ...

Dämonenkiller-AutorenNr. 135 - Der schreckliche Pakt
von Merlyn G. Hastur

Dieser erste Roman eines Newcomers im Autoren­team des DKs ist nicht von schlechten Eltern, also gut gelungen. Der Autor hat sich anscheinend etwas mit der Materie des DK beschäftigt, denn er läßt Personen mitspielen, die schon früher eine gewisse Rolle in den DK-Romanen gespielt haben. Der Stil des Autors läßt erkennen, daß er über eine große Erfahrung im Ver­fassen von Grusel-Romanen verfügt. Ein wenig mußte ich über den Schwarzen Wesir schmunzeln. Der arme Kerl konnte einem richtig leid tun, denn wenn er sich näher mit Sybill beschäftigen wollte, wurde er gestört und so um seine Freuden gebracht.

Dämonenkiller-AutorenNr. 136 - Zigeunerspuk
von G. Hastur

Auch der 2. Teil dieses Doppelbandes war nicht schlecht geschrieben. Die Story war eine logische Fortsetzung des ersten Teils, und man kann diesen Autor als interessante Ergänzung des DK-Autoren­teams werten. In seinem 1. Teil benutzt er richtig den magischen Zirkel, während es jetzt plötzlich der magi­sche Vexierer ist, mit dem er ein Magnetfeld abzirkelt. Außerdem gibt es im westlichen Europa keine leben­den Mitglieder der Zamis-Sippe mehr (siehe DK-NA Nr. 11). Ob es aber keine Bastarde gibt, steht nicht 100%ig fest, denn Cocos Vater - Michael Zamis – war seiner Gemahlin Thekla nicht immer treu gewesen, denkt man einmal an Mara (siehe DK-TB Nr. 54).

Dämonenkiller-AutorenNr. 137 - Insel des Grauens
von Hivar Kelasker

Das Grauen bekam ich wirklich, als ich diesen Kneifel-­Roman las. Gut, ich mag pingelig sein, aber was die­ser Autor an Fehlern verzapft hat, geht auf keine Kuh­haut mehr. (Wenigstens ist das meine persönliche Meinung). Aber listen wir einmal die wichtigsten Feh­ler auf:

  • 1)Warum ist Yoshi wieder Im Castillo in Andorra? Ich dachte, er wäre zu Sullivans Unterstützung nach London gegangen (siehe DK Nr. 133).
  • 2) Warum duzt Trevor Sullivan jeden, wo er doch früher immer alle gesiezt hat? Das paßt doch garnicht zu seiner stockkonservativen britischen Art. Er legt doch sonst immer Wert auf Distanz (Seite 14).
  • 3) in Großbritannien gibt es keine Kommissare! Schon eher Inspektoren (Seite 16).
  • 4) So würde Sullivan doch nie agieren. Er verfügt noch immer über gewisse Querverbindungen aus sei­ner Secret-Service-Zeit zum Yard, da hat er doch die­se komische Reporter-Arbeitsweise nicht nötigt (Seite 17).
  • 5) Bisher ist noch nett geklärt, ob die Tätowierung des Srasham nicht endgültig verschwunden ist. Kneifel tut hier so, als ob nie etwas mit ihr geschehen sei. (Seite 28).
  • 6) Wo ist Coco? Anscheinend spielt Kneifel auf ihren Wienaufenthalt an (Seite 34). Dabei agierte sie doch schon in 135 und 136 an Dorians Seite. Da hat nicht nur der Autor, sondern auch der Lektor geschlafen.
  • 7) Dorian läßt das Stigma wieder kommen. Danke schön, das reicht mir langsam (Seite 54).
  • 8) Sie brauchen keinen Hubschrauber von Jeff Par­ker, denn die Besatzung des Castillos verfügt doch über einen eigenen (siehe z. B. DK-NA Nr. 82 und 94). Oder hat der Autor gemeint, daß der Hubschrauber für das Castillo von Jeff Parker bezahlt worden ist? Nun, dann soll er sich gefälligst genauer ausdrücken, denn so sieht es aus, daß Jeff extra einen für ihren Ausflug nach der Insel geschickt hätte. (Seite 59).

Mit diesem Roman ist Kneifel in die Fußstapfen von Carson (siehe DK Nr. 69) getreten. Konnte man dessen Felder mit einigem Wohlwollen noch verzeihen, so kann ich Kneifel nur dringend raten, sich viel mehr Mühe zu gehen, wenn er sich nicht wieder aus dem Team rausschreiben will.

138Nr. 138 – Die Pestburg
von Neal Davenport

Nach dem miserablen Kneifel-Roman ist Dein Vergangenheitsabenteuer aus dem 6. Leben Dorian Hun­ter eine richtige Wohltat und eine Wiedergutmachung für den Leser. Endlich, nach 30 Bänden, wieder etwas Neues über  Dorians Vergangenheit.
Mit dieser Story beweist Du mal wieder, was ein guter Autor aus einer interessanten Geschichte machen kann, wenn er nur will. Vor allen ist kaum ist zuerkennen, wo der erste Teil des Romans aufhört, den Du damals für die Nr. 150 verfasst hast.
Erst nach längeren Suchen fand ich die Stelle, wo der neugeschriebene Teil anfängt. Dieser war, meiner Meinung nach, Dein bisher bester von den dreien Romanen. lch kann nur hoffen, daß nur Du und Ernst (falls er noch Zeit und Lust findet) die weiteren Vergangenheitsabenteuer von Dorian schildern.
Vielleicht raffst Du Dich sogar auf und verfasst endlich mal wieder ein Jugendabenteuer von Coco Zamis.

Dämonenkiller-AutorenNr. 139 - Das schwarze Schloß
von G. Hastur

Dieser Roman hat mir nicht so gut gefallen wie seine beiden ersten Werke. Ich weiß nicht einmal genau, was mir nicht gefällt, aber mir war die ganze Handlung zu durchsichtig und sogar ein wenig fad. Aber trotz­dem ist dieser Autor im Gegensatz zu Kneifel eine Bereicherung des Autorenteams. Ihm fallen wenigstens noch Ideen ein, was man von. einem gewissen Autor nicht gerade sagen kann.

Dämonenkiller-AutorenNr. 140 - Kastell der namenlosen Schrecken
von Hivar Kelasker

Dieser Roman ist Kneifel schon ein wenig besser gelungen, als seine Nr. 137. Wahrscheinlich lag es daran, daß nur Dorian von der DK-Crew mitspielte. Wenn man denkt, er hätte keinen Bock geschlossen, so irrt man sich leider. Der liebe Auto brachte es fertig, daß Dorian fremdgeht. Nun gut Dorian war nie ein Moralapostel, aber seit sein Verhältnis zu Coco endlich geklärt ist und die Fronten abgesteckt sind (was so etwa ab Ende der siebziger Bände in der Handlung geschehen ist), hat er sich nicht mehr dazu hergegeben, um mit anderen Frauen zu schlafen.
Außerdem ist Martin jetzt auch bei den beiden, und Dorian entwickelt sich langsam zum Vater, so ein Verhalten paßt derzeit wirklich nicht zu seinem Typ. Mir scheint, der Autor möchte Dorian wieder wie in alten Zeiten leben lassen. Ehrlich, ich bin derzeit schon richtig gespannt, welchen Fehler er in seinem nächsten Werk wieder einarbeiten wird... Eins muß gesagt werden: Kneifel ist kein schlechter Autor. Seine Atlan-Abenteuer in der Perry-Rhodan-Taschenbuchreihe schätze ich sehr, aber als Dämonenkiller-Autor liegt er mir einfach nicht. Wenn ich da an seine damaligen DK-Werke denke, fallen mir nur seine letzten (Nr. 79 und 86) im positiven Sinne ein. Von den anderen Nummern will, ich lieber schweigen...

Dämonenkiller-AutorenNr. 141 - Dämonenbilder sieht man nicht
von George McMahon

Man könnte diesen Einstiegsroman von Haensel als gelungen ansehen, wenn nicht schon Earl Warren in Band Nr. 110 die Ereignisse geklärt hatte, die damals zur Vertreibung von Burian Wagner geführt hatten.
Ja, hätte der Lektor diesen Roman gelesen, dann wäre ihm aufgefallen, daß Burian aus einen kleinen Dorf in bayrischen Wald stammt und nicht aus Garmisch-Partenkirchen (Seite 29) vertrieben worden ist. Naja, es war auch kein Dämon, sondern genauer gesagt eine Runen-Hexe die einen Patienten von Burian den Tod gebracht hat (siehe Seite 6). Seit wann bekommt Phillip einen leichten Bartwuchs, wenn er sich den anderen bemerkbar machen will und ihnen einen Hinweis auf irgendwelche schwarzmagischen Ereignisse zu geben versucht. Bisher wuchs ihm doch dann immer eine mädchenhafte Brust...! (Seite 42) Seit wann hat eigentlich Don Chapman schneeweiße Haare. Ich war bisher immer der Ansicht, er hätte nur graue er (Seite 44) Den Kommandostab, den Unga jetzt hat, ist nicht aus Tierknochen geschnitzt, wie sein erster, den er in DK Nr. 123 beim Kampf gegen einen Dämon verloren hat, sondern aus den gleichen unbekannten Materie hergestellt, wie Dorian seiner. Beide stammen nämlich aus dem magischen Tisch aus Hermons Tempel. (Seite 50) Ach ja, warum ist D.H. eigentlich plötzlich in London, in DK-Nr. 140 war er doch noch in Südfrankreich (Seite 6). Wenn mir als Lektor ein wenig an der Serie gelegen wäre, hätte ich aus London Südfrankreich gemacht, denn so würde wenigstens ein kleiner Zusammenhang zwischen den Romanen bestehen.
Aber diesen lieben Lektor kann nichts an der Serie liegen, denn sonst hätte er den Doppelband von Haensel nicht auseinander gerissen und zwischen ihnen  deinen Einzelroman gebracht.

Dämonenkiller-AutorenNr. 142 - Zakum, der dunkle Archivar
von Neal Davenport

Es ist für mich einfach immer ein Genuß zu lesen, wie Du es fertig bringst, die Story so zuverfassen, daß man richtig abschalten kann und den Alltag um sich herum vergessen kann. Am besten gefiel mir bei dieser Geschichte, daß sich Rebecca, trotz Toths Erbe, nicht zu einer bösartigen Dämonin entwickelt. Besteh da etwa  die Möglichkeit daß die Freundschaft zwischen ihr und Coco weiterhin Bestand hat??
Vielleicht wechselt sie ja auch irgendwann die Seiten. Und allein dieser Gedanke macht es mir schon zur Pflicht weiterhin den DK zu lesen. Denn ich könnte mir gut vorstellen, daß sie mit Coco einige Solo-Abenteuer gegen die Schwarze Familie erleben könnte... Mal lesen ob es wirklich dazu kommt.

Dämonenkiller-AutorenNr. 143 - Die Höllenfahrt des Geisterzuges
von George McMahon

Der zweite Teil von Haensels Doppelband gefällt mir schon besser.  Aber leider sind auch in diesem DK-Roman gewisse Feinheiten falsch. Zum Beispiel braucht Coco Zamis um sich in den schnelleren Zeitablauf zu versetzen, keine Formeln murmeln und dabei noch mit dem Finger schnippen. Sie erreicht  diesen Zustand allein durch Konzentration. Will sie jemand mit in diesen Zeitfeld genug allein ihr Gedanke  dazu. Natürlich muß sich diese Person in ihrer näheren Umgebung  befinden. Man merkt diesem Roman an, daß sich der Autor viel Mühe  gegeben hat, nur die 'weise' Entscheidung die beiden Abenteuer  nicht hinter einander zu bringen, hat den einigermaßen befriedigend Eindruck, in einen geradezu noch ausreichend verwandelt.
Diese etwas 'beschränkte' Handlung, Deinen Roman zwischen den beiden einzuschieben, kann ich und will ich nicht verstehen. Denn so kommt es, daß in Nr. 141 Luguri in alter  Frische beschrieben wird und in Nr. 142 pfeift er aus dem  letzten Loch und siehe da, in Nr. 143 war nie etwas gewesen. Ich  hätte an Schelwokats Stelle, Deinen Roman als 143 gebracht, denn  so wäre dieser Stilbruch nicht aufgetreten. Mir scheint, als würde Euer Lektor die Bearbeitung der DK-Serie auf die leichte Schulter zu nehmen, denn die ganze Betreuung der Romane ist in meinen Augen ein wenig lieblos gehandhabt. Statt wenigstens zu versuchen einen gewissen Zusammenhang zwischen den einzelnen Romanen  herzustellen, bringt er noch mehr Unruhe in die Serie. Achja, Haensels Gag mit der englischen Übersetzung des DKs (Seite 49) hat  mir natürlich hervorragend gefallen. Leider wird das wohl immer eine Fiktion bleiben.

Dämonenkiller-AutorenNr. 144 -  Condono, der Magier
von G. Hastur

Nicht übel hat Giesa diese Story aufgebaut. Sie ist gut durchdacht und spannend verfasst worden. Es sind zwar noch kleine Schwächen enthalten, aber insgesamt kann man ganz zufrieden sein. Einziges Manko, von meiner Sicht aus, ist, daß Coco zwar immer Anfangserfolge hat, aber bei jeder größeren Schwierigkeit nicht mehr so recht zum Zug kommt. Paßt irgendwie nicht zu einer Hexe, die einmal als das größte Talent der letzten Jahrhunderte in der Schwarzen Familie gegolten hat. Aber wie schon vorher erwähnt, ist das meine persönliche Meinung und hat ja nichts mit der Handlung zutun.

Dämonenkiller-AutorenNr. 145 - Jagd auf den Zeitkristall
von G. Hastur

Dieser DK-Roman war so recht nach meinem Geschmack. Giesa hat es nach meiner Meinung mit dieser Story geschafft, sich endgültig in die DK-Mythologie einzuarbeiten. Seine Schilderungen von Dorian, Coco und den Angehörigen der Schwarzen Familie können sich nur noch um Feinheiten verbessern. Die Dämonin Angelina ist eine interessante Schöpfung von ihm und wird uns sicherlich noch öfters in der DK-Serie über den Weg laufen...

Dämonenkiller-AutorenNr. 146 - Der Schatz in der Tiefe
von Hivar Kelasker

Ich habe langsam die leise Vermutung, daß Kneifel die DK-Serie aus irgendwelchen, mir unerklärlichen, Gründen vernichten will, denn nicht anders kann ich diesen Roman werten. Es gab zwar schon einige DK-Romane, in denen Dorian Hunter keine große Rolle oder überhaupt nicht mitgespielt hat, aber Kneifels Story ist eine DK-Beleidigung. Ich habe gar nichts dagegen, wenn mal jemand anders den Hauptpatt übernimmt, wie z. B. Coco oder Unga, aber daß er seine neue Figur die liebe Roquette - die bisher erst einmal zum Tragen kam (DKN Nr. 140), die Hauptrolle spielt, ist schon eine Unverschämtheit in meinen Augen. Ihn interessiert gar nicht, daß er damit die Leser von den Kopf stößt, wenn er erst auf Seite 58 Dorian Hunter in das Geschehen eingreifen läßt und auf die Schnelle den Dämon killt.
Für mich stellt sich gleichzeitig die Frage, warum hat Schelwokat dieses Manuskript nicht abgelehnt, denn erst auf Seite 50 fängt, für mich wenigstens, die gruselige Ebene an, davor war es eine, zwar interessant geschilderte Schatzsuche.
Dieser Teil hätte genauso gut, in einem Gaslicht-Roman erschienen können, ich glaube aber, der zuständige Redakteur hätte da nicht mitgespielt, denn diese 50 Seiten waren so richtig zum Einschlafen...

Dämonenkiller-AutorenNr. 147 - Panik in Porto
von Hivar Kelasker

Ein herrlicher Heimatroman von Kneifels 2. Heimat. Aber ein echter DK-Roman war das für mich nicht. Bei mir kam richtig Panik auf, als ich feststellte, daß er seine Frechheit aus dem vorigen Roman noch übertroffen hatte. Niemand aus der DK-Crew spielte mit. Zu seinem Glück erwähnte er wenigstens einige Male den Namen Dorian Hunter, sonst wäre daß ein Grusel-Roman für den Grusel-Krimi gewesen. Ich glaube aber kaum, daß der zuständige Redakteur (Herr Villinger) das Manuskript angenommen hätte, denn dieser Mann hat im Gegensatz zu Herrn Schelwokat nämlich eine langjährige Erfahrung in der Auswahl von Grusel-Stories und er hätte ihm mit dieser Heimatschnulze sicherlich an die Heimatroman-Redaktion verwiesen.
Wieso hat eigentlich Herr Schelwokat dies nicht getan? Hat er etwa beim Lesen des MS gar nicht bemerkt, daß der Held der Serie in diesem Roman nicht mitwirkt? Oder ist es ihm total egal, daß die DK-Serie durch solche 'Heimatromane' weiter an Niveau verliert?

Dämonenkiller-AutorenNr. 148 - Die Satan GmbH
von Pierre Lykoff

Ritters Einstiegsroman in die Serie war zwar wieder ein Grusel-Roman, aber es strotzte vor Fehlern. Scheinbar hat er einige Grunddaten gehabt, aber was er aus ihnen gemacht hat, ist schon fast fragwürdig. Listen wir einmal die Fehler auf:

  • 1.) Seite 11, 2. Spalte, 4. Absatz: Seit wann empfängt Coco ihren Besuch nackt sitzend in der Badewanne? Erstens besitzt sie ein gewisse Schamgefühl und zweitens würde wohl auch der Autor Ritter wohl einen unbekannten Besucher nicht in unbekleideten Zustand empfangen. Drittens muß Coco immer damit rechnen, daß ihr irgendwelche Dämonen ans Leder wollen und allein schon deshalb wird sie ihrem Besuch wohl in Bekleidung begrüßen und nicht hilflos in der Badewanne sitzen bleiben...
  • 2.) Bisher war mir noch gar nicht bekannt, daß Coco zum Baden eine Sektflasche den Hals killen muß. (Seite 11 + 14)
  • 3.) "Cocos Deutsch war recht passabel, aber für den Eingeborenen-Dialekt, in dem die Frau redete, reichten Cocos Fertigkeiten nicht".
  • Ich glaub, ich spinne, dachte ich mir, als ich diese Zeilen las. Coco ist immerhin in Österreich aufgewachsen und hat dort knapp 22 Jahren ihres Lebens verbracht, also wird sie sich wohl im Hochdeutsch mit diese Urkölnerin verständigen können und braucht deshalb nicht in Englische überwechseln... (Seite 12)
  • 4.) Coco hat schon in ihrer Jugend Judo und einige andere Kampfarten von ihrem Patenonkel gelernt (ziehe auch DK-TB Nr. 56) Sie braucht also nicht Dorians 'Kampfhiebe' anwenden. (Seite 38)
  • 5.) Außerdem hat sie die Zeit beschleunigt, wenn der Gegner langsamer als sie handeln kann, was aber auch nur dann geschehen kann, wenn ihre Fähigkeiten des schnelleren Zeitablaufes zu Ende gehen. (Seite 38)
  • 6.) Coco ist Österreicherin und braucht deswegen nicht erst lange überlegen, wie ein Wort in Deutsch heißt (Seite 40)
  • 7.) Coco hat schon ganz andere Geschichten erlebt und braucht nicht unbedingt Dorian Hunter als Verstärkung. Sie ist immerhin eine Hexe (Seite 46)
  • 8.) Wieso Personalausweis? Coco ist doch keine Deutsche und benötigt wohl deswegen einen Reisepaß. (Seite 47)
  • 9.) Wieso kann Coco die Zeit manipulieren, wenn ihr ein Mittel eingespritzt ist, daß ihre magische Fähigkeiten außer Geflecht setzt?
  • 10.) Den Name des Dämon Oliveyron könnte man leicht mit Olivaro verwechseln. Solche fast Ähnlichkeiten dürfen eigentlich einen Autoren nicht passieren.

Sieht man einmal von diesen Fehlern ab, war dieser Roman immer noch besser als Kneifels 'Klassiker'. Mit scheint es nur angeraten, daß sich der Autor etwas intensiver mit dem Hintergrunddaten der DK-Serie beschäftigt, denn sonst ahne ich ähnliche Schwachpunkte in seinen nächsten Romanen...

Dämonenkiller-AutorenNr. 149 - Piraten der Finsternis
von Hivar Kelasker

Es ist schon komisch, daß es auf Korsika und Sardinien soviele Dämonen gibt und was mich vorallen wundert, daß man sie so leicht töten kann. Was ich damit sagen will, ist folgendes: Bisher haben sämtliche Romane von Kneifel in dieser Gegend gespielt und langsam frage ich mich, ob dieser Mensch nur diese Landschaft liebt oder ob er sich einfach die Sache mit dem Schreiben leicht gemacht hat?
Sollte das zweite zutreffen sein, so finde ich daß schon eine Merkwürdigkeit von Seiten des Lektors her, daß er dagegen nichts unternommen hat. Gut, damals gab es auch in der Erstauflage (Nr. 60) einen Roman, der auf Sardinien gespielt hatte, aber nur einer. Und jetzt immerhin von 20 Romanen gleich 4 Romane, die in der gleichen Gegend handelten. Irgendwie hat sich Kneifel die Sache damit zu leicht gemacht oder sollte er etwa gedacht haben, für das Honorar strenge ich mich nicht an. Auch seine Beschreibung der Dämonen ist, für mich schon lächerlich, denn bei den anderen Autoren muß sich die DK-Crew schon mächtig anstrengend und bei ihm, lassen sich die Dämonen ohne großen Widerstand, wie beim Hornberger Schießen, abknallen.
Für mich tritt eine Frage immer wieder in den Vordergrund: Wieso hat Schelwokat keinen Aufpasser in Sachen Grusel-Literatur, wenn er so wenig Ahnung von der Materie hat? Denn wie sonst ist es erklärlich, daß er diese Heimatschinken von Kneifel durchgehen gelassen hat.
Entweder hegt Euer Lektor eine große Sympathie für Kneifels Stil und hält sämtliche Romane von Kneifel, ob es sich nun um SF-, Fantasy- oder Gruselromane handelt, für Superromane und liest sie deshalb nur noch quer oder er hat, was für mich noch schwerwiegender ist, noch immer keine Ahnung von der DK-Materie und segnet jedes Manuskript ab, wenn sich bloß ein kleiner Hauch von Gruselthematik in ihm befindet...
Noch einmal zurück zu Kneifel. Sein Gag, seine Gestalt der Roquette in ein Meereswesen umzuwandeln, hätte ich am Anfang gebracht. Vielleicht wäre so eine interessante Story aus der Sicht eines Meereswesen namens Roquette entstanden.
Aber so kann ich den Autoren Kelasker nur den Rat geben, es seiner Gestalt Roquette gleich zutun, also ins Wasser zugehen. Natürlich nur bildlich gesprochen. Er sollte sich als Grusel-Autor für einige Zeit zurückziehen, denn was er bisher geleistet hat, war sicherlich kein Ruhmesblatt für ihn gewesen und er macht sich gleichzeitig seinen guten Namen als SF-Autor damit kaputt.

Dämonenkiller-AutorenNr. 150 - Demaskierung der Ungeheuer
von Neal Davenport

Herrlich, endlich wieder ein echter DK-Roman! Nach diesen vier 'Nieten' war es wirklich an der Zeit, daß mal eine Story von Dir kam. Warum hatte es eigentlich acht Wochen gedauert, bis wieder ein Roman von Dir erschien.
Statt dem Kneifel von vier erscheinen Ausgaben drei zuzuteilen, hätte Schelwokat lieber an Dich denken können. Es macht einfach Freude zu lesen, wie Du es fertig bringst, zu schildern, wie es einigen Dämonen in New York an den Kragen geht.
So leicht macht es Dir keiner nach. Interessant ist auch die neue Figur (Peter Belmont), die Du eingeführt hast, damit wären wohl nicht nur die Geldsorgen der DK-Crew für die nächste Zeit actakta gelegt, sondern auch die Fähigkeiten von Peter sind eine interessante Ergänzung für das DK-Team.

Wie es mit der Dämonenkiller-Zweitausgabe weiter ging, demnächst hier…

© by Uwe Schnabel 2013

Quellen:

  • Daten-Exposé von Ernst Vlcek
  • Dämonenkiller-Leserkontaktseite 155/156

Kommentare  

#1 Ingo Kirchhof 2014-04-11 16:02
Hallo Uwe,

ich erwarte schon die fortführung voller ungeduld. Also ..., raus mit der Sprache, wann ist "demnächst" :-)
Als DK-Fan der ersten Stunde (VHR) bin ich an allem sehr interessiert was diese Serie beinhaltet. Vielen Dank für deine großartigen Artikel bisher!

gruss Ingo
#2 Thomas Mühlbauer 2014-04-11 18:28
Auf den einfachsten persönlichen Nenner gebracht und im Rückblick betrachtet, können nur die Romane von Kurt Luif sowie der Zweiteiler von Rainer Delfs bestehen. Und selbst bei den letzten beiden Davenport-Romanen hat man den Eindruck, als wären sie vom Autor ohne rechte Freude verfasst worden...
#3 Schnabel 2014-04-16 08:24
Die Fortfühung wird noch ein wenig dauern, da derzeit die DK-Chronik dran ist. Wenn ich Gelegenheit finde, mache ich sie früher...

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