Felix und 2x Kuckuck: Mann zwischen zwei Schwestern
DVD: Felix und 2x Kuckuck
Mann zwischen zwei Schwestern
Karsten Speck, der Sonnyboy mit dem gebräunten und bodygebuildeten Körper, hatte noch zu DDR-Zeiten in einigen Fernsehfilmen und in Gastrollen in Serien wie „Zahn um Zahn – Die Praktiken des Dr. Wittkugel“ oder „Der Staatsanwalt hat das Wort“ mitgewirkt.
Nach der Wiedervereinigung erkannten auch die Produzenten des westdeutschen Fernsehens, dass Speck reichlich Charme und das nötige Talent hat, um in die erste Liga aufzusteigen.
Nach ersten Gastauftritten in den langlebigen und äußerst populären Otto-Meissner-Serien „Praxis Bülowbogen“ und „Drei Damen vom Grill“ wurde Speck in der Regina-Ziegler-Produktion „Felix und 2x Kuckuck“ in der Titelrolle besetzt, die auf einer Idee von Conny Hiller beruhte.
Die ersten Folgen der insgesamt dreizehnteiligen Serie basierten auf Drehbüchern von Claus Tinney („Heißes Pflaster Köln“, „Forsthaus Falkenau“), bevor das Vater-Sohn-Gespann Hans Borgelt und Hans-Henning Borgelt übernahm.
Auf dem Regiestuhl bei den jeweils 45minütigen Episoden saß der Routinier Wolfgang Luderer („Der Landarzt“, „Die Wicherts von nebenan“), Erstausstrahlungstermine waren freitags im Vorabendprogramm des ZDF, und die letzten Wiederholungen liegen mittlerweile schon über 30 Jahre zurück.
Die Eltern von Felix Jung (Karsten Speck) verstarben bereits, als dieser noch ein Kind war. Aufgewachsen ist er deswegen bei seiner Tante Elisabeth (Eva-Ingeborg Scholz) am Bodensee, die dort einen Bootsverleih betreibt. Nachdem Felix in Amerika Karriere gemacht hatte, ist er nun zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Tantchen hat Probleme mit dem Herz und befindet sich gerade im Krankenhaus, weswegen Felix sich schnell entschließt, im Haus und beim Bootsverleih nach dem Rechten zu sehen.
Dort hat der alte Alois (Stephan Orlac) das Sagen, und ist zunächst nicht gerade begeistert von der Heimkehr des verlorenen „Sohnes“, der sich in den zurückliegenden Jahren nach Alois‘ Meinung viel zu selten gemeldet hat. Im Nachbarhaus wohnen der pensionierte Schuldirektor Konrad Kuckuck (Alf Marholm) und dessen Tochter Katharina (Marion Kracht), die nach dem Tod der Mutter wieder ins Elternhaus eingezogen ist.
Ihre Schwester Anna (Tamara Rohloff) ist mittlerweile eine überaus erfolgreiche Innenarchitektin mit einem florierenden eigenen Betrieb in Meersburg. Beiden Kuckuck-Schwestern hat Felix Jung schon während der Schulzeit das Herz gebrochen, und es dauert nicht lange, bis sowohl Katharina als auch Anna wieder ihre Fühler nach dem gutaussehenden Junggesellen ausstrecken…
Gleich in der ersten Episode wird deutlich, wie die Serie „Felix und 2x Kuckuck“ gestrickt ist. Es geht um die Liebeswirren, die sich gleich wieder zwischen den drei Titel gebenden Figuren entspinnen, und deren Uneindeutigkeiten in sämtlichen dreizehn Folgen erfolgreich ausgekostet werden können.
Eine leicht durchschaubare, eher seichte Familienserie also, die aber von den Könnern vor und hinter der Kamera wie am Schnürchen am Laufen gehalten wird. Da ist mitunter Platz für kriminalistische Nebenhandlungsstränge (in der Episode „Schmuggler und Heilige“) oder humoristisch überspitzte Eskapaden, die aus den Eifersüchteleien heraus entstehen und die drei Protagonisten am Ende doch noch mehr zusammenschweißen („Im siebenten Himmel“ oder „Eine Nacht in den Bergen“).
© by Frank Brenner (10/2023)