Frozen - Eiskalter Abgrund

Frozen - Eiskalter AbgrundFrozen - Eiskalter Abgrund

Ein spaßiger Ausflug auf die Piste, entwickelt sich für drei Studenten zum Alptraum ihres Lebens, als sie vor der letzten Abfahrt im Skilift stecken bleiben Als die Pistenpatrouille die Nachtbeleuchtung abschaltet, erkennen Dan, Joe und Parker mit zunehmender Panik, dass man sie im Skilift weit über dem Erdboden hängend vergessen hat. Ohne Aussicht auf Rettung ist das Trio fest entschlossen, verzweifelte Maßnahmen zu ergreifen, um dem eisigen Tod zu entkommen. Doch bald müssen die Drei feststellen, dass sie weitaus mehr zu fürchten haben als nur den eisigen Tod. Im Kampf ums Überleben müssen sie sich fortan der Frage stellen, ob ihr Überlebenswille stark genug ist, um einem grausamen Tod zu entkommen...



Ich liebe diese Filme, in denen eigentlich ohne großen Aufwand mit ziemlich minimalistischen Mitteln eine maximale Wirkung erzielt wird. Regisseur Adam Green (Hatchet, Hatchet 2) hat hier sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt das es nicht immer ein hoher Härtegrad sein muss, der den Zuschauer das Fürchten lehrt, denn manchmal reicht es vollkommen aus eine realistisch anmutende Situation in Szene spannend und atmosphärisch in Szene zu setzen, um eine starke Verbindung zwischen dem Szenario und dem Betrachter herzustellen. "Frozen - Eiskalter Abgrund" ist genau so ein Film, der weder durch eine temporeiche Erzählweise, noch durch actiongeladene Passagen ins Auge fällt, sondern seine Spannung aus der Situation an sich bezieht, in der sich die drei Hauptfiguren der Geschichte befinden. Dabei startet der Film eigentlich eher ziemlich beschwingt und entführt einen in ein Ski-Paradies, in dem die drei Studenten ein nettes Wochenende verbringen wollen. Nichts ist zu spüren von dem Grauen das sich im Laufe der Zeit entfalten soll, vielmehr wird in den ersten gut 30 Minuten eine ausreichende Charakterzeichnung der Protagonisten geboten und einige Meinungsverschiedenheiten und Eifersüchtelleien untereinander treten in den Vordergrund. Für viele Leute mag diese Einführung in die Geschichte vielleicht etwas zäh oder langatmig erscheinen, doch meiner Meinung nach wollte Adam Green den Zuschauer hier ganz bewust etwas in Sicherheit wiegen, damit der später einsetzende Horror viel intensiver auf ihn einwirken kann. Dieser beabsichtigte Effekt tritt dann auch ziemlich schnell ein, als sich die zu Beginn noch ausgelassene und fröhliche Stimmung innerhalb kürzester Zeit in ein äusserst beklemmendes Szenario verwandelt, das auch dem Zuschauer sichtlich an die Nieren geht.

Im Skilift vergessen befinden sich die drei Studenten auf einmal in einer Lage, die innerhalb weniger Minuten den blanken Horror aufkommen lässt, befindet man sich doch weit über dem Erdboden und die Aussicht auf Hilfe scheint hoffnungslos, da das Skigebiet erst am kommenden Wochenende wieder die Pforten öffnet. Ist zu Beginn noch durchaus die Hoffnung vertreten, das irgendwer zur Hilfe kommen wird, so ändert sich dieses Gefühl doch sehr schnell, Hilflosigkeit, Verzweiflung und die blanke Angst überkommt die drei Freunde, die sich immer mehr der Hoffnungslosigkeit ihrer lage bewust werden. Die Übergänge in die verschiedenen Gefühlslagen der Protagonisten werden dabei von den Darstellern erstklassig dargestellt, so das ein hohes Maß an Authenzität und Glaubwürdigkeit entsteht. Unweigerlich stellt man sich dabei selbst die Frage, wie man in dieser Situation reagieren würde, die sich mit der Zeit immer mehr zuspitzt und dabei auch den enormen psychischen Druck zum Ausdruck bringt, unter dem die Protagonisten stehen. Unweigerlich versetzt man sich in die Lage der Freunde und kann die bedrohliche und sehr düstere Atmosphäre fast körperlich spüren, die sich immer mehr entfalten kann und dabei äusserst intensiv auf einen einwirkt. Mittlerweile geht es um das nackte Überleben, denn ständige Wetterkapriolen und das Auftauchen mehrerer Wölfe verwandeln das Ski-Paradies auf einmal in eine wahre Winter-Hölle, aus der es anscheinend kein Entkommen gibt.

Um die Spannung nicht zu beeinträchtigen, sollte man an dieser Stelle nichts von den Taten berichten, die das Trio zur eigenen Rettung unternimmt, jedoch kann man sich wohl sehr gut vorstellen, das es einige verzweifelte Rettungsversuche geben wird, die sicherlich nicht alle von Erfolg gekrönt sind. Es ist allerdings äusserst gut nachvollziehbar, was hier alles versucht wird, um sich aus der misslichen Lage zu befreien, in der man sich befindet. Adam Green hat bewust darauf verzichtet, an dieser Stelle in blinden Aktionismus zu verfallen, vielmehr hat er ein nachvollziehbares Geschehen in Szene gesetzt, in das sich der Betrachter sehr gut hineinversetzen kann. Gerade daraus bezieht "Frozen - Eiskalter Abgrund" seine ganz große Stärke, denn obwohl eigentlich gar nicht soviel passiert, geht von den Ereignissen eine fast schon erschreckend realistische Wirkung aus, die einen in ein wahres Wechselbad der Gefühle versetzt und einem so manch kalten Schauer über den Rücken jagt. Wenn man es genau nimmt, entsteht hier sogar der Eindruck eines Kammerspiels in freier Wildnis, das trotz der herrlichen Landschaft und den imposanten Bildern eine fast schon klaustrophobische Wirkung entfaltet, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann und die sich wie eine zentnerschwere Last auf die eigenen Schultern legt.

Dieser Film ist ein wirkliches Paradebeispiel dafür, das man wirklich mit den einfachsten Mitteln ein extrem intensives Thriller/Drama erschaffen kann, das nicht durch enormes Tempo oder jede Menge Action auffällt, sondern durch die gegebene Situation einen extrem straffen Spannungsbogen erzeugt, der einem die Haare zu Berge stehen lässt. Hinzu kommt selbstverständlich die aus der Situation entstehende Atmosphäre, die kaum besser hätte sein können. Düster und äusserst bedrohlich wird die Lage des Trios dargestellt und man ertappt sich selbst oft genug bei dem Gedanken, das man auch in dem Skilift sitzt und nicht weiss, wie man aus dieser hoffnungslosen Lage herauskommt. Die dabei entstehenden gefühle kann man kaum in Worte fassen, zu sehr ist man der Faszination dieses Filmes erlegen, von dessen Sichtung man sich auch erst einmal wirklich erholen muss, denn das dargestellte Geschehen nimmt einen doch ganz schön mit und hinterlässt auch eine sehr nachhaltige Wirkung, die man nicht so schnell wieder abschütteln kann.


Fazit: Ein Kammerspiel in freier Wildnis, das zudem noch größtenteils in luftigen Höhen stattfindet, so könnte man diesen Film durchaus beschreiben. Keinerlei blinder Aktionismus und kaum visuelle Härte, dafür allerdings eine Situation die kaum bedrohlicher sein könnte, so hat Adam Green seine Geschichte gestaltet, die dadurch eine enorm intensive und glaubhafte Wirkung auf den Betrachter ausübt, der sich der Faszination der Ereignisse einfach nicht entziehen kann. Im Vordergrund steht der psychische Druck, unter dem die drei Hauptakteure stehen. Eine schier hoffnungslose Situation, die den wahren Überlebenswillen des Trios herausfordert und die Menschen über sich hinauswachsen lässt wird hier erstklassig dargestellt und verkommt keineswegs zu einem kitschigen Helden-Epos, wie man eventuell vermuten könnte. Wer kleine, aber sehr feine Thriller/Dramen zu schätzen weiss, die zudem noch äusserst glaubwürdig erscheinen, der kommt an diesem fantastischen Film ganz einfach nicht vorbei, für den man nur eine unbedingte und uneingeschränkte Empfehlung aussprechen kann.



Informationen zum Film

Darsteller: Emma Bell, Shawn Ashmore, Kevin Zegers, Ed Ackerman, Rileah Vanderbilt, Kane Hodder, Adam Johnson, Chris York, Peder Melhuse
Regie: Adam Green
Drehbuch: Adam Green
Kamera: Will Barratt
Musik: Andy Garfield
FSK 16
USA / 2010


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