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... Rachel Bloom über Rachel Bloom, »Fuck me Ray Bradbury« und Science Fiction

Rachel Bloom... Rachel Bloom ...
... über Rachel Bloom, »Fuck me Ray Bradbury« und Science Fiction

to the English original Wayne Joseph Borean aus Richmond Hill (Ontario) wies uns auf ein außergewöhnliches Talent hin: Rachel Bloom. Die junge Frau aus Kalifornien ist ein Multitalent und war 2011 für den Hugo nominiert. Ihr Musikvideo »Fuck me Ray Bradbury« war der Anlass. Und für uns Grund genug, mehr über das Multitalent aus den USA zu erfahren. 


Zauberspiegel
: Wer ist Rachel Bloom? Stell dich doch bitte unseren deutschen und den englisch-sprachigen Lesern vor.

Rachel Bloom: Ich heißt Rachel Bloom, ich bin eine Comedian und lebe in Los Angeles, Californien. Ich schreibe Texte für Fernsehshows und mache Musical Comedy. Letzteres kann man sowohl live sehen, oder auch im Internet.

Zauberspiegel
: Autorin, (großartige) Sängerin, Schauspielerin, Stand-up Comedian? Du bist eine sehr vielseitig talentierte Person. Welches von diesen Dingen machst du am Liebsten?
Rachel Bloom: Am Liebsten führe ich meine eigenen Texte auf. Vor kurzem konnte ich eine Liveshow machen, für die ich die meisten Texte geschrieben habe, und in der ich auch selbst als Hauptdarstellerin aufgetreten bin. Das war eine sehr dankbare Sache.



Zauberspiegel
: Was inspirierte dich zu dem Lied „Fuck me, Ray Bradbury“? Hat Ray Bradbury schon  auf das Lied reagiert? Weißt du, was er darüber denkt?
Rachel Bloom und Ray Bradbury Rachel Bloom: Als ich “Fuck Me, Ray Bradbury” schrieb, herrschte beziehungstechnisch Dürre. Ich habe in dieser Zeit die Mars-Chroniken erneut gelesen. Ich dachte bei mir "Das ist die Art Mann,  die ich brauche". Ray Bradbury hat das Video gesehen, und ich traf mich mit ihm, denn es gefiel ihm so. Wenn du nach “Rachel Bloom” und “Ray Bradbury” googlest, wirst du ein paar Bilder finden, auf denen er sich das Video anschaut und die unser Treffen zeigen.

Zauberspiegel: Du bist für „Fuck me, Ray Bradbury“ für den OSAR der SF nominiert worden, den HUGO. Hat dich das überrascht? Was bedeutet dir diese Nominierung, und denkst du, dass dies etwas für dich als Sängerin verändern wird?
Rachel Bloom
: Die Nominierung für den Hugo war eine große Ehre, und ich war überrascht davon, dass mein Musikvideo von 3 Minuten zusammen mit all den kompletten Fernsehfolgen nomiert worden war! Da ich alle möglichen Arten von Comedyliedern schreibe (nicht nur solche, die mit Sci-Fi oder Fantasy zu tun haben), kann ich nicht sagen, ob ich jemals nochmal nominiert werde, aber diese Nominierung war eine Ehre. Es hat mir auf jeden Fall eine Menge Fans aus diesem Bereich gebracht. Dank dieser Nominierung bin ich in Kontakt mit Leuten wie Brian Dunning gekommen, der einen Podcast namens Skeptoid betreibt, und der mich dann darum bat, in der dreihundersten Episode zu singen (bei einem animierten Musical).


Zauberspiegel: Es gibt da ein Video auf Youtube, in dem du Klingonisch singst. Bist du ein SF-Fan, beziehungsweise gehörst du zum Star Trek-Fandom?
Rachel Bloom: Ich bin ein SF-Fan, wenn auch nicht gerade speziell von Star Trek. Damals war die Kernidee, bei einer Aufnahme eine "Anleihe" in der fantastischen Welt zu nehmen, und die Tatsache, dass Klingon schon eine Sprache war, sorgte dafür, dass es den Sketch auch gab.

Zauberspiegel: In der IMdB steht, die Mars-Chroniken wären dein Lieblingsbuch. Gibt es andere Bücher von Ray Bradbury, die du magst? Und welche anderen Buchgenres faszinieren dich?
Rachel Bloom: Ich liebe viele der anderen Bücher von Ray Bradbury - Die Geschichten in "The Illustrated Man" vor allem, und natürlich Fahrenheit 451. Die tiefste Verbindung habe ich zu den Mars-Chroniken, da sie das erste Fantasybuch waren das ich jemals gelesen habe. Ich habe gerade mit dem Buch "The Magician King" von Lev Grossman angefangen, einer Fortsetzung seines früherern Buches "The Magicians". Ich bin auch gerade in der Mitte der Comicbuchserie "Irredeemable".

Zauberspiegel: Du bist vor kurzem in der Serie „How I Met Your Mother“ als Gaststar aufgetreten. Diese Episode ist in Deutschland noch nicht gelaufen. Wie ist es, in einer so erfolgreichen Serie aufzutreten, und wird es noch mehr von Rachel Bloom in dieser Form geben? Vielleicht Rachel Bloom in "The Big Bang Theory", vielleicht sogar als Rivalin von Penny? Oder ein Auftritt in einem Film? Vielleicht sogar in einem Bradbury-Film?
Rachel Bloom
: In der Folge von “How I Met Your Mother” hatte ich nur ein einzige Zeile zu sagen, ich wäre also ziemlich geschockt, wenn sie meinen Charakter wieder einbinden würden! Auf jeden Fall ist es für einen Schauspieler, der gerade erst in Hollywood begonnen hat, schon eine RICHTIG große Sache, eine Zeile in einer der beliebtesten Sitcoms zu haben. Die Aufnahmen waren eine tolle Zeit. Im Grunde habe ich an vielen Castings für Filme und Fernsehen teilgenommen, die Auftrittsmöglichkeiten jedoch, die am vielversprechendsten sind, das sind jene, die ich für mich selbst geschrieben habe.


Zauberspiegel: Du machst tolle Musikvideos. Mein Lieblingslied neben dem Bradbury-song ist “Pictures of Your Dick”. Dann gibt es noch “I Was a Mermaid”, “Now I Am A Pop Star” und “I Steal Pets”. Sie sind im Stil alle unterschiedlich, bleiben dem jeweiligen Stil jedoch treu. Gibt einen Stil, der dir persönlich am besten befällt?
Rachel Bloom: Ich habe nicht so sehr einen persönlichen Stil, eher eine sehr spezielle Sichtweise. Ich nehme gerne die an der Oberfläche liegenden Themen von Popsongs und personalisiere sie dann, um sie dunkler oder/und zynischer zu machen. Popmusik satirisch zu bearbeiten macht Spaß. Es gibt da so viele Aspekte, die seicht sind und unbemerkt bleiben. Gleichzeitig kann man dabei aber mit viel Spaß daran arbeiten. "Pictures of your Dick" war eine Ausnahme. Ich denke "Someone Like You" von Adele hat viel Substanzielles an sich, aber ich hatte das Gefühl, dass es zu diesem ganzen Thema der deprimierten Akzeptanz ein amüsantes umgekehrtes Spiegelbild gibt.

Zauberspiegel: Deine Musik ist immer unterhaltsam. Ich glaube, das ist es, was du willst - Menschen mit intelligenten Liedern unterhalten. Entertainment wurde ja oft vorgeworfen, dass es die Menschen einfach von den tatsächlich existierenden Problemen ablenkt, statt sich mit ihnen zu beschäftigen. Glaubst du, dass solche Vorwürfe heute noch existieren? Bist du damit konfrontiert? Und wenn das so ist - was antwortest du darauf? 
Rachel Bloom: Unterhaltung existierte immer zu beiden Zwecken - Bildung und Ablenkung. Ich bin mir sicher, dass manche Menschen meine Lieder anschauen und nicht verstehen, dass sie lustig sind sollen, und auch nicht über das Genre nachdenken, das sie satirisch behandeln. Manche Leute hören "I Steal Pets" und denken nur, es sei einfach nur ein weiteres Lied im Stil eines "bubblegum pop songs". Ich denke, dass man, wenn man "Unterhaltung als Ablenkung" kritisiert, ebenso sehr das Entertainment selbst, als auch die Wahl der Menschen, welche Form von Unterhaltung sie wählen, betrachten muss.  Zum Beispiel kann man sich “The Real Housewives of New York City” anschauen, das reine Unterhaltung ist, oder man kann “Breaking Bad” wählen, eine großartige Serie, die einen zum Nachdenken bringt. Die eine ist eher auf Popularität aus als die andere, aber es ist die Wahl der Leute, was sie sich anschauen. 
 
Zauberspiegel: Du trittst in “How I Met Your Mother” auf und singst auf Klingonisch - du scheinst in verschiedene aktuelle Bewegungen aktiv zu sein - sofern StarTrek überhaupt noch in ist. Wie ist das eigentlich: Ist StarTrek eigentlich nicht in in der Welt der unter-30-jährigen? Sind diese Dinge für dich Werbung? Wie bist du eigentlich HIMYM gekommen?
Rachel Bloom: Ich glaube, StarTrek ist bei den Leuten unter 30 noch immer sehr poopulär - ich habe viele Freunde, die da mit dabei sind. Zu “How I Met Your Mother” bin ich durch ein Vorsprechen bekommen. Ich sprach an einem Tag vor, und am nächsten Tag hatte ich die Rolle!

Zauberspiegel: Welche Themen behandelst du, wenn du als Stand-up Comedian auftrittst? Worüber macht Rachel Blooms Witze – und welcehe Witze mag sie?
Rachel Bloom: Ich habe vor kurzem aufgehört, Stand-up Comedy zu machen, um mehr Zeit für Textaufträge für das Fernsehen und meine Musikvideos zu haben. Wie auch immer, wenn ich Stand-up mache, dann hat dies zumeist eher mit Beobachtungen zu tun als meine Sketche oder Musikvideos, es ist sehr viel bodenständiger.

Zauberspiegel: Wie du weißt, beschäftigt sich der Zauberspiegel mit einer großen Breite an Genres - von SF bis Horror, Fantasy bis Krimi, Thriller und Historisches - welches ist denn dein liebstes Genre, wen du eines hast?
Welche Medien nutzt du persönlich - Bücher, Audio, Fernsehen ... zum Beispiel, was hältst du von Hörbüchern und so weiter?
Rachel Bloom: Mein liebstes Genre sind historische Romane, SF ganz allgemein und Sachthemen. Ich lebe in Los Angeles, wo das Autofahren zum alltäglichen Leben gehört, so höre ich immer alle möglichen Podcasts und Hörbücher. Mein neuer Lieblingspodcast heißt “The Story Collider”, es ist eine Show, die Geschichten erzählt, die komplett mit Wissenschaft zu tun haben.

Zauberspiegel: Wohin möchtest du als Künstler, Rachel? Früher war es für Künstler ja nicht ganz einfach, nicht auf eine einzelne Rolle oder einen Typ festgelegt zu werden (z.B. Mark Hammil oder David Hasselhoff). Hat sich das inzwischen verändert? Welcher "Typ", denkst du, ist deiner - wenn überhaupt. Und glaubst du, dass es notwendig sein wird, sich eines Tages auf die eine oder andere Form zu konzentrieren?
Rachel Bloom: Glücklicherweise bin ich nicht berühmt genug, um auf eine bestimmte Rolle festgelegt zu werden, also möchte ich gerne glauben, dass die Welt für mich als Schauspielerin die Auster ist. Mein endgültiges Ziel ist es zu schreiben und sie in meiner eigenen Fernsehshow aufzuführen, und, als Comedian, gibt es einen riesigen Markt für Leute, die sowohl auftreten als auch schreiben.

Zauberspiegel: Welches war der letzte Film, den du im Kino gesehen hast? Und was wird der nächste sein?
Rachel Bloom: Der letzte Kinofilm, in dem ich war, war "The Artist", und der nächste wird sehr wahrscheinlich “The Hunger Games” sein!

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