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Dämonenkiller-Titelbildzeichner - Firuz Askin

Dämonenkiller - Die TitelbildzeichnerFiruz Askin
 
Firuz Askin wurde als Ali Füruzan Askin am 3. August 1924 in Istanbul geboren. Sein Vater war Kartograf bei der türkischen Armee. So lernte der Sohn vom Vater die präzise Kunst des Zeichnens. Ab 1943 studierte Askin an der Kunstakademie Istanbul - allerdings nur sechs Monate lang. In den künstlerischen Techniken wie Zeichnung, Aquarell, Gouache, Ölmalerei geübt, arbeitete er zunehmend für Zeitungen, Zeitschriften und Buchverlage, die seine Zeichnungen, Gemälde, Landkarten, Comics und Cover veröffentlich­en.

 

Firuz askin Vor allem seine täglich erscheinenden Karikaturen machten Askin bald bekannt. Er arbeitete für die bekannten Verlage wie Milliyet und Hürriyet, Filmplakate und Werbegrafiken ergänzten sein Repertoire.

Firuz Askin suchte neue Aufgaben und so siedelte er mit seiner Frau Güner 1959 nach München um und begann im Januar 1960 seine Arbeit im Atelier Theo Bleser. Zu seinen ersten Arbeiten zählten Filmplakate für die Verleihfirma Union Film, dann folgten Filmplakate für Gloria, Columbia, MGM und United Artists. Um weitere Aufträge von den amerikanischen Com­panies zu erhalten, hätte Askin von der Isar an den Main übersiedeln müssen. Doch er fühlte sich in München heimisch, war hier erfolgreich und machte sich Anfang 1963 selbstständig.

1966 wandte sich Firuz Askin an den Arthur Moewig Verlag. Nach der Betrachtung seiner Arbeitsproben erhielt Askin dort den Auftrag, Titelbilder der Romanheftserie „Cliff Morris" zu malen. Diese Krimireihe war 1965 als „Captain Morris" gestartet, stellte 1967 mit Heft 92 ihr Er­scheinen ein. Mehr als 30 Titelbilder konnte Askin noch malen.

Nach Cliff Morris schuf Askin Titelbilder für folgende Serien: Bastei-Western-Bestseller, Colt Western, Fledermaus Kriminal-Roman, Kommissar X, Gaslicht, Marshall Western, Franco Solo, Sheriff Western, Star Western, G. F. Unger, Jack Slade und Mister Dynamit.

1975 fragte Kurt Bernhardt, Chefredakteur des Pabel-Verlages bei Firuz Askin an, ob er Bilder für die neuen Abenteuer der Seewölfe malen könnte. In wenigen Tagen hatte er eine Handvoll Skizzen fertig und zeigte sie. So begann sein langjähriges (1975 - 1986) Seeabenteuer in den sieben Weltmeeren mit Pinsel und Farbe auf Papier. Von Nummer 12 bis 528 gestaltete Firuz Askin 441 Titelbilder der „Seewölfe“-Serie.

Insgesamt schuf Askin etwa 1 000 Coverbilder, wovon einige mehrmals veröffentlicht wurden. Die Themen umfassen Western, Krimis, Agentenstorys, später Horror, Grusel und Gothics.

Zu seinen Dämonenkiller-Titelbildern befragt, sagte er in einer E-Mail Folgendes:
„Die 70er und die 80er Jahren war die Goldene Zeit für Romanhefte. Western, Gothic, Krimi, Seeabenteuer und natürlich Dämonenkiller... In dieser Zeit habe ich mehr Krimi, Gothic und Seewölfe gezeichnet. Wenn es die Redaktion wünschte zeichnete ich auch DK-Bilder, wie eine Art Reserve-Rad.“ Auf die Frage, welche DK-Titelbilder von ihm sind, gab er folgende Antwort: „Ich habe meine gesamten Titelbilder geprüft und folgende

  • DK 1. Auflage:  021, 024, 025, 034, 045, 071, 083, 090, 091, 117
  • DK 2 Nachdruck Auflage: 020, 023, 024, 033, 045, 071, 083, 090, 091, 117 (Gespiegelt)

sind meine Bilder.

Die DK-Redaktion war ziemlich faul, und Sie haben die Druckexemplare nicht regelmäßig geschickt. Ich habe meine Original-Bilder auch geprüft und das hat bisschen Zeit genommen.

 eine herzliche Grüße an alle DK-Fans Firuz Askin
Firuz Askin war für den Pabel-Verlag in den Siebziger- und Achtzigerjahren so etwas wie ein Hauszeichner. Für die Erstauflage retuschierte er bei einigen Titelbildern den Hintergrund. Bei der Zweitausgabe der Dämonenkiller-Serie fertigte er neue „alte“ Titelbilder von anderen Zeichnern an, indem er in einer Art von Collage bei den alten Titelbildern (er nahm den Heftromanumschlag) den alten Schriftzug, den Untertitel, die Nummernangabe und den Preis usw. übermalte.

Parallel zu den Coverbildern und Inhalts­zeichnungen von Heften und Büchern arbeite­te Askin als Illustrator für illustrierte Zeit­schriften. Neben seinen Bildern, die als Anzeigen viel Aufmerksamkeit fanden, schuf er Zeichnungen, die Geschichten und Fort­setzungsromane schmückten.

Ab 1995 bewies er seine Fertigkeiten als Marinemaler, nachdem er schon unzählige Schiffe für die „Seewölfe" geschaffen hatte, indem er eine große Serie von Schiffs­porträts der Kriegsschiffe in den Dardanellen während des Ersten Weltkriegs malte. Beispiele aus allen Bereichen seiner Malerei und Illustration wurden 1997 in der ersten Askin-Einzelaus­stellung in Istanbul gezeigt.

Illustration Askin suchte neue Aufgaben und Herausforderungen und fand diese bei Karl May. Die Agentur Uwe Luserke fragte im Auftrag des Weltbild-Verlages an, ob er Titelbilder für eine neue Karl May-Ausgabe malen wolle. Der Weltbild-Verlag suchte für die Frühwerke von Karl May einen Illustrator, der in Anlehnung an die damalige Art neue ansprechende Titelbilder und Innenillustra­tionen schaffen könnte. In Askin hatten sie den kongenialen Künstler gefunden. Ab 1999 erschienen bei Weltbild 42 Bände der „Karl­ May-Klassiker - illustrierte Ausgaben", 50 Bände der „Karl May Weltbild-Sammler­edition" und sechs Bände „Karl May - illu­strierte Romane".

2004 erhielt Askin einen Brief von Titania Medien, die fragten, ob er für die Titania-Hörbücher arbeiten wolle. Seitdem arbeitete Askin auch für die erfolgreichen Titania-Serien „Gruselkabinett", „Anne" und Märchen-CDs. 119 Motive hat er gestaltet.

Firuz Askin war ein Künstler, der sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhte. In seinem Atelier, gleichsam eine Schatzhöhle, stapelten sich die Entwürfe, Zeichnungen, Gemälde. Leider werden wir von Firuz Askin keine neuen Bilder mehr zu sehen bekommen, denn er ist am 3. Oktober 2011, im Alter von 87 Jahren verstorben.

 

Quellen:
  • Email-Kontakt mit Firuz Askin
  • http://www.firuz-askin.com/
  • Firuz Askin – Illustration, Heider-Verlag 2010
  • Internet-Recherchen

 

© by Uwe Schnabel 2011

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