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Von Sklavenhändlern verschleppt - »Ashanti«

AshantiVon Sklavenhändlern verschleppt
»Ashanti«

In den 1970er Jahren entwickelte sich im internationalen Exploitationkino ein lukratives Subgenre, der Sklavenfilm. Angestachelt vom Erfolg des Films „Mandingo“ aus dem Jahr 1974, den Richard Fleischer inszeniert hatte, boomten zunächst historische Filme über den Sklavenhandel des 19. Jahrhunderts, bis man sich der Tatsache bewusst wurde, dass der Handel mit Menschen auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch nicht der Vergangenheit angehört.

AshantiNeben einigen Fortsetzungen und Ripp-Offs zu „Mandingo“ („Die Sklavenhölle der Mandingos“, „Der Sohn des Mandingo“) entstanden deswegen in den 1970er Jahre auch Filme, die sich mit dem modernen Sklavenhandel auseinandersetzten, diesen aber zumeist als Hintergrund für sadistische Brutalitäten und Sexszenen ausnutzten: Hierzu zählen Filme wie „Manaos – Die Sklaventreiber vom Amazonas“, „Sklavenmarkt der weißen Mädchen“, „Slavers – Die Sklavenjäger“, „Trommeln über dem Sklavencamp“ oder „Die Zuchtfarm der Sklaven“. 1978 war es abermals Richard Fleischer („Die phantastische Reise“, „Jahr 2022…die überleben wollen“), der in diesem Genre mit „Ashanti“ einen stargespickten Film inszenierte, der sich zumindest hinsichtlich seiner Intentionen und seiner Machart von den billigen, auf Sensation getrimmten Exploitationfilmen abzugrenzen versuchte.

AshantiDr. David Linderby (Sir Michael Caine) begleitet seine dunkelhäutige Frau, die ebenfalls als Ärztin tätige Dr. Anansa Linderby (Beverly Johnson), in den afrikanischen Busch, wo an einigen Stammesmitgliedern im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation Impfungen durchgeführt werden sollen. Dabei wird Anansa vom zwielichtigen Sklavenhändler Suleiman (Sir Peter Ustinov) entführt, der die hübsche Frau durch die Sahara-Wüste ans Rote Meer verschleppt, wo er sie auf dem Sklavenmarkt mit ihren Mitgefangenen verkaufen will. Linderby setzt alles daran, seine Frau aus den Klauen Suleimans zu retten. Der Diplomat Brian Walker (Sir Rex Harrison) kommt ihm zu Hilfe und vermittelt ihm den Söldner Jim Sandell (William Holden), der als bester Helikopterpilot Afrikas gilt. Als weiteren Mitstreiter kann Linderby den Nomaden Malik (Kabir Bedi) gewinnen, dessen gesamte Familie durch Suleiman ums Leben kam, weswegen er sich mit Feuereifer an die Verfolgung der Sklavenkarawane macht, um den Tod seiner Liebsten zu rächen.

Ashanti„Ashanti“ ist ein stereotyper Abenteuerfilm geworden, der in beeindruckenden Landschaften (in Kenia, in Israel und auf Sizilien) angesiedelt ist, die von der Kamera farbenprächtig eingefangen wurden. Die illustre Starriege bringt schauspielerisches Können ein, und doch bleibt die Story, die auf einem Roman von Alberto Vázquez Figueroa („Ebano“) basiert, reichlich dünn, und die Inszenierung Richard Fleischers seltsam blutarm und konventionell. Gleichwohl gehört der Film zu den technisch herausragendsten und aufwändigsten des Genres, der insbesondere Abenteuerfans zufriedenstellen dürfte.

Die DVD-Wiederveröffentlichung in der Reihe „Pidax Film-Klassiker“ hat ein tolles, farbintensives Bild (im Widescreen-Format 2,35:1) zu bieten. Auch der Ton (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0) bietet keinen Grund zu Beanstandungen. Wie bei der Erstveröffentlichung sind auch hier keinerlei Extras mit aufgespielt.

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