Dead Man Running

Dead Man RunningDead Man Running
mit 50 Cent, Danny Dyer, Tamer Hassan, Monet Mazur, Brenda Blethyn, Philip Davis, Bronson Webb, Blake Ritson, Joe Egan, Scot Williams, Jeff Stewart, Robert Stone, Trevor Byfield, Rupert Degas, Esme Bianco, Adam Saint
Regie: Alex De Rakoff
Drehbuch: Alex De Rakoff / John Luton
Kamera: Ali Asad
Musik: Mark Sayfritz
FSK 16
Großbritannien / 2009

Wie treibe ich innerhalb von 24 Stunden 100.000 Pfund auf? Nick steht extrem unter Druck, als Kredithai Thigo unerwartet sein Geld zurück fordert. Wenn Nick nicht zahlt, ist er tot und seine Mom, bei der schon Thigos Killer sitzt, auch. Verzweifelt geht Nick mit seinem besten Kumpel auf eine atemlose Cash-Jagd. Er greift nach jedem Strohhalm vom illegalen Faustkampf über Wettmanipulation und Juwelenklau bis zum Raubüberfall. Sogar als Auftragskiller will sich Nick anheuern lassen. Er ahnt nicht, dass der Gangsterboss in Wahrheit ein radikales Exempel an ihm statuieren will. Seine Leute kommen Nick in die Quere, wo sie nur können. Denn für Mr. Thigo ist er bereits ein toter Mann, der noch 24 Stunden rennen darf

Thematisch ist dieser Film ähnlich gelagert wie Kopfgeld - Perrier's Bounty denn auch hier geht es um geliehenes Geld, das von einem Kredithai mit einem Schlag zurückverlangt wird. Dennoch ist die Geschichte, die sich dem Zuschauer präsentiert vom Unterhaltungswert eine ganze Ecke höher angesiedelt und wird zudem auch noch temporeicher erzählt. Hinzu kommt eine extradicke Portion Humor, jede Menge skurrile Situationskomik und phasenweise extrem gelungener Wortwitz, was zusammengenommen ein äusserst gelungenes Gesamtbild entstehen lässt, an dem man sich wirklich herzhaft erfreuen kann. Allein schon die unterschiedlichsten Versuche an die 100.000 Pfund zu gelangen, die Schuldner Nick (Tamer Hassan) mit Hilfe seines Kumpels Bing (Danny Dyer) aufbringen will sind so unglaublich, das man sich einfach nur brillant amüsiert. Da wird auf der Hunde-Rennbahn betrogen, jede Menge Kokain gestreckt, oder man betätigt sich kurzerhand als Auftragskiller. Das sind lediglich 3 Beispiele für ein äusserst kurzweiliges Geschehen, das sehr temporeich und rasant in Szene gesetzt wurde, so das Langeweile hier erst überhaupt keine Chance hat.

Dabei wurde von Regisseur Alex De Rakoff immer sorgsam darauf geachtet, das der typisch britische Humor niemals zu kurz kommt, phasenweise ist dieser wirklich absolut rabenschwarz und nimmt an einigen Stellen schon fast groteske Züge an, die dem gewonnenen Gesamtbild äusserst gut zu Gesicht stehen. Wenn man sich die schier aussichtslose Situation vorstellt in der sich Nick befindet und dann noch den Aspekt berücksichtigt, das ihm ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, dann kann man kaum glauben, das er noch lange am Leben sein wird. Doch so gering die Chancen auch sind das Geld aufzutreiben, Nick und Bing fallen immer wieder neue Dinge ein, so das die beiden nie die Hoffnung aufgeben. Dennoch ist der auf den Männern lastende Druck enorm, befindet sich doch Nick's Mutter in der Gewalt eines Killers, doch ziemlich schnell bemerkt man, das die gute Frau keineswegs so hilflos ist, wie es im ersten Moment den Anschein hat. Sorgt sie doch im Laufe der Zeit für einen der absoluten Höhepunkte des Filmes, der an Humor schwerlich zu überbieten ist.

Aber auch ganz generell gesehen handelt es sich um eine Story, die nicht gerade arm an Höhepunkten ist, zu denen auch ganz eindeutig das gewählte Ende zählt. Nimmt der Film am Schluß doch noch einmal eine Wendung, die das ganze Szenario noch einmal zusätzlich aufwertet. Bei genauerer Betrachtung mögen die letzten Einstellungen eventuell nicht wirklich überraschend erscheinen, denn wenn man während der ganzen Zeit sehr aufmerksam ist, kann man die letzte Wendung durchaus erahnen. Nichtsdestotrotz ist der Schluß-Akkord absolut brillant gewählt und entlässt den Zuschauer mit einem äusserst angenehmen Gefühl aus einer Geschichte, die neben dem typisch britischen Charme auch jede Menge Tempo, Witz und erstklassige Darsteller beinhaltet, von denen sicherlich Danny Dyer und Tamer Hassan ganz besonders hervorstechen. Die beiden sind ein schlagkräftiges Duo, das vor keiner Dummheit zurückschreckt und so diesem aussergewöhnlich gutem Film ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken.

Letztendlich ist Dead Man Running wieder einmal ein Paradebeispiel dafür, welch gute Filme unsere britischen Nachbarn produzieren können. Diese Mischung aus Action/Drama und Komödie ist dabei so ungeheuer kurzweilig und unterhaltsam, das man überhaupt nicht merkt wie schnell die Zeit vergeht. Ausserdem werden dem Betrachter zudem noch etliche Möglichkeiten offeriert, wie man auch in kürzester Zeit ein kleines Vermögen machen kann. Und auch wenn all diese Möglichkeiten eher gegen jegliche Gesetze verstossen, sind sie dabei doch mehr als nur humorig und teilweise skurril in Szene gesetzt worden, das einem dabei das Herz vor Begeisterung im Leibe hüpft. So kann man dieses Werk bedenkenlos weiterempfehlen und insbesondere Freunde des britischen Humors dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.


Fazit: Temporeich, extrem witzig und angefüllt mit teils brillanter Situationskomik ist "Dead Man Running" ein Film, der selbst höheren Ansprüchen genügen dürfte. Dafür sorgen schon allein die ausgezeichneten Darsteller, die trotz der aberwitzigsten Situationen immer die Ruhe bewahren und eine Lösung parat haben. Jede Menge Höhepunkte und ein tolles Ende runden eine insgesamt extrem unterhaltsame Geschichte ab und heben diesen Film somit weit aus dem breiten Mittelmaß heraus. Wieder einaml eine Produktion von der Insel, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, wenn man eine äusserst humorige Action-Komödie zu schätzen weiss.


Die DVD
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Interviews, Beim Dreh, Featurette, Trailer, Trailershow

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