In brightest day, in blackest night - Teil 127: The secret origin of Green Lantern
In brightest day, in blackest night
Teil 127: The secret origin of Green Lantern
Guy Gardner ist seit kurzer Zeit ein fester Bestandteil des Green Lantern Corps. Eingeführt von John Broom und Gil Kane in Green Lantern 59 aus dem Jahr 1968 fristet er zunächst ein Schattendasein. Gardner dient als Ersatz-Green-Lantern, sollte Hal Jordan nicht in der Lage sein, seine Pflichten zu erfüllen.
Steve Englehart und Joe Staton verändern 1986 das Konzept von Green Lantern. Nicht mehr nur eine Green Lantern kommt von der Erde. John Stewart bekommt den Ring und wird als vollwertiges Mitglied ins Green Lantern Corps aufgenommen. Guy erhält im Zuge der Crisis on infinite Earth ebenfalls einen Ring.
Guy Gardner wird von Englehart und Staton als ein völlig überzeichneter Charakter eingeführt. Er ist eine chauvinistische Parodie auf einen heißblütigen amerikanischen Mann, der sich für die einzig wahre Green Lantern hält.
Die Crisis on infinite Earth bewirkt, dass widersprüchliche Entwicklungen im DCU neu geordnet werden. Das hat mitunter Auswirkungen auf die Origins. Daher startet DC die Reihe „Secret Origins“, in der die Herkunftsgeschichten einiger Charaktere neu erzählt bzw. angeglichen werden. Die siebte Ausgabe erscheint mit doppelten Heftumfang und neben des Origins des Sandmans Wesley Dodds werden die wichtigsten Stationen im Leben von Guy Gardner in einer Geschichte mit der Länge einer gewöhnlichen Ausgabe zusammengefasst. Es ist erfreulich, dass die Crisis bei Guy Gardner kaum Veränderungen bewirkt hat.
Er ist Lehrer an einer Schule und bekommt zunächst gar nicht mit, dass er knapp die Gelegenheit verpasst hat, zur Green Lantern ernannt zu werden. Der Ring des sterbenden Abin Sur identifiziert zwei potentielle Nachfolger, die beide gleichwertig in der Lage sind, den Ring zu führen. Die Wahl fällt auf Hal Jordan, da er der Absturzstelle näher ist.
Gardner spürt daraufhin, dass irgendetwas anders ist, als vorher. Das könnten erste Veränderungen durch die Crisis sein, vielleicht ist es auch nur ein gewöhnlicher Retcon. Ansonsten durchläuft die Story die Stationen, die der Leser aus den Heften kennt. Der Busunfall, die Beziehung mit Kari Limbo und der einmalige Einsatz als Green Lantern, als es zum Anschlag auf Guy beim Aufladen des Ringes kommt und er in die Phantom-Zone versetzt wird. Die Geschichte endet mit der Befreiung Guys und seines Komas, das ihn lange in einer Pflegeeinrichtung binden wird.
Steve Englehart schreibt diese Geschichte selbst und nutzt die Chance, den Lesern die neue Green Lantern noch einmal näher zu bringen. Viel Neues erfährt der Langzeitleser nicht. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass das Origin einen Zeitraum von ca. 20 Jahren umfasst. Es ist wohl nicht davon auszugehen, dass sich die Leser von Green Lantern in den 80er Jahren mit den alten teuren Ausgaben aus den 60ern eindecken. Die Zeit der Nachdrucke alter Geschichten in Tradepaperbacks oder Hardcovern ist noch nicht angebrochen.
Gezeichnet ist die Geschichte von Ernie Colon, der zu dieser Zeit für mehrere Verlage an unterschiedlichen Serien mitgewirkt hat. Sein Zeichenstil ist realistisch und es gelingt ihm gut, die vertrauten Charaktere einzufangen. Auffällig ist seine Panelgestaltung. Er reiht sie nicht einfach nahtlos aneinander an. Er zeichnet sie unterschiedlich groß und schafft damit eine eigene Art des Erzählens. Es entstehen darin Bewegungsabläufe, die die Handlung wortlos voranbringen. Eine schöne Ausgabe für all die Leser, die das Origin von Guy Gardner noch nicht kennen oder alle Informationen noch einmal in einer Geschichte gesammelt haben wollen.
Secret Origins 7: Green Lantern & The Sandman
Erscheinungsdatum: Oktober 1986
Autor: Steve Englehart
Zeichner: Ernie Colon
Tusche: Rodin Rodriguez
Farbe: Anthony Tollin
DC Comics
12/2025


