In brightest day, in blackest night - Teil 102: Aftermath!
In brightest day, in blackest night
Teil 102: Aftermath!
Green Lantern steht vor den Trümmern von Ferris Airport. Nun werden ihm die Folgen seiner Entscheidung sichtbar, den Anweisungen der Guardians Folge geleistet zu haben und nicht seinen Freunden geholfen zu haben.
Besonders schwer erwischt hat es Clay Kendall, der nach der Explosion in seinem PSI-Stuhl nicht mehr gehen kann. Carol Ferris macht Hal für die Ereignisse verantwortlich. Sie stellt ihn vor die Wahl, sich zwischen ihr und seiner Rolle als Green Lantern entscheiden zu müssen. Er holt sich Rat bei seinen Freunden Green Arrow, Flash und Superman und trifft schließlich die Entscheidung, das Green Lantern Corps zu verlassen.
Er bricht nach Oa auf, um den Guardians den Ring zurückzugeben. Seine Kameraden im Corps versuchen vergebens, ihn von dieser Entscheidung abzubringen. Er tritt vor die Guardians und wir von seinen Aufgaben als Green Lantern entbunden.
Auf der Erde intensiviert Con-Trol seine Bemühungen, Ferris Aircraft zu schwächen. Sie ermorden Jason Bloch, der bei seinen Versuchen erfolglos blieb. Nun nehmen sie offen Einfluss bei Ferris und wollen sich finanziell an dem Unternehmen beteiligen.
Len Wein läutet die nächste Epoche in der langen Geschichte des smaragdgrünen Weltraumpolizisten ein und greift zu einem bewährten Trick. Hal Jordan beendet seine Mitgliedschaft im Green Lantern Corps und gibt seinen Ring ab. Der erfahrene Leser weiß, dass der Held natürlich nach einigen Ausgaben mit Bravour zurückkehren wird. Eine drohende Gefahr wird ihn über seinen Schatten springen lassen, denn nur er wird sie lösen können.
Trotzdem erzeugen derartige Handlungskniffe Aufmerksamkeit, zumal in den 80er Jahren diese Wendungen noch nicht allzu inflationär eingesetzt worden sind. Amüsant sind die Leserbriefe, die zu jener Zeit noch in den Heften abgedruckt worden sind. Erbost drohen Fans mit der Kündigung ihres Abos, um dann später doch reumütig zurückzukehren.
Aus heutiger Perspektive bildet dieser Band trotzdem einen interessanten Wendepunkt. Es ist kein allzu großer Spoiler, jetzt schon zu sagen, dass in den nächsten Ausgaben neue Green Lanterns auf der Erde etabliert werden, die bis in die gegenwärtige Zeit ihren Platz im DCU haben. Und es werden noch weitere hinzukommen. Hal Jordan ist Mitglied im Green Lantern Corps und es gibt noch viele weitere Ringträger, aber trotzdem fokussiert sich die Serie bis dahin auf den Helden der Erde. Das hat nun ein Ende. Hal Jordan wird nach wie vor die wichtigste Green Lantern bleiben, es werden aber weitere etabliert, die eine Vielfalt an Geschichten ermöglichen und das Serienkonzept entscheidend prägen. Green Lantern ist nun keine Serie mit einem Helden. Green Lantern ist ein Gruppenkonzept, vergleichbar mit den X-Men oder der Justice League.
Len Wein startet seinen Run damit, dass er Hal Jordan gegen seine, alten bewährten Gegner anlaufen lässt. Glücklicherweise erweist sich die Vermutung fehlerhaft, dass er die alten Geschichten lediglich wiederholt. Das gute Storytelling des Autors führt den Leser in eine neue aufregende Welt, die spannende Entwicklungen in Gang setzen. John Stewart wird als Architekt zum Wiederaufbau von Ferris Aircraft zur Hilfe gerufen und es ist naheliegend, dass er in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird, zumal der Posten der Green Lantern von Sektor 2814 neu besetzt werden muss.
Seit einigen Ausgaben weiss der Leser, dass der geheimnisvolle Monitor in einer Raumstation um die Erde kreist. Er war es, der dem Kongressabgeordneten Jason Bloch das Demolition Team vermittelt hat, um Ferris Aircraft zu zerstören. Darüber hinaus will Con-Trol einen Einfluss auf Ferris ausüben und intensiviert seine Bemühungen, Kontrolle über das Unternehmen zu bekommen. Con-Trol geht sogar so weit, Jason Bloch zu töten. Er hatte es nicht geschafft, Ferris einen empfindlichen Schlag zu versetzen. In welcher Beziehung Con-Trol und der Monitor stehen, kann der Leser zu dem Zeitpunkt nur erahnen.
Die Zeichnungen sind von Dave Gibbons meisterhaft in Szene gesetzt. Da mag der Leser schon fast vergessen, dass er es lieber gesehen hätte, wenn Gibbons weitere Weltraumeinsätze in Szene gesetzt hätte. Die Seiten sprühen nur so vor Dynamik; das gilt für die ruhigeren Dialogszenen, als auch die Actioneinlagen, die wohldosiert in die Handlung eingewoben sind.
Mit dieser Ausgabe endet die deutsche Green Lantern Serie im Hethke Verlag, die mit der Nummer 5 eingestellt wird. Ca. 100 US-Ausgaben, von den Nummern 76 bis zur 181, konnten Leser den Abenteuern Green Lanterns durchgehend folgen. Unter den Serienbezeichnungen Grüne Leuchte und Grüne Laterne veröffentlichen der Bildschriftenverlag, Ehapa und Hethke die Abenteuer des grünen Weltraumpolizisten, nicht immer chronologisch und komplett, aber doch in einer Weise, dass der Leser dem Verlauf der Serie gut folgen kann. Der Vollständigkeit sei erwähnt, dass der Williams Verlag noch Band 1 bis 12 in einer eigenen Serie veröffentlich hat. In den nächsten beiden Teilen diese Artikel-Serie werden noch zwei weitere Storylines der Sub-Serie Tales of the Green Lantern Corps besprochen, die noch in der 4. Und 5. Hethke Ausgabe abgedruckt sind. Mit der US-Nummer 182 betritt der Leser eine Epoche, die nie in deutscher Übersetzung erschienen ist.
05/2025