Halloween - Die Nacht des Grauens / Halloween

Halloween - Die Nacht des GrauensHalloween - Die Nacht des Grauens
(Halloween)
mit Donald Pleasence, Jamie Lee Curtis, Nancy Kyes, P.J. Soles, Charles Cyphers, Kyle Richards, Brian Andrews, John Michael Graham, Nancy Stephens, Arthur Malet, Mickey Yablans, Brent Le Page
Regie : John Carpenter
Drehbuch : John Carpenter / Debra Hill
Kamera : Dean Cundey
Musik : John Carpenter
Altersfreigabe : FSK 16

USA / 1978

Der kleine Michael Myers bringt in einer finsteren Halloweennacht seine Schwester um. Viele Jahre später gelingt ihm die Flucht aus einem Sanatorium. Es ist wieder Halloween und in seiner Heimatstadt Haddonfield verfolgt Michael nur ein Ziel: Seine Schwester Laurie zu töten. Für seinen Therapeuthen Dr. Loomis, der die Gefahr erkennt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...

Mit diesem Film hat John Carpenter wohl einen der größten Meilensteine des Genres geschaffen und im Bereich Slasher sowieso. Wohl kaum ein anderer Regisseur im Horror - Genre ist dazu in der Lage, ohne viel Blut und irgendwelche überharten Splatter / Gore Einlagen so viel Spannung und vor allen Dingen eine so sagenhaft dichte und faszinierende Atmosphäre zu schaffen, wie er. Und auch, wenn es schon einige Vorläufer des Slasjers gegeben hat, wie zum Beispiel 1974 die kanadische Produktion "Black Christmas" aka "Jessy - Die Treppe in den Tod", so ist Carpenter's Werk die Mutter aller Slasher und hat die Maßstäbe gesetzt, an denen man sich auch noch in der heutigen Zeit orientiert.

Und genau das sind die Dinge, die "Halloween" zu einem so fantastischen und aussergewöhnlichen Film machen, denn in Sachen Härtegrad ist hier nicht viel geboten, aber das hat dieses Juwel des Genres auch überhaupt nicht nötig. Ganz im Gegenteil, große Härte hätte hier glaube ich sogar eher störend gewirkt, so komisch sich das jetzt auch für manchen Horrorfan anhören mag.

Dieser Film besticht durch seine absolut geniale Atmo, die von Beginn an extrem dicht und sehr bedrohlich ist. Der Zuschauer wird von der ersten Minute an in ihren Bann gezogen und fühlt sich vom Film wie gefesselt. Auch die Spannungsschraube wird hier kontinuirlich immer etwas fester angezogen, bis die Spannung kaum mehr auszuhalten ist. Das alles wird auch noch durch den sensationellen Soundtrack verstärkt und untermalt. Man könnte auch einfach sagen, das es sich hier um eine nahezu perfekte Gesamtkomposition handelt, bei der es zu keiner Zeit ins Gewicht fällt, das kaum Blut fließt und es so gut wie keine härteren Sequenzen zu sehen gibt.

"Halloween" besitzt nicht umsonst einen absoluten Kultstatus, auch wenn es Leute gibt, denen er zu lasch ist. Für mich ist der Film ein Paradebeispiel dafür, das es nicht immer nur Blut und Härte bedarf, um einen Horrorfan in Entzücken zu versetzen. Mit verhältnismäßig einfachen Mitteln wurde hier ein Meisterwerk kreiert, das absolut zeitlos ist und immer wieder spannende Unterhaltung bietet.

HalloweenHalloween
(Halloween)
mit Malcolm McDowell, Brad Dourif, Scout Taylor-Compton, Tyler Mane, Sheri Moon, Daeg Faerch, Danielle Harris, William Forsythe, Kristina Kleb, Udo Kier, Danny Trejo, Lew Temple
Regie : Rob Zombie
Drehbuch : Rob Zombie ( basierend auf dem Original - Drehbuch )
Kamera : Phil Parmet
Musik : Tyler Bates
keine Jugendfreigabe

USA / 2007

Vor fünfzehn Jahren ermordete der damals zehnjährige Michael Myers (Tyler Mane) den Großteil seiner eigenen Familie auf grausame Art und verbrachte anschließend sein Leben in einer Hochsicherheitsanstalt für psychisch schwer Gestörte. Diese drei Morde sollen aber nicht seine letzten gewesen sein, aufgrund einer Unachtsamkeit der Wachen, gelingt es Michael zu flüchten. Nur Dr. Loomis (Malcolm McDowell), der den jungen Mann jahrelang studierte, weiß die Bedrohung einzuschätzen, die von dem Psychopathen ausgeht und heftet sich an dessen Fersen. Michaels Weg führt ihn nach zurück nach Haddonfield, in seinen Heimatort, um Jagd zu machen auf seine kleine Schwester Laurie (Scout Taylor-Compton), das verbliebene Familienmitglied. Ein Massaker steht dem verschlafenen Städtchen in der Halloween-Nacht bevor denn Michael kehrt zurück nach Hause – ein kleiner Junge, der in seiner Kindheit weder eine intakte Familie noch irgendwelche Freunde hatte, kehrt als das personifizierte Böse zurück und scheinbar kann ihn niemand aufhalten...

Wohl kaum ein anderer Film des Genres wurde in den letzten Jahren so sehnsüchtig erwartet, wie das Remake zum Klassiker von John Carpenter. 2007 war es dann endlich soweit und die Fans konnten das Ergebnis von Rob Zombie begutachten. Schon im Vorfeld war klar, das dieses Remake keine 1 : 1 Kopie sein würde, sondern Zombie eigene Ideen mit einfließen lassen würde. Das dies auch ein gewisser Drahtseilakt werden würde, war von vornherein klar und nach Sichtung des Films muß man auch sagen, das der geneigte Fan mit durchaus zwiegespaltenen Gefühlen zurückgelassen wurde.

Durch  die vollkommen neu eingebaute Vorgeschichte des Michael Myers hat Rob Zombie dem Film ein vollkommen neues Gesicht gegeben, was auf der einen Seite sehr interessant ist, auf der anderen Seite aber auch gleichzeitig das eigentliche Grundproblem dieses Films ist. Denn dadurch, das hier ganz ausführlich auf den Charakter von Michael eingegangen ist, verliert er seinen Nymbus des personifizierten Bösen und wirkt auf einmal menschlich und sogar verletzlich, was für Fans des genialen Originals durchaus gewöhnungsbedürftig ist.

Das andere große Problem des Film ist, das hier zu keiner Zeit die brillante Atmosphäre des Originals erreicht wird, da hilft es auch nicht, das hier Teile der Original - Filmmusik übernommen wurden. Gab die Musik dem 1978 er Werk noch zusätzlich bedrohliche und unheimliche Züge, so wirkt sie hier teilweise sogar etwas deplaciert. So kommt es, das Halloween 2007 doch an manchen Stellen eher wie ein seelenloser Film wirkt, der die hohen Erwartungen der Fans nicht erfüllen konnte.

Das zeigt sich auch an der Tatsache, das die meisten Charaktäre, die in der alten Version tragende Rollen waren, hier eher zu einem kümmerlichen Überbleibsel mutieren, wie zum Beispiel Laurie Strode, deren Charakter hier nicht annäherd so zum Tragen kommt, sondern eher nebensächlich behandelt wird. Auch Malcolm McDowell als Dr. Loomis hat nicht annähernd die Ausstrahlung und Präsenz eines Donald Pleasence, der einfach über viel mehr Ausdruckskraft und Überzeugung verfügte.

Nun muß man aber auch fairerweise anmerken, das man diesen Film aus 2 Sichtweisen betrachten sollte, nämlich als eigenständiges Werk, das lediglich in der zweiten Filmhälfte ein zeitmäßig geschrumpftes Remake ist, da die erste Hälfte ja vollkommen neu ist, oder als richtiges Remake, als das der Film aber fast gänzlich versagt. Als eigenständiger Film ist das Werk von Rob Zombie absolut stark und richtig gut, das kann man nicht anders sagen, aber wenn man so wie ich das Original kennt und verehrt, dann ist es ein eher schwacher Film, der in keiner Weise an die Klasse des Carpenter - Werkes heranreichen kann, auch wenn hier mehr Härte geboten wird.

horror1966
 

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