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The Secret Garden - Über Epoche und Autorin, Medizin und Magie

Alte SchinkenThe Secret Garden -
Über Epoche und Autorin, Medizin und Magie

to the English version Als Tochter eines reichen englischen Paares wächst Mary Lennox in Indien auf. Von ihren Eltern wird sie kaum beachtet, sträflich vernachlässigt und der Fürsorge und Erziehung durch die indischen Diener des Hauses überlassen. Sie  erlebt ein Drama, das selbst für die damalige Zeit höchst erschreckend ist: Bei einem Cholera-Ausbruch in der Region, in der das Haus ihrer Eltern steht, kommen fast alle Bewohner um, eingeschlossen ihre Eltern. Wer überlebt hat, ist geflohen. Mary konnte einer Infektion nur entgehen, wiel sie es nicht gewagt hat, ihr Zimmer zu verlassen - so hat sie überlebt. Man findet sie, und als Waise wird sie zu einem entfernten Verwandten nach England geschickt, der ab sofort als ihr Vormund für sie verantwortlich ist.


Cover "The Secret Garden" von France H. BurnettIn einem Roman von Jane Austen würde das Mädchen zu einer jungen Frau heranwachsen, vermutlich in dem ständigen Bewußtsein ihrer untergeordneten sozialen Stellung innerhalb der Gesellschaft, würde dann vermutlich - um einer Ehe mit einem ungeliebten Pastor der nächsten Gemeinde zu entgehen - sich als Gesellschafterin oder Gouvernante verdingen, um dann...

Charles Dickens würde sie vielleicht nach ihrer Ankunft auf der Insel erfahren lassen, dass ihr Vormund ebenfalls verstorben ist und sie mittellos zurück gelassen hat. Sie würde sich dann als Junge verkleidet durchschlagen, bis ...

Die Brontes würden sehr wahrscheinlich eine Geschichte sehr ähnlich der von Jane Austen erzählen, dabei noch stärker die Realitäten eines gesellschaftlichen Niemands betonen (vgl. z.B. Jane Eyre), um dann doch zu einem glücklichen Ende zu kommen.

Lewis Carroll hätte sie auf der Reise vielleicht in einen Sturm verwickelt, der sie an die Ufer einer seltsamen, fantastischen Insel wirft, auf der sie skurrile Abenteuer mit sprechenden Tieren erlebt.

Diese vier Autoren sollen als (sehr grobe) zeitliche Einordnung des Wirkens der Autorin Frances H. Burnett dienen. Geboren 1849 in England, führte ihr Lebensweg Frances Hodgson in die Emigration in die USA gemeinsam mit ihrer Familie, wo sie zunächst einen Arzt heiratete, später einen ihrer Verleger, um im Alter nach einigen Jahren Aufenthalt in England doch wieder in die USA zurück zu kehren, wo sie 1924 starb. 

Deckblatt von "The Secret Garden" Frances H. Burnett macht aus dieser Geschichte weder einen sozial angehauchten Liebes- und Unterhaltungsroman, noch eine Spannungsgeschichte mit Happy Ending, auch kein Phantasie-Abenteuer - auch wenn das Ergebnis, ihr Roman "The Secret Garden", erstmals als Buch veröffentlicht in 1911, ein wenig von all dem in sich trägt.

In den an die hundert genannten Artikeln, Essays und Büchern, die von ihr in der Zeit zwischen 1868 und 1922 bekannt sind1, gehört neben "The Secret Garden" vor allem "Little Lord Fauntleroy" und "A Little Princess" zu den Hauptwerken dieser Schriftstellerin. 

Obwohl alle drei Bücher als Kinderliteratur galten, sind sie bis heute gerade auch bei Erwachsenen beliebt. Für die Bekanntheit des "Little Lord Fauntleroy" hat sicherlich auch die Verfilmung unter dem Titel "Little Lord Fauntleroy" unter der Regie von Jack Gold von 1980 mit Sir Alec Guinness und Rick Schroder gesorgt, der mit schöner Regelmäßigkeit an Weihnachten über die Fernsehschirme flimmert und auch hart gesottene Chefredakteure zu Tränen rührt.

Hier flimmert auch etwas von der eigenen Geschichte von Frances H. Burnett auf: Das Erleben der Unterschiede zwischen der englischen und der amerikanischen Welt und Gesellschaft. Wie der junge Cedric erfährt auch Burnett, wie unterschiedlich die beiden Welten bei aller Ähnlichkeit sind. 

Mary aus "The Secret Garden" findet sich schließlich in Misselthwaite Manor wieder, dem Haus ihres Vormundes. Für Mary ist alles neu: Nicht nur die Menschen und die Art zu leben, sie entdeckt  auch überrascht, dass es so etwas wie ein Moor gibt. Eines jedoch hat sich nicht geändert: Auch hier ist sie "einfach da", sie ist als Kind nicht relevant, der Hausherr kümmert sich nicht um sie, sondern überlässt sie, wie auch schon ihre Eltern, der Obhut der Dienerschaft. 

Von einem Hausmädchen, das zur Betreuung von Mary "abgestellt" wird, erfährt diese von einem seltsamen geheimen Garten und von dem Grund für die ständige Abwesenheit des Hausherren, ihres Vormunds. Seit dem Tod seiner geliebten Frau hält es ihn nicht mehr hier. Mary findet mit der Hilfe eines Rotkehlchens, das ihm den Weg weist, den Schlüssel für den Zugang zu jenem geheimen Garten. Tatsächlich war dies der Garten der verstorbenen Frau des Hausherren, den sie liebevoll gehegt und gepflegt hat. Seit ihrem Tod hat sich niemand mehr offiziell um ihn gekümmert.

Die Geschichte in "The Secret Garden" schildert sehr unspektakulär die sehr begrenzten Möglichkeiten der Medizin jener Zeit. Das entvölkerte Anwesen in Indien, der Tod der jungen Ehefrau von Marys Vormund, die bei der Geburt des Sohnes starb, der zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte noch nicht aufgetaucht ist, der ebenfalls nicht gesund ist.

Auch Mary wird als ein unansehnliches Kind beschrieben:

She had a little thin face and a little thin body, thin light hair and a sour expression. Her hair was yellow, and her face was yellow because she had been born in India and had always been ill in one way or another. Her father had held a position under the English Government and had always been busy and ill himself, and her mother had been a great beauty who cared only to go to parties and amuse herself with gay people. She had not wanted a little girl at all, and when Mary was born she handed her over to the care of an Ayah, who was made to understand that if she wished to please the Mem Sahib she must keep the child out of sight as much as possible. So when she was a sickly, fretful, ugly little baby she was kept out of the way, and when she became a sickly, fretful, toddling thing she was kept out of the way also.2

 

Bis in die Neuzeit hinein war Medizin mehr oder weniger ein Glücksspiel. Ohne die modernen Entdeckungen des Penicillins, der Impfstoffe und der Kenntnisse um Viren und Bakterien war man weitgehend auf die antike Säftelehre angewiesen, die sich mit ihren Vorstellung der krankmachenden Säfte in Form der Blutegelanwendung oder des Aderlasses bis weit ins 18. Jahrhundert hinein hielt. Erst mit dem Penicillin konnte die effektive Behandlung viraler oder bakterieller Erkrankungen überhaupt beginnen.

Überhaupt dürfen wir uns den kontinuierlichen Konzeptwandel, der die Medizin des 18. Jahrhunderts prägte, nicht als unablässige Folge radikaler Brüche vorstellen, sondern muss ihn vielmehr als Phämonen kontinuierlicher Umgestaltungen und Überlappungen verstehen (...), so hat sich doch der ärztliche Praktiker der Zeit in aller Regel das System seines ärztlichen Handelns selbst konsturiert. Schon in den Schriften vieler Ärzte des Jahrhunderst (...) finden wie die wunderlichsten Konglomerationen unterschiedlichster System- und Konzeptfragmente. (...)
Viele der großen, gedruckten Entwürfe der Zeit haben den kleinen Praktiker häufig entweder gar nicht erreicht oder sind von ihm nicht korrekt verstanden, geschweige denn konsequent umgesetzt worden ...3

 

Impfung mit einem "entschärften" Infektionsträger konnte sich erst zum Ende des 18. Jahrhunderts überhaupt entwickeln (erste Impfversuche mit Kuhpocken gegen Menschenpocken fanden im Jahre 1796 statt), aspetische Operationstechniken kamen erst im 19. Jahrhundert in die Operationspraxis, entsprechend waren alle Eingriffe, inclusive der Geburt, eine gefährliche Angelegenheit.

Erst im 19. Jahrhundert kommt es zu einem großen Aufbruch hin zur modernen Medizin. In ihrem Zug entsteht ein wirkliches Berufsbild der Medizin und im Zug einer Professionalisierung eine zunehmende Akzeptanz gemeinsam mit der steigenden Fachlichkeit. Virchow oder von Helbra sind nur zwei Beispiele für die großen medizinischen Entdecker und Entwickler des 19. Jahrhunderts. 

Entsprechend starben eine große Anzahl an Frauen durch das gefürchtete Kindbettfieber:

Gewöhnlich am zweiten oder dritten Tage nach der Niederkunft, zuweilen jedoch auch später, wird die Wöchnerin von einem Froste befallen, der gleich anfangs mit Eingenommenheit des Kopfs, Beängstigung und Beklemmung der Brust und großem Mattigkeitsgefühl verbunden zu sein pflegt und nach längerer oder kürzerer Dauer in starke Hitze übergeht.4

Ursache des Kindbettfiebers war eine Infektion, die sich damals kaum vermeiden ließ. Die inneren Verletzungen, die bei der Geburt entstanden (sehr grob bezeichnet), boten für alle Arten von Infektionen eine hervorragende Angriffsfläche. Aufgrund der fehlenden Antibiotika blieb den Ärzten kaum viel mehr zu tun als zu warten - und zu hoffen. 

Wie bei allen anderen infektiösen Erkrankungen blieb ihm wenig mehr zu tun als die Symptome zu behandeln und dem Kranken die Zeit etwas zu erleichtern, sei es durch kalte Wickel oder durch Laudanum. Man wachte, wartete und hoffte auf einen positiven Ausgang der "Krisis, jenem Höhepunkt der Erkrankung, auf dem sich entscheiden sollte, ob der Kranke überlebte oder sterben würde. 

Man hielt die Krisis für eingetreten, wenn nach hohem Fieber und andern bedrohlichen Erscheinungen der Kranke schnell ruhig geworden, zum  Bewußtsein  gekommen war und das Fieber nachgelassen hatte.5 

Sehr spannend sind die Eintragungen in Meyer's Konversationslexikon zum Thema "Kindbettfieber", da zum einen bereits auf die Ursache der Erkrankung eingegangen wird, Behandlungsmöglichkeiten genannt werden, die Vermeidung der Infektion beschrieben wird, aber auch:

Semmelweis

Das Kindbettfieber ist eine unter allen Umständen lebensgefährliche Krankheit; je weiter die Eiterung im Becken um sich greift, um so weniger wirkt die Behandlung ein. Die in neuester Zeit mit gutem Erfolg ausgeführte totale Entfernung der erkrankten Gebärmutter  wird wohl auf Ausnahmefälle beschränkt bleiben.6

Semmelweis, ein ungarischer Arzt, verband die Infektionen der Wöchnerinnen mit der Hygiene beim Geburtsvorgang und danach. 1847/48 markierten seine Studien einen großen Durchbruch, auch wenn es noch lange dauern sollte, bis seine Ergebnisse weit verbreitet anerkannt und umgesetzt wurden.

Auch der Herr von Misselthwaite Manor hat seine "blühende Frau" so verloren. Sein Sohn, Colin, ist ihm als einziges geblieben, allerdings gelingt es dem Vater nicht, mit seiner Trauer umzugehen. Sein Sohn ist selbst nicht ganz gesund, was genau ihm fehlt, weiß man wohl nicht. Er lebt, von der Welt fern gehalten, isoliert in seinem Zimmer. Seine Tage verbringt er im Bett, gepflegt von einigen Dienern, hin und wieder besucht von einem Arzt. Die Trauer des Vaters trägt dazu bei zu verhindern, dass sein Sohn eine angemessnere Entwicklung nimmt. Überhaupt war die Säuglings- und Kindersterblichkeit hoch. Häufig überlebte nur eines von 12 Kindern und wurde erwachsen. 

Entsprechend bedeutete hier, in "The Secret Garden", dass Colin als einziges Kind des Eigentümers von  Misselthwaite Manor der einzige Erbe ist, und damit eigentlich "unverzichtbar" für das Fortbestehen der Familie - und seine pure Existenz nicht nur den Witwer immer wieder an die Tatsache des Todes seiner Frau erinnert - er ist auch krank und scheint damit das labile Wesen seines Vaters geerbt zu haben. Die Art das "kranke" Kind zu behandeln ist ebenfalls ein Beispiel für den Umgang mit Kranken. Auch bei Colin weiß der Arzt einfach nicht, was er mit ihm anfangen soll.  

Eines Nachts, Mary kann nicht schlafen, hört sie einmal mehr dieses seltsame Weinen im Haus. Sie geht davon aus, dass es sich dabei eigentlich nur um einen Geist handeln kann, dennoch macht sie sich auf die Suche - und entdeckt das Zimmer, in dem Colin lebt. 

Colin und Mary treffen sich - F.H. Burnett "The Secret Garden"

It was a big room with ancient, handsome furniture in it. There was a low fire glowing faintly on the hearth and a night light burning by the side of a carved four-posted bed hung with brocade, and on the bed was lying a boy, crying fretfully.
Mary wondered if she was in a real place or if she had fallen asleep again and was dreaming without knowing it.
The boy had a sharp, delicate face the color of ivory and he seemed to have eyes too big for it. He had also a lot of hair which tumbled over his forehead in heavy locks and made his thin face seem smaller. He looked like a boy who had been ill, but he was crying more as if he were tired and cross than as if he were in pain.
Mary stood near the door with her candle in her hand, holding her breath. Then she crept across the room, and as she drew nearer the light attracted the boys attention and he turned his head on his pillow and stared at her, his gray eyes opening so wide that they seemed immense. 7

 

Colin will das Zimmer nicht verlassen, weil er befürchtet, er könnte sich überanstrengen, sein Vater besucht ihn so gut wie nie, die Dienerschaft darf mit niemandem über ihn sprechen. Aus einem nicht näher erklärten Grund wird befürchtet, dass Colin einen Buckel bekommen könnte, entsprechend wurde er in ein eisernes Korsett gesteckt, das seinen Rücken gerade hielt. Dann kam ein bekannter Arzt aus London um ihn zu untersuchen. Dieser stellte fest, Colin sei schwachsinnig. Der Junge sollte das Korsett ablegen und sich wenig an frischer Luft bewegen.

Colin will den Garten sehen, den seine Mutter so geliebt hat - aber Mary wagt es nicht.  Mary hat sich in den Garten verliebt, sie hat sich seiner schon vor geraumer Weile mit der Hilfe des jungen Dickon, dem Bruder von Marys Vertrauter (dem Hausmädchen), angenommen. Sie weiß so wenig über die Kunst der Gartenpflege, dass sie sich ganz auf Dickon verlässt, der ihr seinerseits die Geheimnisse des Gartens und der Gartenpflege allgemein zeigt. Der Garten ist Mary so wichtig geworden, dass sie auf keinen Fall möchte, dass der Hausherr von der Wiederentdeckung erfährt. Und wenn die Diener Colin erst einmal dorthin gebracht haben, kann man es mit Sicherheit nicht mehr lange geheim halten. 

Es entsteht eine Freundschaft zwischen den drei ungleichen Kindern In der weiteren Geschichte entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den drei so unterschiedlichen Kindern. Dickon, Mary und Colin erleben im geheimen Garten wunderbare Stunden und Tage, wahrhaft magische Momente. Sowohl Mary als auch Colin machen eine erstaunliche Veränderung durch. Aus dem dünnen, kränklich wirkenden Mädchen mit der gelblichen Hautfarbe wird eine gesunde englische 10jährige, beschrieben unter anderem durch ihr dicken, weizenblonden Haare. Colin lebt durch die frische Luft, die Gesellschaft mit den anderen Kindern und das Erleben im Garten förmlich auf, er wird kräftiger und beginnt sogar wieder zu laufen.

Es gelingt den Kindern nicht lange, alles geheim zu halten. Colins Vater erfährt von der Veränderung der Kinder, und tatsächlich kehrt er unerwartet nach  Misselthwaite Manor zurück.

Auf der Suche nach den Kindern erreicht der Mann den Garten, wo ihm - zu seiner grenzenlosen Überraschung - ein gesunder Sohn entgegen kommt.

It was the strangest thing he had ever heard, Archibald Craven thought, as it was poured forth in headlong boy fashion. Mystery and Magic and wild creatures, the weird midnight meeting—the coming of the spring—the passion of insulted pride which had dragged the young Rajah to his feet to defy old Ben Weatherstaff to his face. The odd companionship, the play acting, the great secret so carefully kept. The listener laughed until tears came into his eyes and sometimes tears came into his eyes when he was not laughing. The Athlete, the Lecturer, the Scientific Discoverer was a laughable, lovable, healthy young human thing.

 

Die Geschichte endet mit einem denkbar guten Ende. Colin ist gesund, ebenso Mary. Beide haben durch die Magie des Gartens einen Weg aus ihrem Trauma heraus gefunden, und sind lebendige, glückliche Kinder geworden. Auch der Vater, der so lange die Trauer um seine Frau nicht verwinden konnte, kann sich dem besonderen Zauber nicht entziehen. Wie sein Sohn und sein Mündel weist ihm die Begegnung mit dem Garten einen Weg heraus aus seiner Verschlossenheit.

When Mrs. Medlock looked she threw up her hands and gave a little shriek and every man and woman servant within hearing bolted across the servants hall and stood looking through the window with their eyes almost starting out of their heads.
Across the lawn came the Master of Misselthwaite and he looked as many of them had never seen him. And by his side with his head up in the air and his eyes full of laughter walked as strongly and steadily as any boy in Yorkshire - Master Colin!

 

Frances H. Burnett beschreibt ein Ideal der Heilung, das in der Literatur zu dem Buch und seiner Autorin oft als in ihrer religiösen Ausrichtung in späteren Lebensjahren begründet wird. Sie soll sich ausgesprochen für die Lehren von Mary Baker Eddy interessierte haben, der Begründerin der "Christian Science" (zu deutsch: "Christliche Wissenschaften"). Die Lehre von M.B. Eddy fokusiert sich auf den Gedanken der Heilung, die durch Glauben möglich sein kann. Ein Gott, der dem Menschen Gutes will und ihn liebevoll umsorgt, kann durch Gebet dazu bewegt werden, Heilung zu bringen. Ebenso werden verschiedene andere spirituelle Ansätze erwähnt, z.B. die Bedeutung der Heilung durch die Kraft der Gedanken. Fest steht, dass F.H. Burnett wenig Vertrauen in die herkömmliche Medizin hat. Deren Versagen hat sie im Tod ihres Sohnes und in ihrer eigenen Krankheit erlebt. Stattdessen betont sie die Bedeutung der magischen Kraft des Gartens.

Unabhängig von den spirituellen Hintergründen oder sozialen und gesellschaftlichen Elementen der Geschichte ist "The Secret Garden" ein unglaublich berührendes Märchen von drei Kindern, die in ihrer eigenen Welt Halt finden und sich wandeln. Wirklich fassbar wird dies in der Illustration in einem neu erschienenen Buch von Walker Books, das mich dazu veranlasst hat, mich ein wenig mit den Hintergründen jenes Geheimen Gartens zu beschäftigen - zu berückend sind die Bilder dort - auf keinen Fall sollte man es versäumen, einen Blick auf die Rezension zu werfen.

Empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre

Zitate:

1 http://www.tickledorange.com
2/7 Zitat aus "The Secret Garden" von F. Hodges Burnett aus dem Originaltext von 1911
3 Wolfgang U. Eckart - Geschichte der Medizin: Fakten, Konzepte, Haltungen, Springer, 2008
4 Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2, Leipzig, 1838
5/6 Meyers Konversations-Lexikon, 1888

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