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Heinlein und der Homanx-Kosmos - Die überstarke Inspiration des Alan Dean Foster

Heinlein und der Homanx-KosmosHeinlein und der Homanx-Kosmos
Die überstarke Inspiration des Alan Dean Foster

Wir behaupten nicht, dass Autoren voneinander abschreiben, es gibt ja unabhängige Entwicklungen, mehr oder weniger ist auch jeder Leser durch bestimmte Bücher der Phantastik, die man früh im Leben las, vorgeprägt, auch Schriftsteller, aber manchmal gibt es derartige Ähnlichkeiten in Geschichten, dass wir hier höflicherweise von einer „überstarken Inspiration“ sprechen, der Begriff „Plagiat“ wäre wohl auch nicht angebracht.


Bewohner der Milchstraße / Das Tar-Aiym-KrangAlso, wovon rede ich überhaupt:

Vergleichen wir gewisse Passagen des Romans „Bewohner der Milchstraße“ von Robert A. Heinlein und ähnliche Passagen im Roman „Das Tar-Aiym-Krang“ von Alan Dean Foster, so fällt die Ähnlichkeit der Beschreibungen sofort auf. Betrachtet werden hier die deutschen Übersetzungen, beide einst bei Heyne erschienen. In beiden Fällen wächst ein kleiner Junge in relativer Armut in den Slums einer großen Stadt auf einem fremden Planeten auf. Soweit, so gut, dass sind eventuell nur äußerliche Ähnlichkeiten, jeder der beiden Autoren hat ja seinen eigenen Stil, wobei Heinlein die zeitliche Priorität besitzt.

Aber sowohl „Rudbek“ als auch „Flinx“, die sich charakterlich auch gar nicht ähneln, befinden sich in der gleichen Situation im Zentrum einer von Menschen wimmelnden Großstadt einer fernen Welt. Soweit ich weiß, war „Das Tar-Aiym-Krang“ der erste Roman von Alan Dean Foster, er hätte also durchaus durch Robert Ansom Heinlein „inspiriert“ sein können. Ebenso könnte die Parallelität Zufall sein, weil all seine Schilderungen auf seinem eigenen Mist gewachsen sind. Aber bereits damals, als ich den Roman über „Flinx“ zuerst las, beschlich mich ein Gefühl der Bekanntheit der Szenerie, die dort geschildert wurde. Irgendwie gab es da ein Deja Vu, ein Wiedererkennen der Handlungsebenen. „Das hast Du doch schon mal so gelesen!?“

Wie gesagt, dass kann Zufall sein, muss aber nicht. Es waren schließlich rein subjektive Empfindungen. Ohne Zweifel waren beide Autoren begnadete Erzähler, die ein spannendes Garn knüpfen konnten, wenn man politische Implikationen außer acht lässt (die insbesondere in Robert Ansom Heinleins Romanen immer wieder auftreten), und sich rein auf die Phantasie der erzählten Handlungen beschränkt. Dennoch findet man hier eine Ähnlichkeit, die verblüffend ist. Nicht im Stil, nicht im Satzbau, wohlgemerkt, einzig und allein in der Umgebung der Handlung und der Protagonisten.

Robert Ansom Heinlein / Alan Dean FosterDie Bezugspersonen der beiden Bettelkinder sind verschieden. Ist es hier bei Robert Ansom Heinlein mit Oberst Baslim ein Mann, so finden wir dort bei Alan Dean Foster mit Mutter Mastiff eine Frau als Erziehungswillige. Wo Robert Ansom Heinlein diese Umgebung jedoch nur einmal verwendet, finden wir sie bei Alan Dean Foster auch in einigen anderen seiner „Flinx“-Bände aus dem Homanx-Commonwealth wieder. Der Planet „Moth“ und die Stadt, in der Flinx lebt, tauchen mehrmals auf.

Die Handlungsideen in der SF sind meist auf wenige Dinge beschränkt, hier sind es die Beschreibungen von Planetenoberflächen bzw. die Darstellung eines Kindes bzw. Jugendlichen in einer Großstadt eines anderen Planeten.Wie gesagt, es wird hier nichts von mir unterstellt, doch die überstarke Ähnlichkeit der Orte irritiert.

Dennoch sind beide Werke natürlich gute, spannend erzählte SF-Romane.

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