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... Marco Göllner über Dorian Hunter, Goldagengarden und mehr

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... über Dorian Hunter, Goldagengarden und mehr

Marco Göllner ist inzwischen vielen Hörspielfans als Autor der Serie Dorian Hunter ein Begriff. Aus den berühmten Romanvorlagen hat er etwas ganz eigenes für das Medium Hörspiel geschaffen, ohne die Grundstruktur der Vorlage dabei massiv anzutasten. Mit „Goldagengarden“ hat er nun in Eigenproduktion aber mit dem Label Zaubermond eine neue Art von Hörspielthriller geschaffen, bei dem einiges bemerkenswert ist. - Ich habe mit Marco Göllner darüber und über andere Projekte gesprochen.

Zauberspiegel: Über die Entstehungsgeschichte von Goldagengarden hast Du an anderer Stelle bereits berichtet. Warum war es so schwer einen Produzenten dafür zu finden?
Marco Göllner: Letztendlich scheiterte es immer an dem Umfang der Produktion und dem damit verbundenen finanziellen Risiko. Wie ich an anderer Stelle bereits antwortete, ist die Idee angedacht gewesen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Doch von den vielzähligen Anstalten haben überhaupt lediglich 2 einen Seriensendeplatz, der WDR und der BR. Auf diesen Sendeplätzen laufen dann Mehrteiler wie „Die Säulen der Erde“. Also etwas, das bereits in einem anderen Medium Erfolg hatte, eine literarische Vorlage hat. Was gleich zum nächsten Punkt der Ablehnung führt: nämlich dem, dass es sich um ein Originalhörspiel handelt. Etwas ohne Vorleben, ohne Vorlage, ohne das Wissen, ob es ankommt. Somit ist eine solche Produktion sehr risikoreich. Und „Risikobereitschaft“ gehört nicht unbedingt zur Einstellungsvoraussetzung eines Lektor bzw. Redakteurs im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Was dann sofort zum dritten Punkt der Ablehnung führt:  Man hat es – wie in jedem Lektorat dieser Erde – mit Menschen zu tun, deren Beruf es ist, Geschichten zu lesen und zu prüfen, ob eine von den Geschichten  Eingang in das entsprechende Medium findet. In ein Buch oder einen Film oder eben ein Hörspiel. Und das kann Fluch oder Segen sein. Wenn ein Lektor dann ein persönliches Faible für dadaistisch anmutende Kurzgeschichten hat, ist man mit einem mainstreamigen Krimi natürlich unweigerlich fehl am Platz. Jemand lehnt sich nur weit aus dem Fenster, riskiert etwas, wenn er an etwas glaubt. Die Antwort ist also eine ganz einfache: An Goldagengarden hat niemand geglaubt.
Ähnlich war es bei den privaten Hörspielproduzierenden. Hauptabsagegrund war der Umfang. Keiner war bereit alle neun Folgen zu produzieren, denn das verlangt ja eine große finanzielle Vorleistung. Selbst im kommerziellen Bereich, wo das Budget doch ein deutlich geringeres ist, als im öffentlich-rechtlichen.
Andere Gründe für die Ablehnung waren selbstverständlich auch – und das will ich gar nicht abstreiten – inhaltlicher, dramaturgischer Art. Wobei sich die Absagen verschiedener Anstalten auch inhaltlich widersprochen haben. Jemand befand dann „kaum Story, Hauptsache Spannung“ und jemand anderes „zu viel Story, auf Kosten der Spannung“. Wie oft im Leben ist man gerade hier selbstverständlich persönlichem Geschmack ausgesetzt.

Zauberspiegel: Der Krimi-Neunteiler erinnert mich an Mehrteiler des Genres im Radio und Fernsehen. Ich nenne da mal Francis Durbridge als Vergleich, wenn auch Goldagengarden wesentlich mehr auf Action aufgebaut ist. Bist Du selbst ein Fan von Mehrteilern, die auf Cliffhangern aufbauen?
Marco Göllner: Ja. Aktuelles Beispiel „Kommissarin Lund – das Verbrechen 2“ gerade auf dem ZDF zu Ende gegangen. Sehe ich sehr gern. Und diese Gefühlswallung von „was? Vorbei? Kann doch nicht wahr sein!“ bis hin zu „Ok. Nächste Woche geht´s weiter. Ick freu mir!“, genau diese wollte ich auch erreichen. Das Schöne daran ist ja nicht, den nächsten Teil zu hören,  sondern die Zeit zwischen den Teilen. ;-) Das Freuen auf etwas, was in naher Zukunft liegt.
Natürlich erinnert so ein Mehrteiler hauptsächlich an das Medium Fernsehen, da Mehrteiler dort eine längere Tradition haben. Im Hörspielbereich ist diese Art des Geschichtenerzählens doch eher selten. Deshalb ja auch der Verweis, das diese Hörspielserie strukturell an Fernsehserien wie „Lost“ oder „Prison Break“ angelehnt ist, damit der Hörer weiß, dass er die Lösung nicht am Ende der ersten CD erwarten kann. Und mit „strukturell“ ist der dramaturgische Aufbau gemeint, es handelt sich um eine Geschichte. Inhaltlich hat Goldagengarden mit diesen Serien natürlich nichts gemein.

Zauberspiegel: Habt Ihr Euch (Dennis und Du) mit der wöchentlichen Erscheinungsweise nicht etwas schwer getan? Ich meine aus geschäftlicher Sicht war das doch sicher ein gewagtes Unternehmen. Letztlich ist natürlich diese wöchentliche Form, die einzig denkbare bei dieser Serie.
Marco Göllner: Siehe Antwort auf Frage eins, kann ich da nur sagen. Selbstverständlich ist das Risiko eine solche Serie in Gänze zu produzieren nicht plötzlich geringer, wenn man keinen Mit-Produzierenden findet und es dann selbst macht. Im Gegenteil. Ich suchte ja nach einem Mit-Produzierenden um eben dieses Risiko geringer zu halten. Aber wenn man feststellt, der Einzige zu sein, der daran glaubt, setzt das ja auch eine gewisse Energie frei…
Es wäre und war auch eine andere Form der Veröffentlichung möglich, nämlich die Herausgabe in drei Dreierblöcken. Ich bin allerdings sehr froh, dass in diesem Fall auch der Vertrieb (Indigo) mitgespielt hat und das Ganze schließlich genauso passieren konnte, wie von Anfang an angedacht. Denn es ist natürlich auch für die Vertriebe und deren Wege und deren Abläufe etwas Ungewöhnliches.

Zauberspiegel: Lässt sich schon etwas über den Erfolg der Serie sagen, nachdem nun alle 9 Folgen erschienen sind? Verkauft es sich erwartungsgemäß?
Marco Göllner: Du fragst nach dem finanziellen Erfolg. Dazu kann ich sagen, dass es sich über Erwartung verkauft. Für genauere Zahlen müssen wir uns allerdings noch ein paar Monate gedulden.
Bis dahin freue ich mich über den inhaltlichen Erfolg, das Echo auf die Produktion. Denn wir wissen alle, dass McDonalds jeden Tag den gleichen Burger verkauft und finanziell damit sehr gut fährt. Und wir wissen alle, wie der schmeckt. Wenn man dann in unserer Größenordnung einen Laden an der Ecke aufmacht und die Leute kommen und sagen, es schmeckt besser als im Fastfoodladen, kann man vielleicht auch schon von einem Erfolg sprechen.
Erfolg ist also etwas sehr subjektives.
Goldagengarden ist in einer schwierigen Größenordnung für ein kleines Label, ist in seiner Art etwas sehr visuelles umsetzen zu wollen, inhaltlich anders, ist in seiner Veröffentlichungsweise anders, ist somit sicherlich ein „Versuch“ das Medium in dieser und jener Weise an- und auszutesten und trotz alledem oder eben gerade deshalb, wird es sehr gut angenommen. Das ist für mich persönlich ein Erfolg.

Zauberspiegel: Goldagengarden ist ja nun eine ältere Idee von Dir. Frage: Hast Du noch mehr alte und wie ich zugegen muss, derartig geniale Ideen irgendwo in der Schublade?
Marco Göllner: Geschrieben in 2006 und kaum verändert. Heute würde ich ein paar Dinge anders machen, aber es spiegelt so wie es ist, die grundsätzliche Idee am besten wieder und auch die Zeit in der es entstanden ist, meinen persönlichen Werdegang. Also beließ ich (fast) alles wie gehabt.
Die Idee „Dorian Hunter“ ohne Erzähler zu erzählen stammt im Übrigen von Goldagengarden. Ich war mir nach dem Schreiben von GG sicher, die Erzählweise auch in einer längerfristigen Serie durchziehen zu können.
Fertig Geschriebenes liegt nicht in meiner Schublade, allerdings einige Ideen und halbfertige Sachen. Unter anderem zwei weitere Ideen mit den Protagonisten von Goldagengarden. Dann allerdings nicht in Schweden spielend…
Ob es weiter geht? Wer weiß. Das ist eine Frage von Zeit, welche man für´s Recherchieren und Schreiben unweigerlich braucht und ich bin relativ ausgelastet mit anderen Produktionen.

Zauberspiegel: Wie läuft bei Dir so ein Arbeitstag ab? Wie teilst Du dir Deine Arbeit ein?
Marco Göllner: Viele Dinge werden durch einzuhaltende Termine beeinflusst. So selbständig ist der Selbständige nicht. Das bedeutet, dass mein Alltag durch z.B. eine bestehende und fortlaufende Serie wie Dorian Hunter natürlich sehr bestimmt wird. Teil x muss an einem bestimmten Tag ins Presswerk und bis zu diesem Zeitpunkt müssen Dennis Ehrhardts und mein Kampf um den letzten zu ändernden Satz, die allerletzte Korrektur beendet sein und wir müssen ein Masterband vorliegen haben. Grundsätzlich kann man das komplette Kalenderjahr etwas besser planen als die tägliche Arbeit. Es gibt im Jahr eine Zeit zum Schreiben, eine Zeit für Aufnahmen, eine Zeit zum Produzieren. Manchmal wird die eine von der anderen unterbrochen. Mein Alltag beginnt für mich um 10 Uhr an meinem Schreibtisch oder einem Studio mit einer dieser drei Arbeiten. Ich schreibe oder regiere oder produziere.

Zauberspiegel: Du hast bei Pandoras Play angefangen und Dein erstes Hörspiel geschrieben. Mittlerweile sitzt Du auch im Regiesessel. Ist da ein Traum für Dich wahr geworden?
Marco Göllner: Ich habe für Pandoras Play angefangen. Bei bei denkt man, ich wäre angestellt gewesen, das war natürlich nicht so.  Die Arbeit mit Pandoras Play war eine sehr freie. So auch die Regiearbeit dort. Meist wurde im Kollektiv entschieden, ob wir das nicht noch besser können. Also konnte ich mich bereits dort „regierend“ einbringen. Die Antwort ist also: es war ein Prozess. Deshalb ist auch kein Traum wahr geworden. Das würde sonst bedeuten, dass ich mir schon lange Zeit zuvor gewünscht hätte, irgendwann einmal Hörspielregie zu führen und daraufhin gearbeitet habe. Das habe ich nicht. Ich habe mich eigentlich immer eingebracht, wenn ich dachte, etwas beitragen zu können. Gefragt und auch ungefragt…
Ich komme ja von der Musik und spiele seit 20 Jahren mit denselben Männern in ein und derselben Kapelle. Dort kristallisierte sich relativ früh heraus, dass ich ein eher mittelmäßiger Gitarrist  und noch schlechterer Trommler war und bin, aber immer eine Idee davon hatte, wie es klingen könnte und sollte. (Was unseren Trommler, Maik Detmers, der mit mir die Percussion zu Goldagengarden erarbeitet hat, bis heute zur Verzweiflung treibt)
Diese Eigenschaft des – sagen wir es negativ - „Besserwissers“ oder positiv des „subjektiven Qualitätskontrolleurs“ habe ich auch in meine Anfänge der Hörspielerei hinübergetragen. Es war dann ein ganz natürlicher Weg. Jemand befand, dass ich es (ungelernt, also intuitiv) irgendwie „richtig“ machte. So kam es von „meine Einwürfe zur Sache“ zum „Abtreten der Kontrolle an mich“, also Regie.  Und wäre das Echo auf meine Arbeit ein miserables gewesen, hätte ich es bleiben lassen. Aber das Gegenteil passierte und ich wurde in dieser Richtung bestärkt.
Ich erkannte relativ spät in meinem Leben, nach Zivildienst und Arbeit und anschließendem Studium, worin ich gut bin und wie man das vielleicht beruflich nutzen kann. Nach langjährigem Studium und Konsum aller möglichen Geschichten in allen möglichen Medien und zahllosen Selbstversuchen bin ich wahrscheinlich in nur einer Sache ganz gut: Ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung/Vision davon, wie etwas besser sein könnte, als es ist. Selbstverständlich völlig subjektiv. Und dabei scheine ich einen solch „langweiligen“ Massengeschmack zu haben, dass das Endprodukt von vielen annähernd gleich adaptiert und angenommen wird.
Fazit: Klugscheißer werden am besten Regisseur. Wie weit sie beruflich damit kommen, hängt allerdings von ihrer Massenkompatibilität ab.

Zauberspiegel: Nochmal ein kleiner Schwenker zu Dorian Hunter. Mittlerweile sind 12 Folgen erschienen und Du hast noch nicht einen Roman ausgelassen. Bei den Fans ist man geteilter Meinung ob man unbedingt alle Romane bringen sollte. Ich frage Dich nochmal nach deiner eigenen Meinung, denn inzwischen hast Du sicher einen gewissen Weitblick über die kommenden Folgen?
Marco Göllner: Mein momentaner „Weitblick“ reicht bis Folge 17. Ich nehme mir immer so einen groben Handlungsabschnitt vor. Einen Zyklus, wenn man so will. Das passiert ja später in den Romanen ebenfalls, wir wollten das in den Hörspielen bereits von Anfang an so machen. So reicht der erste Abschnitt z.B. von Folge 1 bis einschließlich Folge 10. Und innerhalb dieses Erzählabschnitts beginne ich dann zu denken. Was danach passiert ist mir fast egal. (Dennis natürlich nicht, der achtet darauf, dass ich keinen Hopps gehen lasse, der irgendwann nochmal eine Rolle spielt) Ich kann beim Bearbeiten nicht die gesamte Serie im Auge haben, das wäre einfach viel zu viel Information in der man den Überblick verlieren könnte und kann. Also nehme ich mir lediglich einen Erzählabschnitt vor und schaue, was dort genau die Geschichte ist. Was wird erzählt und wie mündet es im Finale. Und dann denke ich darüber nach, was brauche ich auf diesem Weg dorthin und was kann ich fallen lassen auf dem Weg dorthin. Und dann habe ich ein grobes Konstrukt wie ich die Geschichte von hier aus bis dahin erzählen will. Dann kommt ein anderer Punkt hinzu: unsere Ambition jede Folge immer etwas anders zu erzählen. Dann gibt es vielleicht die Idee, alles mal aus der Perspektive einer mitlaufenden Kamera zu erzählen, wie ein optisches Tagebuch. Welche der vor mir liegenden Folgen bietet sich für so eine Idee an? Oder alles mal aus der Perspektive des Bösewichts zu erzählen (DH6) - welche der Folgen bietet sich an? Und so verteile ich dann verschiedene Erzählweisen auf einzelne Folgen und Inhalte. Dann kommt vielleicht mal der Punkt, wo man sagt, dieser Roman ist eigentlich für den großen Erzählstrang nicht wichtig, was machen wir? Und natürlich könnten wir diesen dann auslassen. Oder aber er eignet sich wunderbar für einen Versuch, der Serie etwas Neues abzuringen. Dann wird das gemacht.
Der erste Zyklus (Folge 10) hat ja ein schweres, episches, ernstes Ende. Danach wollte ich etwas Leichteres und dafür eignete sich der folgende Roman ganz wunderbar mit seinem amüsanten „Agatha-Christie-wer-ist-der-Mörder“ – Setting. Wichtig für den folgenden Erzählzyklus eigentlich nur: wie kommt Hunter Asmodi auf die Schliche? Er muss in diesem Roman die Schwestern kennenlernen, eine Spur finden. Aber natürlich hätte man das auch ohne die ganze Irrenhausgeschichte machen können. Und dann die Überlegung: Hunter ist im gleichen Heim wie seine Frau und sieht und trifft sie nicht? So ist das im Roman. Das wollte ich nicht. Hunters ganze Handlungsweise, die Veränderung in seinem Leben, ist Folge des Schicksals dieser Frau. Sie MUSS vorkommen. Sein Beweggrund muss erneut sehr deutlich werden. Also bleibt die Folge drin. Ist sozusagen sogar eine Doppelung zu Folge eins. Damals verliert er sie in den Wahnsinn und schreit laut „NEIN!“, jetzt verliert er sie erneut und haucht resigniert und leise „Nein…“.
Dann die Erzählweise von Folge 11. Ich dachte ehrlich, man würde uns gerade diese Folge um die Ohren hauen, denn wir haben ausgelotet, wie weit man in Richtung „Comedy“ gehen kann ohne die Hauptfigur und ihre ernsten Beweggründe zu beschädigen. Und natürlich haben wir eine klare Linie gezogen und sind dann noch einen Schritt darüber getreten, wie es unsere Art ist… Und das Echo war noch nie so zwiegespalten, von „schlechtester Folge“ bis „Hörspiel des Monats“ war alles dabei. Das bedeutet, der Unterhaltungswert war auf der einen Seite ein großer, auf der anderen Seite wurden alle Erwartungen an eine „spannende Mystery-Serie“ nicht erfüllt. Denn es war kaum spannend und nur wenig Mystery. Völlig verständliche Reaktion. Und bewusst so gewollt: Etwas Leichtes nach der „schweren“ Folge 10, eingebettet in den Kontext des großen Erzählstrangs, zusammenfassend, eine Duplikation zu Folge eins, Motivation erneut herausstellend, Neulinge können sich ran wagen.
Und schön der Frage entgegengetreten: was erwartet uns diesmal bei Hunter?
Ich habe mal gesagt, bei Hunter bekommt man jede Folge ein bisschen etwas anderes. Was bei eingeschossenen unbeweglichen Puristen dazu führt, eine Folge super und eine andere Scheiße zu finden oder ganz aufzuhören und allen anderen die Möglichkeit gibt, im ziemlich festen Rahmen einer Serie etwas Abwechslung zu hören. Eines soll aber bei allen Folgen gewahrt bleiben und das ist der Unterhaltungswert, denn darum geht es ja beim Hörspiel machen. Und selbstverständlich soll es im besten Fall dazu führen, gespannt zu sein, was einen in der nächsten Folge erwartet…
Die aktuelle Folge 12 wiederspricht zum Beispiel in ihrer Dramaturgie völlig der eines guten Skriptes. Die Szenen sind anfänglich der Reihe nach erzählt. Keine Sprünge von diesem Geschehen zu jenem. Langsam. Dann noch in eine Rahmenunterhaltung eingebettet. Dann kommt unvermittelt eine andere Zeitebene hinzu und alles wird zum Schluss hin auch noch vermengt. Nach dem leichten Konsum von Folge 11, die man sicherlich auch einzeln hören kann ohne weiter Folgen zu kennen, ist Folge 12 eine schwer zugängliche, die man ohne Kontext kaum versteht, die man vielleicht öfter hören muss um besser durchzublicken.
Eher für Fortgeschrittene. Jemand hat geschrieben, sie höre sich an, wie der Mittelteil eines Films, das trifft es meiner Meinung nach eigentlich ziemlich genau.
Und nun zurück zur Frage des Auslassens der Romane: Folge 14 hätte ich ausgelassen. Denn sie trug zur Gesamtgeschichte, zum Zyklus bis 17,  nur wenig bei. Wenn da nicht der letzte Bruder noch zu bekämpfen wäre… was also tun? Den Bruder kurzerhand in Folge 15 am Anfang töten und dann flott weiter? Aber wir haben doch bisher immer den Brüdern eine ganze Folge gegönnt… also? Die Antwort, dann in wenigen Monaten… hihi…
Nein, ein kleiner Ausblick sei gegönnt: Folge 14 wird mit dem zugrundeliegenden Roman nur noch wenig gemein haben. Ich schrieb eine völlig neue Geschichte. Die Folge wird sehr schnell und actionreich, eine Facette, die im Portfolio meiner Ansicht nach noch mehr bedient werden darf. Ja, soweit reicht die Freiheit, die wir uns rausnehmen, auch eine Nummer 14 in der Reihe zu belassen aber die Originalgeschichte zu vernachlässigen. So entsteht das, was ich ebenfalls von Anfang an wollte: auch den Lesern der Romane etwas Neues bieten zu können.

Zauberspiegel: Woran arbeitest Du zur Zeit?
Marco Göllner: An der Produktion von Hunter 13.
Der Werwolf, der auf Dorian und sein Grab pisst, hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Das können wir so nicht stehen lassen…

Zauberspiegel: Hier können wir das ruhig stehen lassen.

 

Kommentare  

#1 Remis Blanchard 2010-12-06 08:11
Heft 14 war kein so schlechter Roman. Es ging einfach nur darum, den letzten Bruder zu vernichten. Erst danach ging es richtig los mit dem Asmodi Dreiteiler. Danach wurde die Serie erst so richtig zyklenhaft. Bis jetzt finde ich die Hörspielserie sehr gut. Auch die Stimme von Thomas Schmuckert passt so richtig zu Dorian Hunter. Schade nur, dass die Serie nicht sooft erscheint.

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