Robo Vampire

Robo VampireRobo Vampire
mit Robin MacKay, Nian Watts, Harry Myles, Joe Browne, Nick Norman, George Tripos, David Borg, Diana Byrne, Alan Drury
Regie: Godfrey Ho
Drehbuch: William Palmer
Kamera: Anthony Mang
Musik: Alan Wilson
Ungeprüft
USA / Hongkong / 1988

Rauschgiftagent Tom Wilde wird bei einem Einsatz erschossen. Durch ein Experiment kommt er als Android-Roboter zurück und nimmt den Kampf gegen den Rauschgiftboss Mr. Young auf. Die Belohnung für seinen erfolgreichen Kampf bedeutet für Tom Wilde sein Leben.

Als bekennender Fan von Trashfilmen habe ich in den letzten Jahren schon einige Werke gesehen, die mich richtiggehend begeistert haben, aber was Regisseur Godfrey Ho hier abgeliefert hat, sprengt eigentlich jeden Rahmen und das ist absolut positiv gemeint. Hier wurde eine vollkommen hanebüchene Story auf so abstruse Art umgesetzt, das man über die gesamte Laufzeit gegen die Tränen ankämpfen muss, die einem vor Lachen in die Augen steigen. Insbesondere die Filme, in denen eigentlich gar nichts Positives zu finden ist, bereiten dem geneigten Trash-Fan das größte Vergnügen und Robo Vampire fällt ganz eindeutig in diese Kategorie. Von der ersten bis zur letzten Minute werden die Lachmuskeln des Zuschauers extrem strapaziert, wobei das Geschehen einen solch naiven Charme versprüht, das man diesen Film einfach lieben muss.

Was sofort auffällt, ist die grottenschlechte deutsche Synchronisation, denn die deutschen Synchronstimmen würden jeder Porno-Billig-Produktion zu ungeahnten Ehren verhelfen, so das allein schon diese eine Sache zu einem äusserst vergnüglichen Film-Erlebnis beitragen würde. Nun handelt es sich hierbei aber noch längst nicht um das einzige Highlight eines Filmes, der auch in allen anderen Belangen an postivem Dilletantismus nur schwerlich zu überbieten ist. Wäre da doch beispielsweise die Darsteller-Riege, die ausnahmslos aus vollkommem talentbefreiten Zonen besteht, die aber für die hier erzählte Geschichte nahezu perfekt gecastet wurden und mit ihren üblen Darstellungen zu einem fantastischen Trash-Erlebnis beitragen. Selten hat man ein so ungelenk-und hölzern agierendes Schauspieler-Ensemble gesehen, das wohl noch nicht einmal in einer Daily Soap unterkommen würde. Zum grandiosen Schauspiel gesellen sich fast zwangsläufig schon erstklassige und tiefergehende Dialoge, die an Sinnfreiheit kaum zu übertreffen sind und den Unterhaltungswert noch einmal zusätzlich in ungeahnte Höhen treiben.

Doch im Prinzip ist schon die Story an sich so dermaßen skurril und abgedreht, das man hier selbst ohne Ton eine Menge Freude haben würde, ein Höhepunkt des Geschehens ist ganz eindeutig der an "Robocop" erinnernde Kampfroboter, dessen "Ummantelung" so niedlich erscheint, das man sich vor Lachen fast in die Ecke schmeißen möchte, doch der absolute Oberhammer sind die sogenannten Vampire, mit denen man hier konfrontiert wird. Sind die Blutsauger schon rein optisch ein grotesker Höhepunkt, so wird dies noch durch ihre Bewegungsabläufe vollkommen in den Hintergrund gerückt, denn hüpfen die drolligen Viecher doch mit vor der Brust verschränketen Armen wie sackhüpfende Kängurus durch die Gegend, die sich anscheinend in einem Drogenrausch befinden. Ganz nebenbei verfügen sie dabei aber auch noch über diverse Kampfsport-Fähigkeiten, die ihnen in Nahkämpfen zugute kommen. Und so kann man sich sicherlich gut vorstellen, das man hier etliche kuriose Passagen zu sehen bekommt, deren Unterhaltungswert teilweise in astronomische Höhen schnellt. Dazu zählen beispielsweise auch die Szenen, in denen Menschen durch Schußwechsel getötet werden, aber man weder Einschußstellen geschweige denn Blut zu sehen bekommt, obwohl die Getöteten eigentlich von etlichen Kugeln durchsiebt sein müssten.

Insgesamt gesehen offenbart sich hier Trash in absoluter Reinkultur, an dem man als Fan des Sub-Genres seine helle Freude haben wird. Manche Filme sind wirklich so grottenschlecht, das sie schon wieder fast genial erscheinen und "Robo Vampire" ist definitiv ein solcher Film. Eine Trash-Granate sondergleichens, in der aber auch rein gar nichts zusammenpasst, die Geschichte aber insbesondere daraus ihren ganz besonderen Reiz bezieht und dabei einen naiven Charme entwickelt, dem man einfach erliegen muss.


Fazit: Wer ein Faible für Trashfilme hat, wird diesen Film lieben, denn hier wird einfach alles geboten, was diese Film-Gattung so auszeichnet. Eine haarsträubende Geschichte, deren Umsetzung man nicht dilletantischer hätte gestalten können, extrem schlechte Darsteller, eine Synchronisation, die diese bezeichnung eigentlich gar nicht verdient und Vampire, die den totalen Höhepunkt eines Werkes darstellen, das ganz generell mit etlichen Highlights gespickt ist und eigentlich einen "Trash-Oscar" verdient hätte, so das man letztendlich nur zu einer Wertung gelangen kann, nämlich...

Die absolute Höchstwertung in der Trash-Skala.

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