Blutiges - Unheimliches - Splatter (23. April 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
23. April 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe, den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

  Die Nacht der rollenden Köpfe
(Passi di danza su una lama di rasoio)
mit Robert Hoffmann, Nieves Navarro, George Martin, Anuska Borova, Serafino Profumo, Simón Andreu, Anna Liberati, Rosita Torosh, Cristina Tamborra, Nerina Montagnani, Orlando Baralla, Gianni Pulone
Regie: Maurizio Pradeaux
Drehbuch: Alfonso Balcazar / Arpad DeRiso
Kamera: Jaime Deu Casas
Musik: Roberto Pregadio
Ungeprüft
Italien / Spanien / 1972

Kelly Jansen wird durch ein Teleskop zufällig Zeuge eines grausamen Mordes. Ihr Verlobter bittet sie, sich nicht einzumischen. Trotzdem meldet sie den Vorfall der Polizei. Schlag auf Schlag folgen weitere Morde, alle Opfer mit durchtrennter Kehle. Kelly stellt Ermittlungen an und gerät in Lebensgefahr ...

 

Auch wenn dieser Früh-Giallo eher durchwachsene Kritiken erhält, gefällt er mir persönlich sehr gut. Allerdings sollte man fairerweise anmerken, dass man ziemlich schnell auf eine eventuell falsche Fährte gelockt wird. Dafür verantwortlich zeichnet sicherlich die reisserische Schlagzeile auf dem DVD-Cover (Nach 25 Jahren endlich vom Index), die bei manch einem ganz sicher die Erwartung an einen recht harten und blutrünstigen Giallo wecken könnte. Zudem ist es auch der deutsche Titel des Filmes (Die Nacht der rollenden Köpfe), die diese Erwartung noch zusätzlich verstärkt und das obwohl hier nicht ein einziger Kopf rollen wird. Ebenso verhält es sich auch mit dem vorhandenen Härtegrad, der sich ganzzeitig in einem durchaus überschaubaren Rahmen bewegt. Dennoch gibt es einige recht nett inszenierte Morde zu sehen, bei denen es auch einige Liter Blut zu sehen gibt. Letztenslich ist das aber auch gar nicht weiter wichtig für dieses Werk, das seine eigentliche Spannung doch wie bei so vielen anderen Genrevertretern aus der Frage nach der Identität des Mörders bezieht, die in vorliegender Geschichte bis wenige Momente vor dem Ende im Unklaren bleibt, so das man von einem ganzzeitig äusserst spannenden Filmerlebnis ausgehen kann. Ehrlich gesagt erscheint die Identität des Killers fast wie aus dem Hut gezaubert, da die Person doch während der gesamten Spielzeit eher selten im Bild zu sehen ist und deshalb auch nicht unbedingt zu den Hauptverdächtigen zählt.

So lenkt man als Zuschauer die eigenen Verdächtigungen fast zwangsläufig auf andere Personen, ohne dabei jedoch eine bestimmte Person im Auge zu haben. Das ist nämlich ziemlich schwer, da im Prinzip niemand wirklich verdächtig erscheint und die einzige Person, die am Anfang der Story als Verdächtiger präsentiert wird kann es unmöglich sein, da die Hinweise ganz einfach viel zu offensichtlich sind. Nun kann man den Mangel an wirklich verdächtigen Personen als Schwäche, aber auch durchaus als Stärke des Filmes ansehen, da so die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Auch in atmosphärischer Hinsicht kann sich "Die Nacht der rollenden Köpfe" auf jeden Fall sehen lassen, auch wenn es in dieser Beziehung bestimmt noch weitaus bessere Vertreter dieser Filmgattung gibt. Größtenteils herrscht nämlich eine wirklich gelungene Grundstimmung vor, die auch phasenweise bedrohliche und unheilvolle Züge erkennen lässt.

So bewegt sich dieses Frühwerk der Giallis eigentlich in allen Belangen auf einem äusserst soliden Niveau und der Zuschauer wird jederzeit gut unterhalten, über diverse kleinere Defizite kann man dabei großzügig hinwegsehen. Auch die Auflösung am Ende erscheint relativ logisch und nachvollziehbar, auch wenn eigentlich keinerlei Anzeichen dafür vorhanden waren, das man auf diese Variante kommen konnte. Wie schon erwähnt, mögen viele Leute dies als größte Schwäche auslegen und als wirklich gelungen kann man die Auflösung auch nicht unbedingt ansehen, da noch nicht einmal der kleinste Hinweis auf diese Variante vorhanden war, jedoch wurde dadurch immer die Spannung aufrecht erhalten und die Konzentration des Betrachters war jederzeit gegeben.

Natürlich sind auch in vorliegender Geschichte die schon fast oblgatorischen Nacktszenen vertreten, die man in den meisten Vertretern der Giallis geboten bekommt, wobei man über die Notwendigkeit solcher Passagen sicherlich geteilter Meinung sein kann. Aber irgendwie gehört das auch dazu und so bekommt man vor allem einige zumeist recht ansehnliche Damen präsentiert, die ihre körperlichen Vorzüge gekonnt ins Bild setzen und sehr spärlich bis gar nicht bekleidet sind. Mir persönlich hat dieser Früh-Giallo recht gut gefallen und für Freunde des Sub-Genres ist der Film allemal eine Sichtung wert, auch wenn es sich bei weitem nicht um den besten Vertreter seiner Art handelt.

 

  Dark Shadows
(Shadow Puppets)
mit James Marsters, Tony Todd, Marc Winnick, Natasha Alam, Diahnna Nicole Baxter, Jolene Blalock, Richard Whiten, Jennie Ford
Regie: Michael Winnick
Drehbuch: Michael Winnick
Kamera: Jonathan Hale
Musik: Ross Nykiforuk
FSK 16
USA / 2006

Acht Menschen erwachen aus einer Ohnmacht in einem seltsamen, labyrinthartigen Gebäudekomplex. Alle leiden an einem Black-Out und erinnern sich nicht, wie sie an diesen Ort gekommen sind. Gemeinsam beginnen sie, die Gänge ihres unheimlichen Gefängnisses zu erforschen. Doch irgendjemand oder irgendetwas scheint sie zu beobachten. Als der erste von ihnen einen grausamen Tod stirbt, bricht unter den unfreiwilligen Insassen dieser gigantischen Falle panische Angst aus. Denn das, was sich da mit ihnen in dem Gebäude befindet, scheint nicht von dieser Welt zu sein. Ein erbarmungsloser Überlebenskampf nimmt seinen Lauf...

Es gibt sie immer wieder, die Filme, bei denen von der ersten Einstellung an eine ungeheuer dichte und geheimnisvolle Atmosphäre vorliegt, die im Laufe der Zeit sogar immer unheimlichere Züge erkennen lässt und so den Zuschauer von Beginn an in Beschlag nimmt und eine starke Faszination auf ihn ausübt. "Dark Shadows" zählt ganz sicherlich zu diesen Filmen, sorgt hier doch allein schon der gewählte Schauplatz des ominösen Geschehens für eine gepflegte Gänsehaut, obwohl man zu Beginn noch nicht so genau weiss, in welch einer Einrichtung man sich hier befindet. Ziemlich schnell erahnt man dann aber doch, das es sich anscheinend um eine Art psychatrischer Klinik handeln muss, worauf auch die sogenannten "Gummizellen" hindeuten, in denen einige der Protagonisten aufwachen. Das Schöne an der spannend erzählten Geschichte ist der Aspekt, das man als Zuschauer genau auf dem selben Wissenstsand wie die hier agierenden Charaktere ist und sich somit zusammen mit ihnen auf die Suche nach einer Erklärung für die mysteriösen Ereignisse begibt, für die es lange Zeit anscheinend keinerlei Erklärung gibt.

"Shadow Darkness" überzeugt in erster Linie durch seinen dramaturgisch sehr gelungenen Spannungsbogen und die generell äusserst interessante Geschichte, die in ihrer Machart doch gewisse Ähnlichkeiten zu einem Film wie "Cube" aufweist, obwohl sich diese beiden Werke andererseits auch wieder ziemlich grundsätzlich voneinander unterscheiden. Dennoch gibt es diverse Parallelen, die man keineswegs von der Hand weisen kann und so dürfte jedem, der "Cube" schon einmal gesehen hat durchaus bewust sein, das ein ziemlich spannungsgeladenes Szenario auf ihn zukommt. Auf explizitee Härte oder bewust blutige Passagen sollte man allerdings nicht hoffen, denn der Härtegrad des Filmes ist doch recht niedrig gehalten, was aber gar nicht weiter ins Gewicht fällt, da der Film überhaupt keine Härte nötig hat, um überzeugen zu können. Es steht ganz eindeutig der gruselige Aspekt im Vordergrund und dieser kommt auch ziemlich eindeutig zum Ausdruck. Innerhalb kürzester Zeit und im Prinzip ohne jede Anlaufzeit entfaltet sich ein absolut überzeugendes Horror-Feeling, das sich durchgehend wie ein roter Faden durch die Story zieht und so für ein extrem gruseliges Filmerlebnis Sorge trägt.

Auch die Darsteller liefern durch die Bank einen sehr ordentlichen Job ab, man sollte zwar keine Meisterleistungen erwarten, jedoch ist das Schauspiel sehr solide und kommt auch größtenteils äusserst glaubhaft beim Betrachter an. So ergibt sich insgesamt eine wirklich gelungene Mixtur, die Regisseur Michael Winnick gleich bei seinem Regie-Erstling gefunden hat, wofür man ihm wirklich Respekt zollen muss. Zwar ist "Dark Shadows" sicherlich kein Film, der das Genre neu erfindet und auch die erzählte Geschichte hat man so oder in ähnlicher Form schon gesehen, jedoch wurden altbewährte Zutaten ordentlich zusammengeführt, um im Endeffekt einen durchaus gelungenen Beitrag zum Gruselfilm abzuliefern, der von der ersten bis zur letzten Minute sehr spannende und vor allem extrem atmosphärische Gruselunterhaltung bietet, die man sich als Fan des Genres unbedingt anschauen sollte. Zudem beinhaltet der Film auch einige Effekte, die zwar nicht unbedingt herausragend, aber dennoch absolut sehenswert sind.

Letztendlich beinhaltet "Dark Shadows" wirklich alle Zutaten, die ein ordentlicher Gruselfilm beinhalten sollte, so das man als Genre-Liebhaber auf jeden Fall auf aeine Kosten kommt. Eine spannende Story, die sehr flüssig und jederzeit interessant erzählt wird, eine richtig gelungene und größtenteils sehr düstere Grundstimmung und solide Darsteller sorgen für ein kurzweiliges und bestens unterhaltendes Filmvergnügen, das einem auch die ein oder andere Gänsehaut beschert und zudem eine starke Faszination auf den Zuschauer ausübt, der sich nur allzu gern mit den Protagonisten auf die Suche nach der Lösung des mysteriösen Geheimnisses begibt, das sich einem hier präsentiert.

Fazit: Sicherlich handelt es sich hier um keinen Meilenstein des Genres, dafür aber um einen absolut gelungenen Regie-Erstling, der beste und spannende Gruselunterhaltung bietet und in seiner Gesamtheit voll überzeugen kann. Diverse Ähnlichkeiten mit dem Kultfilm "Cube" verleihen diesem Werk noch eine zusätzlich interessante Note, so das man insgesamt zu einem überdurchschnittlich guten Gesamteindruck gelangen sollte.

  Cradle Will Fall
(Baby Blues)
mit Colleen Porch, Aiden Kersh, Ridge Canipe, Sean Johnson, Holden Thomas Maynard, Kali Majors, Joel Bryant, Gene Witham, Tanner Etan Todd, Chip Lane, Kenny Banes, Tom Fendley, Alan Nesbit, Noelle Monteleone, Jeffrey Hill
Regie: Lars Jacobson / Amardeep Kaleka
Drehbuch: Lars Jacobson
Kamera: Matthew MacCarthy
Musik: Michael Filimowicz
FSK 16
USA / 2008

Was, wenn die eigene Mutter versucht ihre Kinder zu ermorden? Genau das passiert dem 10-jährigen Jimmy. Seine psychisch kranke Mutter ist besessen von dem Gedanken, ihre vier Kinder umbringen zu müssen Jimmy muss sich und seine Geschwister vor der eigenen Mutter schützen, mit allen Mitteln!

Die Liebe einer Mutter

 

Es gibt Filme, die allein schon aufgrund der behandelten Thematik ein gewisses Gefühl der Beklemmung beim Zuschauer auslösen und das ist definitiv auch beim Regie-Erstling von Lars Jacobson und Armadeep Kaleka der Fall. Dabei erscheint es vollkommen egal, ob die hier erzählte Geschichte wirklich auf einem wahren Fall basiert, wie es zu Beginn des Filmes eingeblendet wird oder ob es sich um eine frei erfundene Geschichte handelt. Denn von der ersten Minute an wird der Betrachter hier mit einer äusserst beklemmenden Grundstimmung konfrontiert, in der das unheilvolle Szenario förmlich mitschwingt, das sich im Laufe der Zeit entwickeln soll. Schon in den ersten Minuten erkennt man dabei, das mit der jungen Mutter irgend etwas nicht stimmt, denn sie erweckt von beginn an den Anschein, das sie unter einem enormen psychischen Druck steht, dem sie anscheinend nicht mehr gewachsen ist. Ihr Blick wirkt leer und ihre ganze Ausstrahlung verrät, das sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht und sich nur schwerlich zusammenreissen kann. Lediglich der älteste Sohn Jimmy scheint dies zu bemerken und ahnt, das mit seiner Mutter etwas nicht stimmt.

Bis dahin bewegt sich alles noch in einem recht normalen Rahmen, doch spätestens ab dem Zeitpunkt, als die junge Frau seltsame Visionen hat, nimmt die Story einen Verlauf, der einem den Schrecken in die Glieder jagt und phasenweise wie paralysiert vor dem Bildschirm sitzen lässt, da man die nun folgenden Ereignisse kaum glauben mag. Dabei ist es erstaunlich, welch intensive Wirkung von den folgenden Geschehnissen ausgeht, die sich fast unauslöschlich in das Bewustsein des Zuschauers einbrennen und für ein extrem angespanntes Filmerlebnis verantwortlich zeichnen, das man nicht so schnell wieder vergisst. Einerseits ist man sichtlich geschockt, andererseits geht aber auch eine unglaublich starke Faszination von den Bildern aus, die sich einem präsentieren. Die authentische Wirkung der Geschichte ist in erster Linie den beiden grandios agierenden hauptcharakteren zu verdanken, denn sowohl Colleen Porch in der Rolle der psychisch kranken Mutter, als auch Ridge Canipe in der Rolle des Jimmy liefern hier absolut glaubwürdige Leistungen ab. Besonders die Darstellung von Colleen Porch sorgt auch dafür, das einem so manch kalter Schauer über den Rücken jagt, erscheint das Schauspiel doch schon fast erschreckend realistisch, so das man in den meisten Phasen des Filmes gar nicht auf die Idee kommt einen Spielfilm zu sehen, viel eher meint man sich in einer erschreckend authentischen Reality-Doku zu befinden.

So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das die Ereignisse einem wirklich ziemlich stark unter die Haut gehen und ein gewisses Gefühl der Ohnmacht hinterlassen, irgendwie will der eigene Verstand das Gesehene nicht so recht glauben, obwohl man ganz genau weiss, das ähnliche Szenarien in der heutigen Zeit leider viel zu oft wirklich vorkommen. Es ist genau die hier entstehende Mixtur aus Fassungslosigkeit, einem intensiven Schockgefühl, aber auch einer unglaublichen Faszination, die diesen Film zu etwas ganz Besonderem machen. Ebenso gelungen ist die Kombination verschiedener Genres, die hier flüssig ineinander übergehen, handelt es sich doch eigentlich um ein äusserst intensives Drama, so ist "Cradle Will Fall" aber auch gleichzeitig ein hervorragender Horrorthriller, der sogar Elemente des Slashers beinhaltet. Insgesamt bekommt man es so mit einer extrem explosiven Mischung zu tun, die eine ungeheure Wirkung auf den Betrachter freisetzt, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann.

Letztendlich muss man den beiden Regisseuren ein großes Kompliment machen, haben sie doch gleich mit ihrem Regie-Debut ein eindrucksvolles und sehr schockierendes Werk geschaffen, das den Zuschauer mit der Wucht eines Keulenschlages mitten in die Eingeweide trifft. Denn auch wenn es sich lediglich um einen Spielfilm handelt, gehen einem die Geschehnisse sichtlich unter die Haut. Dabei ist es keineswegs visuelle Härte die einem hier zu schaffen macht, denn in dieser Beziehung hält sich der Film vornehm zurück, es ist die Thematik die sich im Kopf festsetzt und einen so erschreckenden Eindruck hinterlässt. Die gesamte Laufzeit über verspürt man einen unglaublichen Druck auf den Schultern und fühlt sich einer Ohnmacht nahe, da man die Ereignisse tatenlos über sich ergehen lassen muss, ohne dabei hilfreich eingreifen zu können. Dabei fühlt man sich in der eigenen haut nicht besonders wohl, denn die Beklemmung die man ganzzeitig verspürt, nimmt einem phasenweise fast die Luft zum atmen. Man sollte also ganz genau wissen, auf was für einen Film man sich hier einlässt, denn zärtere Gemüter sollten eventuell lieber zu anderen Filmen greifen.

Fazit: "Cradle Will Fall" ist ein wirklich beeindruckender Film, der vor allem durch seine Thematik, die extrem beklemmende Grundstimmung und durch seine beiden hervorragend agierenden Hauptdarsteller einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt. Es handelt sich um ein äusserst intensives Filmerlebnis, das schockierend und faszinierend zugleich ist. Man sollte schon gute Nerven haben und etwas abgehärtet sein, denn das Geschehen ist aufgrund seiner unglaublichen Intensität und Authenzität ein Schlag in die Magengrube, den man nicht so leicht verdauen kann.



  Saw 3 D - Vollendung
(Saw 3D)
mit Tobin Bell, Costas Mandylor, Betsy Russell, Cary Elwes, Sean Patrick Flanery, Chad Donella, Gina Holden, Laurence Anthony, Dean Armstrong, Naomi Snieckus, Rebecca Marshall, James Van Patten, Sebastian Pigott, Jon Cor, Anne Lee Greene
Regie: Kevin Greutert
Drehbuch: Patrick Melton / Marcus Dunstan
Kamera: Brian Gedge
Musik: Charlie Clouser
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010

Nur wenige haben die Todesfallen des Puzzle-Mörders Jigsaw (Tobin Bell) überlebt. Als seine Opfer sich zusammenschließen und Hilfe bei dem Selbsthilfe-Guru Bobby Dagen (Sean Patrick Flanery) suchen, setzen sie unwissentlich eine neue Welle des Terrors in Gang. Denn noch lange nach seinem Tod läuft das mörderische Säge-Werk von John Cramer alias Jigsaw weiter. Das letzte Spiel beginnt: ein letzter Akt, ein Finale des Grauens – bis zum endgültigen Game over.

 

Auch der mittlerweile siebte Teil der Saw-Reihe spaltet mal wieder die Meinungen der Fans, was allerdings nicht besonders überraschend erscheint. Wurden doch schon bei den Vorgängern Stimmen laut, das die Thematik um Jigsaw schon längst ausgereizt wäre. Ich zähle mich allerdings zu der Fraktion derjenigen, die jeden weiteren Teil als äusserst spannend und teilweise sogar immer noch innovativ empfinden. Nicht anders verhält es sich bei vorliegendem Werk, wo wieder einmal Kevin Greutert auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, beschert er dem Zuschauer doch wieder einmal eine Geschichte, die von der ersten Minute an äusserst spannende und auch recht harte Horrorunterhaltung bietet. Auch wenn vorliegender Film den Beinamen "Vollendung" trägt, deutet doch gerade das gewählte Ende darauf hin, das hier das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht ist, obwohl sich auf eine gewisse Art ein Kreis schließt, der mit Teil 1 vor einigen Jahren begonnen hat. Insbesondere dieses Ende scheint einigen Leuten sauer aufzustossen, haben viele doch wohl mit einem finalen Ende der Saw-Ära gerechnet, was jedoch nach dem inszenierten Showdown am Schluss noch in weiter Ferne sein könnte.

Besonders positiv empfinde ich den Aspekt, das hier schon längst vergessene Charaktere wieder in die Geschichte eintreten, hat man sich doch als aufmerksamer Zuschauer der Vorgänger beispielsweise immer gefragt, was denn wohl aus Dr. Lawrence Gordon (Cary Elwes) geworden ist, der ja bekanntlicherweise in Teil 1 eine der Hauptrollen gespielt hat. Nun wird auch diese Fugur wieder eingeführt und die Frage wird zum Ende hin ausreichend beantwortet. Man sieht also ganz eindeutig, das den Machern der Reihe doch immer wieder etwas Neues und auch Überraschendes einfällt, auch wenn viele das eventuell ganz anders sehen. Ganz generell hat mir die vorliegende Story sehr gut gefallen, schon die ersten Minuten warten doch schon mit einer Neuerung auf, wird doch ein Jigsaw-Spiel das erste Mal in aller Öffentlichkeit durchgeführt und es ist trotzdem unmöglich, den Opfern in irgendeiner Art und Weise zu helfen. Hauptsächlich entpuppt sich das Geschehen dieses Mal als persönlicher Rachefeldzug von Detective Hoffman, der den Mordversuch durch Jill Tuck überlebt hat und nun blutige Rache an ihr nehmen will. Bei seinem Bestreben, ihrer habhaft zu werden ist ihm jedes Mittel recht und wieder einmal müssen viele menschen streben, was zudem noch auf äusserst harte Art und Weise passiert.

Der Härtegrad der Ereignisse ist wirklich nicht gerade niedrig angesiedelt, es gibt etliche sehr blutige Passagen zu begutachten, die auch die Freunde der härteren Gangart durchaus ansprechen dürften. Zudem sind auch die dieses Mal vorhandenen fallen sehr innovativ und fies gestaltet, bei einigen Tötungsarten zuckt man sogar ganz automatisch zusammen und fühlt sich nicht besonders wohl in der eigenen Haut. Es ist aber nicht nur der vorhandene Härtegrad, der diesen teil absolut sehenswert erscheinen lässt, denn auch atmosphärisch muss sich Teil 7 nicht hinter seinen Vorgängern verstecken. Es gibt wieder diese sehr dichte und bedrohliche Grundstimmung, die sich im Laufe der Zeit immer mehr verdichtet und dem Zuschauer so das richtige Saw-Feeling vermittelt, das man als bekennender Liebhaber der Reihe doch so sehr zu schätzen weiss. Und auch der Spannungsbogen kann sich jederzeit sehen lassen, auch wenn es hier einige Passagen gibt, die man eventuell vorhersehen kann, was aber keineswegs die vorhandene Klasse dieses Filmes beeinträchtigt.

Letztendlich hoffe ich ehrlich gesagt, das hier noch nicht das Ende einer der mittlerweile größten Horror-Reihen erreicht ist und noch einige Nachfolger hinzukommen. Potential dazu ist sicherlich noch genügend vorhanden, so das durchaus noch spannende Geschichten auf uns zukommen könnten. Und auch wenn es genügend Leute gibt die ein Ende der rehe herbeisehnen freue ich mich auf jeden weiteren Teil, denn sind die Filme immer noch extrem spannend und es macht einfach neugierig, auf welche Ideen die macher noch kommen. Das dabei immer wieder Überraschendes zum Vorschein kommt, sieht man doch am besten in der hier erzählten Geschichte, die längst vergessene Figuren wieder auferstehen lässt und diesen zudem noch einen nicht gerade unwichtigen Part zukommen lässt, den man nicht zwangsläufig vorhersehen konnte.

Fazit: Kritiker hin, Kritiker her, wer die Saw-Filme mittlerweile als langweilig empfindet und immer nur am Nörgeln ist, der muss sie sich ja nicht anschauen. "Saw 3D - Vollendung" ist jedenfalls ein absolut gelungener Film, der jede Menge fiese Fallen bietet und dessen Härtegrad nicht gerade niedrig angesiedelt ist. Eine gelungene Atmosphäre und ein konstant ansteigender Spannungsbogen sorgen für ein insgesamt erstklassiges Filmvergnügen, das sich kein Fan der Reihe entgehen lassen sollte.

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