Blutiges - Unheimliches - Splatter (29. Januar 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
29. Januar 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind... The Entity, Tormented, Blood Redemption, Devil's Playground

 

 The Entity
(The Entity)
mit Barbara Hershey, Ron Silver, David Labiosa, George Coe, Margaret Blye, Jaqueline Brookes, Richard Brestoff, Michael Alldredge, Raymond Singer, Allan Rich, Natasha Ryan, Melanie Gaffin, Alex Rocco, Sully Boyar, Tom Stern
Regie: Sidney J. Furie
Drehbuch: Frank De Felitta
Kamera: Stephen H. Burum
Musik: Charles Bernstein
FSK 16
USA / 1982

Es klingt phantastisch und doch ist es schreckliche Realität. Eine Frau wird von einem unsichtbaren Wesen vergewaltigt. Wie von Geisterhand explodieren Gegenstände, geraten Autos außer Kontrolle, werden Menschen misshandelt. Bei der Erforschung dieser Geheimnisse entwicken Mediziner und Psychologen tödliche Rivalitäten: Was sich zunächst als Hirngespinst einer schizophrenen Frau dargestellt, entwickelt sich zur lebensbedrohenden Realität. Alle Mittel der Wissenschaft versagen, das unheimliche Wesen unter Kontrolle zu bekommen. Das Unheil nimmt ungehindert seinen Lauf.

Angeblich soll der vorliegende Film ja auf einer wahren Begebenheit beruhen, ob das nun der Wahrheit entspricht lassen wir einmal dahingestellt. Auf jeden Fall aber bekommt der Zuschauereine äusserst ernste Umsetzung der Poltergeist-Thematik geboten, die einem streckenweise kalte Schauer über den Rücken jagt. Nun gilt ja bei vielen leuten Steven Spielberg's "Poltergeist" im Bezug auf das hier dargestellte Thema als Non plus Ultra, doch ist "The Entity" meiner Meinung nach der weitaus bessere Film, was ganz sicher auch in der äusserst realistischen und packenden Darstellung der Ereignisse begründet ist. Ist Spielberg's Film doch eher auf das breite Mainstream-Publikum zugeschnitten und sicherlich auch kein schlechter Film, so ist die extrem ernsthafte Umsetzung der Poltergeist-Thematik in "The Entity" als abspluter Höhepunkt anzusehen, wird der Zuschauer doch von Anfang an in das mysteriöse Geschehen hineingeworfen und ist zudem von der ersten Minute an der Faszination dieses Filmes erlegen, der ohne große Einführung und irgendwelche Umschweife sofort eine exzellente und äusserst bedohliche Atmosphäre verbreitet.

Wenn man sieht, was der jungen Mutter Carla (Barbara Hershey) hier widerfährt dann wünscht man sich sogar, das die Geschichte nicht auf einer wahren Begebenheit beruht, sind es doch die schlimmsten physischen und psychischen Qualen, denen die junge Frau ausgesetzt ist und die sie fast an den Rand des Wahnsinns bringen. Von einem unsichtbaren Phantom wird sie regelmäßig heimgesucht und dabei geschlagen und sogar vergewaltigt. Die Umsetzung der von einem unsichtbaren Gegner ausgeführten taten sind dabei so realistisch und packend in Szene gesetzt worden, dass einen fast zwangsläufig eine Gänsehaut überzieht und man jede Menge Mitleid für die geschundene Frau empfindet, jedoch wie paralysiert vor dem Bildschirm sitzt und fassungslos die Ereignisse verfolgt, die sich vor dem eigenen Auge abspielen. Dabei verspürt man eine ungeheuer starke Intensität die sich auf einen selbst überträgt und nicht selten ein Gefühl entstehen lässt, als wenn man live dabei wäre. Dieses Gefühl vermittelt aber auch gleichzeitig einen fast der Ohnmacht nahen Zustand, denn fühlt man sich absolut hilflos gegenüber einem Phänomen, das man nicht begreifen kann.

Verstärkt wird dieser Eindruck noch zusätzlich durch das grandiose schauspiel von Barbara Hershey, die in der Rolle der betroffenen Mutter ein absolutes Highlight dieses tollen Filmes abliefert, erscheint ihr Schauspiel doch absolut authentisch und glaubwürdig. man kann förmlich die Qualen fast körperlich nachempfinden und spürt die immer größer werdende Verzweiflung einer jungen Frau, die immer mehr unter dem immensen Druck zusammenbricht, bis sie letztendlich fast schon in einen lethargischen Zustand verfällt. Aber auch ganz generell kann man der gesamten Darsteller-Riege überdurchschnittlich gute Leistungen bescheinigen, ganz egal ob es sich um die ungläubigen Psychater oder die Parapsychologen handelt, die sich mit solchen Phänomenen beschäftigen, die Darstellung der einzelnen Charaktere hinterlässt einen sehr glaubwürdigen Eindruck beim Zuschauer.

Eine weitere Stärke des Filmes ist auf jeden Fall die musikalische Untermalung, die insbesondere in den mysteriösen Passagen der Geschichte hervorragend zum Ausdruck kommt. So wird man gerade bei den unsichtbaren Übergriffen des Phantoms mit einem äusserst wuchtigen Score bedient, der die Geschehnisse gleich noch einmal viel bedrohlicher erscheinen lässt, was das Sehverhalten des Betrachters noch mehr intensiviert und ihn schon fast zu einem Teil der unglaublichen Ereignisse werden lässt. So wird man letztendlich mit einem wirklich guten Film konfrontiert, der von der ersten bis zur letzten Minute eine extrem gleichbleibend gute Spannungskurve zieht und noch nicht einmal den kleinsten Einbruch verzeichnet, der Grund zur Beanstandung geben könnte. Die dabei ganzzeitig vorherrschende Atmosphäre des Geschehens ist so dicht und bedrohlich, das man sich teilweise nicht des Gefühls erwehren kann, sich in einer Live-Situation zu befinden, die die faszination dieses Filmes noch einmal um ein Vielfaches intensiviert, so das man am Ende der Geschichte erst einmal seinen schweissnassen Rücken abtrocknen muss.

Fazit: "The Entity" ist meiner Meinung nach das, was "Poltergeist" gern wäre, nämlich eine jederzeit extrem ernsthafte Umsetzung einer paranormalen Thematik, die einem kalte Schauer über den Rücken jagt. Durch grandiose Darsteller, knisternde Spannung und eine herausragende Atmosphäre bekommt man ein Filmerlebnis beschert, das man nicht so schnell vergisst. Regisseur Sidney J. Furie hat ganz einfach alles richtig gemacht und einen Film kreiert, den man sich immer wieder gut anschauen kann, ohne das die Geschichte auch nur einen kleinen Teil ihrer Faszination einbüßt.

 Tormented
(Tormented)
mit Alex Pettyfer, April Pearson, Dimitri Leonidas, Calvin Dean, Tuppence Middleton, Georgia King, Mary Nighy, Olly Alexander, James Floyd, Sophie Wu, Hugh Mitchell, Larissa Wilson, Ruby Bentall, Tom Hopper, Peter Amory
Regie: Jon Wright
Drehbuch: Stephen Prentice
Kamera: Trevor Forrest
Musik: Paul Hartnoll
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2009

Diese Schule ist wirklich mörderisch: Die Clique um den Schulrowdy Bradley macht sich einen Sport daraus, die Schwächeren und Außenseiter zu tyrannisieren. Doch bei Darren haben sie den Bogen überspannt: Der übergewichtige Asthmatiker weiß keinen anderen Ausweg, dem systematischen Terror zu entfliehen, als sich das Leben zu nehmen. Doch sein Tod ist erst der Anfang: Auf einer Party erhalten Bradley und seine Kumpels mysteriöse SMS - von der Handynummer des verstorbenen Darren: Er kündigt seine Rache an, und die wird unerbittlich sein. Noch lachen seine damaligen Peiniger: Sie vermuten, dass der einzige Freund Darrens dahinter steckt. Doch dann beginnt das Sterben. Und die verzweifelte Suche nach einem Ausweg: Wer steckt hinter den Morden? Oder ist Darren tatsächlich von den Toten zurückgekehrt?

 

Regisseur Jon Wright hat mit "Tormented" ein absolut gelungenes Regie-Debut abgeliefert, in dem er es zudem auch noch geschafft hat, einen erstklassigen Spagat hinzubekommen. Beansprucht der Film doch gleichzeitig zwei Genres für sich, da er einerseits ein durchaus gelungener Horrorfiln und auf der anderen Seite eine recht witzige Komödie ist. Auf den ersten Blick scheint das zwar nicht besonders erwähnenswert, da es ja an gelungenen Horror-Komödien nicht gerade mangelt, die Besonderheit besteht viel eher darin, wie ausgeglichen hier doch die einzelnen Anteile verteilt sind. Wright ist es dabei erstklassig gelungen, eine phasenweise äusserst bedrohliche Grundstimmung zu erschaffen, die ein nahezu perfektes Grusel-Feeling entstehen lässt, so das auch eine von den Geschenissen ausgehende Faszination auf den Betrachter überspringt. Interessiert verfolgt man das interessante Szenario, in dem die Frage nach dem Mörder eigentlich nebensächlich und so auch die Identität des Killers doch ziemlich offensichtlich ist.

Das ist allerdings überhaupt nicht schlimm und beeinträchtigt den gutgezogenen Spannungsbogen in keinster Weise, denn stehen sowieso die Terror-Schüler im Focus dieser Geschichte, die den lieben langen Tag nichts Besseres zu tun haben, als schwächere Schüler bis aufs Blut zu quälen. Sind sie doch auch für den Selbstmord des Aussenseiters Darren verantwortlich, der die Hänseleien einfach nicht mehr ausgehalten hat. Doch anscheinend ist nun der Tag der Abrechnung gekommen, denn die Reihen der Mobbing-Täter lichten sich doch zunehmend schnell und das auch teilweise auf äusserst blutige Art und Weise. Vor allem in der zweiten Filmhälfte bekommtder Zuschauer einige wirklich nette Kills zu sehen, die auch recht hart und blutig in Szene gesetzt wurden, ohne dabei jedoch einen gewissen Rahmen zu sprengen. Dennoch wird selbst für die Freunde der etwas härteren Schiene etwas geboten und der Härteanteil des Filmes kann sich so auch ganz generell durchaus sehen lassen.

Das Ganze wird dann auch noch mit einer ordentlichen Portion Humor angereichert, wobei die Story zu keiner Zeit in irgeneiner Art übertrieben albern erscheint. Vielmehr wird man mit eher trockener Situationskomik und jeder Menge qualitativ hochwertigem Wortwitz konfrontiert, was ja im Prinzip auch eine Art Markenzeichen der Briten ist. In nicht wenigen Passagen kann man auch immer wieder unverhohlen sehr deutliche Züge einer Gesellschaftssatire erkennen, was den gewonnenen Gesamteindruck dieses Werkes meiner meinung nach noch einmal zusätzlich aufwertet. Es ist ganz einfach die insgesamt hervorragend gelungene Mischung, die diesen Film so besonders sehenswert macht, der zudem mit einem geschätzten Budget von ca. 700.000 englischen Pfund eher ziemlich günstig produziert wurde, ohne dabei jedoch einen billigen Eindruck zu hinterlassen. Da gibt es genügend weitaus höher budgetierte Werke, die nicht annähernd so stilvoll und gut in Szene gesetzt wurden.

Letztendlich kann man mit dem hier präsentierten Gesamtpaket mehr als zufrieden sein, bekommt man doch einen erfrischenden Horrorfilm geboten, der mit jeder Menge tollem und streckenweise beissendem Humor angereichert wurde und viel von einer Gesellschaftssatire beinhaltet. dabei wurde sorgsam darauf geachtet, das sich die jeweiligen Anteile der verschiedenen Genres sehr ausgeglichen zueinander verhalten, so das keine Richtung zu sehr überwiegt. Selbst bei den Darstellern wurde wirklich alles richtig gemacht, wird man doch mit sehr guten und vor allem authentischen Leistungen bedient, wobei insbesondere die Charaktere der sogenannten Schulmobber sehr realitätsnah gezeichnet wurden. Von der ersten Minute an erscheinen diese doch so herrlich arrogant, selbstherrlich und vollkommen unsymphatisch, so das ihr an den Tag gelegtes Verhalten und ihre Taten auch absolut glaubwürdig erscheinen. So wird man also durchgehend erstklassig unterhalten und kann seine wahre Freude an diesem herrlichen Film haben, der zu guter Letzt auch noch mit einem absolut stimmigen und sogar makaber angehauchten Ende daherkommt, das den Zuschauer rundum zufrieden aus dem geschehen entlässt.

Fazit: Gerade wenn man bedenkt, das es sich bei "Tormented" um ein Erstlingswerk handelt, muss man Jon Wright wirklich größten respekt zollen. Hat er doch einen insgesamt vollkommen überzeugenden beitrag abgeliefert, der insbesondere durch die ausgeglichenen Anteile verschiedener Genres zu überzeugen weiss. Der Spagat zwischen Horror-und Komödie ist selten so gut gelungen wie in vorliegendem Film, der meiner Meinung nach einen kleinen Geheimtipp darstellt und ganz sicher seine Fangemeinde finden wird. Wer Freude am trockenen britischen Humor hat und zudem noch einen atmosphärischen Horrorfilm zu schätzen weiss, der sollte sich dieses Filmerlebnis keinesfalls entgehen lassen.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Trailer, Audiokommentar, Behind the Scenes, Interviews, B-Roll, Bildergalerie

 Blood Redemption
(2:13)
mit Mark Thompson, Mark Pellegrino, Teri Polo, Kevin Pollak, Dwight Yoakam, Jere Burns, Greg Cromer, Lyman Ward, Ken Howard, Rob Moran, Jaime Alba, Deborah Carson, Monika Jolly, Raymond Ma, Lisa Pescia
Regie: Charles Adelman
Drehbuch: Mark Thompson
Kamera: David A. Armstrong
Musik: Marc Bonilla
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Der Profiler Russel Spivey kommt selbst gerade aus der Psychiatrie, als ausgerechnet er auf einen Serienkiller angesetzt wird. Aber die Geister der Vergangenheit machen es Spivey nicht einfacher, sich auf seinen Fall zu konzentrieren. Doch der Killer wird nicht von allein aufhören, also muss sich der Polizist auf ein gefährliches Katz-und Maus-Spiel einlassen

Im Stil von "Sieben" und Resurrection

 

Dieser Schriftzug prangt auf der Vorderseite des DVD-Covers und kann schon so einige Begehrlichkeiten beim Zuschauer wecken, wird doch quasi ein Vergleich mit zwei herausragenden und extrem spannenden Horrorthrillern gezogen. Bedingt ist dieser Vergleich auch durchaus zulässig, ist "Blood Redemption" doch mit der gleichen brisanten Thematik versehen, die auch die beiden Genre-Größen beinhalten. Bei der Umsetzung der Serienkiller-Thematik muss man dann allerdings doch einige Abstriche machen, erlangt vorliegendes Werk doch nicht annähernd die gleiche Intensität und Wirkung wie die beiden Genre-Kollegen. Dennoch bekommt man einen meiner Meinung nach sehr ansehnlichen Horrorthriller präsentiert, der aber gar nicht einmal hauptsächlich auf die Jagd nach dem scheinbar psychophatischen Killers focusiert ist, sondern sich größtenteils mit der Figur des ermittelnden Profilers beschäftigt, der fast mehr mit sich selbst und seiner angeschlagenen Psyche zu tun hat, als mit dem zu bearbeitenden Fall an sich. Das hat aber auch durchaus seine Berechtigung, erfährt man doch im laufe der Geschichte, das beide Personen offenbar in irgendeiner Art etwas miteinander zu tun haben.

So bekommt man vor allem in der ersten Filmhälfte auch immer wieder rückblickende Flashbacks serviert, die in dieser Phase der Geschichte noch äusserst zusammenhanglos und teilweise wirr erscheinen, aber zum Ende hin extrem wichtig für die Auflösung des ganzen Szenarios sind. Die Auflösung und vor allem die Preisgabe der Identität des Täters mag für viele Leute nicht unbedingt sehr überraschend sein, kann man doch bei einer aufmerksamen Sichtung der Geschehnisse durchaus früh erraten, um wen es sich hier handelt. Das beeinträchtigt aber keineswegs den durchaus soliden Spannungsbogen der das Szenario durchzieht, denn interessante Unterhaltung wird hier jederzeit geboten. Man sollte allerdings wirklich nicht die gleichen Maßstäbe wie bei Fincher's Meisterwerk "Sieben" anlegen, denn diesen kann "Blood Redemption" keineswegs standhalten. Zwar spürt man ganzzeitig das Bemühen, eine atmosphärisch dichte und bedrohliche Grundstimmung zu erzeugen was auch größtenteils gelingt, jedoch fällt dies alles eine Nummer kleiner aus, was aber keineswegs nagativ zu verstehen ist. Lediglich das manchmal etwas behäbige Erzähltempo fällt etwas negativ ins Gewicht und äusserst sich insbesondere in den phasenweise zähen Ermittlungen der Polizei, die sich extrem mühsam gestalten.

Dafür wird man aber mit einem wirklich gelungenem Schluß-Akkord belohnt, der zudem auch noch eine kleine Überraschung bereithält, denn ist das perfide Katz-und Mausspiel des mittlerweile inhaftierten Täters noch längst nicht zu Ende, hält er doch für den Profiler noch eine sehr böse Überraschung parat, gegen die dieser vollkommen machtlos ist und die der Geschichte einen nachhaltigen Beigeschmack verleiht. Bis zu diesem Ende werden auch alle offenen Fragen lückenlos aufgeklärt und auch der Zusammenhang zwischen Täter und Profiler gerät ans Tageslicht, so das insbesondere die in der ersten Filmhälfte gezeigten Rückblenden auf einmal alle einen Sinn ergeben. So bekommt man trotz der phasenweise etwas zähen Erzählweise der Geschichte einen insgesamt recht spannenden Horrorthriller geboten, der wirklich viele gute und interessante Momente hat und auch im darstellerischen Bereich eigentlich keinen Grund zur Beanstandung gibt. Sicherlich werden keinerlei oscarreife Leistungen geboten, aber das angebotene Schauspiel ist sehr solide und kann sich durchaus sehen lassen, da hat man schon weitaus Schlechteres gesehen.

Im Bereich der Filme, die eine Serienkiller-Thematik behandeln, ist vorliegender Film ganz sicher nicht die schlechteste Adresse. Es handelt sich ganz bestimmt um kein cineastisches Meisterwerk, aber immerhin um einen Film, der spannende Unterhaltung bietet, auch wenn in gewissen Passagen etwas mehr Tempo durchaus angebracht gewesen wäre. Am besten hat mir persönlich die Mischung aus der Jagd nach dem Killer und der persönlichen Charakterzeichnung des Profilers gefallen, bieten sich hier doch jede Menge Puzzleteilchen an, die sich am Ende zu einem großen Ganzen vereinigen und eine insgesamt ziemlich spannende Geschichte abrunden, die zwar keine sonderlichen Höhepunkte beinhaltet aber absolut sehenswert in Szene gesetzt wurde.

Fazit: Man sollte die Messlatte nicht zu hoch anlegen, denn die Qualität von "Sieben" oder "Resurrection" kann hier nicht erreicht werden. Dennoch entpuppt sich "Blood Redemption" als jederzeit sehenswerter Horrorthriller, der bis auf das manchmal fehlende Erzähltempo kaum Grund zur Beanstandung gibt. Fans des Genres sollten ruhig zugreifen, denn insgesamt gesehen handelt es sich um einen gelungenen Genre-Beitrag.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache: Deutsch Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 91 Minuten
Extras: Making Of, Behind the Scenes, Trailer, Biografien, Bildergalerie

 

 Devil's Playground
(Devil's Playground)
mit Jaime Murray, MyAnna Buring, Danny Dyer, Sean Pertwee, Craig Fairbrass, Colin Salmon, Lisa McAllister, Shane Taylor, Vraig Conway, Bart Ruspoli, Alistair Petrie, Del Henney, Paul Corkery, Martin Butler
Regie. Mark McQueen
Drehbuch: Bart Ruspoli
Kamera: Jason Sheperd
Musik: James Edward Barker
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2010

Ein großer Pharmakonzern plant ein neues Mittel auf den Markt zu bringen, doch irgendetwas ist schiefgegangen. Als einzige von dreißigtausend Testpersonen ist die schwangere Angela noch nicht zu einem blutrünstigen, aggressiven und pfeilschnellen Monster mutiert. Während London sich in ein tobendes Inferno verwandelt, stehen die Überlebenschancen für die junge Frau und eine kleine Gruppe Überlebender immer schlechter. Doch dann tritt Cole auf den Plan, ein raubeiniger Ex-Söldner im Auftrag des Pharmakonzerns. Angelas Immunität scheint der Schlüssel zum Fortbestand der Menschheit zu sein, doch zwischen ihr und der Hoffnung auf Rettung steht eine sich rasend vergrößernde Armee beißwütiger Irrer.

 

Gleich mit seinem Regie-Erstlingswerk hat Mark McQueen einen ertklassigen Beitrag des Zombiefilms abgeliefert, der wieder einmal unter Beweis stellt, das die Briten es wirklich drauf haben. Zugegeben ist dieses Werk ganz sicher nicht besonders innovativ, denn erinnert die geschichte doch in groben Zügen an einen Film wie "28 Days later", jedoch wird man mit wirklich spannender und teilweise auch sehr blutiger Filmkost bedient, die absolut sehenswert und jederzeit erstklassig unterhaltend daherkommt. Besonders gut hat mir in vorliegendem Film der Aspekt gefallen, das man hier die die ausbrechende Seuche mitverfolgen kann und nicht erst in die Geschichte einsteigt, als der Überlebenskampf einiger Menschen beginnt. Dadurch erlangt das geschehen meiner Meinung nach noch mehr Intensität und man kann die immer bedrohlicher werdende Atmosphäre in jeder einzelnen Einstellung fast körperlich miterleben, was doch für ein sehr angespanntes Sehverhalten beim Zuschauer sorgt.

Zudem wird die Story in mehreren Erzählsträngen erzählt, in denen man die Ereignisse aus der Sicht der jeweiligen Hauptcharaktere sehen kann, die im laufe des Szenarios zusammenfinden und den Überlebenskampf gemeinsam in Angriff nehmen. Das dieser nicht ohne Verluste zu bewältigen ist, versteht sich dabei schon fast von selbst und so schafft es auch nicht jeder, die grauenvollen Ereignisse zu überleben. Im Zentrum des Ganzen steht die junge Angela, die als Einzige von 30.000 Testpersonen die Erprobung eines neuen Mittels überlebt und so nach dem Ausbruch der Zombie-Seuche anscheinend die einzige Hoffnung für die Menschheit ist, um den immer schneller um sich greifenden Virus zu überleben. Denn dieser verbreitet sich so rasend schnell, das ihn anscheinend niemand aufhalten kann. Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich die britische Metropole London in eine Art Geisterstadt und die Zahl der Infizierten nimmt immer mehr zu, so das jegliche Hoffnung auf eine Rettung mehr als unwahrscheinlich erscheint.

Eine große Stärke des Filmes ist sicherlich die enorm temporeiche Erzählweise, lässt diese dem Betrachter doch kaum die Möglichkeit, zwischendurch einmal etwas zur Ruhe zu kommen, denn immer wenn man denkt das einmal etwas Ruhe Einzug hält, wird man in den folgenden Momenten eines Besseren belehrt und ist immer wieder mittendrin in einer atemlosen Flucht einer kleinen Gruppe von Menschen, die unbarmherzig von den extrem schnellen und kräftigen Infizierten gejagt werden. dabei kommt es zu einigen wirklich harten und blutigen Auseinandersetzungen, die auch für die wahren Gorehounds so Einiges zu bieten haben. Gepaart mit der erstklassigen Atmosphäre die dem Geschehen beiwohnt, ergibt sich ein insgesamt hervorragendes Filmerlebnis, das an Intensität und Bedrohlichkerit schwer zu überbieten ist. Und gerade die Tatsache, das man hier den Ausbruch der Infektion von Beginn an miterlebt, verleiht dem Geschehen eine realistische Note, denn nicht selten beschleicht einen das Gefühl, das man einen Live-Report geboten bekommt und man sich mitten in diesem grauenerregenden Szenario befindet. Man fühlt sich selbst nicht besonders wohl in seiner Haut und kann auch eine phasenweise auftretende Gänsehaut nur schwerlich unterdrücken.

Auch im darstellerischen Bereich gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung, ein Danny Dyer weiss wie eigentlich immer zu überzeugen und auch die restlichen Schauspieler liefern einen guten Job ab, ohne das einer von ihnen allerdings besonders hervorstechen würde. Letztendlich hat mich dieser packende und sehr atmosphärische Genre-Beitrag vollkommen überzeugt, auch wenn er nicht gerade ein Feuerwerk der Innovation darstellt. Dafür wird man allerdings mit den üblichen Zutaten bedient, die in ihrer zusammensetzung einen wirklich gelungenen Zombiefilm ergeben, der erstklassige und immer spannende Unterhaltung bietet, die sich kein Fan des Genres entgehen lassen sollte. In bester Tradition von "28 Days later" bietet "Devil's Playground" eine ähnlich gelagerte Thematik, die aber dennoch etwas anders gelagert ist und insbesondere durch den zeitlich gesehen vollkommen anderen Einstieg in die Geschichte eine ganz andere Sicht-und Empfindungsweise der Geschehnisse erlaubt.

Fazit: Sicherlich wird es wieder genügend Leute geben, die sich über mangelnde Neuerungen aufregen werden, doch bietet "Devil's Playground" eine exzellente Mischung aus altbewährten Zutaten, die immer wieder ihren Reiz haben und für ein enorm spannendes Filmvergnügen sorgen. Der streckenweise entstehende Eindruck eines Live-Erlebnisses sorgt für ein hohes Maß an Intensität und lassen die ganzen Ereignisse noch um Einiges bedrohlicher erscheinen. Zudem beinhaltet der Film auch noch einen nicht unwesentlichen Härtegrad, so das man insgesamt zu einem sehr positiven Gesamteindruck gelangt und dieses Werk bedenkenlos weiterempfehlen kann.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 93 Minuten

Kommentare  

#1 Laurin 2011-01-29 11:02
Toll das man wieder mal was von dem Film ENTITY hört. Den Film hatte ich damals Mitte der 80er auf VHS gesehen und war fasziniert. Natürlich war Spielberg's POLTERGEIST nicht schlecht, zumal er für mich einige Lacher vorweisen konnte, so das ich davon ausging, das Spielberg die Thematik selbst nicht wirklich ernst angehen wollte. Daher fehlte POLTERGEIST auch der intensive Spannungsbogen mit Gänsehauteffekt, der den Film ENTITY gleich von Beginn an auszeichnet.
#2 horror1966 2011-01-29 13:16
Entity ist meiner Meinung nach eine Klasse besser geraten als Poltergeist, hier geht es von Beginn an sofort zur Sache. Man ist sofort von der unheimlichen Atmosphäre fasziniert und steht den ganzen Film über unter Strom. Ein wirklich toller Film, den ich jederzeit Spielberg's Werk vorziehen würde.

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