Blutiges - Unheimliches - Splatter (23. Januar 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
23. Januar 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Babysitter Wanted
(Babysitter Wanted)
mit Tina Houtz, Sarah Thompson, Nana Visitor, Jillian Schmitz, Matt Dallas, Linda Neal, Monty Bane, Douglas Rowe, Bruce Thomas, Kristen Dalton, Kai Caster, Brett Claywell, Bill Moseley, Jeff Markey, Cristie Schoen
Regie: Jonas Barnes / Michael Manassen
Drehbuch: Jonas Barnes
Kamera: Alex Vendler
Musik: Kurt Oldman
SPIO / JK
USA / 2008

Für Angie beginnt ein neues Leben. Sie verlässt ihre tief religiöse Mutter, um an einem College zu lernen. Um sich Geld dazu zu verdienen, jobbt sie auf der abseits gelegenen Farm der Stantons als Babysitter. Aber Angies erste Nacht dort könnte gleichzeitig ihre letzte sein! Die anonymen Anrufe sind erst der Anfang! Bald steht ein unheimlicher Mann vor ihr und Angie muss um ihr Leben kämpfen. Und oben schläft der unschuldige Junge, auf den sie aufpassen soll. Aber ist wirklich alles so wie es scheint?



Allein schon durch die vorhandene Thematik der Geschichte ist es keineswegs verwunderlich, das man fast zwangsläufig an Filme wie "Das Grauen kommt um 10" oder "Unbekannter Anrufer" erinnert wird. Und so verläuft auch der erste Teil des hier vorliegenden Films in genau die gleiche Richtung, so das man ziemlich schnell zu der Auffassung gelangen könnte, das es sich um ein weiteres unnötiges Plagiat handeln könnte. Doch weit gefehlt, denn mit einemmal nimmt die Geschichte eine nicht vorhersehbare Wendung, die zugegebenermaßen im ersten Moment etwas absurd wirken könnte, aber sehr interessant und vielleicht sogar etwas innovativ ist. Und gerade diese nicht erwartete Wendung hebt diesen Film von anderen Genrevertretern ab, die eine ähnliche Thematik bearbeiten, wodurch man es nicht mehr mit einem normalen Thriller zu tun hat.

Dabei fängt die Story so an, wie man es bei Babysitter-Filmen im Prinzip erwartet, ein etwas schüchternes und teilweise naives junges Mädchen sucht sich einen Nebenjob, um sich etwas Geld zu verdienen. Während sie auf den Sohn eines jungen Ehepaares aufpasst, wird sie mit seltsamen Anrufen belästigt, die sie sichtlich immer nervöser werden lassen, bis so langsam Angst und Panik in ihr aufsteigen. Dieses bekannte Schema haut einen nicht gerade vom Hocker, ist aber dennoch sehr spannend und atmosphärisch in Szene gesetzt worden. Dabei ist insbesondere die Atmosphäre in dem alten Haus, das vielmehr wie eine Bauruine wirkt, sehr gut gelungen und sorgt für ein herrliches Gänsehaut-Feeling. Hierbei kommt dem Film vor allem die excellente Geräuschkulisse und die gelungene musikalische Untermalung zugute, so das man das nahende Unheil förmlich richtig spüren kann.

So bekommt man als Zuschauer in der ersten Filmhälfte einen durchaus gelungenen Thriller präsentiert, der zwar nichts Innovatives bietet, aber spannende und kurzweilige Unterhaltung garantiert. Als dann die überraschende Wendung auftritt, ist man doch zusehends verblüfft und die Geschichte nimmt einen Verlauf, der einen fast schon zwangsläufig in seinen Bann zieht und eine äusserst faszinierende Wirkung freisetzt. Und auch, wenn die Richtungsänderung für viele eventuell etwas absurd wirken mag, so verfehlt sie keineswegs ihre Wirkung, denn auf einmal weht frischer Wind durch die Geschichte und die von Haus aus schon gute und bedrohliche Grundstimmung verdichtet sich noch einmal zusätzlich. Die Gefahr kommt nun von einer Seite, von der man es nie erwartet hätte und das verleiht dem Geschehen eine zusätzliche Würze.

Für die junge Babysitterin beginnt jetzt erst der wirkliche Horror, als ihr bewust wird, was mit ihr geschehen soll. Sie befindet sich in einer scheinbar vollkommen aussichtslosen Situation, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Mit allen Mitteln versucht sie, um ihr eigenes Leben zu kämpfen, was jedoch gar nicht so leicht ist, da die Gefahr von mehreren Seiten ausgeht. Hier befindet man sich jetzt in der wohl intensivsten Phase des Films, was man ganz unweigerlich am eigenen Sehverhalten bemerkt. Denn hat man das Szenario am Angfang zwar gespannt, aber auch routiniert verfolgt, da einem alles so bekannt vorkam, hat die vollkommen überraschende Richtungsänderung der Story-Line für eine um ein Vielfaches höhere Anspannung gesorgt, so das man die eigene stark aufsteigende Nervosität nur sehr schwerlich verbergen kann. das hält auch bis zur letzten Szene des Geschehens an. Und das Ende des Ganzen fand ich besonders gut in Szene gesetzt, denn hat man hier doch mehrmals das Gefühl, das der Film zu Ende ist und doch folgt immer noch eine Szene, mit der man eigentlich nicht mehr gerechnet hat.

So kann man letztendlich festhalten, das sich hier aus einem zu Beginn handelsüblichen, aber recht spannenden Thriller mit einer altbewährten Thematik eine ungewohnte, aber sehr gelungene Mischung herauskristallisiert, die es vor allem in der zweiten Filmhälfte schafft, den Betrachter zu begeistern. Selbst Freunde der etwas härteren Gangart bekommen etwas zu sehen, denn einige Goreeinlagen wurden dem geschehen auch beigemischt. Und auch, wenn die härteren Einlagen in dieser etwas gekürzten deutschen DVD nicht gerade zahlreich vorhanden sind, so passen sie nahezu perfekt in das äusserst gute Gesamtbild, das dieses Werk hinterlässt.

Fazit:  "Babysitter Wanted" ist einer der wenigen Filme der letzten Zeit, der wirklich überraschen kann und das in positiver Hinsicht. Ist man am Anfang noch der Meinung, das man es mit einer altbekannten und oft verfilmten Thematik zu tun hat, so wird man schnell eines Besseren belehrt. Geschickt ist es den Machern des Films gelungen, den Thriller mit Horrorelementen zu versehen, die für zusätzlichen Nervenkitzel sorgen. Ein Film, den sich kein Freund spannender Horror/Thriller entgehen lassen sollte, denn hier wird man jederzeit bestens bedient.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 / 16:9
Laufzeit: 85 Minuten
Extras: Behind the Scenes, Trailer, Biografien, Bildergalerie

 Das Haus der Dämonen
(The Haunting in Conneticut)
mit Virginia Madsen, Kyle Gallner, Elias Koteas, Amanda Crew, Martin Donovan, Sophi Knight, Ty Wood, Erik J. Berg, John Bluethner, D.W Brown, John B. Lowe, Adriana O'Neil, Will Woytowich, James Durham, Darren Ross
Regie: Peter Cornwell
Drehbuch: Adam Simon / Tim Metcalfe
Kamera: Adam Swica
Musik: Robert J. Kral
FSK 16
USA / 2008

Um mit ihrem krebskranken Sohn Matt näher an der Klinik zu sein, ziehen die Campbells nach Connecticut. Mutter Sara hat ein günstiges Haus gefunden, dass der schlechten finanziellen Lage der Familie entgegen kommt. Kaum eingezogen erfährt die Familie, dass das Haus mit einer dunklen Geschichte aufwartet. Es wurde früher als Bestattungsinstitut genutzt und es kam zu unvorstellbaren Geschehnissen mit schwarzer Magie. Sehr bald beginnt Matt, unheimliche Dinge wahrzunehmen. Die Eltern zweifeln: Liegt es an den starken Medikamenten? Oder doch am Haus? Als Jonah, der Sohn des damaligen Besitzers, plötzlich zurück kehrt, beginnt für die Campbells ein unvorstellbares Grauen ...



Gerade in der heutigen Zeit, wo im Horror-Genre immer mehr Wert auf Härte und Brutalität gesetzt wird, ist es doch besonders erwähnenswert, wen es ein "Gost-House-Film" auf die große Kinoleinwand schafft. So geschehen auch bei vorliegendem Werk von Regisseur Peter Cornwell, das in die Stilrichtung des guten alten Klassikers "The Amityville Horror" geht. Nun wirbt man auch hier mit dem in den letzten Jahren immer populärer gewordenen Slogan"Nach einer wahren Begebenheit", um den Zuschauer noch neugieriger zu machen. Ob dieser Slogan im vorliegendem fall auch zutrifft, lasse ich einmal dahingestellt, war er doch auch keinerlei Entscheidungshilfe, ob ich mir diesen Film anschaue oder nicht. Um es schon einmal vorwegzunehmen, an die hervorstechende Qualität des oben genannten Klassikers kann dieser Film nicht ganz heranreichen, aber im Gegensatz zu einigen anderen eher kläglichen Versuchen in den letzten Jahren, einen guten Spukhaus-Thriller zu kreieren, ist "Das Haus der Dämonen" ein wirklich sehr atmosphärischer und sehenswerter Film.

Zwar kann hier das Haus an sich nicht die Bedrohlichkeit aufkommen lassen, wie es noch bei "The Amityville Horror" der Fall war, denn dafür wirkt es ganz einfach zu "normal", dafür wird man mit hervorragend in Szene gesetzten Visionen entschädigt, die vor allem immer wieder den an Krebs erkrankten Matt heimsuchen, der daraufhin sogar phasenweise das Gefühl bekommt, seinen Verstand zu verlieren. Auch nachdem die gesamte Familie erfährt, das sich einst ein Bestattungsinstitut in dem alten haus befunden hat, ahnt noch keiner, was wirklich innerhalb der Mauern geschehen ist. Denn erst als Matt und seine Schwester immer mehr alte und sehr mysteriöse Fotos finden, beginnen sie nachzuforschen und kommen schließlich einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur.

Nun ist die hier erzählte Geschichte zwar nicht gerade neu und zudem auch noch äusserst klischeebehaftet, was aber nichts an der Tatsache ändert, das sie interessant und spannend umgesetzt wurde. Und größtenteils herrscht auch dieses typische Grusel-Feeling vor, das bei Filmen dieser Art om Prinzip das Wichtigste überhaupt darstellt. So gibt es dann auch mehrere Passagen, in denen man eine aufkommende Gänsehaut nicht wirklich unterdrücken kann und mehrere gezielt eingesetzte kleinere Schockeffekte tun ihr Übriges, damit sich eine herrlich unheimliche Atmosphäre entfalten kann. Teilweise kann man meiner Meinung nach sogar davon sprechen, das einen das Geschehen fast magisch anzieht und eine starke Faszination auf einen ausübt. Auch die Tatsache, das man ziemlich lange nicht so genau weiss, wie die ganzen Geschehnisse im Zusammenhang stehen, sind für den konstant guten Spannungsbogen sehr förderlich und sorgt so dafür, das die Aufmerksamkeit und Neugier des Betrachters zu keiner Zeit nachlassen.

Besonders gut hat mir gefallen, das nicht nur die mysteriösen Ereignisse bearbeitet werden, sondern das hier auch noch Platz für die familiäre Situation und die vorhandenen Spannungen gelassen wurde, die sich durch die Krankheit von Matt ergeben. Auch diese Passagen werden sehr intensiv und anschaulich dargestellt, wobei insbesondere die Meinungsverschiedenheiten der Eltern sehr gut zur Geltung kommen. Vor allem das authentische Schauspiel von Virginia Madsen hat dem Film seinen Stempel aufgedrückt, sie spielt die besorgte und liebende Mutter wirklich hervorragend, strahlt auf der einen Seite immer wieder Optimismus und Hoffnung aus, zeigt jedoch andererseits in einigen stillen Momenten auch, wie es emotional wirklich in ihr aussieht.

So kann man letztendlich von einer sehr gelungenen Mixtur aus Gruselfilm-und Familiendrama sprechen, wobei der Gruselanteil aber ganz eindeutig im Mittelpunkt der Geschichte steht. Ein meiner Meinung nach sehr gelungener Spagat, der diesen Film auch etwas von anderen Genrevertretern abhebt und ihn so zu etwas Besonderem macht. Auf jeden fall aber handelt es sich um einen Film, den man ohne Bedenken weiterempfehlen kann und der ganz besonders für Freunde des gepflegten Gruselfilms sehr interessant sein dürfte.

Fazit:  "Das Haus der Dämonen" ist endlich einmal wieder ein "Gost-House-Film", der durchaus zu gefallen weiss. Und auch, wenn er nicht die Intensität eines "The Amityville Horror" erreicht, so zählt er doch zu den besseren und sehenswerten Vertretern seiner Art. gepaart mit einer Portion Familiendrama bekommt man ein insgesamt äusserst überzeugendes Gesamtpaket präsentiert, das sich jederzeit sehen lassen kann und bestens für einen gruseligen Filmabend geeignet ist.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 / 16:9
Laufzeit: 98 Minuten
Extras: Zwei tote Jungen: Making Of, Ein wahr gewordener Alptraum: Erneute Nachforschungen Teil 1/Teil 2, Bloße Einbildung? Was steckt hinter paranormalen Erscheinungen?, Memento Mori: Die Geschichte der postmortalen Photographie, Deleted Scenes mit / ohne Audiokommentar, Trailer

 

 Hansel & Gretel
(Henjel gwa Geuretel)
mit Jeong-myeong Cheon, Shim Eun-kyung, Yeong-Nam Jang, Ji-hee Jin, Kyeong-ik Kim, Hee-soon Park, Eun Won-jae
Regie: Pil-Sum Yim
Drehbuch: Min-sook Kim / Pil-Sum Yim
Kamera: Ji-yong Kim
Musik: Byung-woo Lee
FSK 16
Südkorea / 2007

Eun-soo gerät nach einem Autounfall zu einem verwunschenen Haus inmitten des Waldes, das einem Märchen entsprungen zu sein scheint. Alles ist voller Spielzeug und Süßigkeiten, weder Telefon noch Handys funktionieren. Dort leben drei Geschwister glücklich mit ihren Eltern. Zumindest auf den ersten Blick, denn für den jungen Mann gibt es keinen Weg zurück, raus aus dem Wald. Als auch noch die Eltern Eun-soo mit den Kindern zurücklassen, reift in ihm ein furchtbarer Verdacht. Etwas Böses muss in diesem Haus passiert sein, und die engelsgleichen Gesichter der Kinder enthüllen nach und nach ihre wahre teuflische Natur.



Die hier in beeindruckender Art und Weise dargestellte Kombination aus Grusel-und Fantasyfilm ist schon recht aussergewöhnlich und nicht jeder wird etwas damit anfangen können. Wer aber einmal einen wirklich etwas anderen Gruselfilm sehen möchte, der insbesondere visuell ein echter Hammer ist, der wird hier allerbestens bedient und wird voll auf seine Kosten kommen. Von Beginn an ist es vor allem die Bildgewalt dieses Werkes, die einen fast magisch in ihren Bann zieht. Das kräftige Farbenspiel ist äusserst beeindruckend und lässt über die gesamte Laufzeit eine fast märchenhafte Atmosphäre entstehen, von der man sich sehr gern einfangen lässt. Dazu trägt auch die Innenausstattung des Hauses bei, die zwar vollkommen kitschig und bewust übertrieben wirkt, aber eine Farbgewalt entstehen lässt, die einen im ersten Moment fast erschlägt.

Ziemlich schnell merkt man als Zuschauer, das hier irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und kann sich auch seinen Reim darauf machen, worauf die ganze Geschichte hinausläuft. Doch auch, wenn das Geschehen vorhersehbar ist, nimmt es ihm rein gar nichts von seiner Faszination und Spannung. Im ersten Filmdrittel entsteht so der Eindruck, das man sich in einem wirklich märchenhaften Fantasyfilm befindet, was ja auch teilweise zutrifft. Doch ab einem bestimmten Zeitpunkt entfaltet sich dann immer stärker die dunkle und gruselige Seite des Films, die sehr schleichend und am Anfang kaum spürbar entsteht. Doch ist es gerade diese Seite der Geschichte, die einen mit einemmal aus der Märchenwelt herausreisst und mit einer Art von Horror konfrontiert, die vollkommen ohne Härte und Blut auskommt, deswegen aber keineswegs minder intensiv ist.

Denn gerade der äusserst gelungene Spannungsaufbau der Story und der langsam aufkommende Horror entwickeln hier ein hohes Maß an Intensität, das einen phasenweise mit der Wucht eines Keulenschlages trifft und ein seltsames Gefühl der Betroffenheit entstehen lässt. Dies tritt besonders stark in den Vordergrund, als man die schreckliche Wahrheit über die Kinder erfährt, die menschlich so grausam ist, das man fast zwangsläufig Mitleid für sie empfinden muss. Hier schwingt dann auch eine tragische Note mit, die bei einem asiatischen Film ganz einfach nicht fehlen darf. Jedoch rückt diese tragische und dramatische Seite der Geschichte zu keiner Zeit so sehr in den Vordergrund, als das es übertrieben oder gar kitschig wirken würde. Es ist alles in einem nahezu perfekten Maß vorhanden, so das hier eine wirklich mehr als nur gelungene Mischung aus allen vorhandenen Elementen entstanden ist.

Auch im darstellerischen Bereich wird man mit äusserst gelungenem Schauspiel verwöhnt, wobei meiner Meinung nach insbesondere die Kinder ganz hervorragend und authentisch dargestellt werden. Wirken sie doch auf der einen Seite unglaublich niedlich und lieb, so das sich in einem selbst schon der Beschützerinstinkt regt, so geht doch auf der anderen Seite etwas sehr Unheimliches von ihnen aus, so das man phasenweise ein stark aufsteigendes Gefühl der Bedrohlichkeit nicht verleugnen kann. Hauptsächlich geht dieses Gefühl von dem Jungen aus, wohingegen die beiden Mädchen doch etwas im Hintergrund stehen und größtenteils verletzlich und liebesbedürftig erscheinen.

Insgesamt gesehen ist "Hansel & Gretel" ein aussergewöhnlich schöner Mix aus Grusel-und Fantasy, der rein visuell gesehen schon ein kleines Meisterwerk darstellt. Doch ist es letztendlich nicht nur die Farbenpracht der fantastischen Bilder, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt, sondern das Gesamtwerk, das sich einem hier präsentiert. Filme, die so viele vollkommen verschiedene Emotionen in einem auslösen, bekommt man wirklich nicht gerade jeden Tag zu sehen, weswegen ich schon behaupten möchte, das dieses Werk etwas ganz Besonderes darstellt, das man sich als Freund etwas aussergewöhnlicher Filme keinesfalls entgehen lassen sollte.

Fazit: Tolle Bilder, kräftige Farben und eine sehr gelungene Mischung aus Grusel-und Fantasyfilm, hier ist wirklich alles vorhanden, was dazu nötig ist, um sich an einem Film richtiggehend zu berauschen. Und genau das kann hier ohne weiteres passieren, wenn man sich auf diese erstklassige südkoreanische Werk einlässt und seiner Fantasie einfach einmal freien Lauf lässt. Einerseits wird man selbst wieder zu einem Kind, andererseits wird man vom schleichenden Horror gepackt und ganzzeitig kann man sich der visuellen Wirkung dieses fantastischen Filmes hingeben, die einfach nur schön und berauschend ist.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1
Bild: 1,85:1 / 16:9
Laufzeit: 112 Minuten
Extras: Trailer, TV Spots, B-Roll, Trailershow, Interview mit dem Regisseur, Making of, Set-Impressionen

 

 Mr. Hell
(Mr. Hell)
mit Larry Cashion, Alan Brady, David Carren, Tracy Scoggins, Tina Cohen, Pavan Grover, Brent Himes, Danny Kamin, Kristin Ketterer, Daniel Magill, Jose Moore, Amy Morris, Edwin Neal, Nick Ronan
Regie: Rob McKinnon
Drehbuch: Jack Rhodes / David Carren
Kamera: Gary Watson
Musik: Brian Satterwhite
Keine Jugendfreigabe
USA / 2006

Harry Loveless ist ein berüchtigter Serienkiller, der von Stadt zu Stadt zieht und eine Spur des Todes zurück lässt. Loveless ist auf die Augen seiner Opfer fixiert. Sie sind das Tor zur Seele. Und er kann davon nicht genug bekommen. Seine Reisen führen ihn in ein Regierungslabor, in dem biologische Waffen entwickelt werden. Dort tötet er Dr. Karl Matthews und jagt dessen Tochter Tyler durch die unterirdischen Gänge. Doch Tyler überlebt und Loveless wird das Opfer toxischer Säuren, die seinen Körper zersetzen. Der Schrecken scheint vorüber. 14 Jahre vergehen und das alte Labor soll abgerissen werden. Dabei wird die Essenz von Harry Loveless freigesetzt, der nun - mächtiger als je zuvor aus der Hölle zurück kommt und frische Seelen begehrt. Die kommen in Gestalt einiger Terroristen, die sich eines tödlichen Bakteriums bemächtigen wollen, doch sie haben nicht mit dem teuflischen Harry Hell Loveless gerechnet. Und mitten drin: Tyler, die erneut ums Überleben kämpfen muss, denn die Hölle hat sich gerade erst aufgetan!



Nun könnte man aufgrund der Inhaltsangabe davon ausgehen, das man mit einem eher ernstgemeinten Genre-Vertreter konfrontiert wird, allerdings merkt man schon nach ziemlich kurzer Zeit, das sich diese Annahme als Trugschluss herausstellt. Wer einen wirklich guten und spannenden Horrorfilm erwartet, der sollte definitiv die Hände von diesem Film lassen, denn das wird nicht geboten. Um es einmal ganz klar auszudrücken, rein filmisch und qualitätsmäßig gesehen befindet man sich ziemlich weit unten, denn dieses Werk ist allerhöchstens in der C-Kategorie anzusiedeln. Man merkt an allen Ecken und Enden, das es sich hier um eine echte Billig-Produktion handelt, was schon einmal mit den wirklich extrem schlechten und hölzernen Darstellern beginnt, bei denen man phasenweise das Gefühl bekommt, das sie gar nicht so richtig wissen, was sie eigentlich tun. Das dargebotene Schauspiel ist grottenschlecht und liegt noch weit unter dem Niveau einer Daily Soap. Hinzu kommt die äusserst schlechte und billige Synchronisation, die einem phasenweise die Haare zu Berge stehen lässt und nur von den vollkommen sinnbefreiten und teils dämmlichen Dialogen übertroffen wird.

Doch genau durch diese auffallend negativen Eigenschaften bekommt "Mr. Hell" eine unfreiwillig komische Note, die ihn so für Freunde des Trashfilms durchaus interessant macht. Wenn man von Beginn an mit der Einstellung an den Film herangeht, das es sich um einen Trashfilm handelt, dann kommt man voll auf seine Kosten und kann wahrscheinlich sogar den schlechten und billig wirkenden Effekten etwas abgewinnen, die diesem Werk beiwohnen. Am besten wäre es, wenn man als Zuschauer ohne jeglichen Erwartungen an die hier erzählte Geschichte herangeht, man sollte keinesfalls so etwas wie einen konstanten Spannungsbogen oder gar eine dichte Grundstimmung erwarten, denn diese Dinge sind ganz einfach nicht vorhanden. Dafür wird man aber mit etlichen teils schon skurrilen Charakteren und Situationen entschädigt, die manchmal so absurd wirken, das man fast zwangsläufig lachen muss.

Nun ist es keinesfalls so, das die Macher des Films nicht versucht hätten, hier Spannung aufzubauen, denn die Grundvorraussetzungen dafür sind durchaus vorhanden, nur hat man den ganzen Film über immer dieses Gefühl, das sie sich nicht so richtig entscheiden konnten, ob es im Endeffekt ein ernster Horrorfilm oder doch eher eine Horrorkomödie werden soll. Und gerade durch diese spürbare Unentschlossenheit bekommt das Geschehen seine extrem trashige Seite, die Fans des schlechten Geschmacks ohne weiteres gefallen könnte. In dieser Beziehung wird nämlich eine ganze Menge geboten, wobei insbesondere die äusserst schlechten Effekte hervorstechen, die für den ein oder anderen Lacher sorgen. Doch auch an den künstlich wirkenden und auffallend dämmlichen Dialogen kann man sich erfreuen, sie phasenweise so grotesk sind, das es einem die Tränen in die Augen treibt.

Der vorhandene Härtegrad bewegt sich in einem sehr überschaubaren Rahmen, bis auf einige wenige etwas blutigere Passagen wird eigentlich nicht viel geboten, so das hier meiner Meinung nach eine 16er Freigabe vollkommen ausreichend gewesen wäre. Die Tötungsszenen zeugen dabei nicht gerade von besonderer Innovation, erfüllen aber im Endeffekt ihren Zweck. So kann man letztendlich festhalten, das hier nicht gerade ein qualitativ hochwertiger Horrorfilm entstanden ist, sondern vielmehr ein unfreiwillig komisches Werk, das zwar keinerlei höheren Ansprüchen genügen kann, aber Trash-Fans durchaus zu empfehlen ist.

Fazit: Rob McKinnon hat mit seinem Regie-Erstlingswerk sicherlich nicht gerade einen Film erschaffen, der beim Zuschauer einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Wenn man ohne jegliche Erwartung an diesen Film herangeht und ein Faible für Trash hat, dann kann man jederzeit auf seine Kosten kommen. Wer allerdings mehr erwartet, als schlechte Darsteller, billige Effekte und eine Geschichte ohne Spannung und Atmosphäre, der sollte besser erst gar nicht an dieses Werk herangehen, denn ansonsten wird die Enttäuschung wohl ziemlich groß sein.

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