Parrish, Michael J./Montillon, Christian: Torn 25 – Zeitendämmerung

Parrish, Michael J./Montillon, Christian: Torn 25 – ZeitendämmerungZeitendämmerung
Torn 25
von Christian Montillon
nach einer Story von Michael J. Parrish
erschienen: Frühjahr 2009 (Deutschland)
256 Seiten, 14,95 €
Bezug nur direkt über den Verlag

Zaubermond-Verlag

Da ist er also, der 25ste Hardcover von »Torn« aus dem Zaubermond-Verlag. »Zeitendämmerung«, so der Titel des Romans, über den es im Vorfeld ja schon so manche Spekulation gab, sollte mit diesem Buch doch (angeblich) eine neue Ära der Horror/Sci-FI/Fantasy-Saga eingeleitet werden. Kein Wunder also, dass ich den Roman mit großer Spannung erwartete und mich sofort in die Lektüre stürzte, als sich der Postbote endlich erbarmte, mir das Buch in den Briefkasten zu werfen.

Ob sich das Warten gelohnt hat?


Das Omniversum ist in Aufruhr.

Im Cho'gra herrscht Chaos nach dem Sieg Shizophrors/Carnias über General Nagor. Als wäre dies nicht schon verstörend genug, schreitet der Zerfall der Hölle auf Erden zudem immer weiter voran. Schon bald sieht es so aus, als würde die Hochburg der Grah'tak dem Untergang anheim fallen.

Der in der Vergangenheit gestrandete Krellrim sieht sich währenddessen mit einem ganz anderen Problem konfrontiert. Die Entscheidung, Ferrotor am Leben zu lassen, lastet schwer auf seinem Gewissen, fühlt er sich doch verantwortlich dafür, dass der Große Krieg nun doch ausbrechen wird. Allzu lange Zeit, sich mit seinen Schuldgefühlen auseinanderzusetzen, hat er aber nicht – der Tag, an dem das Alte Wandererkorps untergeht, steht unmittelbar bevor.

Äonen später steht sich auch das Neue Wandererkorps der endgültigen Vernichtung gegenüber, denn die voranschreitende Zerstörung des Cho'gra wirkt sich in fataler Weise auf die Stabilität des Numquam aus.

Die Zeitendämmerung hat begonnen – und nichts wird mehr so sein, wie es einmal war.

Der 25ste »Torn«-Band hält, was die Macher angekündigt haben – zumindest teilweise. Michael J. Parrish und Christian Montillon wagen im neusten Roman der Reihe so einiges und verändern das bisherige Gefüge der Serie gewaltig. Als Leser darf man sich auf die ein oder andere handfeste Überraschung gefasst machen. Die Serie beweist erneut, dass sie zu einschneidenden Veränderungen fähig ist – und dass solche Veränderungen nicht zwangsläufig zum Schaden der Reihe ausfallen müssen.

Aber, und das muss man auch festhalten, den angekündigten ganz großen Sprung in eine neue Ära stellt »Zeitendämmerung« letzten Endes doch nicht dar. So viel die Macher hier auch wagen, in mancher Hinsicht halten sie sich deutlich zurück. Was genau ich hiermit meine, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, würde es doch einen allzu großen Spoiler bedeuten, der in einer Rezension nichts verloren hat. Daher empfehle ich allen, die es genauer wissen wollen, die Lektüre des Artikels, der parallel zu dieser Besprechung erschienen ist (und den ihr unter diesem Link findet), oder, besser noch, die Lektüre des Romans an sich.

Denn lesenswert ist »Zeitendämmerung« auf jeden Fall. Wie gewohnt ist auch das neuste Abenteuer der Wanderer der Zeit rasant und hochdramatisch inszeniert. Es gibt jede Menge gut geschriebener Charaktermomente, und auch die Action kommt nicht zu kurz. »Torn«-Fans dürfen sich auf eine weitere Dosis nervenaufreibender Unterhaltung freuen, ganz so, wie man es von dem erfolgreichen Autorenduo gewohnt ist.

Dass der Roman dennoch nicht ganz mit seinem Vorgänger mithalten kann, liegt zum einen an dem schon erwähnten Problem, dass die Macher die Idee der neuen Ära nicht konsequent genug umsetzen; allzu viele Elemente bleiben bekannten Strukturen verhaftet. Zum anderen beinhaltet das Buch einen zweifelsohne fantastisch geschriebenen, aber nichtsdestotrotz störenden Handlungsstrang um Carnia und ihre Auseinandersetzung mit den restlichen „Bewohnern“ Shizophrors. Die Storyline wirkt, da sie sich fast vollständig im Geiste des wahnsinnigen Grah'tak abspielt, deplatziert in der ansonsten hochdramatischen Geschichte mit ihren „realen“ Auswirkungen. Bis man die Konsequenzen dieses Handlungsbogens versteht, muss man sich wohl noch ein wenig gedulden; vielleicht hätte die Storyline in diesem Fall mehr Ehrfurcht beim Lesen geweckt. So allerdings wirkt sie ein wenig wie ein Stolperstein, da sie den übrigen Geschehnissen einfach nicht das Wasser reichen kann.

»Zeitendämmerung« ist ein spannender »Torn«-Roman, der den Status Quo der Serie in mancher Hinsicht verändert. Für Fans des actionreichen Genre-Mix ist dieser Roman ein Muss, den sie auf keinen Fall verpassen sollten, daran ändern auch die genannten Schwächen nicht das Geringste. Denn auch so bietet der Roman das, was man von »Torn« erwartet: Spannung, Action und Dramatik im Überfluss.

Und schon wieder fällt das Warten auf den nächsten Band ungemein schwer...


Kommentare  

#1 Cartwing 2009-03-03 15:37
Ich finds schade, dass Michael die Romane nicht mehr selbst schreibt. Nix gegen Montillon, aber mir hat nunmal Parrishs Stil immer sehr gefallen.
Mich würde interessieren, warum MJP anscheinend keine Zeit mehr hat...
Gibts irgendwelche anderen Projekte, von denen man wissen müsste?
Man sollte ja eher annehmen, dass Christian keine Zeit mehr für Torn hat... ;-)
#2 Christian Montillon 2009-03-03 15:53
MJP ist auf dem serienunabhängigen Buchmarkt sehr aktiv und erfolgreich und eingespannt.
#3 koldir 2009-03-06 23:34
@Cartwing

Historische Romane, Jugendbücher, Fanatsyschmöker - "Michael parrish" aka Michael Peinkofer ist sehr gut im Geschäft.

:)
#4 Clydos 2009-03-28 11:20
Gute Rezension! Ich kann die Punkte nachvollziehen, auch wenn ich sozusagen ein betroffener bin. :P

Im Artikel wird geschrieben: "(und den ihr unter diesem Link findet)" - leider wurde der Artikel nicht verlinkt! Wäre klasse, wenn das noch nachgeholt werden könnte. Danke! :-)
#5 Harantor 2009-03-28 11:33
Link ist nachgetragen

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