Howard Chaykin & David Tischman: Bite Club - Band 1

Howard Chaykin & David Tischman: Bite Club - Band 1Bite Club - Band 1
Autor: Howard Chaykin, David Tischman
Zeichner: David Hahn
148 Seiten, Softcover, 16,95 €

Panini Comics

Pater oder Pate – das ist hier die Frage. Um korrekt zu sein eine der Fragen, mit denen sich Leto del Toro, der in der Priesterausbildung befindliche Sohn des Mafiabosses Eduardo del Toro, im Verlauf der Story auseinandersetzen muss.
 
Eduardo del Toro war der Pate von Miami – und nicht nur das, denn er und seine ganze Familie sind Vampire. Nach seinem Tod entsteht innerhalb der Familie ein Machtvakuum, da Leto zögert, ob er sich seiner Religion oder den Familiengeschäften zuwenden soll.
 
Seine Schwester Risa jedoch würde nur zu gern die Position ihres Vaters einnehmen. So kommt es zu intriganten Verwicklungen und Leto ist schließlich gezwungen, sich für eine Seite zu entscheiden…

Endlich mal eine moderne Vampirstory als Comic, noch dazu von DCs Vertigo-Label – da muss ich zugeben, schon vor der Veröffentlichung einiges erwartet zu haben. Leider konnte Bite Club meine Hoffnungen dann doch nicht erfüllen, ja ich muss zugeben, nach der Lektüre sogar enttäuscht gewesen zu sein. Zwar kann man der Story von Howard Chaykin und David Tischman ebenso wenig wie den Zeichnungen von David Hahn vorwerfen, nicht wenigstens handwerklich gut gemacht zu sein, doch im Gegensatz zu vielen anderen Vertigo-Titeln, konnte Bite Club mich nicht überzeugen.

 

Schön und gut, die Kombination aus Mafia-, Familien- und Vampirgeschichte ist durchaus originell, doch die Story konnte mich zu keiner Zeit wirklich fesseln. Zu platt kommt die Familie del Toro daher, sei es die Zerrissenheit von Leto oder die durchtriebene Art seiner ziemlich auf Sex fixierten Schwester Risa. Viel zu oft fühlte ich mich nicht an die Sopranos erinnert, mit denen die Familie del Toro häufig verglichen wird (und die mir auch nicht wirklich besonders gefallen hat), sondern ich fühlte mich teilweise eher an Dallas oder Denver-Clan mit Vampiren erinnert. Darüber hinaus hat mir die Darstellung der Vampire in Bite Club nicht wirklich gefallen – sicherlich ist es mal ein neuer Ansatz, eine Gesellschaft darzustellen, die von der Existenz von Vampiren weiß, doch die Normalität, mit welcher hier die Vampire im alltägliche Leben der Welt von Bite Club agieren (nicht zuletzt dank extrem hohem Lichtschutzfaktor), war nicht so recht nach meinem Geschmack. Zwar nehmen die Blutsauger im gesellschaftlichen Leben durchaus die Rolle von Außenseitern ein, die Darstellung dieser Rolle, beispielsweise wenn der junge Danny del Toro in der Schule von seinen Mitschülern ob seines Vampirseins gehänselt wird, erscheint mir an manchen Stellen sogar einigermaßen albern und wenig passend. Die Story insgesamt plätschert für meinen Geschmack ziemlich lahm dahin und die ganz große Spannung konnte sich bei mir an keiner Stelle einstellen.

Fazit: Für meinen Geschmack ganz klar eine der schwächeren Vertigo-Veröffentlichungen des Panini-Verlags. Auch die handwerklich gut gemachten Zeichnungen von David Hahn ändern nichts daran, dass Bite Club bei mir für einige Enttäuschung gesorgt hat. Fans von Vampir- oder Mafiageschichten können aber natürlich trotzdem einen Blick riskieren, doch wer auf traditionelle Vampirstorys steht, und mit familiären Intrigen wie in Dallas oder Denver-Clan in diesem Zusammenhang nichts anfangen kann, sollte vor dem Kauf von Bite Club erstmal hineinlesen, um nicht enttäuscht zu werden.

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