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... Tempus Thales über Ruhm, Leben und Tod

Janet und Chris Morris ... Tempus Thales ...
... über Ruhm, Leben und Tod

to the English original Manche kennen ihn aus der ›Diebeswelt‹, andere von Schlachtfeldern. Aber wer ist Tempus Thales, der ›Rätselmeister‹, der mit Göttern umgeht wie unsereiner mit den Nachbarn.

Zum ersten Mal hat sich Tempus Thales nun auf Vermittlung seiner Chronisten Janet & Chris Morris bereit erklärt, Rede und Antwort zu stehen.

Seid gespannt ...


Zauberspiegel: Sei gegrüßt, Tempus. Kannst Du Dich den Erdenwürmern, die Dich nicht kennen (Schande und ewige Qual über sie) einmal kurz vorstellen? Wer bist Du und wo kommst Du her?
Tempus Thales: Ich bin Tempus, genannt der “Riddler” (der Rätselmeister), der Obskure, der Schwarze, der Schlaflose, Favorit von Enlil, Sturmgott der Armeen. Du kennst mich vielleicht als Kommandeur der Stiefsöhne, oder des Heiligen Trupps der Stiefsöhne, oder des Vereinigten Heiligen Trupps. Oder du kennst mich vielleicht nicht.

Zauberspiegel: Warum hast Du Dir ausgerechnet Janet und Chris Morris ausgesucht, als Du jemanden gesucht hast, der Deine Geschichten aufzeichnet?
Tempus Thales:  Ich habe sie ausgesucht, damit jemand übrig bleibt, der sich erinnert. Diese beiden habe ich gewählt, damit sie unsere Heldentaten aufzeichnen: Sie reiten mit mir, auf ihre Weise, aber sie mischen sich nicht ein. Sie sprechen mit der richtigen Stimme. Sie sind unter uns, wie die Parzen oder die Schatten. Ich vertraue ihnen bezüglich der Wahrheit, und sie enttäuschen mich nicht. Das kann man von wenigen sagen, Göttern wie Menschen.

Zauberspiegel: Wo willst Du noch hin? Was hast Du vor? Welche Taten gilt es noch zu vollbringen?
Tempus Thales: Hinwollen? Wo Auseinandersetzungen sind, wo Männer gegen Männer kämpfen und Götter sich einmischen; wo alles ungeformt ist und das Chaos über den Gewinner des Tages entscheidet. Wir werfen unser Gewicht auf die Waagschale der Rechtschaffenheit, wenn es sie denn gibt. Wenn nicht, bringen wir dies, in ehrlichem Kampf, zum Feind. Wir gehen, wohin es die Götter erlauben, wo die Kämpfe des Herzens, des Geistes und des Körpers ausgetragen werden. Wir wagen uns in neue Länder und stellen uns neuen Herausforderungen, wo immer Ungleichgewicht regiert, wo es Seltsames im Verhältnis zwischen den Welten der Götter und den Welten der Menschen gibt: um das Gleichgewicht wieder herzustellen, Ordnung zu schaffen, für Gerechtigkeit und Freiheit des menschlichen Geistes zu kämpfen. Dies ist die Mission des Heiligen Trupps.
Was ich getan habe, habe ich mit einem klaren Ziel getan – auf mehr Schlachtfeldern, als ich zählen kann, und in mehr Ratsversammlungen von Dummköpfen, als ein Mann sehen sollte. Manchmal, als ich noch jünger war, habe ich aus Wut auf die Dummheit überall um mich herum gehandelt, um Lehren zu erteilen, die die Menschen nicht vergessen sollten. Menschen vergessen, was sie wissen sollten, und wenn sie wach sind erinnern sie sich an wenig mehr, als wenn sie schlafen. So bilden sich Fronten, und es kommt zum Krieg. Der Mensch enttäuscht die Natur, aber die Natur  heilt sich selbst. Krieg ist alles und der König von allem, und alle Dinge kommen durch den Zwist. Das habe ich gesagt, und Herkleit sagte etwas sehr Ähnliches. Die Kämpfe dehnen sich aus, endlos, vom Klettern aus dem Schleim bis hin zum Verstehen. Alle Dinge entstehen aus dem Zwist, und dort werde ich sein, um das Zünglein an der Waage zu sein, wenn ich es kann.
Wohin ich gehen möchte? Frage lieber, warum. Ich gehe, wohin ich gehen muss; ich tue, was das Universum für mich zu tun auserkoren hat. Das Gleichgewicht wieder herzustellen ist schwierig, lang und hart, und dies ist nichts für jeden. Wir kämpfen auf der Erde, aber die Kämpfe sind immer solche der Seele. Ich möchte meinen Partner Niko durch seine Kämpfe begleiten: Die größten Schlachten sind nie um Land oder Orte, sondern um den größten Preis: das Verstehen. Niko ist der eine, der mich, und alles was ich getan habe, überflügeln kann. Nikodemus ist ein Kind der Balance und wertvoll für die Zukunft von uns allen; ein Held, zu einem Teil gemacht, und ein großer Teil kommt aus ihm selbst. Zu viele Kräfte ringen um ihn; um eine Seele, die rein bleibt und sich selbst kennt, und die eine Chance für alle Menschen in sich trägt. Aber die Straße ist voller Risiken, und sie ist lang. Und diese Straße ist es, die der Heilige Trupp entlang reist, zu Zeiten und Plätzen, die noch ungeformt sind, und um Niko auf seinem Weg zu begleiten – dem Weg dazu, sein Schicksal zu verstehen. Und ihm zu helfen, wenn wir es können. Als nächstes steht für uns eine Reise voller Strapazen nach Nordosten an, wo kein einziger meines Trupps in den Tagen seit dem Bestehen der Menschheit je gewesen ist. Bei diesem Streifzug werden wir die Schlachten innerhalb und außerhalb schlagen, und hoffentlich auch jene unter uns. Zum Beispiel jene von Nikodemus und Straton, die hoffentlich einen Weg finden, um ihre Seelen von den Kräften zu befreien, die sie binden.
Eines Tages also, wenn der Wandel wirklich zur Ruhe gekommen ist, dann werden Cime und ich zufrieden in Lemurien ausruhen. Aber jetzt noch nicht, solange Dummköpfe noch regieren und das Chaos herrscht.

Zauberspiegel: Wonach strebst du? Was ist Dein Ziel?
Tempus Thales: Das Ziel ist die Balance zwischen den Himmeln und der Erde, sowie zwischen den Menschen und den Kreaturen des Feldes; das Ziel ist die Natur zu verstehen und der erleuchtete Mensch, der in Harmonie handelt. In diesem Kampf gibt es nie einen endgültigen Triumph – es gibt nur die Genugtuung, heute gewonnen zu haben, und so erneut an anderen Tagen (weiter) zu kämpfen.

Zauberspiegel: Was passiert, wenn Janet und Chris aus dramaturgischen Gründen beschließen, anders zu handeln, als es tatsächlich geschah?
Tempus Thales: Es gibt nur eine Geschichte, und das ist, was wirklich geschehen ist, als es geschah. Wenn unsere Chronisten unsere Geschichten erzählen, berichten sie die Wahrheit. Wenn sie sich von der Wahrheit weg bewegen, dann rufen wir ihnen wieder ins Gedächtnis, warum sie bei uns sind. Bis dahin unterbrechen wir die Reise.

Zauberspiegel: Und wieder eine Frage für jene, die von Dir noch nicht gehört haben (und wieder Schande und Verdammnis über diese Kreaturen). An deiner Seite ist Niko. Kannst Du uns Niko einmal vorstellen und die Natur eurer Beziehung erläutern?
Vielleicht sagt Niko auch etwas dazu.
Tempus Thales: Nikodemus ist mein Partner zu meiner Rechten, der tödlichste meiner jungen Kämpfer, und der mit dem meisten Talent. Niko ist ein Lehrling des Maat, der Ausgewogenheit, Gerechtigkeit und Wahrheit in allen Dingen sucht. Niko ist an meiner rechten Seite, seit er ein Junge war. Jetzt sieht er sich seinem größten Test gegenüber, da eine Göttin sich seiner angenommen und von den Toten zurückgebracht hat. Niko, was hast du dazu zu sagen?
Nikodemus: Rätselmeister, du weißt besser als jeder andere, dass ich eine Waffe Gottes bin, nicht mehr. Ein Sohn der Armeen, und dankbar darüber, an deiner rechten Seite zu sein. Und für den Rest von euch: Ihr, die ihr unter uns wart, wisst, dass ich kein Mann vieler Worte bin. Ihr Fremden: Wisst, dass ich der Hipparch im Heiligen Trupp von Tempus bin. Wisst auch dieses: Mein Kommandant hat mir so viel gegeben, ich kann die Ehren nicht zählen. In seinem Dienst bin ich weiser geworden, stärker. Jetzt brauche ich ihn mehr denn je, um mich zu lehren und zu führen.
Tempus nahm mich auf, als ich ein Nichts war, ein Kindersöldner ohne Perspektiven, und machte aus mir ein Mitglied des Heiligen Trupps der Stiefsöhne. Alles Entscheidende, das ich getan habe, tat ich im Dienst des Rätselmeisters. Ihm gehört meine Gefolgschaft, bis zum Tod, mit Ehre. Ich lerne von ihm, was ich kann, jeden Tag. Und diese Göttin, die mir geholfen hat, hat mich gerettet, sie ist eine Freundin des Heiligen Trupps. Ich werde es beweisen, wenn Maat es erlaubt. Der Heilige Trupp benutzt den Ausspruch: „Life to you, and everlasting glory.“ Wir verschreiben unsere Herzen, unsere Körper und unsere Leben dem Dienst des Rätselmeisters. So war es und so wird es immer sein. Wir dienen mit unbeirrbarer Entschlusskraft; wir dienen mit unermüdlicher Hingabe, wo immer und wie immer der Kommandant entscheidet.

Zauberspiegel: Ewiger Ruhm? Was will uns das sagen? Sollte jeder nach ewigem Ruhm streben, und kann man den nur auf dem Schlachtfeld erringen?
Tempus Thales: Ruhm trägt ein schreckliches Gesicht, wenn der Krieg seinen Tribut fordert. Ruhm ist für das Herz, die Seele und den Geist: Ruhm wird nicht in den Augen anderer Menschen gefunden, sondern in den eigenen. Alle Menschen kämpfen, jeden Tag, auf jede Weise. Findet der Kampf in deinem Zuhause statt? In deinen Bereichen, deinen Reisen – oder sogar in dir selbst? Ganz egal, wo oder wie, jeder von uns führt den gleichen Kampf. Ein Sieg ist so wertvoll wie der andere. Es kommt auf die Art zu leben an, auf die Qualität der Aufgaben, die man jeden Tag erledigt, die sich zu Ruhm summieren – oder eben nicht. Und wir alle kämpfen weiter, jeder auf seine eigene Weise, bis der Tod diesen Kampf beendet. Die Schlachtfelder sind überall, die größten Schlachten jedoch werden im Herzen jedes Menschen geführt. Wir kämpfen für das Leben und ewige Freiheit des menschlichen Geistes. Es ist für uns der einzige Kampf, der Konsequenzen hat. Deshalb sage ich es noch einmal: Jeder kämpft diese Schlacht auf seine eigene Art und Weise – oder versagt im Kampf.

Zauberspiegel: Was hast Du gefühlt, als Du das erste Mal getötet hast?
Thales: Du zählst deine Toten, jeden Einzelnen. Immer. Ich erinnere mich an jeden Einzelnen – jedes Gesicht, jedes Herz. Meine Toten sind immer bei mir, nie von mir getrennt. Meine Geister sind hier bei mir. Ich beuge mein Haupt und grüße jeden Einzelnen. Der Erste macht keinen Unterschied im Vergleich zum Letzten.

Zauberspiegel: Was ist der Tod für Dich?
Tempus Thales: Tod? Der Tod reitet an meiner rechten Seite. Der Tod ist überall anwesend. Der Tod ist der Preis, den wir für das Leben bezahlen. Der Tod kommt eiskalt und stolz und nimmt die Lebenden bei der Hand. Aber der Tod hat mich bisher missachtet. Vielleicht für immer. Der Sturmgott ist noch nicht fertig mit mir. Dennoch begleitet der Tod mich immer. Die Schatten und Geister der vergangenen Jahre scharen sich um mich, murmeln wie die Toten, die ich in meinem Herzen trage. In diesen Tagen ist es schwer für mich, Mensch und Gott voneinander getrennt zu halten, sie voneinander zu unterscheiden, wenn so viele, viele Geister mit mir kommen, mit mir von Schlachtfeld zu Schlachtfeld reiten, von Krieg zu Krieg.

Zauberspiegel: Was hast Du in all den Jahren getan, in denen weder Janet und Chris Deine Geschichte aufgeschrieben haben?
Tempus Thales: Getan? Ich habe gelebt und die Kämpfe geführt, die mir gebracht wurden. In meiner Jugend habe ich die Königswürde abgelehnt und eine Abhandlung über das Sein geschrieben. Ich habe mich in Cime verliebt und sie aus der einen Gefahr gerettet, nur um uns beide auf den Pfad zu bringen, den wir jetzt gehen. Ich wurde von einem Zauberer verflucht: Jene, die mich lieben, werden daran sterben, und jene, die ich liebe, werden mich mit Füßen treten. Über Jahrhunderte habe ich diesen Fluch lang und hart bekämpft, und werde ihn vielleicht schlussendlich überwinden. Vielleicht auch nicht. Das ist meine Geschichte. Einen Teil der Geschichte kennst du, wenn du die Geschichten gelesen hast, die meine Chronisten bisher erzählt haben. Aber du weißt noch nichts über die Tage, als ich mit meinem Trupp nach Osten zog, eine Welt entfernt, in unerforschte Lande. Und nach Norden, jenseits von Mygdonia. Auch weißt du nichts über die Geschichten der Kämpfe jener Tage. Diese Geschichten werden noch folgen.

Zauberspiegel: Du hast mit Göttern zu tun. Wie ist das so und wie widersteht man ihnen? Wie schafft man sie? Du warst ja daran schon beteiligt.
Tempus Thales: Mein Rat bezüglich der Götter lautet: Halte dich von ihnen fern, wenn du kannst. Die Götter handeln mit mir. Ich kämpfe, um mein Herz fern zu halten, meine Seele, aber die Sturmgötter waren zu lange in mir. Der Kampf einer Seele um Freiheit ist der Kampf, den wir alle führen. Wie Niko sagt: “Was zwischen einem Mann und seinem Gott geschieht, können nur sie allein sagen.” Die Götter sind Benutzer. Götter mischen sich in fremde Angelegenheiten ein. Götter sind kapriziös. Götter sind Gauner, hungrig nach Macht und Blut. Götter, die von außen kommen, um in dir zu hausen, sind anders als die Götter im Menschen, die der Heimliche, genannt Nikodemus, anbetet. Seit der Gott Enlil in mir ist, kämpfe ich tiefere, härtere Schlachten, als ich dies zuvor konnte. Götter sind keine Diener oder Sklaven, keine Freisprecher von Sünden. Götter sind Zuchtmeister. Und die Götter des Krieges verlangen alles von ihren Dienern.
Du möchtest von mir Ratschläge hinsichtlich der Götter? Frage jemand anderen, dem es gelungen ist, besser mit den Einmischungen der wütenden Götter umzugehen. Aber ich will das eine sagen: Sei wachsam. Wähle sorgfältig aus, wem du dienst und warum. Betrachte deine menschliche Seele als deinen größten Schatz. Wie Heraklit sagte: “Für die Götter sind alle Dinge schön und gerecht, Menschen aber glauben, dass einige Dinge gerechtfertigt sind, andere aber ungerecht.”
Thales wusste, dass Dinge voller Götter sind. Keine selbstsüchtigen Götter, sondern das klare Licht, das alle Dinge durch alle Dinge führt. Also sei vorsichtig für was du bezahlst, und wonach du betest.  

Zauberspiegel: Was bedeuten Liebe und Hass für Dich? Was Leidenschaft?
Tempus Thales: Liebe? Hass? Leidenschaft? Diese Worte sind es, die Männer in den Krieg rufen. Wenn die überirdische Leidenschaft befreit wird, wird die Welt von Plünderung und Brandschatzung, Folterung und Tod auseinandergerissen. Was also sind Liebe, Hass und Leidenschaft anderes als die Werkzeuge im größten Krieg von allen – dem Krieg um die Ordnung in der menschlichen Seele? Die Göttin Harmonie sagt, sie sei die Göttin der Liebe im Krieg, und ich habe sie zunächst nicht verstanden. Jetzt verstehe ich es: Ich habe die Liebe viele Jahre verflucht, und sie hat mich im Gegenzug verflucht. Liebe ist mein Fluch, jedoch ohne sie ist alles nichts: Die Liebe der Pflicht, die Liebe der Hingabe, Liebe zur Welt selbst – die Liebe regiert über Menschen und Götter. Je mehr wir verstehen, desto tiefer ist unsere Liebe … und, wenn wir nicht stark sind, desto tiefer unser Hass. Hass ist der Treibstoff für Zerstörung in all ihren vielfältigen Rasereien. Die Göttin Harmonie sagt: „Liebe sieht alles; Hass ist blind.“ Wenn Liebe sich mit Hass vereint, entsteht Wut. Abarsis sagt, dass Wut seinen Lohn von der Seele nimmt. Liebe und Hass können Dummköpfe aus uns allen machen, also sei auf der Hut. Wenn die Leidenschaft über uns hinwegschwappt, dann ist die Vernunft das erste Opfer. Leidenschaft ist Irrsinn. Leidenschaft ist die Art, wie wir die Welt sehen, in unserem Besten wie dem Schlechtesten. Die Leidenschaft in einem Dummkopf ist Gefahr; in einem weisen Mann führt die Leidenschaft hin zum Ruhm. Leidenschaft gibt uns das Leben und bringt uns den Tod.

Zauberspiegel: Hat Tempus Thales auch eine weiche, romantische Seite, die ab und zu auftaucht? Und wenn, wer ist diese Person, die Dich anzieht?  
Tempus Thales: Cime, einstmals genannt die Freie Agentin, war meine erste Liebe; es war schwer, sie vor mir und und mich vor ihr zu retten; aber sie lieben, das tu ich, und ich werde es immer tun. Sie ist meine größte Liebe und meine größte Herausforderung. Unsere Beziehung war stürmisch, aber hin und wieder verbringen wir Zeit miteinander, auch wenn es nicht sehr viel ist. Ich habe Lemurien für sie gewonnen und es ihr gegeben, um darüber zu herrschen, obwohl sie sagen würde, dass sie es für mich gewonnen hat – und um mir seine Mysterien zu geben. Ich liebte Abarsis, den Schlachterpriester, und ich liebe ihn noch immer, nun, da er ein Schatten im Dienst der Götter ist. Auf eine Weise liebe ich Jihan, die Gischttochter, die ein ursprünglicher Ausdruck für Wind und Wellen ist. Und ich liebe Nikodemus auf andere Weise. Nikodemus bedeutet so viel für mich, dass ich meine Unsterblichkeit für sein Leben geboten habe; die Götter haben dies jedoch abgelehnt. Und ich liebe meine Heilige Truppe; meine Stiefsöhne bedeuten mir alles: In Niko und meinem Heiligen Trupp liegen meine Hoffnungen für die Zukunft.

Zauberspiegel: Was fühlt Tempus Thales auf dem Schlachtfeld? Was treibt ihn dorthin?
Tempus Thales: Nur auf einem Schlachtfeld bin ich wirklich zu Hause. Die Götter sind überall. Der Atem ist wertvoll. Alles ist scharf und klar. Meine Stärke und die Stärke der Götter vermischen sich. Ich bin Göttern und Menschen am nächsten, wenn Krieg ist: Krieg ist alles und König von allem. Kampf ist für mich Leben. Auf dem Schlachtfeld kommt der Sturmgott der Armeen, Enlil, in mich, wird eins mit mir, und manchmal kann ich nicht sagen, wo ich aufhöre und der Gott beginnt. Es ist bittersüß, mit Männern, die schreien und sterben, und den Todesgöttern überall um mich herum. Manche sagen, ich sei einer dieser Götter, aber das bin ich nicht. Doch in der Schlacht kommt Enlil in meinen Augen zum Vorschein, atmet durch meine Lungen und fordert alle mit meinem Schwert und meinen Kräften heraus. Auf dem Schlachtfeld bin ich schneller als jeder Sterbliche, und ich bin eins mit der Natur des Konfliktes selbst. Nur wenn das Schlachtfeld still und leblos ist, können jene, die leben, um an einem anderen Tag zu kämpfen, den Preis erkennen. Und diese Lektionen sind jenseits aller Vorstellung: Sie sind Lektionen des Herzens und der Seele. Bin ich vollständig lebendig, wenn ich nicht im Krieg bin? In früheren Zeiten dachte ich, dass ich es nicht bin, aber jetzt verstehe ich, dass der Krieg zu allen Zeiten in uns allen ist.

Zauberspiegel: Besten Dank, Tempus. Wir sind tief geehrt durch Deine Antworten und wünschen Dir ewigen Ruhm. Und wir senden Grüße und den Wunsch nach immerwährenden Ruhm auch an Niko.
Tempus Thales: Leben und Ruhm für dich, den Zauberspiegel und deine Gruppe von Brüdern und Schwestern.

Kommentare  

#1 Tempus Thales 2011-06-30 06:12
Thank you, Zauberspiegel. -- JEM
#2 Harantor 2011-06-30 09:45
de nada - There will be a desert on sunday. Wait for it. ---
Keine Ursache. Am Sonntag gibt es noch einen Nachtisch.

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