Thiemeyer, Thomas: Der Palast des Poseidon - Die Chroniken der Weltensucher 2

Thomas Thiemeyer - Die Chroniken der Weltensucher 2Der Palast des Poseidon
Die Chroniken der Weltensucher 2
von Thomas Thiemeyer
Loewe Hardcover
erschienen: Sommer 2010 (Deutschland)
479 Seiten; 17,90 €
ISBN: 978-3785565766

Loewe Verlag

»Der Palast des Poseidon« ist nach »Die Stadt der Regenfresser« der zweite Teil von Thomas Thiemeyers phantastischer Abenteuer-Reihe »Die Chroniken der Weltensucher«. Nach dem hervorragenden ersten Band war ich gespannt, ob der Bestsellerautor die Qualität des Serienauftakts würde halten können. Ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: »Der Palast des Poseidon« übertrifft seinen Vorgänger sogar noch!

Ihr zweites Abenteuer führt des Forscher und Abenteurer Carl Friedrich von Humboldt, seine Nichte Charlotte, seinen jungen Assistenten Oskar, seine Haushälterin Eliza und die eigenwillige Kiwi-Dame Wilma nach Griechenland. Der Erbe einer großen Reederei wendet sich in einer delikaten Angelegenheit an den Wissenschaftler: Seit Monaten verschwinden immer wieder Schiffe in den Weiten des Mittelmeers. Aufgrund einer Zeugenaussage ist der Unternehmer davon überzeugt, dass ein leibhaftiges Seeungeheuer für den Untergang der Schiffe verantwortlich ist. Humboldt soll ihm helfen, diese Vermutung zu beweisen und das Untier aufzuhalten.

Abenteuerlustig macht sich der kleine Forschungstrupp daran, den ungewöhnlichen Auftrag zu erfüllen. Ein Auftrag, der die Helden nicht nur vor die Küste Griechenlands führt, sondern in die Tiefen des Mittelmeers selbst, wo sie auf ein unglaubliches Geheimnis stoßen ...

Abenteuerlich, spannend, überraschend, mysteriös, fesselnd – all dies und noch viel mehr ist »Der Palast des Poseidon«. Wie schon im Vorgänger vermischt Thiemeyer auch im zweiten Teil der »Chroniken der Weltensucher« historische Details, phantastische Elemente und klassische Motive der Abenteuerliteratur zu einem höchst unterhaltsamen Roman, der den außergewöhnlichen Werken eines Jules Verne zu Ehre gereicht.

Dem ein oder anderen mag dieser Vergleich auf den ersten Blick ein wenig hoch gegriffen erscheinen. Als großer Verehrer des französischen Ausnahmeschriftstellers finde ich allerdings, dass er durchaus angebracht ist. Ganz im Stile Vernes kombiniert Thiemeyer reale Ereignisse und technische Errungenschaften mit phantastischen Motiven und lädt den Leser ein auf eine packende Reise, die einen mit jeder Seite aufs Neue in Erstaunen versetzt.

Nachdem es die Helden der Geschichte – die einmal mehr lebendig gezeichnet und ausgesprochen sympathisch dargestellt sind – im letzten Roman nach Südamerika verschlagen hat, führt sie ihre neuste Mission zunächst nach Frankreich, von dort aus weiter nach Griechenland und schlussendlich in die Tiefen des Mittelmeers. Jede dieser Stationen hält die unterschiedlichsten Herausforderungen bereit, denen sich die Protagonisten stellen müssen, und jede der Stationen ist stimmungsvoll und glaubwürdig in Szene gesetzt. In Windeseile wird man von der anregenden Atmosphäre des Romans gefangen genommen und in das Romanuniversum gezogen, in dem man sich nur allzu gerne verliert.

Wie oft habe ich schon erlebt, dass Verfasser von Abenteuerromanen sich vergeblich darum bemühen, ihre Werke durchgängig mitreißend zu gestalten. »Der Palast des Poseidon« kennt dieses Problem nicht: Ganz genau so muss spannend-phantastische Abenteuerliteratur aussehen!

In flottem Tempo schreitet die Erzählung voran, abwechslungsreich und enorm kurzweilig folgt ein Abenteuer auf das nächste. Thiemeyer hat seiner Phantasie freien Lauf gelassen und versteht es, den Leser immer wieder mit frischen Ideen zu begeistern, sei es nun der geschickt inszenierte Auftritt historischer Persönlichkeiten oder so manche ganz und gar erstaunliche Entdeckung.

Kurzum: »Der Palast des Poseidon« ist ein erstklassiger Abenteuerroman, der jugendliche wie erwachsene Leser gleichermaßen zu fesseln versteht, ein Buch, das den Vergleich – ja, ich sage es noch einmal – mit den Romanen eines Jules Verne (allen voran natürlich mit »20.000 Meilen unter den Meeren«) nicht scheuen braucht. So dürfen die »Chroniken der Weltensucher« gerne weitergehen.

Und weitergehen werden sie!!!

Aber das darf der Schöpfer der Reihe in eigenen Worten verkünden:

Ich freue mich, verkünden zu dürfen, dass es insgesamt mindestens fünf Bände geben wird. Da ich den Dritten gerade abgeschlossen habe, finde ich, ist es ein guter Zeitpunkt, ein bisschen etwas zu verraten.
Oskar und seine Freunde werden es diesmal mit einem Meteoriten zu tun bekommen, der in einem Tempel in Mali (Westafrika) auf einem Tafelberg schlummert und darauf wartet, von seinen Fesseln befreit zu werden. Es ist aber nicht einfach nur ein Meteorit. Das Ding besitzt die Eigenschaft Menschen und Tiere zu assimilieren und unter seine Kontrolle zu bringen. Manch einer wird dabei an »Das Ding aus einer anderen Welt« und »Die Körperfresser kommen« denken und liegt damit gar nicht so falsch. Es geht also recht unheimlich zu, zumal Oskar auch noch infiziert wird und sich zu verändern beginnt. Auch die Liebesgeschichte zwischen Oskar und Charlotte entwickelt sich weiter. Auch hier laufen die Dinge nicht so wie erwartet. Die Geschichte wird also für manchen Leser ein paar Überraschungen bereit halten. Was mich an dem Buch besonders gereizt hat, ist, dass ich schon immer mal einen Roman über die Dogon schreiben wollte und förmlich auf diese Gelegenheit gewartet habe. Die Dogon sind eines der geheimnisvollsten Völker der Erde, die auf Tafelbergen wohnen und die ein unerklärliches Wissen über Sterne und Astronomie besitzen.

© Thomas Thiemeyer 2010

Wenn es doch nur nicht so lange dauern würde, bis das Buch endlich erscheint ...

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