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... Rolf Michael über Visionia, Chrysalitas und Kronjuwelen

Rolf MIchael... Rolf Michael ...
über Visionia, Chrysalitas und Kronjuwelen

Rolf Michael schreibt für den Zauberspiegel. Zunächst wird - wie er es selbst einschätzt - sein (Fantasy-)Masterpiece Visionia in sieben Bänden erscheinen. In der Regel alle 14 Tgae wird er Kapitel vorlegen.

Alternierend dazu, kommt auch die ehemailige Straße der Götter-Serie als Chrysalitas wieder zu Ehren und auch ad publizieren wir alle sieben Bände in überarbeiteter Form. - Grund für ein paar Fragen ...


Zauberspiegel: Moin Rolf, ab morgen kommt nun »Visionia – Die Welt der Träume« regelmäßig als Fortsetzungsromane im Zauberspiegel. Du nennst diesen Zyklus dein ›Königsprojekt‹ in Sachen Fantasy. Mir fallen da aber noch andere Dinge ein. Was macht also ›Visionia‹ zur Krönung deiner Ideen in Sachen Fantasy?
Rolf Michael: Ich nenne es mein "Kron-Juwel" in Sachen Fantasy, weil ich hier versuche, alle Spielarten der Fantasy zu vereinigen. Von Kindheit an, von den Märchen aus 1.001 Nacht, den Abenteuern von Sigurd, Akim oder Tibor oder Filmen wie "Der Dieb von Bagdad" oder "Sindbads Siebente Reise" inspiriert, erzählte ich meinen Freunden auf der Kellertreppe oder als Pfadfinder am Lagerfeuer Geschichten, die auf diese Ideen aufbauten.
Das dies "Fantasy" war, wurde mir erst klar, als "Conan von Cimmeria" in mein Leben trat und auf dem Buchrücken eben dieses Wort abgebildet war. Von dieser Zeit ab kaufte ich erst einmal alles, wo hinten auf dem Buchrücken "Fantasy" stand. Und das waren neben "Conan" die "Schwerter"-Bände von Fritz Leiber um Fafhrd und den Grauen Mausling (Nehwon, die Stadt der Schwarzen Toga ist eine Art Blaupause für Salassar) und dann die Serie um die Welt "Gor", die ich zwar mag, die aber bei meinen Ideen wenig Nachhall gefunden hat. "Der Herr der Ringe" kam später dazu, mehr oder weniger hat ihn mir Helmut Pesch "aufgezwungen".  Auch "Ctulhus Ruf" und andere Werke von H.P.Lovecraft oder von Clark Ashton Smith kamen viel später.
Das sind also die Fantasy-Bücher, die wirklich ich gelesen habe. Nicht nur einmal, sondern mehrfach. Und auch eine ganze Reihe von Büchern aus der "Terra-Fantasy"-Serie - nicht nur die von R.E.Howard. Und das war dann auch die Zeit, als ich für "Antares" den "Gunnar mit den zwei Schwertern" zu schreiben begann. Was je eigentlich eine Weiterentwicklung der Conan-Saga sein sollte, die 500 Jahre  einsetze, nachdem Conan über den Ozean nach Western gesegelt war, um die letzten Reste vom "Reich des Schwarzen Kraken" zu zerstören.
Zamorra -Leser horche jetzt auf. Aber hier sieht man besonders gut, dass eben meine ursprünglichen Ideen für Amun-Re auf der "Conan-Saga" basierten - und diese Idee nur in den Zamorra übernommen wurde, weil ich zwei Seiten mit dem Begräbnis Amun-Re's noch in einem Stapel Papier hatte, die ich auf diese Art "recyceln" wollte. Als ich nach dem Dialog: "Das kann ich auch!" und "Dann mach mal!" zeigen wollte, wie ich das auch konnte, hatte ich nie und nimmer daran gedacht, dass diese Schreibe jemals veröffentlicht würde. Und so hat denn der Text von ca. 40 Manuskriptseiten, von dem Werner sagte: "Gut, das lässt sich verkaufen" fast zwei Jahre gelegen, bis Werner drauf drängte, ihn fertig zu schreiben. Das erzähle ich in der Teestunden demnächst noch mal genauer.
Inzwischen wurde der Buchmarkt mit Fantasy aus England und USA förmlich überschüttet. Aber begeistert hat mich nichts davon und meistens blieb es beim quer Lesen. Dafür sah ich mir mit Interesse an,  was an Fantasy-Filmen kam. Die "Unendliche Geschichte" hat mich fasziniert - und einer der Wege nach Visionia führt über die Michael Endes Meisterwerk. Dazu, wie unlängst schon erzählt, die tschechische TV-Serie "Die Märchen-Braut" mit den Märchenwelten der Kinder (Brüder Grimm) und der Erwachsenen (Fantomas, Tarzan etc.). Das der Wolf von Rotkäppchen in unserer Welt abgeschossen wurde, setzte dort in den Märchenwelten eine wunderbare Handlung in Gang und ich gestehe, damals (als wir noch keinen Video-Recorder hatten) früher Feierabend gemacht zu haben, um die Folgen der "Märchenbraut" im Kinderprogramm zu sehen - ich hatte damals durch Wochenend-Dienste genug Freistunden. Inzwischen gibt es die "Märchenbraut" auch auf DVD.
Wie das Konzept "Drei Schwerter für Salassar", das auf Anweisung des Chef-Redakteurs für "Bastei-Fantasy" in W.K.Giesas "Straße der Götter" integriert werden musste,  kam mir auch der Gedanke an die "Traumwelt" bei einer stupiden Routinearbeit im Amt. Irgendwann schrieb mein Computer was anderes, was ich dann - Schwupp, die Polizei hats nicht gesehn - ausdruckte und mit nach Hause nahm. Internet-Anbindung hatten sie Computer der Stadt Kassel damals noch nicht.
Das war im Juni 1999. Ich war seit einem Jahr aus Kassel weg, wohnte zusammen mit meiner Lebensgefährtin Rosi   auf dem Land und hatte mich ungefähr ein halbes Jahr vorher von Hermann getrennt. Werner sagte mir damals, als Autor von Kinderbüchern hätte ich eine Chance. Meine Fantasy-Romane bezeichnete W.K. ja grundsätzlich als "Kinderbücher" - vermutlich weil es dort so gut wie keine Toten gab, kein Blut floss und die Probleme am Schluss mehr oder weniger friedlich beigelegt wurden. Das kann nun jeder sehen wie er will. Mir machte es damals Freude, mal was andres zu machen und Dr. Pesch als Redakteur ließ mir dazu die Zügel-Freiheit. Das Konzept kam gut an und wurde von den damaligen Lesern zur beliebtesten Serie - und diverse Helden aus der "Straße der Götter" lagen in der Beliebtheits-Skala auch ganz vorn.
Wie heute mit Visionia wollte ich auch damals zeigen, dass ich einen eigenen Weg der Fantasy finden konnte, der jenseits der ausgetretenen Pfade lag. Und Helmut hätte mich diesen Weg gehen lassen - denn der Hauptgrund die Beurlaubung für 1886 war Helmuts Wunsch, ihm jeden zweiten Fantasy-Roman der Serie zu schreiben - mindestens jeden Dritten.
Heute darf ich es sagen - denn dann hätte es nur noch drei Mini-Serien gegeben. Von dem, was ich schrieb abgesehen, hätte es dann nur noch die Geschichte um die beiden Zauberlehrlinge von Viktor Sobek und Walter Appels "Morgana - die schwarze Rose" gegeben. Aber dann kam das "Aus" für Bastei-Fantasy. Ein schon geschriebener Zweiteiler kam als Taschenbuch "Der Drachenlord"  heraus.
Nach den beiden Taschenbüchern "Der Wunderwald" und "Götterkrieg" war dann aber Schluss. Dr. Pesch ging von Bastei zum Lübbe-Verlag und der Nachfolger hatte andere Vorstellungen von Fantasy. Und die kam - mit einer Ausnahme - nicht aus Deutschland sondern aus dem angloamerikanischen Sprachraum
Trotz verschiedener anderer Projekte wie die Lokal-Krimis oder die historischen Geschichten aus Nordhessen wollte ich aber immer wieder mal Fantasy machen. Einig Male habe ich angefangen und es dann wieder nach 50 Seiten oder so abgebrochen, weil es ja doch keine Chance hatte, jemals veröffentlicht zu werden. Dann aber kam Werners Rat mit den Kinderbüchern und die wie aus heiterem Himmel kommende Idee mit der Traumwelt.
Selbstverständlich war diese Traumwelt noch nicht fertig. Ich habe dann einige Zeit dran rum gebastelt und das Rahmen-Expose an verschiedene Kinderbuch-Verlage geschickt, deren Adressen mir Gustav Gaisbauer gegeben hat. Unter anderem auch an Überreuter, wo Wolfgang Hohlbein seinen "Märchenmond" und andere Fantasy-Bücher für Kinder und Erwachsene veröffentlicht hat.  Als ich mir dann die "Traumwelt" (einen Namen hatte sie noch nicht) noch mal durchlas stellte ich fest - in der Form wäre es auch ein Hohlbein-Konzept gewesen. Von den sieben oder acht Verlagen, an die ich die "Traumwelt" geschickt habe, hat nicht einer geantwortet.  Also war der Fall erst mal wieder erledigt.
Irgendwann im Oktober 2001 fiel mir das Konzept wieder in die Hände und ich schrieb eine Leseprobe bis zu dem Punkt, wo Sabrina in "Visionia" ladet - und zwar ohne das "Vorspiel" von Sabrinas Wach-Traum. Da erst hatte die Welt ihren Namen - kindgerecht, damit die lieben Kleinen was damit anfangen können. Allerdings war die Ausgangsbasis völlig anders - auch wenn Sabrina einen Fantasy-Roman las - aber eben nicht den, den ich seinerzeit geschrieben hatte.
Die Frau, der ich die Leseprobe zur Begutachtung gab und die sich öffentlich nicht erwähnt wünscht, bemängelte eben, das Sabrina, die zwölfjährige  Kind-Heldin eine eng anliegende Tunika aus schwarzen Leder trug und stellte gleichzeitig fest, dass sie eben Sina, der Katze von Salassar aufs Haar glich.
Also wurde das Rahmen-Expose etwas auf "Erwachsen" geändert. Sabrina ist nicht 12 sondern 10 Jahre älter - und die andren Hauptfiguren sind nicht in ihrer Schule, sondern am Arbeitsplatz oder wohnen in der Nähe in der gleichen Siedlung. Durch diese "Erwachsenen-Variante" hatte ich dann auch die Möglichkeit, in meine Gedankenwelt rund um Visionia auch etwas Sex und Erotik einzubauen. So immer weiter gedacht wurde das Kinderbuch-Projekt einfach beiseite gelegt.
Heute ist mir klar, dass "Visionia" als Kinderbuch in der Weiterentwicklung  wie "Harry Potter" einfach über den kindlichen Horizont hinaus gegangen wäre. Denn urprünglich sollte es ja für Kinder eine Art Leitbild werden, wie man, wenn man an sich glaubt und etwas wagt, selbstbewusst wird und auf dem Weg ins Leben voran kommt. Das allerdings ist, was Sabrina angeht, auch in der Grundstruktur erhalten geblieben. Am Ende hat sich ihr Charakter ziemlich geändert. Sie ist selbstbewusst geworden und versteht es jetzt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Ja, was macht "Visionia" nun zu meinem Kron-Juwel?
Wer in meiner Web-Seite nachsieht, der findet jede Menge Fantasy-Konzepte für Einzelromane, Trilogien, Serien oder Ideen für  Fernseh-Drehbücher. Doch sie alle sind mehr oder weniger erfunden worden, weil es hieß, dies und jenes kommt derzeit beim Leser an. Oder sie sind wie die "Schwert-Brüder" oder "Marenia - Tochter des Vulkans" Ideen aus der Zeit vor "Bastei- Fantasy. Immer wieder habe ich mich von dem leiten lassen, was mir gesagt wurde - und es wurde dann doch nichts. Wenn ich einige dieser  Ideen beim Kongress der Fantasy in Passau Helmut Pesch erzählte musste ich immer wieder hören: "Wenn das aus Amerika käme, würden wir es sofort nehmen." Das man da innerlich verbittert, dürfte klar sein.
Ich habe viele, sehr viele Fantasy-Konzepte, die vielleicht damals "im Trend" lagen, aber dennoch auch immer etwas außergewöhnlich waren. Als damals in Deutschland die Mauer fiel, machte ich ein Fantasy-Konzept "Das Gold von Vineta" - die versunkene Stadt vor der Insel Usedom. Ich hoffte, da in eine Marktlücke zu kommen. Aber - trotzdem diese auf den alten Sagen um Vineta völlig neu aufgebaute Fantasy-Story gab es keinen, der sich dafür interessierte.
Auch für ein anderes "Kron-Juwel" , die Trilogie "Der Stern von Sachsen" gab es eine Fantasy-Fassung - auch mit Leseprobe. Aber wer interessiert sich schon für den Kampf zwischen Wotan und den alten Göttern, vertreten durch die Sachsen und Herzog Widukind und den "Hellen Christ", für den Karl der Große seine Franken ins Feld führt. Das ist vermutlich nicht die "Massen-Ware", die sich ein Verlag so vorstellt. Auch wenn ich sicher einige "Quoten-Elben" durch die Handlung hätte schicken müssen.
Und ich wurde es leid und bin es heute noch leid, mir sagen zu lassen, wie ich Fantasy schreiben soll.
Der Hinweis, das Sabrina Brandner in Visionia als "Sarina von Tanyador" eine gewisse Parallele zu "Sina von Salassar" bietet, wurde für mich die Basis für weitere Überlegungen, aus der Traumwelt etwas anderes zu machen als das, war sonst in den Büchern so angeboten wurde. Und so wuchs und wuchs das Konzept und das Rahmen-Exposè hat einen Umfang von ca . 40 Seiten.
Aber auch der Teaser von nicht mal zwei Seiten brachte als Vorlage bei Verlagen nichts. Natürlich, denn in dieser Kurfassung hört sich die Story der "Traum-Welt" so banal wie sicher die Konzepte andrer Autoren, die erst als Bücher ausgearbeitet ein besonderes Format bekommen haben.
In der Traum-Welt eine Heldengruppe, die ausgesandt wird um gemeinsam die Welt zu retten - ach wie neu - das haben wir bei "Herrn der Ringe". Oder zwei Helden wie die Schwert-Brüder werden sofort mit Fafhrd und Grey Mouser gleich  gesetzt.  Und selbst Brak, der Barbar, den kein Geringerer als "Fackeln im Sturm"-Autor John  Jakes ist nichts anderes als ein kleiner Bruder von Conan von Cimmeria.
Um das Außergewöhnliche der "Traum-Welt" zu erkennen hätte man sich schon mal mit dem Rahmen-Exposè beschäftigen müssen. Doch ein mir bekannter Redakteur bei einem namhaften Verlag hat auch nach fast zwei Jahren noch keine Zeit gehabt, da überhaupt nur rein zu sehen. Mit aber läuft die Zeit langsam davon. Ich werde im August 64 Sommer - nur Crom weiß, wie lange ich noch zum Schreiben habe.
Und deshalb ist jetzt Schluss damit, hinter Verlagen her zu laufen. Und mir gegebenenfalls noch sagen zu lassen, was ich hier, da und dort zu ändern hätte. Nur im Zauberspiegel habe ich dir Möglichkeit, mich abseits von jedem "guten Rat von Experten" auf eine Reise in die Wunderwelten der Fantasy zu begeben und Abenteuer zu erleben, die ich vorher noch gar nicht weiß.
Und ich kann den heutigen Lesern zeigen, was bei mit drin ist und drin gewesen wäre. Denn in der Teestunde, da bin ich mir sicher, sind einige Leute und Zamorra-Leser der neueren Generation genervt worden und fragen sich sicher (auf Nordhessisch übersetzt): "Kann dann der Kerle nur alszus rummähren. Mäh kennen je gar nix von emme. Wenn hä besser wäre, däden de Verlaache sine Schriewe joh nähmen!" Jetzt haben sie die Chance, sich selbst ein Urteil zu bilden.
Irgendwie komme ich mir jetzt vor wie der kleine Junge auf dem damaligen Filmfoto der "Unendlichen Geschichte", der mit einem Buch in der Hand - bei mir gedoubelt durch das Rahmen- Exposè - in eine unbekannte Welt sieht und in der Ferne als Ziel den Elfenbeinturm der kindlichen Kaiserin hat. Die aber mit der "Träumenden Kaiserin" nur den Titel gemein hat - die beiden höchsten Figuren sollten Begriffe haben, die sich der Leser merken kann - deshalb "Träumende Kaiserin" und "Albtraum-Tyrann".

Zauberspiegel: In welcher Beziehung steht ›Visionia‹ zu den Romanen um die Diebin Sina und Prinz Feroll, die einst bei Bastei erschienen und nun umgearbeitet als ›Adamantenwelt‹ bei Readers Planet zu bekommen sind?
Rolf Michael: Ich hatte nach dem Auftrag für den "Wunderwald" gehofft, mit Sina, Ferrol, Churasis und ihrer Welt noch viele Taschenbücher zu schreiben. Aber dann kam eben der "Baustopp auf der Straße der Götter", wie Hermann ihn nannte. Einige kurze Konzepte für weitere Abenteuer vor dem endgültigen Finale der Götter-Schlacht fielen meinem Wutrausch zum Opfer und landeten im Altpapier.
Natürlich wurde ich auf Cons von allen möglichen Leuten immer mal angesprochen, doch weitere Romane um die drei Helden zu schreiben. Aber nach dem finalen Ende konnte man nichts mehr dazwischen schieben, es sei denn die Story, wie sich Feroll und Sina kennen lernten.  Aber für mich war die Sache abgehakt.
Wenn noch einmal die "Straße der Götter", sagte ich den Leuten auf ihre Fragen, dann sollte die Handlung 500 Jahre später einsetzen. Die gleich Welt mit veränderten politischen Strukturen der Reiche und auf dem Zentralplatz von Salassar ein zerbröckelndes Marmorstandbild, das Sina, Ferrol und Churasis zeigt - davor Gelina, die darüber rätselt, was das wohl für Personen gewesen sein mögen. Auch Gelina war eine Diebin, nur hätte sie keinen Prinz zum Begleiter gehabt, sondern Tenyjas, den Sohn des Henkers. Und die Rolle des Churasis hätte die Kind-Zauberin Melisandra eingenommen - eine Weiterentwicklung der kleinen Shara aus dem "Drachenlord". Die damals ausgearbeitete Charakteristik der kleinen Melisandra findet sich dann auf eine gewisse Art in Meliana, der Mond-Hexe wieder, die ein Teil der Heldengemeinschaft von Visionia ist.
Später nahm ich das Konzept noch mal verändert auf und nannte die Welt "Nemonia - die Anders-Welt". Aber nachdem der erste Schwung raus war ging bei der Erkenntnis, das sich doch niemand dafür interessiert auch das Projekt den Bach runter und die Ausdrucke der Fragmente schlummern in irgendwelche Ordnern dem Tag entgegen, wo sie nach meinem Ableben die blaue Tonne füllen.
Eigentlich kann man  inzwischen die "Adamanten-Welt", also die frühere "Straße der Götter" als Fundament der Handlung in Visionia sehen. Wer die Bücher von damals kennt, der wird immer wieder Parallelen finden. Und das ganz bewusst und gewollt, weil Sabrina, der eigentliche Dreh- und Angelpunkt der Handlung, diese Bücher nach dem ersten Band alle gelesen und in sich aufgenommen hat. Und sich eben auf diese Weise ihre Träume formen.
Ich weiß, das ist etwas viel erklärt und durcheinander. Doch nach den ersten beiden Kapiteln seht ihr da klarer und versteht das, was ich hier schreibe, viel besser.
Durch Gustav Gaisbauers Vermittlung sind die Fantasy-Romane dann neben einigen andern Sachen - auch den berühmt - berüchtigten "Märchen für erwachsene Kinder" in das Programm des Internet-Verlages "Readers Planet" integriert worden. Und dafür wurden sie noch mal gründlich überarbeitet.
Vielleicht besteht ja die Möglichkeit für Hermann, Readers-Planet zu bewegen, diese Romane aus ihrem Programm zu nehmen. Zumal damit keine Reichtümer erzielt wurden. Jedenfalls keine, die ich auf den  Abrechnungen hätte erkennen können. Dann bestände für interessierte Zauberspiel-Leser die Möglichkeit, sich  hier zu erkennen, wie sich aus den vor fast 30 Jahren geschriebenen Stories etwas völlig Neues entwickelt. Warum sie nicht noch mal auf diese Art der Fantasy-Leser-Schaft zugänglich machen, nachdem klar, ist das weder Bastei noch ein anderer Verlag Interesse daran hat. Die Copyrights an den Romanen liegen schließlich bei mir.

Zauberspiegel: Ist es ein Vorteil oder Nachteil, dass Begriffe wie ›Straße der Götter‹, ›Dhyarra‹ oder ›Salassar‹ aus den Romanen verschwunden sind?
Rolf Michael: Als die "Straße der Götter" in das Programm von Readers - Planet übernommen werden sollte, wurde der Text von Gustav Gaisbauer digitalisiert, weil diese Romane alle noch mit der Maschine  geschrieben waren. Gleichzeitig hatte ich mir ausgebeten, die Texte noch mal zu überarbeiten und einige Namen und Begriffe zu ändern.
Warum, habe ich in der Teestunde schon erzählt, hier noch mal die Kurzfassung. Die Verkaufsverträge für Heftromane sehen vor, das alle Namen und Begriffe, die in einer Romanheft-Serie vorkommen, in das Eigentum des Bastei-Verlages über gehen. Und der "Professor Zamorra", aus dem Werner die für "Bastei-Fantasy" entnommen hat, weil er da nichts Neues zu erfinden brauchte, ist schließlich eine Heft-Serie es Bastei-Verlages.
Wollte ich beispielsweise den in der Zamorra-Serie erschienenen "Disco-Vampir" nach fast 30 Jahren neu raus bringen, weil der damals mehr als außergewöhnliche Roman um einen Vampir, der sich verliebt und in einem Weißdornbusch Selbstmord begeht, um das Mädchen nicht beißen zu müssen, heute eben zu den Kuschel-Vampiren passt, müsste ich nicht nur die Namen Zamorra oder Nicole Duval ändern - sondern auch alle anderen in der Story benutzen Namen. Weil eben diese Namen wie "Tobias Fürchtegott Heynlein", der Vampir oder das Mädchen "Regina Stubbe" durch diesen Roman Eigentum des Bastei-Verlages sind.  
Bei dem "wirtschaftlichen Erfolg", den die Romane bei Readers Planet bis jetzt hatten, würde heute das den "Bastei-Verlag" wenig jucken. Was auf den Schecks von "Readers-Planet" stand wäre selbst für einen Kleinverlag Hühnerfutter, das nicht einen Anwalts-Brief wert ist. Wäre die Sache aber so eingeschlagen, wie es mit Gustav bei dem "neuen Medium" vorgeschwärmt  hatte, dann wäre Bastei irgendwann hellhörig geworden, hätte in vergessenen Unterlagen nachgesehen und mich dann mit der Rechtsabteilung bekannt gemacht.
Aber ich hatte die Handlungen der Romane schon ziemlich vergessen und begrüßte es, sie auf diese Art noch einmal lesen zu können. So ganz nebenher wurden sie dann auch mit "Suche" und "Ersetze" samt einigen andren "Bügelarbeiten" neu fertig gemach.
Das Wichtigste war,  die Begriffe von Werner zu verändern, weil er die eben im Zamorra mit drin hatte. "Bastei-Fantasy" war so nicht als Serie zu sehen und auch schon lange eingestellt. Die Rechte der Romane waren schon an mich zurück gefallen. So mussten Werners "Dhyarra-Kristalle"  zu den "Adamanten" werden - aber die Stadt Salassar konnte den Namen behalten, weil Werner den in seinen eigenen Zamorra-Stories um die Straße der Götter nicht benutzt hatte.  
Und als klar war, das Werner bei "Bastei-Fantasy" nicht mit zum Zuge kam, weil seine Romane so nicht in die Serie passten, ließ ich Zeus in einem Zamorra-Roman sagen: "Es gibt viele Welten im Universum, die sich die Straße der Götter nennen!" Damit war die Unterscheidung für den Leser beider Serien logisch begründet. Es hat auch niemand irgendwelche Parallelen gezogen - weil es sonst keine gibt. Werner sollte ja die "große Politik" schreiben und ich einige kleine "Diebes-Geschichten". Werner war der Profi - wie ein Löwe, hinter dem ein Schakal her läuft und sich freut, wenn ein Stückchen abfällt. So sah man das beim Bastei-Verlag - nur hatte eben Helmut Pesch als verantwortlicher Redakteur andere Vorstellungen von der Serie. Er wollte anspruchvolle Fantasy für ein Taschengeld liefern.  Dass W.K.Giesa Fantasy schreiben konnte, hat er dann bei Mythor gezeigt. Nur war diese Handlung samt dem Hintergrund ehre sein Metier.
Für die Neu-Veröffentlichung auf digitaler Ebene wurde aus der "Straße der Götter" eben "Chrysalitas - die Adamanten-Welt". Auch der kleine Drache oder der Drachenlord bekamen aus bestimmten Gründen neue Namen - obwohl sie nicht zu Werners Straßen-Fassung gehörten.
Aber Werners Zauberkristalle aus der Handlung rauswerfen ging nicht - denn dann wäre alles zusammen gebrochen. Weil wir die Welt zwar zusammen entwickelt hatten, Werner aber unbedingt seine Dhyarras drin haben wollte, weil es für ihn einfacher war, mit bekannten Begriffen aus dem "Zamorra" und den "Terra-Press"-Zeiten  die Roman-Handlungen zu gestalten ließ sich keine andere Magie "schaffen" als die "berechenbare Magie der Kristalle" . Werners "Dhyarra-Magie" ist so berechenbar wie die Blaster aus SF-Geschichten, die auch verschieden starke Einstellungen haben.  Das magisch-mysthische in der Fantasy war eben nicht Werner Welt. Eine undefinierbare Magie zu erfinden, die sich nicht kontrollieren und berechnen lässt, war nicht seine Sache. Wer W.K.Giesas Zamorra-Romane genau analysiert findet immer Parallelen zur Science-Fiction - speziell zu Ren Dhark.
Also sind die Dhyarra-Kristalle eigentlich nicht verschwunden - nur  in die "Adamanten-Kristalle" umbenannt. Wäre allerdings das "Nemonia"- Projekt realisiert worden - das 500 Jahre nach dem Götter-Krieg, dann wären die Adamanten-Kristalle nur noch etwas gewesen, an das sich die Weisen erinnern. In den 500 vergangenen Jahren hätte auch die Zauberei neue Wege gefunden.   Und damit hätte ich in Nemonia eigenständige Wege gehen können.

Zauberspiegel: Wenn ich das recht verstanden habe, geht es dir darum, einmal ohne alle Zwänge ein großes Werk zu schreiben und zu beenden. Warum dann ausgerechnet ›Visionia‹ und nicht ›Der Stern von Sachsen‹ (als historischer Roman oder als Fantasyroman) ›Diamant der Ewigkeit‹ oder gar den ›Petronius‹?
Rolf Michael: Auch die genannten angedachten Projekte gehören zu meinen Kron-Juwelen. Hätte seinerzeit die "Passion" in der Leserschaft größeren Widerhall gefunden, dann hätte ich schon damals vielleicht angefangen, dieses ganze historische Kaleidoskop aus der Zeit der römischen Kaiser von Tiberius bis Domitian für die Leser des Zauberspiegels zu schreiben. Aber es kam keine Reaktion - genau so wenige wie für die Weihnachts- Story "Bethlehem" eine Reaktion kam - und auch "Bethlehem" ist ein Teil des sich über mehrere Bände erstreckenden "Brief-Romans" mit dem Gesamt-Titel "Das wahre Satyricon". Gewiss, Hermann hätte sich die Hände gerieben, wenn ich ihm gesagt hätte, ich schreibe den "Petronius" für den Zauberspiegel. Aber warum an ein Projekt gehen, das niemanden interssiert.
Auch die Familien-Saga "Der Stern von Sachsen" hätte sich angeboten - vom Konzept her damals die deutsche Antwort auf "Fackeln im Sturm". Aber selbst dieses "Verkaufs-Argument" brachte nicht einen Verlag dazu, Interesse zu zeigen. Genau so wenig wir für den "Diamant der Ewigkeit", wo das Exposè ja im Zauberspiegel zu lesen war, weil das Konzept nach der 100-Jahrfeier des Schiffsunterganges so unverkäuflich ist wie ein Kühlschrank am Nordpol oder ein Solarium am Äquator.
Die fehlende Reaktion auf die "Passion" als Ausschnitt aus dem "Petronius" war einer der Gründe, warum ich weder dieses "Herzblut"-Projekt genommen noch sonst etwas "historisches" genommen habe. Aber da gibt es noch ein andres.
Bei allem Wissen um die Historie müsste ich selbst beim Petronius doch immer mal in die Bücher gucken, ob dieses oder jenes unscheinbare Detail so richtig ist oder ob die Formulierung eines der antiken Autoren nicht einen andren Schluss zulässt, als die Wissenschaft meint, aus den Schriften von Sueton und Tacitus heraus lesen zu können. Den Brand Roms erwähnt Sueton, der doch sonst bei der Bewertung Kaiser Neros so ins Detail geht, überhaupt nicht. Die Christen gibt es bei ihm auch nicht in der Form, wie wir sie von Tacitus kennen. Tacitus nennt Nero zwar einen Brandstifter, aber wer seinen Text genau durch liest und die Örtlichkeit in Rom kennt, für den ist klar, dass Nero weder Rom angezündet hat noch überhaupt den Befehl erteilte. Und dennoch hat sie diese Erkenntnis bei der Wissenschaft erst in den letzten Jahren durchgesetzt.
Auch wenn ich die Ereignisse der Cäsaren-Herrschaft vom Julius an bis Domitian recht gut im Kopf habe, es gibt immer wieder keine und kleinste Details, wo man sicherheitshalber nachsehen muss. Ich  habe das bei der "Passion" gemerkt. Allerdings war es das teilweise auch das "Neue Testament" in dem ich immer mal wieder schauen musste und dann überlegen, wie sich eine bestimmte Sache (z.B. das letzte Abendmahl) wirklich zugetragen haben könnte und was Jesus tatsächlich sagte und seinen Aposteln begreiflich machen wollte.
In der Fantasy kann ich frei drauf los fabulieren, immer neue Türen zu Wunderwelten oder Schreckenskammern aufstoßen und über Hügel reiten, um zu sehen, ob das Gras dahinter grüner ist. Da muss ich keine Rücksicht nehmen - nicht mal auf mein eigenes Exposè, das inzwischen schon wieder einige Zusätze bekommen hat.
Nur wenn dann ein Kapitel an Hermann abgegangen ist, das ist für mich so wie früher ein Text, der mit Maschine geschrieben ist - man kann ihn nicht mehr ändern und muss mit dem, was man da geschrieben hat, klar kommen.
Doch ich wollte nicht erst alle sieben Bücher schreiben, um dann hier und dort noch was grade zu rücken. Da hätte ich ohne finanziellen Anreiz und den Zwang eines Vertrages schnell die Lust verloren - wie bei so vielen andren Projekten, die nicht über die Leseprobe hinaus gegangen sind.
 
Zauberspiegel: Drei Kapitel liegen jetzt vor (die werden morgen, am 16. August und am 30. August erscheinen). Wie weit bist du schon im Kopf, sprich wie viele Kapitel warten darauf in die Tastatur gehämmert zu werden?
Rolf Michael: Für die beiden ersten Bände "Schatten der Traumwelt" und "Rückkehr nach Visionia" bestehen fertige Exposès, die jedoch jetzt schon, während ich schreibe, immer mal wieder verändert werden.
Derzeit nähert sich das vierte Kapitel der Vollendung und es geht gut voran. Wie lange aber ein Kapitel wird, das bestimmt die Handlung. Ich kalkuliere jeweils zwischen 30 und 50 Seiten. Wie viele Kapitel es werden, weiß Crom. Ich lasse mich einfach treiben. Wann ich damit zu Ende komme - das beantworte ich mit den Worten Michelangelos, als ihn Papst Julius II fragte, wann er mit den Fresken der der Decke der Sixtinichen Kapelle zuende komme.
"Wenn ich damit fertig bin!"
Und die Länge. Nun, der Kaiser von Österreich sagte einmal zu Mozart nach einer seiner Opern-Premieren: "Sehr viele Noten, lieber Mozart". Worauf "Amadeus" zur Antwort gab: "Gerade so viele, wie nötig waren, Majestät!"
Also, wie viele Anschläge die Traumwelt haben wird oder wie viele Kapitel? Gerade so viel, wie nötig sind. Die Leser und ich -  wir werden es schon merken, wenn der Ring plötzlich rund ist.
Momentan werden die ersten "Spielsteine" der Romanhandlung geschoben. Schachspieler wissen, dass gerade diese Züge am wichtigsten sind, weil sich alles darauf aufbaut.
Dank sei Windows und seinen Fenstern. Ich habe die laufenden Story, das Rahmen-Exposè und die Exposès der beiden ersten Bände immer per Mausklick erreichbar und mit etwas Übung arbeite ich inzwischen besser  damit als früher mit den Ausdrucken. Ich kann auch immer hoch und runter fahren, wenn mir was Zusätzliches einfällt und es sofort ändern. Als ich gestern Vanessas Haus beschrieben  habe, schnurrte ihr plötzlich ein schwarz-weißer Kater um die Beine. Merlin, mein Katzen-Kind, der erste Kater, den meine Ex-Frau und ich damals adoptieren, hatte sich in die Roman-Handlung eingeschlichen - und natürlich heißt Vanessas Kater auch Merlin. Nur ist da noch eins. Vanessa sagte dann plötzlich, dass dieser Merlin eigentlich etwa andres ist  als ein normaler Kater und für den "Auftrag der Träumenden Kaiserin" unverzichtbar. Nur, was der Kater ist und welche Aufgabe er wirklich hat - das weiß vielleicht Vanessa Möbius, aber ich noch nicht. Doch das gehört bereits zur nächsten Frage.
Hermann hat ja festgesetzt, dass alle zwei Wochen ein Kapitel erscheint. Und ich habe das geschluckt - weil nur auf diese Art, dass der Leser in der Story drin bleibt - und ich im Schreiben drin bleibe.
Unter uns gesagt - einer meiner Gedankengänge, warum ich "Visionia" im Zauberspiegel laufen lasse ist die Tatsache, das Hermann ein gnadenloser Sklaventreiber sein kann. Man kann auch sagen, er hat es drauf, zu motivieren.  Und genau das brauche ich, wenn ich an einer Sache dran bleiben soll. Und so ist gewährleistet, dass  wirklich alle sieben Bände geschrieben und die Gesamt-Story in absehbarer Zeit komplett ist.
Was danach ist... Crom weiß es...

Zauberspiegel: Rechnest du noch damit, dass dich Figuren überraschen werden oder haben sie das in all den Jahren, die du mit dem Konzept verbracht hast, bereits getan?
Rolf Michael: Die Figuren  haben mit in all den Jahren während der Planung überrascht und tun es immer noch. Das Beispiel von Vanessa mit ihrem Kater habe ich vorhin schon genannt. Kerstin, die wilde Kriegerin auf ihrem schäumenden Rappen mit dem gewaltigen Breitschwert, dem knabenhaften Körper und der kurzen Jungen-Frisur sollte im ersten Band nicht mit dabei sein. Als Sabrinas beste Freundin sollte Kerstin nur mal Erwähnung finden. Geplant war in der neueren Fassung, dass sich die "Hohe Trilogie" - also Andreas Klinger (Andras, der Falke von Seldar), Vanessa Möbius (Vanessa vom See) und Sabrina Brandner (Sarina von Tanyador) zusammen finden.
Und dann war sie auf einmal mitten in der Handlung - Kerstin Sander - Kerry vom Sturmland. Taucht einfach auf ihrem Rappen da auf, als Sabrina Probleme mit der Stadtwache von Arcadya hat und mischt sich ein. Na gut, dachte ich. Schön, die wird ohnehin für viele Mädchen und Frauen mit ihrem Mut und Selbstbewusstsein zur Traum-Figur, wie sie sein möchten. Wie diese Frauen  dann wirklich sind - das ist dann ehr Sabrina in ihrer vorsichtigen, zurückhaltenden und leicht ängstlichen Art.
Gut, dann soll sich das wilde Girl am Löwentor von Arcadya eben mal vorstellen und ihr geistiger "Papa Conan" wird wohl mit Freude von Croms Wolkenpalast auf sie herab sehen. Aber dann geschah es, dass ich nach der schon vorhandenen Leseprobe weiter schreiben konnte und Kerstin schon wieder da war. Das war nicht geplant, aber sie war eben in meinen Gedanken mit dabei - und sofort wurde das Exposè für den ersten Band nachträglich geändert. Ja, und so spielt die Kerstin - Kerry vom Sturmland - eben im ersten Band voll mit - was Auswirkungen auf die folgenden Ereignisse haben wird, die ich jetzt noch nicht so richtig absehen kann. Wenigstens im ersten Band wird das wilde Mädchen wieder eine ganze Menge durcheinander bringen - und coole Sprüche loslassen.
Andreas ist bis jetzt in seinem Rahmen geblieben - aber auch Vanessa fängt schon an, ihr Eigenleben zu entwickeln. Und auch Sabrina lässt sich nicht mehr so einfach unter Kontrolle halten. Ich weiß den Anfang und ich weiß das Ende. Aber ich weiß - wie Frodo - den Weg nicht - genau so wenig wie ihn Tolkien vermutlich wusste, als er diese Worte schrieb.
 
Zauberspiegel: Welcher deiner Vorbilder (Howard, Tolkien, Lovecraft) wird sich in Motiven wiederfinden?
Rolf Michael: Eigentlich alle und gar keiner. Natürlich ist besonders Kerstin - Kerry vom Sturmland - eine Figur, wie sie auch R.E.Howard erdacht hätte.
Vanessas Vater, der Magier vom See mit dem Hintergrund der Legendenvölker der Elfen, die im Reich Elowynna von Hochkönig Gleogandor, dem Harfner,regiert werden, die Trolle von Erwankas unter dem Befehl von Macradsch, dem Grausamen , den Riesen von Molarad und Zwerge unter den Bergen von Zemyna, wo Audalas, der Uralte, regiert - all das würde sicher bei  J.R.R.Tolkien einiges Interesse finden. Zumal hier noch Godyala, das Tal der Mysterien hinzu kommt, dessen Eingänge von den Drachen bewacht werden - und das hier die Rolle des "Wunderwaldes" einnimmt, den Sabrina ja auf ihren Fantasy-Romanen kennt. Alles Dinge, die auch Gedanken Tolkiens hätten sein können.
Wer jetzt allerdings, was das Tal der Mysterien mit seinen Legendenwesen an Narnia denkt, der liegt fehl, obwohl es Parallelen gibt und es die Narnia-Bücher auch schon gab, lange bevor ich überhaupt daran dachte, je etwas zu schreiben. Nur - ich habe diese Narnia -Bücher nie gelesen sondern erst die Filme gesehen. Dennoch, das Tal von Godyala  und Narnia, die haben nur eins gemeinsam - die Fantasy.
H.P. Lovecraft's Geist aber wird beschworen, wenn ich in das Reich des Albtraum-Tyrannen  hinab steige, wo sich die Ausgeburten krankhafter Träume finden. Auch Bilder von Hieronymus Bosch und William Blake werden da als Inspiration dienen. Gegen das Reich Sadayurs, des Albtraum-Tyrannen, wird die bekannte Hölle ein Kindergarten sein.
 
Zauberspiegel: Besten Dank fürs Interview und für den Zyklus. Ich freue mich auf die Zeit, in der die sieben Bände im Zauberspiegel laufen werden. Ich bin sicher, diese Romane werden ihre Leser finden …
Rolf Michael: Ich hoffe, das die Story viele Leser und Freunde finden wird Und wenn nicht, dann wird die "Traum-Welt" für die wenigen Leser geschrieben, die Fantasy dieser Art mögen.
Also kommt mit nach Visionia - und erlebt mal meine  Art Geschichten zu erzählen...

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