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Wächter der Schicksalswaage - Oder: Wie definiere ich Gleichgewicht?

Rudi und das 'Zamorraversum'Wächter der Schicksalswaage
Oder: Wie definiere ich Gleichgewicht?

Nun wieder ein Blick in die Weiten des Zamorraversums. Es gibt eine Macht, die das Gleichgewicht zwischen ›Gut‹ und ›Böse‹ hält.

Das ist der Wächter der Schicksalswaage. Was ist das für ein Wesen, das über die ›ethischen‹ Pole wacht? Sein Domizil ist der Planet Kemran.


Ich zitiere einmal, was auf Werner Kurt Giesas Seite steht:


Kahon
Eine Sonne mit sechs Planeten. Auf dem zweiten, Kemran, lebt der Wächter der Schicksalswaage.
In einer eisumschlossenen Höhle am Grund eines Berges auf Munar, dem vierten Planeten, befindet sich eine der Regeneration dienende Tiefschlafkammer mit einer muldenartigen Vertiefung im Boden auf einer Ruheplatte, in welcher der Wächter in der Regenerationsphase schläft. Die eiserstarrte Welt durchmisst nur 9148 Kilometer und besitzt eine dünne, für Menschen tödliche Atmosphäre. Die Gravitation des Planeten beträgt 0,92 Gravos. Stürme, wie sie noch kein Mensch erlebte, fegen über die Oberfläche. Munar hat noch keine Intelligenzwesen hervorgebracht, die Werkzeuge verwenden. Die Hayan, bärenähnliche Tiere von eineinhalb Meter Größe, stellen die intelligenteste Spezies des Planeten dar.

Wenn ich mich nicht irre, ist Merlin schon ein paarmal dort gewesen. Einmal hat Merlin davon erzählt und in einem anderen Roman wurde es beschrieben.

Im Luzifer-Zyklus erfahren wir, dass die anderen sechs Schöpferwesen ihn extra ins Leben gerufen haben, um das Gute und das Böse im Gleichgewicht zu halten. Gleichzeitig muss er aufpassen, dass Luzifer nicht aus seinem Gefängnis hinter der Flammenwand auszubrechen versucht. Gefängnis ist dabei relativ.

Viel wissen wir aber nicht über den Wächter der Schicksalswaage.

Was ist das für ein Wesen?

Sieht es menschenähnlich aus?

Ist es nur eine Macht, die gebündelt ist?

Ist es stofflich, hat es also einen Körper?

Im Laufe der Jahre mussten wir lernen, dass der Wächter auf der Erde noch mehr Diener hat oder hatte. Auch in den Weiten des Universums gab es weitere dienstbare Geister, die alle über eine gewisse Macht verfügten.

Siehe Professor Zamorra Band 1012: Seelenjagd.

Ist nicht auch einer der japanischen Götter - Ma, die Katzenartige - ein Diener der Wächter der Schicksalswaage? Ist das nicht in Professor Zamorra Band 944: Die Brücke zur Anderswelt zu finden?

Von Merlin wissen wir inzwischen, wieso er zum Diener der Wächter der Schicksalswaage wurde.

Rolf Michael schrieb über die Anfänge der Idee vom Wächter der Schicksalswaage Folgendes:

Was mich anging, sollte der Wächter der Schicksalswaage immer im Hintergrund bleiben. Auch vom Namen her. Und Diener hat er keine - weil er selbst die Gewichte auf die Waage auflegt. Die eine Seite wird von Merlin Symbolisiert - die andere von Asmodis. Sie sind ja Brüder - und Zamorra ist die Figur am Drehpunk der Waage in der Mitte. Wir hatten als Kinder und mit einem langen Bretter vom Bau eine Wippe gebaut… Und wenn die Gewichte nicht stimmten, dann ein dritter in der Mitte - der durch die Verlagerung seines Körpergewichts immer dafür sorgte, das die Waage den Ausgleich hatte.
Die Aufgabe es Wächters ist darauf zu machten, das keine Seite zu stark wird - Zamorra darf deshalb auch nicht die Hölle vernichten. Denn sonst hört Gott auf, gut zu sein - weil es dann ein Gegenstück nicht gibt.
Im dem Konzept, das ich damals als Neuanfang angedacht hatte, wäre diese Waage durch das kosmische Tarot-Spiel abgelöst worden - wo in der "Mäßigkeit" die Waage auch eine große Rolle spielt.
Die Schicksal-Waage ist eine Idee aus dem "Gunnar mit den zwei Schwertern", die ich für den Zamorra übernommen und ausgebaut habe. Damit ist die Grundidee in den Besitz des Bastei-Verlages über gegangen. Werner starb unmittelbar, bevor er die Schicksalswaage und den Wächter als direkte Figuren benutzen konnte.

Derjenige, der Genaueres darüber lesen will, sollte mal in der Teestunde blättern. Da findet man an diversen Stellen Hinweise, und es macht Spaß, darin zu stöbern.

Apropos Asmodis: In Band 1018: Herrin der Geisterstadt wird ein Leserbrief von Susie Picard beantwortet. In meinen Überlegungen ist das auch schon in Betracht gezogen worden. Dass Asmodis im Luzifer-Zyklus eventuell so handeln musste, weil es die Hölle nicht mehr gibt? Eine Überlegung ist es wert. Und der Auftrag zur Wiederherstellung der Hölle kommt vom Wächter selbst ...

Allerdings passt Asmodis Benehmen im Luzifer-Zyklus nicht zur Aussage von Picard.

Bevor jetzt jemand meckert, werde ich noch eine Teestunde von Rolf Michael bringen. Nur um Rolfs Gedankenspiele darzustellen, wie es mit dem Wächter der Schicksalswaage weitergegangen wäre, wenn Rolf nach W. K. Giesas Ableben tatsächlich zurückgekommen wäre.

Ich weiß, das ist (fast) ein anderes Thema.

Aber kommen wir wieder zurück zum Thema der Wächter der Schicksalswaage. In manchen Gedankengängen Zamorras gibt er sich ja selbst die Antwort. Es sind so vereinzelte Sätze, die immer wieder gebracht werden. Warum das Böse gerade so mächtig ist und weshalb ihm auch das Amulett manchmal im Kampf nicht helfen kann?

Nehmen wir an, Zamorra ist vom Wächter der Schicksalswaage manipuliert worden, um das Amulett Asmodis zu geben.

Nachzulesen Nummer 916: Zamorras größter Schock.

Hat ja lange gedauert, bis Zamorra das Amulett wiederhatte.

In der Nummer 937: Rückkehr des Amuletts.

Dass er gerade einen Seelenkristall von ihm einbauen sollte, weil Merlin tot ist? Dass Zamorra nicht mehr über so viel Macht im Kampf gegen das Böse verfügen kann? Hat der Wächter der Schicksalswaage vorausgesehen, dass die Hölle untergeht? Weil die Waage nach dem Untergang der Hölle zur Seite des Guten pendelt?

Ein interessanter Gedankengang.

Es mag sein, dass Taran eines der mächtigsten Wesen im Zamorraversum ist. Doch es gibt Mächte, die ihn in die Schranken weisen können.

Genauso der neue Zyklus der Serie. Ich überlege immer noch, ob der Wächter der Schicksalswaage jetzt eingreift oder weiter im Hintergrund abwartet. Für mich ist und bleibt der Wächter der Schicksalswaage eine geheimnisvolle Person, die aus dem Hintergrund agiert.

Darf man so eine Figur wie den Wächter der Schicksalswaage sich aktiv an der Handlung beteiligen lassen?

Ich sage: Man muss so eine Figur nur unsichtbar und un(be)greifbar im Hintergrund walten lassen. Nicht umsonst hat er in den Weiten des Multiversums (Zamorraversum genannt) seine Diener, die in seinem Namen agieren.

Wenn man den Wächter der Schicksalswaage offen agieren lässt, dann geht das Mystische in allen Belangen verloren.

Um die Waage im Gleichgewicht zu halten, manipuliert der Wächter der Schicksalswaage jeden seiner Diener. Die darf nämlich zu keiner Seite hin ausschlagen. Die Waage muss immer im Gleichgewicht bleiben. Schlägt sie zu einer Seite hin stärker aus, so lässt der Wächter der Schicksalswaage die jeweils andere Seite wieder einen Sieg erringen.

Ab und zu schreitet der Wächter der Schicksalswaage dennoch persönlich ein. So erreicht er, dass die Waage wieder ausgeglichen wird.

Wer kann den Wächter der Schicksalswaage in die Schranken weisen, wenn er wieder einmal manipuliert und eventuell ein Zeitparadoxon schafft? Wenn ich mich nicht irre, hat er das schon einmal gemacht. Ging es um Amun-Re oder Tina Berger? Aber in welchem Roman das stand, das weiß ich nicht mehr.

Solange man dieses Wesen nicht zu oft bringt, bleibt es eine Person voller Geheimnisse. Ab und zu erwähnen, mehr nicht!

Das Wichtigste sind seine Diener.

Ich frage mich, war Merlin der wichtigste Diener? Hat Asmodis sein Erbe angetreten?

Wir wissen, dass Merlin Diener des Lichtes war. Was ist aber mit dem Diener der Dunkelheit? Es kann nicht sein, dass der Wächter nur Diener des Lichtes um sich hat.

Das wäre doch einmal ein Thema für einen Autor. Wer wagt es? Ich hoffe, dass wir als Leser einmal etwas über einen Diener der Dunkelheit erfahren.

So, das war wieder einmal ein Blick in die Weiten des Zamorraversums.

In diesem Sinne.
Rudi

Kommentare  

#1 Alter Hahn 2013-07-07 01:44
Das war der Dinosaurier-Zyklus, in dem Atlantis dasa erste Mal untergeht. Tina Berner, als Romanfigur zu mächtig geworden, wollte ich eliminieren - und Christina B. wollte ir die Freundschaft kündigen, wenn ich sie nicht in einer ganz großen Oper den Heldentod mit Laserschwert sterben ließ. So war sie also das "Gewicht", dass der Wächter der Schicksalswaage auflegte, um die durch dea Bündnis zwischen Amun-Re und sozusagen den "Gründervätern der Dynastie" Chronos und Uranus zu verhindern. Damals war der "Wächter" eine fiktive Figur udn mehr sollte er nicht werden. Werner hat ihn dann greifbar gemacht, also nicht eine Art Überwesen - sondern ebe4n ein wesen. So, als wenn ich mir "Gott" als eine natürliche Person vorstelle (alter Mann mit Bart) und ihn damit zum Götzen degradiere.

Nun, Werner war SF-Schreiber. Die brauche keine Mystik, die nicht irgendwann dann mal erklärt wird. Und die heutigen Schreiber führen ja das, was Werner hinterlassen hat, gewissermaßen weiter. Wenn es dem Leser gefällt... warum nicht. Durch die Kaufverträge der Romane sind die eingebrachten Ideen innerhalb der Serie Eigentum des Bastei-Verlages. Da kann das heutige PZ-Team mit machen, was es will.

Wie ich es gemacht hätte nach Werners Ableben - das kann man ja hier noch mal nachle4sen. IN der Teestunde habe ich das Konzept von damals ja offen gelegt. br das war zu viel Esoterik udn Mystik dahinter, das auch sehr viel grundsätzlches Wissen erfordert hätte. Von daher ist es mir schon klar, das man mit den SF-Leuten, die heute den Zamorra schreiben, besser in der Schiene fährt, die man jetzt hat.

Und ich habe diese Idee von damals längst weiter gedacht und ein neues Konzept gemacht.. das Hermann sehr gern für den Zauberspiegel hätte. Aber was ich derzeit schreibe, reicht mir. Da ist auch alle4s drin - nur hier dominieren Horror und Geheimwissenschaften. Wenn ich in der Urne bin, hat Hermann dann noch mal eine Teestunde-Extra mit diesem Konzept...
#2 Alter Hahn 2013-07-07 02:28
Die Links bringen euch zwar zur Teestunde, jedoch woher sollt ihr wissen, wo ihr suchen soll.

Allgemein um die Schicksalswaage,m auch was Rudi angespro9chen hat, get es in der Teestunden 55 "Merlin, Asmodis und die Schicksalswaage".

Der Teil eines angedachten Romans, wie ich den Zamorra weiter hätte laufen lassen, sind in dr Teestunde 59 "Zamorra, Planspiele, Karten und Wächter". Es ist zwar nur ein Teil des ganzen Konzeptes, das im Gesamten viel reichhaltiger war, aber eben mehr für Leute der Grusel- und Horror-Literatur und der klassischen Fantasy. Alles war begründet auf feststehenden Überlieferungen, Traditionen, Esoteriken und Geheimwissen. Wen es interessiert, der kann ja noch mal rein lesen was gewesen wäre wenn... allerdings hätten dann vermutlich Walter Appel und Manfred Weinland mitgeschrieben - und keiner sonst.
#3 Rudi 2013-07-07 17:28
Rolf, ich hoffe das gerade der Wächter der Schicksalswaage immer in Hintergrund bleibt. Die Autoren sollen ruig Andeutungen schreiben, nur er soll ohne das wir Leser wissen was ES ist, handeln. Habe ja geschrieben er hat seine Diener und das soll genügend. Das macht das Faszinierende bei dieses Wesen aus.

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