Sex & Crime - Mad Dog - Am Abgrund des Bösen
Sex & Crime
Mad Dog - Am Abgrund des Bösen
Doch plötzlich taucht der geschundene Luca in einem Feld wieder auf – und bald darauf wird die Leiche von Adele entdeckt.
Viel zu schnell wird unter der erdrückenden Last der Beweise ein Täter verhaftet, doch der starrköpfige Meda entdeckt immer mehr Verbindungen zu einer bulgarischen Prostituierten, deren Tochter ebenfalls in dieser Nacht verschwunden ist. Nichts scheint bei diesem Verbrechen zusammenzupassen, und als die Ereignisse sich plötzlich überschlagen, beginnt für den Mad Dog ein atemloses Wettrennen gegen die Zeit, um vielleicht noch ein letztes Leben retten zu können … (1)
Überfrachtete Story
Der Film von Meteor Films überschlägt sich in den Kritiken durch Superlative. Von einem "atmosphärischen Meisterwerk" ist da die Rede. Und: “Ein verstörender Thriller in inter-nationalem Look, mit einer technischen Komplexität in bester Filmtradition, inspiriert von Eckpfeilern des Genres wie SIEBEN und HEAT.” (2)
Das alles ist aus meiner Sicht nach Sichtung des Films maßlos übertrieben. Es gibt jedoch einiges, dass dem Film zu Gute gehalten werden kann. Da gibt es zunächst eine recht gut ausgefeilte Story mit vielen Wendungen und einer überraschenden Aufklärung. Und es ist sicher auch bildlich viel geklotzt worden, statt zu kleckern. Allerdings sind die Pluspunkte allesamt in einer recht kruden Anordnung aneinandergereiht. Die Hauptfigur des Cops ist zu emotional dargestellt, obwohl er ein eiskalter Hund sein sollte. Dazu verliert er sich immer wieder in Traumwelten und so langsam kommt auch noch eine schreckliche Geschichte seiner Vergangenheit ans Licht. Das ist m.E. etwas Zuviel des Guten und überfrachtet die Story zusätzlich. Auch dass er dauernd zu Prostituierten geht, wird zu Beginn des Films sehr stark thematisiert. Vielnackte Haut und Sex sind deshalb in geradezu typischer Weise in diesem italienischen Streifen zugegen. Eine wirkliche Beziehung zu einer Frau wird bei ihm dagegen nur angedeutet.
Potenzial bleibt auf der Strecke
Die Darsteller agieren in diesem recht düster gehaltenen Film allesamt recht undurchsichtig, was sicher so gedacht war. Man kann in ihren Verhalten kaum lesen auf welcher Seite sie stehen und was mit Ihnen so los ist. Das gilt im Besonderen für die Hauptfigur. Der hoch gepriesene Look dieses Films bezieht sich sicher auf das Setting und die Düsternis. Alte verfallene Gebäude, ein dunkles Verlies, eine verlassene Campinglocation mit Wohnwagen. All das hat Potenzial für einen gruseligen Thriller. Insgesamt spielt der Film aber eben zu sehr mit den überflüssigen Sexszenen und dem abgründigen Charakter des Protagonisten, dass die wahren Stärken des Films auf der Strecke bleiben. Die Aufklärung am Ende ist deswegen geradezu effektlos und unglaubwürdig, dass man sich schwer tut, um die Ereignisse der Tat ins Bild zu bringen.
Der Gesamteindruck ist eher einen besseren TV-Film anstatt eines Streifens im Kino-Look. Er wurde inszeniert nach dem Roman „Il Confine“ (Die Grenze) von Giorgio Glaviano.(3)
Mad Dog-Abgrund des Bösen
(1,2,3) = Meteor Film
(c) by author 01/23