Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Ein Auge auf Dhark - Weg ins Weltall 52

Ren Dhark & das WeltallEin Auge auf Dhark
Weg ins Weltall 52

Analog zu meinen Blicken ins Perryversum werde ich Rahmen dieser Kolumne nicht nur über die Serie, Autoren, Handlung und Figuren der Serie schreiben, sondern mir auch die Bücher vornehmen und sie einer kritischen Betrachtung unterziehen. Fest steht: Auch das Universum eines Ren Dhark ist farbig, bunt und eine große Spielwiese. - Es macht Spaß, wenn auch zwischendurch mal etwas weniger ...


In meiner Kolumne über Ren Dhark vom Anfang Februar 2015 fragte ich mich, was denn der Mittelteil mit dem Rest des Buches zu tun habe – unter anderem.

Nun habe ich aus berufenem Munde zu lesen bekommen, wie es sich damit verhält.

Zur Klärung: ich schicke Achim Mehnert den Beitrag immer zu, bevor dieser aufgeschaltet wird. Man(n) will ja wissen, ob man mit der Kritik – was auch schon geschehen ist, grins – jemanden auf die Füße tritt. Und falls ich es doch tue, dann ist diese auf die Geschichte gemünzt und keineswegs persönlich gemeint. Auch aus dem Grund, weil ich die Autoren nicht kenne. -Also nicht, dass ich das ändern würde, würde ich die Autoren nun kennen – nur damit das festgehalten wäre ...

1Achim Mehnert spricht:

Hallo Michel,
ich habe deine Besprechung noch mal in Ruhe gelesen. Dabei ist mir Folgendes aufgefallen:
Du wunderst dich über den unabhängig dastehenden Mittelteil des Romans (so wie in der Rezi des Romans davor auch schon), und grübelst nach der inhaltlichen Verbindung zwischen den einzelnen Handlungsebenen.
Eine solche gibt es nicht immer. Vielmehr ist es bei Ren Dhark Tradition, daß unterschiedliche Handlungsebenen da sind, die NICHT IMMER in einem Zusammenhang stehen. Z. B. wurde das sehr häufig bei Terence Wallis oder den Hookers so gehandhabt.
Bei Perry Rhodan versuchen sie ja immer, sämtliche Schienen miteinander zu verknüpfen. Das machen wir nicht. Wir gehen bewußt ganz anders heran, und eigentlich sind wir damit immer gut gefahren. Heißt: es gab nie Beschwerden deswegen. Es muß ja auch nicht alles zusammenhängen.
Soviel nur zur Klärung. Sonst setzt du eine Erwartungshaltung voraus, die von uns nicht so beabsichtigt ist, bzw. die wir gar nicht in dieser Hinsicht erfüllen wollen. Wenn noch Fragen dazu sind, melde dich.
Grüße aus Köln,
Achim

Da das nun geklärt ist, kann ich dieses Thema als erledigt ansehen und den Mittelteil nun so lesen, wie der gedacht ist: als Unterhaltung.

Vielen Dank nach Köln.

Was gibt es sonst noch zu erzählen, wenn wir bereits bei der Beantwortung von Fragen sind, die sich vielleicht auch andere Leser bereits gestellt haben, sich aber bisher nie gewagt haben, diese zu stellen? Oder auch einfach den Aufwand scheuten, sich an den Computer zu setzen und eine Mail an den Verlag und/oder an einen ihnen bekannten Autoren der Serie zu schicken. Zum Glück bin ich hier an der Quelle; jedenfalls was das angeht. Und ich habe mich schon einiges gefragt (in diesem Zusammenhang auch die Einleitung zu letztem Beitrag – siehe Link oben).

Frage:

Hallo Achim
Du kannst mir da vielleicht Auskunft geben: warum gibt es die Unitall-Ausgaben nichts als eBook?
Die anderen schon, wie ich auf Amazon gesehen habe ... Bin immer wieder mal am Schmökern, was es alles so gibt und was ich mir noch antun will, grins. Es gibt mittlerweile viel, aber die Unitall nur als Buch.
Das würde unter Umständen auch das "Problem" des Beschaffens lösen.
VG
Michel

1Achim Mehnert spricht:

Zunächst einmal: die Unitall-Bände sind ja die Fortsetzung der früheren Sonderbände.
Sowohl Sonderbände als (hoffentlich) auch Unitall sollen wohl nach und nach als eBooks unter dem Reihennamen EXTRA erscheinen. Aber nicht in der ursprünglichen Reihenfolge und wohl auch nicht alle. Soweit ich es mitbekommen habe, immer ein eBook, wenn der Inhalt irgendwie zur aktuell laufenden Handlung in der Hauptserie paßt.
Ich hab gerade mal bei Amazon nachgeschaut. Zuletzt ist als eBook Extra 5 erschienen, „Der Verräter“ von Marten Veit. Das war ursprünglich als Buchausgabe der Sonderband 7.
Mehr kann ich dir dazu leider auch nicht sagen. Vielleicht hilft dir das ein bißchen.

Nun, geholfen in dem Sinne hat es nicht, aber es war für den groben Überblick sehr hilfreich.

***

1Auf einem Blogeintrag vom 22.7.2014 (Achims Blog) fand ich folgenden Eintrag:

Neben der Hauptserie von Ren Dhark gibt es die sogenannten Sonderbände, abgeschlossene Romane in Buchform, in denen von wechselnden Autoren ergänzende Geschichten aus dem dharkschen Kosmos präsentiert werden. Ich vergleiche sie gern mit den nicht mehr erscheinenden Planetenromanen bei Perry Rhodan.
Zunächst erschienen 29 Ausgaben unter eben der Bezeichnung Sonderband; seit 2006 werden sie in der Unitall-Reihe fortgesetzt. Dort wurden bisher weitere 25 Romane aufgelegt.
Der allererste Ren Dhark-Sonderband stammte von Manfred Weinland. Die Erstauflage von „Legende der Nogk“ erschien 1998 und ist - als einziger Sonderband neben meinem „Das Kugelschalenuniversum“ - seit Jahren vergriffen. Nun ist er wieder erhältlich, und zwar als Ebook in der Extra-Reihe.
Die Extras präsentieren die anfänglichen Sonderbände und jene der Unitall-Reihe in digitaler Form, ohne dabei die ursprüngliche Veröffentlichungsfolge beizubehalten. Sie orientieren sich inhaltlich meist an den just publizierten Ebooks der Hauptreihe, wo sich derzeit der Drakhon-Zyklus dem Ende entgegenneigt. Nach Romanen von Werner Kurt Giesa („Gestrandet auf Bittan“) und Hubert Haensel („Wächter der Mysterious“) liegt „Die Legende der Nogk“ als drittes Extra vor.

Es besteht keineswegs die Gefahr, dass ich mich nun mit allem eindecken werde, das den Namen Ren Dhark trägt. Ich schlage mich mit dem aktuellen Lesefutter gerade so durch den Monat, und sobald wir mit den neuen Bänden aufgeschlossen haben, kommen dann die Classic an die Reihe. Das sind immerhin auch sechzehn Bücher. –Über Langeweile kann ich mich also nicht beklagen!

***

Zu Band 50 von Ren Dhark schrieb ich folgendes an Achim, da ich etwas unsicher darüber war, wie Kritik aufgenommen wird:

Hallo Achim
Danke für den Link. Habe das gestern gelesen.
So eine Buchbetrachtung (spr. Rezi) ist ja immer etwas Persönliches. Jedenfalls von meiner Warte aus.
Vorab habe ich zu Buch 49 im Netz gesurft, bevor die Datei an dich ging (Stellvertretend).
Ich war wohl der Einzige, der damit so seine liebe Mühe hatte, grins. Schlussendlich blieb ich bei meiner kritischen Betrachtung. Solange wir noch miteinander reden ...   
Jedenfalls kann ich dir jetzt schon sagen, dass meine "Kritik" zu Band 50 positiver ausfällt.
VG
Michel

1Achim Mehnert spricht:

Hallo, Michel,

nein, nein, du sollst doch deine Meinung nicht ändern. Um Gotteswillen. Schließlich bringen nur aufrichtige und ehrlich gemeinte Kritiken etwas. Sonst kann man sie sich auch sparen.
 Ich finde es sogar gut und interessant, wenn verschiedene Leute ein- und denselben Roman völlig unterschiedlich beurteilen. Mal davon abgesehen, daß man sonst am Ende noch größenwahnsinnig wird, wenn es nur positive Kritiken gibt.
 Schreib also bitte deine Rezensionen weiterhin schön so, wie du sie ehrlich meinst. Auf deine nächste Besprechung bin ich schon sehr gespannt.

Viele Grüße

Da wird einem doch gleich wärmer um das Herz!

Bis jetzt kamen auf jeden Fall keine Drohbriefe an mich, trotz Kritiken. Die Pakete, die an meine Adresse verschickt wurden, enthielten immer – jedenfalls bisher – das aktuelle Ren Dhark-Buch. Falls die vermint gewesen wären, habe zumindest ich nichts davon gemerkt. Und heute – 17. Februar 2015 – will sogar Ben B. Black über Facebook mit mir befreundet sein.

So schlimm kann es also nicht sein, wie ich die Bücher beurteile. Ehrlich gemeint sind meine Kritiken auf jeden Fall.

Kommen wir nun aber zur aktuellen Buchbesprechung:
.

Ein wichtiger Hinweis vorab: hier wird gespoilert!
Wer sich also die Freude und die Überraschung erhalten will, der sollte sich vielleicht zuerst dem Buch widmen, bevor er hier die Zusammenfassung(en) liest.
In diesem Sinne: Viel Spaß.

Markt des VerbrechensMarkt des Verbrechens
Ren Dhark – Weg ins Weltall Band 52
von Jan Gardemann, Uwe Helmut Grave und Achim Mehnert
Das vorliegende Buch teilen sich drei Autoren zu ungefähr gleich großen Teilen. Wie auch mit Band 51 beginnt Jan Gardemann und führt die Story da weiter, die im erwähnten Roman von Achim Mehnert beendet wurde.

Teil 1: Worum geht es?
Ein Berechtigter gibt sich zu erkennen – die POINT OF auf gefährlicher Fahrt

Während Ren Dhark und ein paar seiner Leute in einer bis vor kurzem geheimen Station der Worgun auf Babylon festgehalten werden, werden Tom Taylor und sein Roboter Arthur auf die POINT OF geholt. Können die beiden in dieser Situation eine Hilfe sein?

Jedenfalls spricht Arthur davon, dass er Toms Blut vor einem Jahr bei einem kleinen Unfall analysiert habe und dabei festgestellt hat, dass in seinem Erbgut worgunische DNS enthalten ist. Etwas, was Margun und Sola zwar angestrebt, aber nie erreicht haben.

Um Arc Doorns Geheimnis zu bewahren – nur ein paar Eingeweihte auf dem Schiff wissen davon -, nimmt dieser Tom mit zur Station. Man hofft darauf, dass der Junge dort als ein Berechtigter erkannt wird. Auf dem Weg dahin entlarvt Tom Arc mit einer entwaffnenden Gedankenkette als Worgun. Das Geheimnis soll bei ihm sicher sein.

Es ist tatsächlich wie angenommen: der Junge ist ein Berechtigter. Ob der Kalkulator jedoch auf Arc Doorn oder auf Tom Taylor anspricht, bleibt offen. Jedenfalls überträgt Tom das Kommando alsbald Ren Dhark, was auch akzeptiert wird.

Die Erkundung der Station wird fortgesetzt. In vielen Kammern stößt man auf Sarkophage, die Leichen enthalten. Es werden welche von Menschen gefunden, die seit Jahrhunderten da unten liegen müssen, dann wiederum von Geschöpfen, die noch kein Mensch zuvor gesehen hat. Und Telleichen, also Schwarze Weiße, die Tausende von Jahre alt sind. Sogar älter als die Station selber.

Entgegen der üblichen zwei Herzen, zwei Blutkreisläufen und zwei Nervensystemen finden sie Tel, die nur ein Herz und ein vegetatives Nervensystem besitzen. Die Worgun müssen die Tel aus einem bestimmten Grund vor vielen Jahren angepasst haben, den zu Anfang glichen sie im Körperaufbau den Menschen, wie die Funde beweisen. Kann es sein, dass man von diesen Veränderungen, diesen Eingriffen im Telin-Imperium zwar Kenntnis besaß, dies jedoch nie öffentlich zugeben würde, aus welchem Grund auch immer?

Fragen an den Hyperkalkulator erweisen sich als wenig hilfreich, da er anscheinend nichts weiß. Erschreckend ist jedoch, dass er zugibt, bei der Entdeckung der Telleichen ein tödliches Virus hätte abgeben müssen – ähnlich wie der Rechner auf Huwei – wenn der Berechtigte ihm selbständiges Handeln nicht verboten hätte.

Zurück auf der POINT OF wird nach heftigem Diskutieren beschlossen, eine weitere Markierung der Glaskugel anzufliegen. Kurz darauf manifestiert sich der Unbekannte erneut in der Zentrale, der bereits einmal wie ein Geist aufgetaucht ist.

Bei den Koordinaten handle es sich um den Ort eines gefährlichen Experimentalraumschiffes, äußert er sich kryptisch. Sobald man da hinfliege und in seine Nähe gelange, werden alle sterben. Und Puff ist er wieder weg.

Natürlich beschließt man trotzdem hinzufliegen.

Kurz nach dem Rücksturz trifft ein Energieblitz die POINT OF und die ARKANDIA. Alle Systeme geben den Geist auf, sogar die Lebenserhaltungssysteme und die W-Anzüge. Mit der Zeit beginnen alle Geräte wieder zu funktionieren, die nicht auf Hyperbasis basieren. Als Kontakt mit der ARKANDIA möglich wird, bekommen sie mitgeteilt, dass es sie auch erwischt hat. Noch schlimmer, ihre Wächterkörper sind ausgefallen, wie die von Artus und Jimmy auch.

Ein in der Nähe befindlicher Planet soll angeflogen und dort die Reparaturen durchgeführt werden; Blitz lautet sein Name simplerweise.

Die Reparaturen kommen gut voran. Einzelne Trupps erkunden die Umgebung. Eine besorgniserregende Nachricht von Farell kommt über Funk herein, bevor sie plötzlich abricht.

Was ist geschehen?

1Mein Fazit zu Teil eins
Nachdem ich dieses Teilstück des Romans relativ zügig und mit nur drei Unterbrechungen lesen konnte, muss ich feststellen, dass sich die Handlung doch recht flüssiger liest, als wenn jeden Abend nur ein paar Seiten abgehandelt werden. Für die Geschichte ist es jedenfalls enorm zuträglich. Der Schreibstil des Autors wirkt auf diese Weise auch intensiver und kann sich besser entfalten, spr. mich in seinen Bann schlagen.

Mit anderen Worten: ein unterhaltsames Teilstück, dem sich Jan Gardemann hier angenommen hat. Hat wirklich Spaß gemacht.

Das Gespräch zwischen Tom Tayler und Arc Doorn ist zudem eines der besten, das ich in dieser Romanreihe gelesen habe. Auf diesen paar Seiten bekommt der Worgunmutant zum ersten Mal charakterliche Tiefe. Ein Umstand, den normalerweise leider zu viele Personen im Dharkuniversum mit ihm teilen.

Zumeist werden Personen nur namentlich genannt und sind aus diesem Grund auch austauschbar. Ihnen fehlt das gewisse Charisma und etwas, womit sich der Leser identifizieren kann.

Dem Mittelstück widmete sich Uwe Helmut Grave.

1Teil 2: Worum geht es?
Danog auf einer heißen Spur – Selena tritt den Heimweg an

Danog ut Keltris – offizieller Botschafter der Menschen auf Külà – sowie Jane und Art Hooker erfahren über das öffentliche Netz vom „Markt des Verbrechens“. Brent Cavendish, Danogs Pilot, wartet mit seiner Lebenserfahrung auf und kann daher mehr Informationen zum Thema beisteuern. Da man sich erhofft, dort an Informationen über die Parafeldabschirmer zu gelangen, schlägt man den Weg zum Markt ein.

Entgegen aller guten Ratschläge verlässt Danog das Schiff allein, bzw. Cash und Carry begleiten ihn. Dank seiner speziellen Gabe wird der Botschafter nicht bereits am Anfang seiner Suche finanziell ausgenommen.

Auf dem Markt findet Danog Geräte, die gegen Selinas Gabe helfen könnten, doch die meisten sind Ramsch. Bis auf die von Baxter, der auch Sam Corben beliefert hat. Da Selina Corben auf die Schliche gekommen ist und als erstes Gesetz auf Acheron Drei das Tragen einer Kopfbedeckung verboten hat – damit auch die Einfuhr von Parafeldabschirmer – blieb Baxter auf seiner Ware sitzen. Für eine Unsumme kauft ihm Danog vier Stück ab.

Bevor Danog den Markt verlassen kann, wird er von Sicheluniformträger gestellt. Baxter hat ihn an Harrt Rokk und seinen Männern verraten. Dank Cash und Carry, anschließend noch durch den Piloten Cavendish, gelingt ihnen die Flucht. Ihr Ziel lautet nun Acheron Drei.

Der nächste Tag bringt für den Markt ein böses Erwachen: schwerbewaffnete Ringraumer der babylonischen Flotte umzingeln ihn. Danog hat die GSO auf die Machenschaften der Sichelträger aufmerksam gemacht. Ein Ultimatum wird gestellt und den diversen Völkern freien Abzug geboten. Nur die Sichelträger bleiben zurück. Sie haben das Gefühl, dass ihnen nichts passieren wird.

Auf Acheron Drei erfahren währenddessen Selina und Sam Corben von der Schließung des Marktes. Ihre Pläne für die Zukunft nehmen neue Gestalt an.

Ein Agentenduo hat sich auf den Weg nach Acheron Drei gemacht. Man hat auch außerhalb des Planeten von den Veränderungen gehört und will sich nun überzeugen, welchen Einfluss diese auf die restliche Galaxis haben.

Der“Markt des Verbrechens“ wird von der babylonischen Flotte unter Feuer genommen.

Die Agenten landen auf Acheron Drei. Sam Corben und Selena ergreifen mit ihren treusten Leuten die Flucht, sobald sie davon Kenntnis bekommen. Die beiden Agenten kriegen gerade noch mit, wie die DIPLOMA/AMAZONE vom Raumhafen startet.

Man nimmt stattdessen Kontakt zu Madame Friedel auf, sowie den anderen Caudillos. Mit dem Weggang von Corben und Selena zerfällt das Corben-Kartell. Der Status Quo wird wieder eingeführt, wie er sich vor Selenas Auftauchen darbot.

Als Danog und die Hookers auf Acheron Drei eintreffen, erwartet sie eine herbe Enttäuschung: Selena ist weg. Die Suche beginnt erneut.

Der „Markt des Verbrechens“ wurde tatsächlich (!) zerstört, wie Selena und Sam Corben erschrocken feststellen. Sie müssen sich nun ein anderes Zuhause suchen.

Über das galaktische Kommunikationsnetz erfährt Selena, dass ihr vorzeitiges Altern den Rebellen von Gorm - den Berella – zuzuschreiben ist. Selena lässt den Weg nach Külà einschlagen. Sie will mit den dortigen Rebellen in Kontakt treten.

Bei Nacht und Nebel treffen sie dort ein und suchen die Berella. Selena kann sie dank ihrer Gabe überzeugen, dass sie deren Anführerin wird. Mit diesen Leuten will sie die Minerale und die „Gammelwalfen“ stehlen. Dank dem von den Rebellen entwickelten Turboverfahren sollte es möglich sein, männliche Walfen heranzuzüchten, die jetzt noch eingefroren sind.

Dazu müssen sie erst einmal das Institut einnehmen, was jedoch leichter gesagt als getan ist ...

Mein Fazit zu Teil zwei
Mit dem „Markt des Verbrechens“, der dem Buch auch gleich den Titel aufdrückt, ist ein spannender Aspekt im Ren Dhark-Universum aufgetaucht. Ein Markt, der aus verschiedenen und ausgedienten Raumschiffen besteht, kann sehr gute und auch spannende Handlungen liefern. Jedenfalls ist mir das während dem Lesen so vorgekommen. Geheimnisse, die man ergründen kann. Allianzen, die geschmiedet werden und bereits wurden; Geschichten, die es zu erzählen gibt und von bekannten wie auch fremden terrestrischen Wesen handeln, denen kein Mensch zuvor begegnet ist; die Sicheluniformträgern, die als Schutz für alle fungieren, aber auch als Geldeintreiber - ebenfalls für alle.

Zu schade, hat man das Pulver schon wieder verschossen, als der Markt von den unterschiedlichen Rassen geräumt und von der babylonischen Flotte zerschossen wird!

Die Story liest sich auch sehr gut, bis Selina auftaucht, die mit ihren Herrscherphantasien einem Klischee entspricht, das mir nicht gefallen will. Was bezweckt sie damit, wenn sie auf Acheron Drei die Macht an sich reißt? Wie fühlt sie sich dabei? Was geht ihr durch den Kopf, wenn sie andere Wesen mit ihrer Gabe beeinflusst und/oder betört?

Als Leser und Mitverfolger der Geschehnisse um die Walfin, wird man zu sehr aufs Beobachten verwiesen, als dass man einen intensiveren Einblick in ihre Art, in ihre Denkweise bekommt. Auch wenn sie vom Autor als ein Fremdwesen beschrieben wird, kommt sie nicht so rüber. Sie könnte genauso gut ein Mensch sein, die alles erlebt.

Danog ut Keltris hat ein ähnliches Problem, auch wenn er weniger unsympathisch wirkt, als seine Gen-Tochter.

Da muss der Autor noch einmal über die Bücher, um die Innenansichten der Walfin und des Walfen eindringlicher zu schildern, damit sie den Leser berühren. Ich will nicht unbedingt während der Lektüre in Tränen ausbrechen, aber sollte es ihm durch seine Schilderungen gelingen, dass genau das auf die eine oder andere Art passiert, bin ich der erste, der ihn anschließend zu diesem Erfolg gratulieren wird.

Der Humor kommt in diesem Werk ebenfalls zum Tragen. Wie auch schon in den früheren Bänden schlägt der Autor dabei zum Teil über die Stränge.

Der Ehrlichkeit halber muss ich jedoch gestehen, dass ich bei der einen oder anderen humoristischen Einlage grinsen musste. Ich denke jedoch, dass es das Beste wäre, wenn sich der Autor mehr auf die Handlung konzentriert. Bei Perry Rhodan ist Leo Lukas zu einer imposanten Schreibgröße aufgestiegen, als er seine Witze reduzierte.

Ich bin sicher, dass Uwe Helmut Grave privat ein lustiger Kerl ist, doch diese Dinger sollten strikt getrennt werden. Die Geschichte würde dabei mit Sicherheit profitieren.

Last but not least: Achim Mehnert

1Teil 3: Worum geht es?
Heißes Pflaster Blitz – Flucht ist keine Option

Auf einer unbekannten Welt werden gefährliche Experimente durchgeführt. Sie werden eines Tages viel Geld einbringen, sollten sie erfolgreich verlaufen. Dem Chefwissenschaftler Lek ist dazu jedes Mittel recht. Er geht sogar über Leichen!

Das Problem des Hyperraumverschlusses haben die Menschen gelöst und deshalb Leks Forschung auf diesem Gebiet null und nichtig gemacht. Dadurch sind ihm viele Einnahmen flöten gegangen. Nun sind die Menschen sein erklärtes Feindbild.

Bei einem weiteren Experiment soll aus dem Hyperraum heraus Energie erschaffen werden, quasi aus dem Nichts. Der Test gelingt, doch ein gigantischer Blitz lässt alle elektronischen Systeme durchschmoren.

Ist es derselbe Blitz, der von Ren Dharks Raumschiff aus beobachtet wurde (S. 62)?

Auf der POINT OF bekommt man mit dem verbleibenden und ganz normalen Radar den Start eines Fluggerätes mit. Dhark beschließt den Startplatz aufzusuchen. Von da kam auch die letzte Meldung von Farells Gruppe.

Charlie Parker wacht allein in Gefangenschaft auf. Er ist an eine Liege gefesselt. Nach einiger Zeit spricht ihn eine verzerrte Stimme an und will alles über ihn und das Raumschiff wissen, das ihn hergebracht hat. Parker verweigert die Antwort und wird unter Strom gesetzt. Er wiedersetzt sich weiterhin. Der nächste Stromschlag raubt ihm die Besinnung.

Dhark, Parock, Artus und Jimmy machen sich auf den Weg ihre Freunde zu suchen. Dabei geraten sie in einen Hinterhalt. Unbekannte Gegner beschießen sie. Zuerst vermeinen sie an ein automatisches Waffensystem geraten zu sein, doch schnell werden sie eines Besseren belehrt. Mit Gegenfeuer können sie den Gegner vertreiben.

Jimmy entdeckt eine Schleuse, die Artus öffnen kann. Bis auf Parock, der zu groß ist, dringen sie in die Station ein. Ein schattenhafter Benutzer der Station läuft ihnen über den Weg und verschwindet einfach so. Dhark beschließt die andere Richtung einzuschlagen.

Als Parker das nächste Mal zu sich kommt, ist er nicht mehr alleine. Wie sie herausfinden, haben er und seine Kumpels dasselbe durchgemacht.

Die verzerrte Stimme meldet sich wieder und will wissen, wie sie auf den Planeten gelangt sind. Die Menschen lehnen jede Mitarbeit ab, bis man sich ihnen offenbart.

Sie bekommen eine Stunde Bedenkzeit. Danach werde stündlich einer von ihnen getötet.

Dhark findet seine Freunde und befreit sie. Doch sie werden unmittelbar darauf angegriffen, und das kompromisslos und vehement von Utaren, spr. Schlümpfen.

Mit Müh und Not gelingt es ihnen die Station zu verlassen. Außerhalb werden sie von Parock unterstützt, doch bei der Flucht geht es drunter und drüber. Die Utaren geben nicht auf; sie schießen scharf und mit unverminderter Wut. Gleiter werden eingesetzt, vor denen sich Dhark und seine Leute in den Wäldern verbergen können. Als der Wald breitflächig angezündet wird, bleibt ihnen nur der Rückweg über den Fluss. Mehr oder weniger in letzter Sekunde werden sie von der „Schwarzen Eins“ gerettet, deren Energiestatus gerade voll geworden ist.

Zurück in der POINT OF: man will schleunigst den Planeten verlassen und die Utaren sich selbst überlassen. Artus weist jedoch darauf hin, dass hier mit dem Hyperraum experimentiert wird. Nachdem die Problematik mit den Kraval und der Störung des Hyperraums hinter ihnen liegt, will Dhark das neue Problem angehen. Die POINT OF und die ARKANDIA setzen sich über die Station und geben sich und ihre Motive zu erkennen. Sie werden beschimpft und bedroht.

Da baut sich in der Station ein gefährlicher Energieanstieg auf. Die beiden Raumschiffe befinden sich in Gefahr ...

Mein Fazit zu Teil drei
Dieses Teilstück des Buches musste ich mir wieder verzettelt und in kleineren Häppchen gönnen. Etwas, was der Story nicht wirklich zuträglich war.

Sicher, sie ist gut zu lesen (dafür wird ein Autor wie Achim Mehnert auch Sorge tragen), doch ein Dhark im Einsatz, der mit überlegenen Freunden (wenn diese durch den Blitz auch reduziert agieren müssen) in den Einsatz geht, bei dem er automatisch den Kürzeren ziehen MUSS – weil er nur ein Mensch ist und sehr anfällig für Laserbeschuss! -, der hat bereits auf der ganzen Strecke verloren.

Natürlich ist es immer wieder schön, wenn auch der Namensgeber einer Serie zum Zug kommt, aber an dieser Stelle hätte sich Dhark besser zurückgehalten.

Hier passt er als Mensch nicht wirklich hin. Es hätte gereicht, wenn er im Hintergrund die Fäden gezogen hätte.

Lek: ein sehr gut eingeführter Fiesling. Man weiß zu Anfang nicht einmal wie er aussieht, doch das tut der Unterhaltung keinen Abbruch. Er ist böse, zielbezogen und ein charismatischer Führer, der ein interessanter Gegenspieler zu Dhark darstellt.

Vielen – den meisten Figuren – im dharkschen Kosmos geht diese Figurenzeichnung leider ab. Da wird ein Name genannt und vorausgesetzt, dass der Leser im Bilde ist, um welchen Charakter es sich dabei handelt und welche tiefsinnigen Abenteuer er (oder auch sie) bereits durchgemacht hat. Das führt leider dazu, dass die Personen wie Pappfiguren wirken, die bloß ein Schildchen auf der Brust – dem Namen – unterscheidet.

Mir fehlen diese Personenbeschriebe. Und wenn man dann über gleich zwei davon stolpert – und das erst noch im selben Buch! – dann fühlt sich das wie ein Geschenk an.

Hoffentlich werden diese keine Ausnahmen bleiben!

Wie Ren Dhark früher agiert hat, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall lässt hier der Autor durchsickern, dass sich Dhark seltsam benimmt und er sich fragt, was denn mit ihm genau los sei.

Ob ihn die vielen Probleme früher oder später in die Knie zwingen werden? Verändert die Unsterblichkeit ihn als Person? Hat er ganz einfach die Schnauze voll und will sich von allem distanzieren? Auf jeden Fall hat er die Lösung des Problems noch nicht bewusst kapiert.

Fragen über Fragen, die eine weitere Lektüre der Buchserie hoffentlich klärend erhellt.

Für mich nicht nachvollziehbar ist Ren Dharks erster Gedanke, dass er mit der POINT OF und der ARKANDIA den Planeten verlassen will, obwohl die schiesswütigen Schlümpfe nach wie vor auf Blitz herumexperimentieren. Da hätte ich von einem Raumschiffkomandanten etwas mehr Weitblick erwartet.

Zumindest ihm sollte klar sein, wenn ihn das Problem heute nicht kratzt, dann wird es ihn bald einmal in den Arsch beißen!

Abschließendes Fazit:
In diesem Buch wird immer mal wieder erwähnt, dass man sich um das Miniuniversum kümmern sollte, das man in der Nähe des Milchstraßenzentrums entdeckt hat. –Genau meine Meinung! Gegenüber dem letzten Buch, in dem das Thema beinahe  totgeschwiegen wurde, taucht es hier wieder auf und hängt vom Thema her nicht einfach irgendwo im leeren Raum. Ich begrüße das. Bitte weiter so.

Positiv aufgefallen ist mir auch, dass die Manuskripte keine gravierenden Fehler mehr aufweisen. Die Texte werden wieder aufmerksam gelesen und die Lücke, die Hajo F. Breuers Tod gerissen hat, ist – wenn auch unmöglich zu füllen – so doch besetzt worden.

Was sollen die leeren Seiten im Buch (Seiten: 58, 176, 192, 204, 234), wenn ein Kapitel auf einer ungeraden Seite zu Ende geht? Von beruflicher Seite kann ich sagen, dass solche Seiten keine Nummerierung aufweisen. Ansonsten haben sie mich nicht einmal gestört, da sie gut als Auflockerung dienen, um den Inhalt auf die nötige Seitenanzahl zu bringen.

Die drei Teile lesen sich unterhaltsam, auch wenn ich immer mal wieder etwas herauspicke und mich darüber moniere.

Wie äußert sich Achim Mehnert in seinem Blog vom 26.12.2014: „Froh ist man als Autor trotzdem generell, geben Kritiken einem doch eine schöne Einsicht darin, wie manche Dinge bei den Lesern ankommen, die man vielleicht ganz anders gemeint hat.“
Man will ja vermeiden, dass die Autoren durch einen zu großen Kopf nicht mehr durch die Türen passen, grins.

In der Büchertitelauflistung habe ich gelesen, dass der aktuelle Zyklus „Das Miniuniversum“ genannt wird. Irgendwie schade, dass sich die handelnden Personen immer wieder vom Thema ablenken lassen, denn das wäre wirklich etwas gewesen, das mich interessieren würde.

Natürlich ist mir bewusst, dass Probleme, Ereignisse auf dem Weg zum Ziel auch beachtet werden soll(t)en. Nur erschwert die Erscheinungsweise der Bücher hier die Planung und das behandelnde Thema zieht sich über Jahre. Eine zu lange Zeit, wenn man sich in den Nebenhandlungen verliert.

Ich weiß nicht, was andere Leser festgestellt haben, aber ich habe das Gefühl, dass ich da mit meinem Langzeitgedächtnis ins Trudeln geraten könnte. Auch aus dem Grund, weil ich mich bald mal mit den Anfängen der Serie befassen will und es zu einem Durcheinander kommen könnte.

Nun denn, lassen wir es für heute gut sein und überraschen mit dem, was uns die Zukunft so bringen mag.
AD ASTRA!

Auf bald! -So ein Monat ist ja immer schnell vorüber ...
Markt des Verbrechens
Markt des Verbrechens
Ren Dhark – Weg ins Weltall Band 52
von Jan Gardemann, Uwe Helmut Grave und Achim Mehnert
ISBN-10: 3956340353
ISBN-13: 978-3956340352
Seitenanzahl: 265
Titelbild: Ralph Voltz
HJB Verlag & Shop AG

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.