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Tiuphoren, ein Gegner aus der Vergangenheit - Totale Beliebigkeit oder grandiose Idee?

1Tiuphoren, ein Gegner aus der Vergangenheit
Totale Beliebigkeit oder grandiose Idee?

Im abgelaufenen Zyklus hat eine zukünftige Zeitlinie eine wichtige Rolle gespielt. Oder auch nicht, da über diese zukünftige Zeitlinie nicht viel bekannt ist, außer den Aussagen des Atopischen Tribunals.

Genauer gesagt geht es um einen ominösen Weltenbrand, der die Milchstraße zerstören wird.


Sternspringer über SwoofonDie Geschehnisse des letzten Zyklus sind bekannt, wie auch der Herrschaftsanspruch des Atopischen Tribunals. Dieser wird zwar gut verpackt als „Befriedung und Rettung“ der Milchstraße, ändert aber nichts daran, dass den galaktischen Völkern ihre Selbstbestimmung entzogen wird. Die Atopen und ihre Helfer stellen sich dabei aber sehr geschickt an. Hier etwas Druck, dort etwas Zucker und am Ende sind fast alle im Griff des Atopischen Tribunals. Natürlich braucht eine solche Vorgehensweise vor allem eines – Zeit. Davon haben die Atopen scheinbar mehr als genug. Jetzt sind aber Ereignisse eingetreten, welche die Kenntnisse der Atopen über verschiedene Zeitlinien als Lug und Trug entlarven könnten.

In erster Linie wäre da die unfreiwillige Reise von Perry Rhodan in die Vergangenheit der Milchstraße zu nennen. Wenn der Lare Avestry-Pasik die Zeitlinie tatsächlich so massiv verändern kann wie es ihm vorschwebt, dann könnte sich dadurch auch die Anklage des Atopischen Tribunals als obsolet erweisen, da die Zeitlinie so verändert wird, dass es zu gar keinem Weltenbrand kommen kann. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Rhodan und Avestry-Pasik in der Vergangenheit die Grundlagen für diesen Weltenbrand legen, falls er überhaupt eine zukünftige Möglichkeit ist und nicht eine Erfindung der Atopen. Dann wären die Atopen aber kaum noch in der Lage den Weltenbrand zu verhindern. Sollten sie nun tatsächlich über die Fähigkeiten verfügen, Einblick in Zeitlinien nehmen zu können, wären sie auf diese Möglichkeit vorbereitet. Daran zweifel ich aber mittlerweile.

Warum zweifel ich? Nun, es ist ja nicht nur die Reise in die Vergangenheit, sondern vor allem der entstandene Zeitriss ist ein riesiges Problem. Eine derart gewaltige zeitliche Anomalie hätte den Atopen nicht entgehen dürfen. Denn dieser Zeitriss könnte zu immensen Problemen führen. Obwohl, er tut es ja schon. Mit den Tiuphoren ist eine Macht aus der Vergangenheit aufgetaucht, die ohne Zweifel eine gewaltige Gefahr für die Milchstraße darstellt. Der Zeitriss ist zwar nur in eine Richtung passierbar, aber das reicht völlig aus, um eine Flotte der Tiuphoren in die Milchstraße holen zu können. Aktuell sind es nur noch zwei Sterngewerke, aber auch diese zwei Schiffe sorgen für große Probleme. Angesichts der Kultur der Tiuphoren ist deren aggressives Vorgehen nicht überraschend. Überraschend ist etwas anderes. Die Unkenntnis der Onryonen über diese Spezies und deren Auftauchen in der Milchstraße. Denn die Onryonen sind den Tiuphoren schon in der Vergangenheit begegnet. Und wieso verfügen die Atopen über keine Hinweise? Gerade das Atopische Tribunal müsste doch wissen wann und wo die Tiuphoren eintreffen. Es sei denn, ihre Einsicht in die Zeitlinien ist beschränkt oder gar nicht vorhanden. Der entstandene Zeitriss kann aber auch zu zeitlichen Verwerfungen führen, die keinen deutlichen Blick mehr auf die Zeitlinie erlauben.

Aber dann wäre ich wieder beim Ausgangspunkt. Wie kann das Atopische Tribunal eine Anklage erheben, wenn deren Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft getrübt oder nicht vorhanden ist? Derart massive Veränderungen innerhalb der Zeitlinie können ihnen eigentlich nicht entgehen. Eventuell überschätzen sie auch ihre Möglichkeiten und ihre Interpretation der Zeitlinie überblickt nicht das Gesamtgebilde. Im Endeffekt benötigen sie aber auch keinen Gesamtüberblick, da ihr Streben nach Herrschaft als Legitimation auszureichen scheint.

TiuphorenwachtDas Problem dabei ist aber, dass wohl niemand die Zeit in ihrer Gesamtheit erfassen kann. Die Hohen Mächte wären dazu wohl fähig, aber sie sind mit diesem Wissen auf ihren eigenen Raum beschränkt und können nur über Hilfstruppen Einfluss ausüben. Wenn die Hohen Mächte dem Transformsyndrom unterliegen, dann verlieren sie einen großen Teil ihrer Fähigkeiten. Wenn schon Kosmokraten/Chaotarchen damit Probleme haben, jedenfalls wenn sie in einem Universum anwesend sind, wie kann dann das Atopische Tribunal diese Aussagen über die Zeit treffen? Vielleicht werden die Jenzeitigen Lande eine Erklärung bieten können.

Aber nun zu meiner Artikelüberschrift. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass in diesem Zyklus alles so passiert, wie es die Atopen gesehen haben. Wieso? Totale Beliebigkeit ist das Stichwort. Denn bei Eingriffen und Aussagen über Zeit und Zeitlinien ist grundsätzlich alles möglich. Es gibt immer die Möglichkeit, eine Zeitlinie zu finden oder zu generieren, die alle vorherigen Ereignisse als vorgegeben definiert, bzw. diese auch einfach verwirft. Darum habe ich bei dieser Thematik immer Bauchschmerzen. Die Autoren können mit Eingriffen in die Zeit alles bewerkstelligen. Es wäre problemlos möglich, die Ankunft der Tiuphoren wieder rückgängig zu machen oder das Eintreffen des Atopischen Tribunals. Nichts ist sicher und somit kann auch alles getan werden. Für mich als Leser wird das zum Problem, wenn ich gar keine Fixpunkte mehr habe und alles austauschbar ist.

Wenn ich einen Blick in die Vergangenheit der Serie werfe, dann waren die Eingriffe in die Zeit immer problematisch. Natürlich, damit lassen sich spannende Geschichten und Zyklen schreiben, aber die Auflösung darf nicht die Hintergründe der Serie zerstören. Dies würde zwangsläufig passieren, wenn radikale Veränderungen der Zeitlinie tatsächlich eintreten und von da an auch die neue Wirklichkeit der Serie darstellen. Rainer Castor hat dieses Problem sehr gut beschrieben. Insofern finde ich es mutig, diese „Büchse der Pandora“ wieder zu öffnen. Denn durch den kaum veränderbaren Hintergrund der Serie wird zwangsläufig der Vorwurf der totalen Beliebigkeit kommen. Was nutzen Veränderungen in der Zeitlinie, wenn ich sie nicht beibehalten kann, da mir ansonsten ein großer Teil der Leser aufs Dach steigt?

Ich bin sehr gespannt, wie die Autoren die aktuelle Handlung auflösen wollen. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass die meisten Auswirkungen, vor allem die schwerwiegenden, ausgebügelt werden und die Zeitlinie wieder den uns bekannten Zustand erhält.  Es ist alles möglich, vielleicht ändert sich doch mehr als gedacht. Trotzdem finde ich den aktuellen Zyklus bis jetzt spannend und er darf gerne in dieser Qualität weiter gehen. Wenn sich dann die Zeitlinie normalisiert hat, werde ich auf einen hoffentlich spannenden Zyklus zurückblicken können. Aber dann können  Zeitreisen etc. gerne für längere Zeit in der Versenkung verschwinden.

Kommentare  

#1 Larandil 2015-06-23 09:19
Das Atopische Truibunal hat nach eigenen Worten eine Katastrophe herausziehen sehen, die selbst die Verheerungen des Einfalls der Tiuphoren in die Galaxis vor zwanzig Millionen Jahren in den Schatten stellt. Diese Katastrophe sollte ihren Ursprung im Sonnensystem haben.
Durch das Erscheinen der Richter und ihrer Hilfstruppen wurde diese Zeitlinie geändert. Sie können nicht ursprünglich den Keim des Weltenbrandes darin gesehen haben, dass ein paar Fraktoren sich zusammentun, ein Richterschiff kapern und einen Abstecher in die tiefe Vergangenheit unternehmen - denn dann hätten sie die Katastrophe ganz einfach durch ihr Fernbleiben verhindern können.
Möglicherweise ändert sich die Vergangenheit bereits dadurch, dass ein Teil der Tiuphorenstreitkräfte in die Zukunft reist und deswegen vor zwanzig Millionen Jahren erst mal nicht mehr mitverheert.

Zwanzig Millionen Jahre sind eine laaaange Zeit. Ich habe mich schon gewundert, dass der onryonische Verbandskommandeur über Swoofon beim Anblick der Sternbringer kurz an Märchen aus seiner Kinderzeit denkt, aber immerhin erzählt man sich auch bei uns von Drachen ...
#2 AltesEisen 2015-06-23 09:38
zitiere Larandil:

Zwanzig Millionen Jahre sind eine laaaange Zeit. Ich habe mich schon gewundert, dass der onryonische Verbandskommandeur über Swoofon beim Anblick der Sternbringer kurz an Märchen aus seiner Kinderzeit denkt, aber immerhin erzählt man sich auch bei uns von Drachen ...


Für organische Lebewesen ist diese Zeitspanne natürlich ein Problem. Aber gerade die Onryonen/Atopen müssen über Archivierungsmöglichkeiten verfügen. Wie sollen sie sonst den Überblick über eine Zeitlinie bewahren/behalten? Aber vielleicht existieren ja diese Informationen, aber sie wurden noch nicht erwähnt oder absichtlich zurückgehalten. Mal sehen was uns noch erwartet ;-)

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