Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Tobstone Epitaph Mai 2024 Ausgabe

Tombstone Epitaph

Ausgabe Nummer 5

Diese Ausgabe präsentiert die Vorschau auf die Western-Roman-Serien des Bastei Verlages, die im Zeitraum 27.04. - 18.05.2024 erscheinen.

 

 

27.2024

Kolja van Horn
LASSITER
Loreleys Totenlied
Band 2702

Das Spiel war aus. Die Schusswunde unter dem Schlüsselbein hatte sein Hemd bereits bis zum Bauchnabel mit Blut durchtränkt, und sobald er den Remington heben wollte, tanzten Sterne vor seinen Augen. Egal, es war ohnehin nur noch eine Patrone in der Trommel, und er hatte es mit vier Hurensöhnen zu tun – eine Rechnung, deren Ergebnis auf der Hand lag.
"Hola, Compadre", krähte einer von ihnen. "Wo hast du dich verkrochen?"
Lassiter presste die Lippen zusammen und legte den Kopf gegen den Grabstein in seinem Rücken, der kaum kühler war als die flirrend heiße Luft über dem Friedhof. Sein Blick fiel auf die Ruine der alten Kapelle, die einen Steinwurf entfernt hinter den Reihen der Kreuze aufragte. Wenigstens hätte das Schicksal kaum einen passenderen Ort zum Abtreten für ihn auswählen können.

Jack Slade
Lassiter Sonder-Edition
Lassiter und die teuflischen Schwestern
Band 45

Die Minuten flogen dahin. Lassiter glaubte zu schweben. Er hatte die Augen geschlossen und spürte links und rechts neben sich die nackten Körper der schönen Schwestern.
Und dann kam es über ihn wie ein eiskalter Wasserguss. Die beiden Kerle standen plötzlich im Zimmer. Lassiter wollte sich zur Seite werfen, an seine Waffe kommen, doch die Frauen behinderten ihn zu sehr. Das letzte, was Lassiter wahrnahm, war der herabsausende Revolverlauf...


Hal Warner
Winchester
Ein Mann wechselt die Fronten
Band 869

Er war ein Mann der tödlichen Jobs: Jube Latimer aus Tascosa in Texas. Er stand in dem Ruf, gegen entsprechende Bezahlung jeden unbequemen Mann aus dem Wege zu räumen, und deshalb holte ihn der mächtige Rancher Ballard Raven.
"Ich erwarte von Ihnen, dass Sie ganze Arbeit leisten, Latimer", sagte der Big Boss. "Tausend Dollar, wenn Sie mir diesen Kerl aus dem Weg räumen."
Dies war der Auftakt zu einem höllischen Inferno ...


G. F. Unger
G.F. Unger Western-Bestseller
Blizzard-Kämpfer
Band 2279

Dass Fort Benton ein ziemlich mieser und ruhiger Ort war, kümmerte mich nicht besonders. Denn es gab Dolly Boston hier. Sie war die Besitzerin von Dolly's Saloon und gebot über zwei Dutzend Mädchen und ein Dutzend Barkeeper, Bankhalter und Hauspolizisten. Von Dolly konnte ich alles haben, jawohl, alles. Wenn ich gewollt hätte, wäre ich in Dolly's Saloon der Prinzgemahl gewesen. Aber das wollte ich nicht. Mir genügten Dollys Wärme und Zärtlichkeiten. Sie war eine Frau, die einem Mann das Paradies bereiten konnte, wenn sie ihn liebte. Und mich liebte sie, da gab es keinen Zweifel.
Es war am frühen Mittag, als ich nach einer langen Nacht erwachte. Dolly lag noch in meinem Arm, so wie sie eingeschlafen war. Sie lächelte im Schlaf. Ich wollte sie auf die Nasenspitze küssen, doch das hätte sie wahrscheinlich geweckt, und so ließ ich es bleiben und sah zum Fenster. Von dort kam nicht viel Heiligkeit herein, obwohl es schon fast Mittag war. Es war auch merkwürdig still, sehr viel stiller als sonst um diese Tageszeit in Fort Benton.
Unwillkürlich seufzte ich. Denn meine Zeit des Faulenzens war vorbei. Gleich darauf klopfte es auch schon leise an der Tür …


G. F. Unger
G. F. Unger
Jessicas Herde
Band 2269

Wahrscheinlich war ich einer der letzten Heimkehrer nach dem für den Süden verlorenen Krieg, in den ich als Texaner und junger Bursche hineingeritten war. Jetzt – nach mehr als fünf Jahren – kam ich mir mit einem Schatz an Erfahrungen wie ein doppelt so alter Mann vor. Doch wir alle waren im Krieg älter geworden, sehr viel älter. Und wir Texaner gehörten zu den Verlierern.
Der kleine Ort, in dem ich vor sechsundzwanzig Jahren in einer Hütte geboren wurde, hieß Concho. Wahrscheinlich hatte er sich nicht verändert, war gewiss noch armseliger geworden. Denn Texas war arm geworden, wurde ausgeplündert von den Yankees, die mit ihrer Besatzungstruppe herrschten, wie das alle Sieger taten, seit es Kriege gab. Aber Concho war nun mal meine Heimat gewesen, sozusagen der Nabel unserer Welt damals, zu dem wir ritten, um uns zu amüsieren.
Damals – als ich siebzehn wurde –, da hatten mich die anderen Reiter unserer Mannschaft im Saloon mit Rosy hinaufgeschickt. Und sie hatten das, was ich mit Rosy zum ersten Mal in meinem Leben tat, auch schon im Voraus bezahlt. Das war ihr Geburtstagsgeschenk gewesen …

Jack Slade
Jack Slade
Zu viele Narben
Band 1008

Als Ike Courtland mit einer schweren Kopfverletzung und tiefen Narben am Körper aus dem Bürgerkrieg heimkehrt, ist seine Ranch verloren. Zusammen mit seiner treuen Frau Muriel und seinen sieben Söhnen muss er schweren Herzens aufbrechen, um anderswo neu anzufangen. Doch sein ältester Sohn Ross hängt ausgerechnet an der schönen Tochter des Ranchers, der in Ikes Abwesenheit seine Rinder stahl …

H.C.
H.C. Hollister
Der Weg nach Norden
Band 110

Sicherlich gehört neben harter Arbeit auch eine Menge Glück dazu, eine Herde halbwilder Longhorns aus den Llanos von Texas bis hinauf nach Oregon zu treiben. Yank Hammond und sein Partner haben dieses Glück, aber gerade das muss einen Mann beunruhigen, der davon in seinem ganzen Leben noch nicht viel zu spüren bekommen hat. Und dann, am Abend ihres Eintreffens im hohen Norden, scheint dieses Glück tatsächlich zu Ende zu sein.
Yank Hammonds Partner fällt der Kugel eines unbekannten Mörders zum Opfer. Ungewollt wird er selbst in das Spiel jener Kräfte hineingezerrt, die dieses große Becken beherrschen. Nicht einmal der feste Vorsatz, unabhängig zu bleiben, kann ihn davor bewahren. So wird Yank Hammond selbst zu einer Kraft in der Auseinandersetzung, der er sich nicht entziehen kann. Aber selbst dann, wenn er sich scheinbar treiben lässt oder sich den Absichten der Mächtigen fügt, geht er in Wirklichkeit noch unbeirrt seinen eigenen Weg, der ihn zu dem Mörder seines Partners führen soll.

04.05.2024

Katja Martens
Lassiter
Der Ranger und das Biest
Band 2703

"Heiliger Rauch!" Alarmiert starrte Clay Shetler auf den Kadaver. Ein Maultierhirsch trieb im Weasel Creek an ihm vorüber. Während der Bach an heißen Sommertagen kaum mehr als ein Rinnsal war, führte er jetzt mit ausgehendem Winter reichlich Wasser. Die Fluten schossen durch den Canyon, und sie waren stark genug, um ein so kräftiges Tier mitzureißen.
Unwillkürlich hielt Clay nach höher gelegenen Felsvorsprüngen Ausschau, auf die er sich notfalls retten konnte, sollte das Wasser weiter steigen. Angesichts der mit Eis und Schnee bedeckten Felsen erschien ihm eine Kletterpartie jedoch wenig aussichtsreich. Clay packte seine Hawken Rifle fester und stapfte weiter. Je schneller er den Canyon hinter sich brachte und wieder in seiner Hütte am warmen Feuer saß, umso besser.

Frank Dalton
Tom Prox
Den Satan im Nacken
Band 145

„Tom Tenny,


G. F. Unger
G.F. Unger Western-Bestseller
Der einsame Rebell
Band 2671

Obwohl es bis Dodge City nur noch zehn Meilen waren, musste ich noch einmal anhalten, damit unsere Pferde verschnaufen konnten.
Ich hatte den Mörder Jeffrey Tylord gejagt und eingeholt, und nun befand ich mich mit ihm auf dem Rückweg. Als ich seine Hände vom Sattelhorn band und auch die Leine löste, die seine Füße unter dem Pferdebauch miteinander verband, setzte er noch einmal alles auf eine Karte.
Doch auch diesmal hatte er Pech.
Ich kannte ein paar Tricks mehr als er und ließ ihm keine Chance.
Mein Name ist Stapp Sinclair. Damals gab es da und dort Männer zwischen Texas und Montana, die fluchten, sobald sie meinen Namen hörten.
Während unsere Pferde verschnauften, verdaute Jeffrey Tylord die erhaltenen Prügel. Ich warf ihm die Wasserflasche zu, in der noch ein kleiner Rest war.
Nachdem er getrunken hatte, sagte er mit tiefer Überzeugung: »Du Hundesohn! Was hast du eigentlich gegen mich? Wir hatten doch niemals miteinander Verdruss, obwohl wir uns schon da und dort begegneten.«


Frank Callahan
Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden
Teufelskerle: Höllentrail der Teufelskerle
Band 43

Unsere vier Freunde, die sich inzwischen als „Teufelskerle“ einen Namen im Wilden Westen gemacht haben, sind erneut, wie es das Schicksal von ihnen will, auf einem höllisch heißen Trail unterwegs.
Dieses Mal geht es nach Rillito, dieser kleinen Stadt am Rande der Yuma-Wüste.
Sie werden fasziniert von dem sein, was den glorreichen Vier unterwegs alles widerfährt. Richtig los geht der Tanz mit dem Tod aber erst, als die tapferen Männer sage und schreibe sechzehn schöne Frauen aus der Gewalt einer Horde gemeiner Banditen befreien sollen ...


G. F. Unger
G. F. Unger
Slaterlee reitet noch
Band 2270

Als ich damals aus der Apachenwüste nach Verde Springs kam, war es schon fast Abend. Ich schaffte es gerade noch bis zur ersten Quelle, und die letzten hundert Schritte kroch ich auf Händen und Knien wie ein kranker Hund.
Dann konnte ich trinken.
Zuerst wollte ich die ganze Tinaja austrinken, aber ich trank nur mäßig. Von den Apachen nämlich hatte ich in meiner Kindheit und Jugend eine Menge gelernt.
Übrigens, mein Name ist Cas Slaterlee – und Cas ist natürlich eine Abkürzung von Cassedy.
Aber ich will nicht abschweifen, sondern erzählen, wie es weiterging, nachdem ich vorsichtig getrunken hatte.
Das war eine wahrhaft wundersame Sache.
Vorhin schien ich dem Tode nahe zu sein. Und nun erwies sich das Wasser als Lebenselixier. Es war wirklich wie ein Wunder.
Heiliger Rauch, wie schön war doch das Leben, obwohl diese Welt so mies und so hart sein konnte …

G. F. Unger
G.F. Unger Sonder-Edition
Der wirklich Starke
Band 293

Als der Reiter vor dem prächtigen Herrenhaus der Hazienda Blanca Rosa anhielt, da brach sein Pferd wenige Sekunden später unter ihm zusammen. Es geschah so unerwartet, dass er nicht einmal mehr aus dem Sattel kam. Der Hombre hatte einen Höllenritt hinter sich. Das sah ich sofort. Und auch die anderen Männer bei mir konnten es leicht erkennen.
Ich fragte: "Hombre, was trieb dich so zur Eile an?"
Er war ein Mexikaner. Ich aber war ein gelbhaariger und blauäugiger Gringo. Deshalb betrachtete er mich misstrauisch und mit deutlich erkennbarer Abneigung.
Er war mit Pferdeschweiß und Staub bedeckt, die sich auf seiner Kleidung und seinem Gesicht zu einer schmierigen Schicht vereinigt hatten. Als er blinkend zu grinsen begann, wirkte sein schnurrbärtiges Gesicht wie eine Maske.


Mitch Perkins
Winchester
Die weißen Teufel von Arkansas
Band 870

Mit dem Mut der Verzweiflung kämpfte Ben Dawson gegen die Übermacht. Die weißen Teufel hatten ihn in die Falle gelockt, und er wusste, dass sie kein Erbarmen kennen würden. Schon wieder traf ihn eine Kugel, und wieder schoss eine glühend heiße Schmerzenswelle durch seinen Körper. Ächzend brach Ben zusammen. Eine Gestalt im weißen Umhang hob sich geisterhaft im fahlen Mondlicht ab, starrte ihn durch die Augenschlitze seiner Kapuze ein paar Sekunden an – und nahm dann die Maske vom Gesicht. Die Überraschung traf Ben wie ein Hammerschlag. Und er wusste, dass ihn jetzt nur noch ein Wunder vor dem Galgenbaum retten konnte...


Wolfgang Hohlbein
Skull-Ranch
In die Enge getrieben
Band 132

Willy Kendall ist ein Hüne mit Bärenkräften. Das könnte ihm in dem rauen Diggernest Golden City eine Menge Respekt verschaffen. Aber Willy ist etwas seltsam. Er ahnt gar nicht, wie stark er ist. Und oft wird der Riese mit dem Kindergemüt gehänselt.
Einer, der Willy aus der Stadt vertreiben will, ist Ben Henderson. Eines Tages kommt es zwischen ihm und Willy zu einer heftigen Auseinandersetzung. Am nächsten Morgen findet der Marshal Hendersons Leiche. Willy sieht nur noch einen Ausweg...

11.05.2024

Marthy J. Cannary
Lassiter
Die Fremde aus Missouri
Band 2704

Barfüßig taumelte Jacob Woner durch die Horrace Street, die nach dem Stadtverordneten Bill Horrace benannt worden war. Er hatte getrunken. Ein, zwei Gläser Bourbon höchstens - oder waren es Flaschen gewesen? Er wusste, dass es einige Stunden nach Mitternacht war, weshalb er das Almosenheim durch die Hoftür betreten müssen, vorbei an Benjamin Coomes, dem Nachtwart; einem Weißen, der nichts übrig hatte für Schwarze.
Das Schicksal meinte es nicht gut mit Woner. Es hatte ihn zu einem Dasein in Armut verdammt, ohne Frau, ohne Kinder, ohne Hoffnung, und begehrte er dagegen auf, wurde er unbarmherzig eines Schlechteren belehrt.
Das Leben hatte Woner bereits zum Dieb und Betrüger gemacht, und es bestand kein Zweifel daran, dass er in dieser Nacht auch noch zum Mörder werden würde...

Jack Slade
Lassiter Sonder-Edition
Lassiters Bluthochzeit
Band 46

Lassiter saß völlig reglos im Sattel und blickte in die Doppelmündung der abgesägten Schrotflinte, die der Sheriff auf ihn richtete. Sheriff Lex Ballard. Er stand mitten auf der Hauptstraße von Toprock, und außer ihm und Lassiter war kein Mensch zu sehen.
Mittagszeit. Glühende Hitze. Um diese Zeit zogen sich die Bewohner der kleinen Stadt am Rande der Wüste in ihre Häuser zurück oder dösten im Schatten der Vordächer.
Lassiter wusste, dass er am Ziel war. Er hatte seinen Mann gefunden. Alle Anzeichen sprachen dafür, dass Sheriff Lex Ballard dieser Mann war. Die frappierende Ähnlichkeit mit ihm. Die Tatsache, dass ihn der Sheriff bereits erwartet hatte.
Ballard grinste bösartig. "Dann steig mal runter von deinem Pferdchen, Lassiter!", sagte er.
Lassiter rührte sich nicht. Noch nicht.

Bill FargoWinchester
Schieß oder stirb!
Band 871

"Ich lege Sie jetzt um, Marshal", sagte Hardin, der Killer. "Das sind die letzten Sekunden Ihres Lebens. Sie können sich wehren und sterben wie ein Mann, oder Sie können als Feigling zur Hölle fahren."
Auf seinem hageren Gesicht lag ein höhnisches, siegesgewisses Lächeln. Seine Augen brannten vor Mordlust.
Und Marshal Bill Grant wusste, dass seine Chancen nicht gut standen. Hardin galt als unbesiegbar. Aber ebenso als brutal. Er würde auch dann töten, wenn Marshal Grant sich nicht wehrte...

 

 

G. F. Unger
G.F. Unger Western-Bestseller
Dem Nordstern entgegen
Band 2672

Am späten Nachmittag kommt Cass Cheshum mit den vier Pferden aus den Antelope-Hügeln nach Warbow. Er bringt die vier prächtigen Tiere in den Corral neben dem Saloon. Und dann geht er zum Saloon hinüber. In seiner Tasche sind noch zwei Dollar, und er meint, dass er sich nach vier Monaten Wildpferdjagd, Zureiten und hartem Leben in einem Camp eine kleine Freude verdient hat
»Ich habe vier Hundertdollarpferde draußen im Corral«, sagt Cass Cheshum zum Salooner und wendet sich mit dem Bier in der Hand um. »Ich sitze auf der Veranda und warte auf Käufer.«
Er geht hinaus, kippt einen Stuhl mit der Lehne an die Außenwand und setzt sich so, dass er seine langen Beine auf das Geländer legen kann.
Es wird allmählich Abend.
Und dann kommen drei Reiter.
Cass Cheshums Augen werden schmal. Instinktiv spürt er, dass da ein Mann geritten kommt, auf den er achten muss.
Der Mann ist ein Yankee. Alles an ihm verrät dies – seine Kleidung, der Sattel, die Sporen. Seinen beiden Revolvermännern sieht man an, dass sie gut verdienen. Das sind keine Sattelstrolche …

G. F. Unger
G. F. Unger
Silberne Sporen
Band 2271

Hufschlag. Ein Reiter nähert sich dem Lagerteuer. Clay Robinson springt auf und gleitet in den tiefen Schatten der Bäume am Rand seines Camps. Clay denkt daran, dass er nicht einmal mehr eine Waffe besitzt. Aber was ist bei ihm schon zu holen? Nichts außer einem alten Gaul und einem Paar silberner Sporen. Das Einzige, was ihm, dem einstigen König der Cowboys, geblieben ist.
Die Silhouette des Reiters schält sich aus dem Dunkel der Nacht. Clay sieht, wie das Pferd stolpert. Das Tier ist am Ende seiner Kraft. Der Reiter schwingt sich aus dem Sattel und führt das erschöpfte Pferd am Zügel.
»Hoi, Feuer!«, ruft eine krächzende Stimme.
Es sind acht Jahre vergangen, seit Clay den kleinen, krummbeinigen Kalispel zum letzten Mal gesehen hat, doch er erkennt ihn sofort wieder.
»He, Kalispel!«, ruft er und tritt aus dem Dunkel in den Lichtkreis des Feuers.
»Clay Robinson?«, sagt Kalispel überrascht. »Mann, bist du wieder in der Heimat?« Er mustert Clays abgerissene Kleidung. »Du scheinst Pech gehabt zu haben, alter Freund.«
Clay nickt nur.
Kalispel grinst. »Auch ich stecke in einer Pechsträhne. Bart Chisham ist hinter mir her. Unser alter gemeinsamer Freund Bart. Und mein Gaul schafft keine halbe Meile mehr. Ich werde …« Er spricht nicht weiter, sondern hebt lauschend den Kopf.
Auch Clay hört den Hufschlag. Ein Reitertrupp jagt im Galopp auf das Camp zu. »Warum ist Bart hinter dir her?«, fragt Clay den Freund aus alten Tagen. »Was will er von dir?«
Kalispel blickt sieh gehetzt und verzweifelt um. »Was er will? Meinen Kopf!«


Jack Slade
Jack Slade
Duell der Gierigen
Band 1009

Opium – es sickert von der kalifornischen Küste aus ins Land, und bislang weiß niemand so recht, welche Wege es nimmt. Als Lee McMiller, der Gouverneur von Texas, erfährt, dass der ermittelnde Bundesmarshal tot aufgefunden wurde, schickt er umgehend den Detektiv Bill Hooker los, um den brutalen Mord aufzuklären und die Drogenhändler endlich zur Strecke zu bringen.
Doch Hooker stößt auf eine Mauer des Schweigens. Letztlich ist es die süße Countrysängerin Rose Roseland, die ihm einen entscheidenden Tipp gibt …

H.C. Hollister
H.C. Hollister
Nebel am Yellowstone
Band 111

Emmet Whitcliffe, Marshal von Miles City, ist ein nüchtern denkender Mann, dem alles verhasst ist, was sich nicht mit dem Verstand erfassen lässt. Aber auch er bleibt von so lästigen Dingen wie Gefühlen nicht verschont, seitdem Vera Wyman seinen Ring trägt, und in letzter Zeit gibt es in ihrem Verhältnis schwerwiegende Probleme. Der Winter steht vor der Tür. Auch der Marshal weiß, dass die letzten Monate seiner Amtszeit voraussichtlich die schwersten sein werden, weil ein ganzer Schwarm von Revolverhelden, Banditen und Satteltramps Miles City als Winterquartier nutzt. Aber er zieht daraus andere Schlüsse als Vera Wyman, und deshalb ist der Bruch zwischen ihnen zwangsläufig.
Was Emmet Whitcliffe hingegen nicht ahnen kann, ist die Tatsache, dass sich angesehene Bürger der Stadt mit jenen Gesetzlosen und Geächteten verbünden werden, um mit Hilfe dieser Revolverhelden ihre dunklen Ziele im Lower Valley zu erreichen. Es wird für den Marshal eine höllische Erkenntnis, dass Recht und Gesetz zuweilen zwei grundverschiedene Dinge sein können …


18.05.2024

Marthy J. Cannary
Lassiter
Pailletten und Patronen
Band 2705

Durch das trockene Flusstal zog Qualm und verbarg die Toten. Der Rauch hatte den beißenden Geruch von schmorendem Harz und war schwarz wie das Herz des Teufels. Er brannte Ellie Massey im Hals.
Die junge Schwarze hustete und stützte sich ab.
Sie hatte einen Streifschuss an der Hüfte, einen anderen am Schenkel und fühlte sich so schwach, dass sie keinen weiteren Schritt laufen wollte. Sie sah nach ihrem Vater, der ein paar Yards weiter im Geröll lag, und nach Lassiter - dem Weißen, der sie gerettet hatte. Sie wischte sich das eintrocknende Blut von den Händen.
"Mr. Lassiter!", rief Ellie und kroch ein Stück. "Sind Sie tot? Sind Sie tot, Mr. Lassiter?"
Die lähmende Stille ließ Ellie schaudern. Sie pfiff Behold The Lamb Of God, ein Kirchenlied aus dem Repertoire ihres Vaters, das sie mochte. Sie pfiff es, bis sie vor dem reglosen Lassiter kniete...


Bill Fargo
Winchester
Höllenfracht
Band 872

"Um Himmels willen, die kann ich hier nicht brauchen!", rief Sheriff Bryden entsetzt. "Nehmt sie wieder mit oder hängt sie gleich auf! Aber verlangt nicht von mir, dass ich diese Strolche in meinem Jail unterbringe! Nein, das könnt ihr mir nicht zumuten!"
"Und warum nicht?", fragte Red River Jim ruhig.
"Weil... weil... Verdammt, das sind doch welche von den Warleggan-Brüdern!", stieß der dickleibige Sternträger schnaufend hervor. Er saß vor seinem Office auf dem schattigen Vorbau, die Füße in einem Wassereimer. Neben seinem Schaukelstuhl stand eine halbleere Whiskyflasche.


G. F. Unger
G.F. Unger Western-Bestseller
In Texas wartet der Tod
Band 2673

Ich traf Katy auf der Hauptstraße in Abilene. Sie kam aus dem Lonestar Hotel und erkannte mich nicht sofort. Aber weil ich sie vom Pferd aus starr ansah, wurde sie aufmerksam. Und plötzlich hob sie die Hand und lächelte.
Ja, da gab es keinen Zweifel. Sie freute sich bei meinem Anblick. Sie hatte mich also nicht vergessen, mochte mich immer noch. Aber leider hatte sie mich damals vor zwei Jahren nicht so gemocht wie meinen Freund Tyle Cannon. Deshalb war ich weg von der Heimatweide in Texas.
Und jetzt war ich ein Deputy Sheriff, der zwei Pferdediebe verfolgt, gestellt und festgenommen hatte und mit diesen beiden Burschen, die man wahrscheinlich hängen würde, zurückgeritten kam.
Ich hielt an, nickte Katy zu. Und dann wartete ich darauf, dass sie etwas sagen würde.
Sie trat an den Rand des Plankengehsteigs und sagte zu mir herüber: »Jed – Jedson Quade, dich schickt der Himmel! Denn ich brauche einen Freund. Jed, wann hast du Zeit für mich?«
Meine Müdigkeit war wie weggewischt.
Ich liebte sie wahrscheinlich immer noch.
»In einer Stunde werde ich drüben im Restaurant essen«, sagte ich …


Bill Murphy
Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden
King-Miller-Rebellen: Die verratene Mannschaft
Band 44

Es war für einen Mann nicht leicht, nach dem verlorenen Krieg einen halbwegs anständigen Job zu finden. King Miller erging es nicht anders. Er hatte Pech gehabt mit der Seite, für die er gekämpft hatte, denn der Süden hatte verloren. Nun arbeitete King Miller als Begleitreiter für Wells Fargo. Der Job war hart, aber er sollte noch härter werden, als King Miller denken konnte. Denn es gab Männer, denen die gutbewachten Transporte ein Dorn im Auge waren. Kerle wie Miller mussten beseitigt werden. Wenn nicht mit einer Kugel in den Rücken, dann mit Bestechung und einem runden Dollarbetrag. Die Schwierigkeit war nur, dass ein Mann wie King Miller sich nicht kaufen ließ ...


G. F. Unger
G. F. Unger
Sein gefährlicher Partner
Band 2272

Jim Buckmaster ist ein junger grauäugiger, rotköpfiger und sehr magerer Bursche. Sein altes Hemd und die noch ältere geflickte Hose sind ihm viel zu weit. »Ich sehe einen Reiter!«, ruft er über die magere Schulter nach hinten zu den wartenden Männern im Schatten der halb offenen Scheune. »Das ist Quean! Ja, er muss es sein! Schwarzes Pferd und schwarze Kleidung! Ich sah ihn schon einmal in Elkhorn, drüben in Nebraska. Ja, es ist Quean! Aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir nicht! Selbst vor einem solch erbarmungslosen Revolvermann lassen wir uns nicht einschüchtern!«
Er wischt sich erregt über sein sommersprossiges Gesicht, dieser magere, hagere Junge, der eines Tages krank und elend zu den Wagoners kam.
Viel lieber würde er ein Mann sein, wie jener, den er da heranreiten sieht. Ganz allein kommt dieser Reiter. Die letzten zwanzig Yards reitet er im Schritt. Als er anhält, ist sein Abstand von der zusammengedrängten Männergruppe weit genug.
Jim hört Quean zu den dicht gedrängten Siedlern sagen: »Die Viehzüchterbank hat eure Schuldscheine gekauft. Da ihr im vergangenen Jahr wegen der Ernteausfälle keine Zinsen zahlen konntet, ging eure Bodenverwertungs-Bank pleite. Ich fange morgen damit an, bei euch die Gelder einzutreiben. Da ihr länger als ein halbes Jahr die Zinsen für eure Darlehen schuldig geblieben seid, können die Darlehen und Kredite gekündigt werden. Wer morgen nicht zahlen kann, den werfe ich raus. Hat noch jemand eine Frage?«
Sie schweigen. Nein, sie haben keine Frage mehr …

G. F. Unger
G.F. Unger Sonder-Edition
Seit jenem Tage ...
Band 294

Als Luke Babsy den Fluss zu sehen bekommt, hält er sein mageres Pferd an und nimmt seinen Hut ab. Dieser Hut ist schon so alt wie Babsy, und viele Reiter der Lone-Star-Mannschaft behaupten, dass Luke mit diesem Hut schon auf die Welt gekommen sei.
Nun lässt Luke Babsy seine siebzehn Haare im Winde flattern und schüttelt dazu den Kopf wie ein störrischer Gaul.
"Du lieber Vater", sagt er, "jetzt muss ich doch wahrhaftig heute noch ein Bad nehmen. Und dabei habe ich doch erst vor zwei Monaten am Saline River gebadet und versucht, den Fluss leerzutrinken. – Seht euch das an, Jungens! Das nennt sich White River! Habt ihr schon mal einen schmutzigeren Fluss gesehen?"


Dan Roberts
Skull-Ranch
Das Gold der Kiowa
Band 133

Gold! Die beiden Landvermesser Don Lemmon und Jack Haskell können es kaum fassen, als sie im Grand-Mesa-Land auf dicke Goldadern stoßen. Endlich werden sie reich sein!
Ihr Freudentaumel dauert nicht lange, denn die Kiowa-Indianer betrachten den Schatz als ihr Eigentum, liegt er doch im Bereich einer Kultstätte. Und die Ahnen würden zürnen, wenn Weiße den heiligen Boden entweihen.
Aber Lemmon und Haskell schlagen alle Warnungen in den Wind. Die Gier nach Gold ist zu stark. Und die Indianer graben das Kriegsbeil aus...
Old

 


Zusammengestellt von Torsten Pech (04.2024). Quelle: Bastei Verlag

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.