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Traum oder Wirklichkeit? - »Vanilla Sky«

Vanilla SkyTraum oder Wirklichkeit?
»Vanilla Sky«

Der Film „Virtual Nightmare – Öffne die Augen“ des Chilenen Alejandro Amenábar aus dem Jahr 1997 bildete 2001 die Grundlage für Cameron Crowes stargespicktes US-Remake „Vanilla Sky“, in dem die Spanierin Penélope Cruz ihre Rolle wiederholte und an der Seite der Kassenstars Tom Cruise und Cameron Diaz zu sehen war. Nun ist der mysteriöse Liebes-Thriller bei Paramount Home Entertainment erstmals in einer 4KUHD-Version erschienen.

Vanilla SkyCameron Crowe hatte 1992 seinen internationalen Durchbruch mit dem zeitgemäßen Grunge-Film „Singles – Gemeinsam einsam“ gefeiert, in dem die Jungstars Bridget Fonda, Campbell Scott, Kyra Sedgwick und Matt Dillon ein Jugendporträt in der Stadt Seattle lebendig werden ließen. Noch mehr Anerkennung erntete der Regisseur, der auch immer wieder Musikvideos für Tom Petty and the Heartbreakers drehte, mit dem Oscar-gekrönten Sportdrama „Jerry Maguire – Spiel des Lebens“, in dem er erstmals mit Tom Cruise zusammenarbeitete. Nachdem Crowe im Jahr 2000 mit „Almost Famous – Fast berühmt“ Teile seiner eigenen Berufsanfänge als Reporter für das „Rolling Stone“-Magazin in einen Spielfilm umgeschrieben hatte, arbeitete er im Folgejahr abermals mit Tom Cruise zusammen, um mit „Vanilla Sky“ ein Remake des erfolgreichen spanischen Films „Virtual Nightmare – Öffne die Augen“ zu realisieren. Der Film spielte über 200 Millionen Dollar ein und erhielt bei etlichen Filmpreisen Nominierungen, insbesondere der Titeltrack „Vanilla Sky“ von Sir Paul McCartney und Cameron Diaz’ schauspielerische Leistung hatten es dabei den Kritikern angetan.

Vanilla SkyDavid Aames jr. (Tom Cruise) ist nach dem Tod seines erfolgreichen Vaters der Mehrheitsinhaber seines New Yorker Verlagshauses, sieht verdammt gut aus und genießt ein Leben im Luxus und Überfluss. Liiert ist der begehrte Single nicht, unterhält mit seiner guten Freundin Julie (Cameron Diaz) aber eine intensive Bettbeziehung. Als sein bester Freund Brian Shelby (Jason Lee) auf Davids Geburtstagsparty die aparte Spanierin Sofia Serrano (Penélope Cruz) mitbringt, ist es um den Junggesellen geschehen. Er verliebt sich Hals über Kopf in die rassige Schönheit. Nach einer gemeinsamen Nacht ist aber prompt wieder Julie zur Stelle, die mehr von ihrer Beziehung mit David erwartet und gemeinsam mit diesem in ihrem Auto von einer Brücke rast. David überlebt den Unfall schwer verwundet, vor allen Dingen sein Gesicht ist stark lädiert, und er muss sich etlicher Operationen unterziehen. Aber auch sein Gedächtnis scheint von den Ereignissen mitgenommen zu sein. Immer häufiger verschwimmen bei dem jungen Mann Traum und Realität, vermischen sich Erinnerungen mit Wunschvorstellungen, so dass bald nicht mehr klar ist, was er wirklich erlebt und was er sich nur einbildet.

Vanilla SkySchon in den ersten Szenen spielt Cameron Crowe mit den Realitätsebenen, bebildert zunächst einen Alptraum, um danach die Realität mit einigen Abweichungen dazu noch einmal zu visualisieren. Das gibt bereits den Ton für eine Geschichte vor, die spätestens in der zweiten Hälfte wilde Funken sprüht und an Mindfuck-Movies wie „Inception“ oder „Vergiss mein nicht“ erinnert. Gerade im ersten Teil des Films geht es hier allerdings noch sehr gemächlich zu, die Etablierung der verschiedenen Charaktere ist deutlich zu lang und viel zu seicht geraten. Weiß man als Zuschauer aber erstmal, wohin der Hase läuft, kann man sich mit Genuss auf die verwirrende und spannungsreiche Handlung einlassen, in die viele Details und Anspielungen eingeflossen sind. Die 4KUHD-Erstveröffentlichung des Films aus dem Jahr 2001 bietet ein ordentliches Bild (im Widescreen-Format 1,78:1), das sich aber lediglich in einem etwas größeren Kontrastumfang von der Bildqualität der ebenfalls enthaltenen BluRay-Scheibe unterscheidet. Der Ton (Englisch im DTS HD Master Audio 5.1 oder als Audiodeskriptionsfassung, Deutsch, Französisch und Japanisch in Dolby Digital 5.1 Surround, optional mit Untertiteln in diesen vier Sprachen sowie Spanisch) ist nicht zu beanstanden und entspricht dem damaligen Kinoerlebnis. Auf die Beigabe von Bonusmaterialien, die auf der BluRay-Veröffentlichung beim gleichen Label noch reichlich vorhanden waren, hat man hier nun aber leider komplett verzichtet.

Kommentare  

#1 Ganthet 2023-08-18 10:53
Ab diesem Film mochte ich Tom Cruise zu schätzen. Ich finde das Remake sogar besser als das Original, das ebenfalls sehr sehenswert ist. In Hannover liefen in einem Kino mal beide Versionen an einem Filmabend hintereinander. Ein tolles Erlebnis.

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