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Actionhighlights und Kammerspiele: SOKO 5113 – Staffel 20

Soko 5113Actionhighlights und Kammerspiele
SOKO 5113 – Staffel 20

Nur zwei Monate vergingen seit der Ausstrahlung der letzten Folge der „SOKO 5113“-Staffel des Jahres 1999, da folgten ab Februar 2000 bereits siebzehn neue Folgen, zu denen auch eine spielfilmlange Spezialfolge gehörte. Nun sind die Episoden als „SOKO 5113 – Staffel 20“ erstmals auf DVD erschienen.
Wie erfolgreich die ZDF-Vorabendserie mehr als 20 Jahre nach der Ausstrahlung der ersten Episode auch zur Jahrtausendwende noch war, kann man sicherlich an der Tatsache festmachen, dass neue Folgen bereits gedreht wurden, während sich die aktuelle Staffel gerade noch in der Erstausstrahlung befand.

Die nach richtiger Zählung sechzehnte Staffel brachte es zwar lediglich auf acht neue Fälle, dafür war die hier vorliegende Folgestaffel mit insgesamt rund 810 Minuten Laufzeit dann vergleichsweise üppig geraten.

Insbesondere fällt hier auf, dass die Settings der Fälle so vielfältig wie kaum zuvor sind. Mal geht es um familiäre Rivalitäten in Geschäftsdingen, dann um einen Todesfall im Löwenkäfig. Bei anderer Gelegenheit wird ein Bungee-Sprung zur Todesfalle, dann wird in einer Villengegend das Gartentor unter Strom gesetzt.

Nachdem gleich mehrere Teilnehmerinnen eines Münchner Modellwettbewerbs das Zeitliche segnen, spielt der nächste Fall im Gastronomie-Milieu, wo eine Restaurantkritikerin die Buchpremiere ihres jüngsten Küchenführers nur wenige Tage überlebt. Mitten in der Staffel taucht mit „Im Namen Gottes“ dann eine spielfilmlange Episode auf, die in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich für die Serie ist.

Die lange Laufzeit der von Conny Lens geschriebenen Folge ermöglicht eine ausführlichere Einführung der großen Verdächtigenschar, und das Setting im Kloster entführt die Ermittler wahrlich in eine andere Welt.

Nacheinander heuern hier sowohl Kriminalhauptkommissar Schickl (Wilfried Klaus) als auch seine Mitarbeiter Theo Renner (Michel Guillaume), Maja Cramer (Cay Helmich) und schließlich auch Manne Brand (Hartmut Schreier) undercover im Konvent an, um dem sinistren Treiben der Glaubens-Brüder auf die Schliche zu kommen.

Diente diese anderthalbstündige Folge auch für einige Anspielungen an alte Grusel-Geschichten im Edgar-Wallace-Stil, geht es darauf in „Verwischte Spuren“ gleich wieder viel rationaler und schnörkelloser zur Sache.

Hier geraten nach dem Tod der Mutter deren Tochter und ihr Stiefvater in tödliche Gefahr – zweifellos eine der spannendsten Geschichten dieser Staffel und der gesamten „SOKO 5113“-Reihe.

Weitere Fälle führen die vier Polizeibeamten in die Zaubershow eines kleinen Theaters (wo Ilja Richter einen Magier mimt), ins Jagdrevier eines einäugigen Raubeins (Alexander Kerst), an die Universität von München, an eine Schule voller Geheimnisse und zu der Pflegefirma eines gerade aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes frühzeitig aus der Haft entlassenen Juwelenräubers.

Die meiner Meinung nach zweitbeste Folge dieser Staffel 17 heißt „Piraten“ und wurde von Nikolaus Schmidt geschrieben und von Bodo Schwarz inszeniert, der in dieser Staffel neu zum Team hinzugestoßen war und insgesamt sechs der siebzehn neuen Folgen inszenierte.

Darin gerät einmal mehr Theo Renner in die Bredouille, da er von zwei Carjackern (Matthias Schloo und Patrick Wolff) auf dem Weg ins Polizeipräsidium entführt wird und kein Zweifel daran besteht, dass die beiden keinen Zeugen zurücklassen werden.

So actionreich diese Folge mit ihren tollen Autostunts ist, so grundverschieden ist dann die Folge „Das Rendezvous“, die wie ein Kammerspiel funktioniert. Darin wird Schickl von einer alten Freundin (Christine Kaufmann) in deren Appartement-Wohnung bestellt, wo sie ihm sensationelle Neuigkeiten zum Tod ihres Mannes offenbaren möchte, der ebenfalls Polizeibeamter war.

Die Folge „Brudermord“ beendet diese Staffel mit einem echten Schocker, denn nach fünf Staffeln und rund 70 Folgen wird dies zwangsläufig die letzte Folge bleiben, in der das oben erwähnte Viererteam zusammen ermittelt hat.

Die siebzehn Folgen liegen auf vier DVDs im Amaray vor, das Vollbildformat (in 1:33:1) weist mitunter Unschärfen respektive Digitalartefakte auf, der deutsche Originalton (in Dolby Digital 2.0) ist gut zu verstehen, Extras gibt es keine.

© by Frank Brenner

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